'Die Landkarte der Zeit' - Seiten 001 - 101 (Kap. 01 - 05)

  • Zitat

    Original von Bouquineur


    Mich würde nicht wundern, wenn sich dieses Bild verändert, wenn die Zeitmaschine zum Einsatz gekommen ist und am Ende des Buches der uns bekannte Zustand wiederhergestellt wird.
    Was allerdings bedeuten würde, dass Mary Kelly so oder so ums Leben kommt.


    Oder wir haben es mit einer Parallelwelt zu tun, wo die Dinge sich anders entwickeln als in der uns bekannten.

  • Zitat

    Original von Bouquineur


    Mich würde nicht wundern, wenn sich dieses Bild verändert, wenn die Zeitmaschine zum Einsatz gekommen ist und am Ende des Buches der uns bekannte Zustand wiederhergestellt wird.
    Was allerdings bedeuten würde, dass Mary Kelly so oder so ums Leben kommt.


    Das vermute ich nämlich auch. Was wohl bedeutet, dass der wahre Jack the Ripper nur wegen Andrew nie gefunden wird.
    Muuh - warum ist das Buch so dick? Ich will gerne wissen, ob das stimmt. Geh mal weiterlesen ;-)



    @ JaneDoe:
    Ja stimmt, Kuriositätenkabinette ... du hast recht. Mich erinnerte es spontan an Zirkus.
    Leider verlässt man diesen ja oftmals auch reichlich desillusioniert.
    Aber um ehrlich zu sein, habe ich den Satz auch schon wieder vergessen :grin

  • Den ersten Abschnitt habe ich nun auch komplett gelesen. Gefühlt kommt es mir so vor als hätte ich eben erst den Prolog gelesen und die wirkliches Geschichte kann nun beginnen. Ein einhundseitiger Prolog... :konfus


    Interessante Gedanken die hier gesponnen werden. Parallelwelten oder Zeiten die parallel ablaufen... :gruebel könnte sein... das Buch bzw. die Geschichte scheint zum spekulieren und zum darüber sprechen geradezu perfekt geeignet zu sein. Ein richtiges Leserundenbuch eben... :-]


    Danke an beowulf das Du das mit dem Matrosen Reese geschrieben bzw. rausgefunden hast. :fingerhoch


    Zitat

    Was wohl bedeutet, dass der wahre Jack the Ripper nur wegen Andrew nie gefunden wird.


    Den Gedanken soweit zu spinnen und diese logische Schlussfolgerung zu ziehen auf das wäre ich nicht gekommen. Klingt aber für mich logisch. Besten Dank an Mulle für dieses weiter und um die Ecke denken! :anbet

  • Wow, seit ihr wieder schnell. Ich fürchte, ich werde hoffnungslos hinterher hinken. Bin gerade eben erst nach Hause gekommen und muss gleich schon wieder zur Arbeit. Grrrr....


    Aber einen ersten Eindruck habe ich auch schon, obwohl ich mit dem ersten Teil noch nicht ganz durch bin.
    Die Schachtelsätze finde ich teilweise echt grenzwertig und eigentlich wären die, meiner Meinung nach , auch gar nicht zwingend notwendig.
    Bei Andrew hatte ich auch den Gedanken ... Mann jetzt nimm endlich eine der Waffen und bring es zu Ende!!! Aber nun gut. :-)
    Tja und der Erzähler ist mir sympathisch, er reißt vieles wieder raus, was Andrew vermasselt.


    Viel mehr kann ich noch gar nicht sagen.
    Vor etwas längerer Zeit habe ich eine Leseprobe aus dem letzten Drittel des Buches gelesen. Wenn ich mich recht erinnere, hatte mir der Schreibstil dort besser gefallen ... aber ich weiß es nicht mehr 100% tig. Bald werde ich es erfahren, ob mich dieser Eindruck vielleicht nur getäuscht hat.


    Liebe Grüße und bis später ... :wave

  • Der Beginn des Buches ist schon sehr gut. Man bekommt ein gutes Bild über die Protagonisten und auch der Handlungsort London wird detailliert beschrieben. Dadurch entsteht eine ganz besondere Atmosphäre in der man versinkt und man merkt gar nicht wie die Zeit vergeht.


    Andrew fand ich am Anfang etwas unsympathisch. Ich weiß nicht genau warum, vielleicht, weil er eine verheiratete Frau liebt? Oder weil er nicht den Mut hatte vor seinem Vater dazu zu stehen? ?(
    Auch dass Jack the Ripper ein Teil der Geschichte ist, finde ich sehr gelungen, denn für mich ist Jack the Ripper eine mysteriöse und faszinierende Gestalt.


