Untertitel: The small screen adventures of Russell T Davies
Autoren (von amazon.de übernommen):
Mark Aldridge ist dabei, seinen Doktortitel zu machen. Andy Murray ist der Autor von "Into the Unknown: The Fantastic Life of Nigel Kneale" und "Phobic: Modern Horror Stories".
Das Buch habe ich (erst letztes Wochenende!) zufällig beim Surfen entdeckt, sofort bestellt, dankenswerterweise recht schnell bekommen und sofort gelesen. Eigentlich wollte ich es an "The writer's tale" anhängen, da mir die Zielgruppe hier arg eingeschränkt erscheint. Aber, da ich etwas mehr geschrieben habe, als geplant, warum nicht doch eine Einzel-Rezension, alleine schon, um es leicher wiederzufinden.
Das Buch ist zwar auf den ersten Blick eine dieser aus verschiedenen Interviews und Artikeln zusammengeschusterten Biographien, aber da RTD und einige andere den Autoren auch zu persönlichen Interviews zur Verfügung standen, schon etwas mehr.
Es geht nicht um sein Privatleben, sondern seine Werke, angefangen von den Anfängen im Kinderprogramm der BBC bis zum bisherigen Highlight seiner Karriere, "Doctor Who". Das Buch ist 2008 erschienen, endet also ungefähr zu der Zeit, als er sein Engagement dort beendet hat. Interessant ist auch, wie er verschiedene andere Leute aus dem Business kennengelernt und teilweise mit ihnen zusammengearbeitet hat, wie zB Paul Abbott, der eines seiner Vorbilder ist und als einer der bedeutendsten zeitgenössischen Drehbuchautoren in UK gilt.
Alles, auch die Jugendsünden werden betrachtet und analysiert und auf wiederkehrende Motive wie zB seine Lieblingsnachnamen oder seine "gay agenda" untersucht. Sehr interessant, vor allem, als es dann um die bekannten Serien geht, die ich teilweise selbst kenne und für gut befunden habe, angefangen mit "Queer as folk", "Bob and Rose", The second coming" bis zu "Doctor Who" und den Spin-offs "Torchwood" und "The Sarah Jane Adentures".
Sehr löblich ist, daß die Autoren durchaus kritisch vorgehen und nichts in den Himmel loben, wobei ihnen RTD oft zustimmt, wenn es um Mängel vor allem im Frühwerk geht. Aber man sieht hier auch sehr schön, daß er im Grunde seines Herzens und am liebsten einfach schreibt, was er will, wenn er kann. Das erklärt, warum er eine nicht unumstrittene Person ist, weil er nicht schreibt um zu gefallen, sondern wie er es für richtig hält. Schön, daß das trotzdem bisher zumindest oft Hand in Hand geht mit dem was die TV-Stationen ausstrahlen und zumindest einige der Zuseher sehen wollen.
Ich bin fast versucht zu sagen, die Zielgruppe für dieses Buch ist eingeschränkt auf mich als RTD-Fangirl. Aber um es genießen zu können sollte man schon mehr aus seinem bisherigen Gesamtwerk kennen als "Doctor Who", weil es sich sonst relativ trocken liest.
Kleiner Kritikpunkt: Beim Serien schauen waren die Autoren nicht ganz aufmerksam. Zumindest bei "Torchwood" habe ich ein paar Fehler entdeckt. Ich schätze allerdings, daß sie es nicht auswendig gelernt haben.
Beim Lesen dieses Buches hatte ich einmal mehr den ketzerischen Gedanken, daß es fast schade ist, daß der aktuelle RTD sich den Mühlstein "Torchwood 4" umgehängt hat, statt einfach frisch weg etwas ganz neues zu schreiben. Aber, er ist ja noch jung und kann uns noch überraschen. Bitte.
Sollte es zu diesem Buch jemals eine Übersetzung geben, würde mich das schon sehr wundern.
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