David Beck - Verurteilt

  • ==Ein abschreckendes Beispiel an Jugendkriminalität==


    Hallo lieber Leser, liebe Leserin.


    ===Buchdaten===
    Autor: David Beck in Zusammenarbeit mit Annette Weber
    Titel: Verurteilt
    Originaltitel: Ein autobiografischer Jugendroman
    Verlag: Verlag an der Ruhr
    Erschienen: 2010
    ISBN-13: 978-3834606501
    Seiten: 119
    Einband: TB
    Kosten: 6,50€
    Serie: -


    ===Autor/in===
    Der Autor David Beck hat keine allgemeinen Daten im Buch angegeben, wie zum Beispiel Geburtsdatum oder ähnliches. Das Buch ist jedoch eine Art Biographie und dadurch kann jeder Leser etwas über den Autor herausfinden.


    ===Genehmigte Leseprobe===
    Der Junge wusch sich sein Gesicht und bemerkte nicht, dass meine Kollegen ihre Köpfe aus der Toilettenkabine steckten. Leise setzte ich mich in Bewegung. Ich hob meine Arme, spannte das Sweatshirt und wartete einen Augenblick. Als der Junge seinen Kopf aus dem Waschbecken emporhob, legte ich ihm das Sweatshirtseil um den Hals und zog ihn nach hinten. Er gab einen leisen Schrei von sich. Das heißt es nur der Ansatz eines Schreies – durch das schnelle Strangulieren brach er nach Sekundenbruchteilen ab.


    ===Klappentext===
    David ist 18 und sitzt im Gefängnis. Dort macht er sich Gedanken über seinen Alltag und sein bisheriges Leben: die Adoption, die ersten Prügeleien und schließlich Diebstähle, massive Körperverletzungen, ein missglückter Raubüberfall. Damit schlittert er zunächst knapp am Knast vorbei und landet in einem Erziehungscamp in Polen. Aber nach dem, was er da erlebt, weiß er erst recht nicht mehr, was richtig und was falsch ist, und gerät immer tiefer in die Kriminalität.


    ===Meine Meinung===
    Das Cover des Buches ist sehr schlicht gehalten. Ein grüner Hintergrund, der Hoffnung ausstrahlt und darauf sind Handschellen zu finden. Eine gute Kombination von Verzweiflung und Hoffnung.


    Die autobiografische Geschichte um David Beck wird in Form von zwei Abschnitten erzählt. Auf der einen Seite wird dem Leser ein kompletter Tag im Gefängnis aufgezeigt. Diese Abschnitte werden mit kursiver Schrift vom restlichen Teil hervorgehoben. Neben dem normalen Alltag wird auf Freizeit, Schule, Besuche, Essen, Geld und andere typische Fakten für den Knast eingegangen. Zwar ist dieser Bereich sehr kurz gefasst, zeigt aber realistische Bedingungen
    Der zweite Teil ist in normaler Schrift und befasst sich mit Davids Werdegang. Er beginnt mit seiner Geburt, der Adoption zusammen mit seiner Schwester. Schnell wird deutlich, dass er sich dort nicht richtig heimisch fühlt. Es fängt schon im Kindergarten an, dass er dort mit anderen Kindern aneinander gerät. Schlägereien, schlechte Schulnoten, Zigaretten, Alkohol und später Drogen sorgen für einen weiteren Abstieg. Er kommt in die Psychiatrie, in Erziehungscamp nach Polen, aber nichts kann ihn von seiner schiefen Bahn abbringen. Am Ende wartet das Gefängnis und die Hoffnung, dass es danach besser wird, wenn er wieder heraus kommt.


    Das Buch ist für Leser ab 13 Jahren gedacht. Es eignet sich hervorragend für Schulkassen als Schullektüre. Die Schrift ist sehr groß und das Buch verfügt über viele Absätze, die sich ideal zum Pausieren, Diskutieren oder Nachdenken eignen. Die Thematik ist in der heutigen Zeit sehr brisant und aktuell. Viele Kinder rutschen ab, gerade wenn sie aus problematischen Verhältnissen stammen. In diesem Punkt klärt das Buch gut auf, und zeigt wie schnell es gehen kann. Man muss nicht mal aus schlechten Verhältnissen kommen. Falscher Umgang, Geldnot oder der Gruppenzwang können für einen raschen Abstieg sorgen. Der Stil wurde so gewählt, das er direkt die Jugendlichen anspricht. Einfach, bildhaft, modern und jugendlich. Ein Buch von einem Jugendlichen spricht die Zielgruppe eher an.


    Ich persönlich habe die Geschichte in einer Stunden durchgelesen und war von diesem Schicksal sehr abgeschreckt. Wobei dieses Schicksal noch recht harmlos ist, wenn man es mit anderen Jugendlichen im Gefängnis vergleicht. Ich selbst hatte einige Zeit einen David, mit dem ich Briefkontakt hatte, und dadurch bin ich mit dem Alltag in einem Knast vertraut, weiß aber, dass andere Beispiele Jugendliche eher abschrecken würden. Trotzdem kann ich das Buch jedem empfehlen, egal ob Lehrern, Eltern oder Jugendlichen. Es zeigt, wie auch „Kleinigkeiten“ sich summieren und ein Leben ruinieren können. Dafür muss man keinen Mord oder schweren Raubüberfall begehen.


    ===Bewertung===
    Von mir bekommt das Buch fünf Sterne, da ich es gerade in der heutigen „Ghetto“-Zeit sehr wertvoll finde. Es zeigt den Werdegang und den tristen Alltag eines Insassen. Dabei ist es zeitgemäß und ansprechend geschrieben.


    Pro: Inhalt
    Contra: nichts


    Danke fürs Lesen und Bewerten. Freu mich über Lob / Kritik, also her mit Kommentaren.



    Eure Sarah

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