    Also, Fazit: Ich bin wirklich begeistert und kann mir die Handlung sehr gut vorstellen. Palmas Schreibstil ist auch sehr gut und teilweise sehr poetisch. Finde ich gut! lg :wave

  • Mein erster Eindruck ist durchweg positiv. Die Sprache ist wunderbar, schillernd und irgendwie erinnert es mich ein bisschen an "Schatten des Windes".


    Ich habe zwar erst 50 Seiten gelesen, aber bin gespannt auf die Geschichte. Ich kann wunderbar beim Lesen der Geschichte entspannen, da sie mich völlig in ihren Bann zieht.

  • So, den Abschnitt habe ich nun auch beendet, und ich bin nach wie vor noch gefesselt vom Buch.
    Immer wieder tauchen Sätze und Satzteile auf, die verhindern, dass ich durch das Buch rasen kann - solche wie:


    "...während Andrew tagelang in einem Winkel sitzen und einer Rose in seiner Hand beim Welken zuschauen konnte." (S.34)


    oder


    "Acht Jahre später zog Andrew die herausgerissene Titelseite wieder aus der Tasche. Sie war von der Zeit vergilbt wie er selbst." (S. 95)


    Wenn ich solche Sätze lesen, bremst mich das erstmal, weil ich es mir auf der Zunge zergehen lassen muss.
    Viele schöne Worte, aber angenehm und vordergründig auf Beifallshaschei ausgelegt! Gefällt mir!


    Den ganzen ersten Abschnitt braucht es, um Andrew zugrunde zu richten. Jetzt bin ich gespannt, wie es weiter geht.

  • Ich habe den ersten Abschnitt nun auch geschafft (bin ja froh, wenigstens ein bisschen mithalten zu können :grin) und kann Anahids Aussage nur unterschreiben :write.


    Zitat

    Original von Anahid
    Mein erster Eindruck ist durchweg positiv. Die Sprache ist wunderbar, schillernd und irgendwie erinnert es mich ein bisschen an "Schatten des Windes".


    Das ist mir auch direkt auf den ersten Seiten in den Sinn gekommen (obwohl ich "Schatten des Windes" nicht beendet habe, aber es noch irgendwann tun werde).


    Die ersten Seiten des Buches las ich noch sehr langsam, ich musste mich in diese langen, verschachtelten Sätze erst einmal einlesen. Ich finde, der Autor hat eine sehr gewählte, spezielle Ausdrucksweise, die ich sehr mag, wobei ich dieses Buch nicht als "Nebenbeilektüre" lesen kann/könnte. Als "Schatz" oder "Praline" im üblichen Leseverhalten ist die Art des Buches eine sehr schöne. Ich lese meist triviale Lektüre und dieses hier zeichnet eine Ausnahme, die ich sehr genieße (obwohl ich auch die trivialen genieße :lache, die aber auf eine andere Weise). Außerdem bildet es mich weiter, ich habe allein in diesem Abschnitt vier Wörter gelesen, die mir nicht geläufig waren (deren Bedeutung aber durch den Kontext für mich verständlich waren), welche sich aber jetzt in meinem Wortschatz befinden, danke dafür. :-)


    Zu Beginn empfand ich die Ausdrucksweise des Autors aber als noch "ausgewählter", sobald wir die Straßen von Whitechapel betraten, wurde er etwas "leichter", wenn man das so sagen kann. Ich hatte ein wenig (nur ein wenig) den Eindruck (natürlich ist das alles subjektiv :grin), dass damit auch die niedrigere Gesellschaftsschicht zum Ausdruck gebracht wurde.


    Die Sprache fasziniert mich sehr, ich finde, dieses Buch könnte auch ein Klassiker sein. Ich weiß jetzt schon, wenn das Wochenende vorbei ist und die Arbeitswoche mich wieder hat, wird das Lesen dieser Lektüre viel langsamer von statten gehen. Aber dieses Buch allzu schnell zu lesen, würde für mich den Genuß schmälern.


    Die hier schon genannten Parallelwelten- und Zeitverschwörungstheorien sind in meinen Überlegungen noch nicht angekommen, da die Zeitmaschine noch nicht aufgetaucht ist und die Reisen noch nicht begonnen haben, nur ist mir direkt in den Sinn gekommen, das "Jack, the Ripper" doch nicht gefasst wurde, soweit ich mich erinnern kann (was mir hier und auch bei Wikipedia bestätigt wurde).


    Der Schluss des Abschnittes deutet ja sehr darauf hin, dass die Zeitreisen (bzw. die Vorbereitung darauf) schon im nächsten Kapitel beginnen. Ich bin gespannt, lese aber erst morgen weiter. ICh bin gespannt was da noch auf uns zukommt.

