Die McKettricks: So frei wie der Himmel – Linda Lael Miller

  • Originaltitel: McKettrick´s Luck
    Aus dem Amerikanischen übersetzt von Katja Henkel
    300 Seiten


    Kurzbeschreibung:
    Jesse McKettricks Herz schlägt für das weite Land, das seine Vorfahren einst urbar gemacht haben, für die Ranch, auf der er lebt und arbeitet. Nichts kann ihn von hier vertreiben. Doch dann kommt die schöne Cheyenne Bridges nach Indian Rock und mit ihr die größte Herausforderung seines Lebens. Denn Cheyenne soll ihn im Auftrag ihres Bosses mit Charme und notfalls auch List dazu bringen, einen Teil seines Lands abzugeben. Jesse brennt vor Leidenschaft. Aber das Erbe seiner Vorfahren an eine Immobiliengesellschaft verkaufen? Niemals. Stattdessen schmiedet er einen Gegenplan, der seine Widersacherin von dem wilden Zauber der Natur und der unbegrenzten Freiheit überzeugen soll und von seiner Liebe.


    Über die Autorin:
    Linda Lael Miller wuchs in Washington, dem nordwestlichsten Bundesstaat der USA, auf. Ihre Karriere als Autorin, die 1983 begann, ermöglichte ihr, in England und Italien zu leben, bevor sie wieder in den weiten Westen zurückkehrte, dem bevorzugten Schauplatz ihrer Romane. Linda Lael Miller engagiert sich für den Tierschutz und ist Gründerin einer Stiftung zur Förderung von Frauenbildung.


    Meine Meinung:
    Dieser Roman ist nicht wirklich der erste Teil der Familiensaga „Die McKettricks“, wie es im Klappentext behauptet wird. Linda Lael Miller hat schon vorher 5 McKettriks-Romane geschrieben. Aber dennoch ist der vorliegende Roman problemlos und eigenständig zu lesen, da anscheinend immer ein anderer McKettrick bei jedem Teil im Mittelpunkt steht. Einen Familienstammbaum der McKettricks findet man auf der Homepage der Autorin.


    Die McKettricks besitzen viel Land seit sie als Pioniere in den Westen nach Arizona kamen.
    In der Gegenwart sind so erfolgreich, dass vielleicht sogar der Weg an die Börse folgen wird.


    Cheyenne Bridges ist hier aufgewachsen, war dann aber lange Jahre in Tucson. Jetzt kehrt sie zurück mit dem Auftrag Jesse McKettrick Land für eine Immobilienfirma abzukaufen.
    Jesse würde aber sein Land nie verkaufen, nicht zuletzt da es ein Stück unberührte Natur mit viel Tierwelt ist, die sonst durch die Pläne der Immobilienfirma bedroht würden.


    Der Reiz des Romans liegt in den unterschiedlichen Figuren Cheyenne und Jesse und den Zwängen denen sie unterliegen.


    Cheyenne ist ehrgeizig und workaholic, dabei ist sie belastet vom Schicksal ihres trunksüchtigen Vaters, der der Familie einen schlechten Ruf hinterlassen hat. Ihr jüngerer Bruder Mitch sitzt nach einem Unfall im Rollstuhl, nicht zuletzt seinetwegen möchte sie unbedingt ihren Auftrag erfüllen und viel Geld verdienen. Zudem sitzt ihr ein skrupelloser Arbeitgeber im Nacken, der Druck macht.
    Jesse hingegen ist ein lässiger Cowboy, der gerne am Pokertisch sitzt. Aber er ist auch sehr intelligent und liebt das Land. Schnell fasst er Zuneigung zu Cheyenne und hilft auch ihrem Bruder.
    Die Liebesgeschichte ist wichtig, zum Glück nicht zu kitschig. Aber mich hat vor allem die Konstellation der Figuren zueinander interessiert.


    Ich persönlich denke ja, dass Cheyenne besser zu Jesses Bruder Keegan passen würde, der die Triple M-Ranch souverän leitet, aber letztlich braucht sie wohl doch Jesse Herzlichkeit und Freiheit, um sich von den inneren und äußeren Zwängen zu befreien.


    Anfangs war der Stil des Romans ein wenig holprig, aber das könnte auch der Übersetzung geschuldet sein. Später merkt man nichts mehr davon, der Roman lässt sich fließend und gut lesen. Über die Dauer der 300 Seiten gesehen, ist er erstaunlich unspektakulär und ruhig. Das gilt auch für die Liebesgeschichte, bei der bis auf einige Szenen nicht nur die Leidenschaft, sondern auch Werte und Lebenseinstellung wichtig sind.

  • Ich wundere mich grade ein bisschen, dass du das Buch in der Belletristik eingeordnet hast, denn eindeutiger geht ein Liebesroman doch schon gar nicht mehr *g*. Besonders, wenn man bedenkt, dass die Vorgängerbände ja schon bei Cora veröffentlicht wurden und Linda Lael Miller nichts anderes als Liebesroman schreibt.


    Mir war das Buch ein bisschen zu kurz, die große Schrift bei Mira suggeriert ja immer mehr Inhalt, als es eigentlich ist. Auch das Ende kam zu überstürzt, die plötzliche Haltung von Cheyennes Chef war zu schnell und nicht wirklich nachvollziehbar. Auch Cheyenne gefiel mir anfangs nicht, ihr Bestreben, unberührtes Land zu urbanisieren und Jesses Bedenken einfach zu übergehen und mit allen Mitteln versuchen, ihn zu überzeugen, machte sie mir unsympathisch. Aber naja, es ist ein reiner Liro - und deshalb weiß man ja auch, wie es endet. Mittlerweile sind ja auch die anderen Brüder unter der Haube und Linda Lael Miller hat mit den Montana Creeds, weitläufigen Verwandten der McKettricks, eine neue Serie begonnen.


    LG
    Patty