    Jeder Mensch ist nur so glücklich, wie er sich zu sein entschließt. (Irisches Sprichwort)

  • Heute morgen habe ich nun auch begonnen, ich bin noch ganz am Anfang, aber erst einmal angetan. Bei mir ist es grau und verregnet und dieses Wetter passt ausgezeichnet zu so einer Lektüre. In der Arbeitswoche wird es mir aber auch wie clodi gehen.


    Zitat

    Original von Clodi
    Zu Beginn empfand ich die Ausdrucksweise des Autors aber als noch "ausgewählter", sobald wir die Straßen von Whitechapel betraten, wurde er etwas "leichter", wenn man das so sagen kann. Ich hatte ein wenig (nur ein wenig) den Eindruck (natürlich ist das alles subjektiv :grin), dass damit auch die niedrigere Gesellschaftsschicht zum Ausdruck gebracht wurde.


    Das klingt interessant, ich werde mal darauf achten!

  • Zitat

    Original von beowulf
    Das Buch spielt einfach nicht in unserer Zeit- bei uns wurde nie ein "Jack the Ripper" auf frischer Tat ertappt und als geständiger Mörder gehängt. Ein Matrose namens Reese war ebenfalls nicht unter den wirklich Verdächtigen.


    Das war schon der erste Punkt, wo ich begonnen habe, micht zu fragen, ob ich es hier mit Steampunk zu tun habe oder nicht :gruebel

  • Zitat

    Original von sapperlot
    Beim Stadtteil Whitechappel fühle ich mich gleich wieder an Jennifer Donnellys Teerose erinnert.


    Ging mir genauso, und Jack the Ripper kommt dort ja auch vor... Übringens erscheint nächstes Jahr Teil 3 "die Wildrose"! Zumindest auf englisch...

    Liebe Grüße :wave


    Waldmeisterin


    Every day I give my family two choices for dinner: take it or leave it!


    Nulla unda tam profunda quam vis amoris furibunda

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Schon erstaunlich, dass Andrew am Himmel eine zeppelinförmige Wolke entdeckt (S. 66). Er muss hellseherische Fähigkeiten gehabt haben, denn die Dinger wurden erst nach 1890 erfunden. Zeppelins Patent wurde auf 1895 rückdatiert, der erste flugfähige Zeppelin ging 1900 in die Luft. Jack the Ripper aber hat die hier geschilderten Morde 1888 begangen.


    Das hätte ich jetzt gar nicht bemerkt (was ein Glück, dass es Lesrunden gibt...). Mein Gedanke hierzu wäre, ob Andrew vielleicht nicht nur wie angedeutet in der Zeit zurück reist, sondern evtl. auch in die Zukunft und deshalb einen Zeppelin erkennen kann? Naja, wir werden sehen...


    Das fand ich eh etwas ...- naja nicht direkt seltsam (und später kann man es sich ja anhand der Ripper-Morde zusammenreimen): dass hier am Anfang der Geschichte keine Zeitangabe gemacht wurde - und das gerade in einem Buch, in dem die Zeit eine tragende Rolle spielt... Bin mal gespannt ob das Absicht war. Falls nämlich nicht, hätte ich mir eine solche Zeitangabe gewünscht, einfach um es gleich von Anfang an richtig einordnen zu können...

    Liebe Grüße :wave


    Waldmeisterin


    Every day I give my family two choices for dinner: take it or leave it!


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  • Zitat

    Original von Clodi
    Die ersten Seiten des Buches las ich noch sehr langsam, ich musste mich in diese langen, verschachtelten Sätze erst einmal einlesen. Ich finde, der Autor hat eine sehr gewählte, spezielle Ausdrucksweise, die ich sehr mag, wobei ich dieses Buch nicht als "Nebenbeilektüre" lesen kann/könnte. Als "Schatz" oder "Praline" im üblichen Leseverhalten ist die Art des Buches eine sehr schöne.


    An diesen Stil musste ich mich auch erst gewöhnen, und da ich in den letzten Tagen nur spät abends ein bisschen zum Lesen kam, als mir oft schon beinahe die Augen zufielen, war es umso schwerer, und manche Sätze musste ich mehrmals lesen. Aber eigentlich gefällt mir sowas - und da ich ab heute wieder ein bisschen mehr Zeit habe, wird das hoffentlich auch kein Problem mehr sein...

    Liebe Grüße :wave


    Waldmeisterin


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    Nulla unda tam profunda quam vis amoris furibunda

  • Im Moment komme ich nur langsam voran, da der Stil etwas sehr neues für mich ist - vor allem die direkten Ansprachen an den Leser gefallen mir nicht wirklich. Die Sprache ist natürlich ganz nett, aber ich stolpere auch immer wieder über Sätze, mit denen ich stilistisch einfach nichts anfangen kann:


    "Ein Blick ist ein Brunnenschacht ohne Grund, in dem Platz für alles ist."


    Manchmal komme ich mir wie in einem Kitsch-Roman vor. :grin


    Die Beschreibungen von Andrews Lektürevorlieben haben mir dagegen besser gefallen und mit dem Auftauchen von Jack the Ripper scheint die Geschichte auch etwas mehr Fahrt aufzunehmen. Ich habe erst einmal googeln müssen um herauszufinden, dass Mary Kelly in der Tat wirklich gelebt hat.

  • Die ersten 100 Seiten sind gelesen. Erst einmal zu den Äußerlichkeiten: Ein ganz toll gestaltetes Hardcover, das sich als Schmuckstück fein im Regal macht. Gefällt mir. Das große Ziffernblatt ist ein Blickfang und die alte London-Ansicht auf der Rückseite verrät etwas über den Schauplatz. Und spätestens der mach den Roman für Londonverrückte wie mich zu einem Lesemuss. Außerdem hat mich die Kombination gereizt. Spannung verbunden mit Fantasie, das ist meines, Zeitreise im historischen London mit Liebe, Mord und einem Schuss Phantastik, wie hätte ich dem widerstehen können. Erinnert mich in dieser Zusammensetzung an dieses tolle Buch einer hochbegabten Wiener Kollegin. (siehe unten)


    Nun mein erster Leseeindruck: Sehr auffällig die extreme auktoriale Erzählweise des Autors. Sehr interessant. Kurzes Beispiel:

    Zitat

    In den Augen seines Cousins las Charles, dessen Perspektive ich jetzt kurz einnehmen werde, wenn Sie mir diesen unverhohlenen Tanz der Blickwinkel um der der dramatischen Wirkung willen gestatten.


    Der Erzähler greift oft mit Sätzen in der Ich-Perspektive ein, wobei er sich bisher nicht als handelnde Figur sondern als reiner Erzähler einmischt. Mal sehen, wie sich das weiter entwickelt.
    Man erfährt etwas über die tragische Liebesgeschichte von Andrew Harrington, der sich unstandesgemäß in eine Prostituierte aus Whitechapel verliebt hat, die er wegen seines Zögerns nicht vor Jack the Ripper retten konnte. Sein Cousin Charles ist ihm auf den Fersen, als er sich acht Jahre später umbringen will. Wird er ihn retten?


    Palmas Roman ist, das kann man jetzt schon sagen, keine leichte Lektüre. Die Sprache ist komplex und sehr "literarisch", was aber einen ungeheuren Reiz hat. Man kann schon erahnen, dass das eine lange Reise wird und dass die Abenteuer einem auch etwas abverlangen. Aber ich freue mich drauf, zu erfahren wie es weiter geht!


    lg Claudia

  • Zitat

    Original von claudiatoman


    Der Erzähler greift oft mit Sätzen in der Ich-Perspektive ein, wobei er sich bisher nicht als handelnde Figur sondern als reiner Erzähler einmischt. Mal sehen, wie sich das weiter entwickelt.


    Was mich wiederum stört, weil nicht klar ist, wer *Ich* überhaupt ist.

  • Ich würde mal vermuten, dass sich das am Ende der Geschichte klärt. Mich stört dieses Einmischen nicht, ich hätte es nur besser gefunden, wenn sich der Erzähler optisch irgendwie vom restlichen Text absetzen würde. Aber Palma setzt hier wohl eher auf den Überraschungseffekt, sodass man nie sicher sein kann, wann er wieder auftaucht.

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Ich würde mal vermuten, dass sich das am Ende der Geschichte klärt. Mich stört dieses Einmischen nicht, ich hätte es nur besser gefunden, wenn sich der Erzähler optisch irgendwie vom restlichen Text absetzen würde. Aber Palma setzt hier wohl eher auf den Überraschungseffekt, sodass man nie sicher sein kann, wann er wieder auftaucht.


    Interessant. Für mich ist er quasi immer da. Er erzählt die Geschichte, ich habe seinen Ton permanent im Ohr und tauche gar nicht in die Perspektiven der handelnden Figuren ein. Was diese auf Abstand hält, mich aber in dem Fall überhaupt nicht weiter stört.
    Auf die Idee, dass sich am Ende aufklärt, wer das ist, wäre ich noch gar nicht gekommen. Ich glaube, er ist und bleibt einfach der Erzähler.