'Die Landkarte der Zeit' - Seiten 102 - 186 (Kap. 06 - 11)



  • An dieser Stelle war für mich auch klar, dass alles nur eine Illusion ist. Denn ansonsten hätte Murray ja auch die Schmierfinken, die seine Fassade mit Dung geschmückt haben, entlarven können.
    Die Lianesen dagegen verwirren dann wieder. Das hört sich doch schon wieder ziemlich echt an.
    Ich denke, hier wird man noch ganz schön oft seine Meinung ändern. Teilweise sind die Passagen sehr langatmig und dann wieder absolut spannend. Und das in einem Tempo, dass man die Stellen, die einem vielleicht nicht 100% zusagen schon wieder mit neuen faszinierenden Passagen überdecken kann. Ich finde, das ist ein genialer Schachzug des Autors und wenn er das bis zum Ende beibehalten kann ... Respekt. Aber so weit bin ich ja noch nicht.


    Zu Clare:


    Die Welt sollte schon so oft untergehen und vorzugsweise am 31. Mai :-)
    Am 31. Mai ist alles vorbei. Im Jahr 2000 wurde doch der Jahreswechsel favorisiert. Und inzwischen sind wir mit dem Weltuntergang bei 2012 angekommen. Wir werden sehen ... nur wird es uns, wenn es wirklich soweit ist, nicht mehr interessieren, welche Prophezeiung die Richtige war :yikes

  • Ne, langweilig fand ich das gar nicht, ich lese so Abenteuer eigentlich ganz gerne.
    Was ich mich dabei nur die ganze Zeit gefragt habe ist, von wo die beiden Trunkenbolde ihre Telegramme absenden? Sie halten Murray ständig auf dem Laufenden, aber bei den Lianesen oder in deren Umgebung wird es ja wohl keine Telegrafenstation gegeben haben.


    Und die Rosa Wüste, die ganze Zeit hatte ich da was im Hinterkopf, bis es mir gerade bei der Suche nach dem 20. Mai 2000 wie Schuppen aus den Haaren fiel: Mars, der "Rote Planet" -> Marsianer -> Krieg der Welten von Wells -> Mensch gegen Maschine. Jetzt fehlt eigentlich nur noch der 20.05.2000, wurde da vielleicht die Radiofassung von Orson Welles nochmal ausgestrahlt, die 1938 zu Panikreaktionen geführt hat?

    :lesendHari Kunzru - The Impressionist


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

  • Zitat

    Original von Nachtgedanken
    ...
    Und die Rosa Wüste, die ganze Zeit hatte ich da was im Hinterkopf, bis es mir gerade bei der Suche nach dem 20. Mai 2000 wie Schuppen aus den Haaren fiel: Mars, der "Rote Planet" -> Marsianer -> Krieg der Welten von Wells -> Mensch gegen Maschine. Jetzt fehlt eigentlich nur noch der 20.05.2000, wurde da vielleicht die Radiofassung von Orson Welles nochmal ausgestrahlt, die 1938 zu Panikreaktionen geführt hat?


    Ja, an Mars musste ich auch denken. Aber es hilft uns beim 20. Mai nicht weiter, denn das Hörspiel, welches ich übrigens sehr beeindruckend fand, wurde am 30. Oktober 1938 erstmals gesendet.
    Eigentlich schade, hätte gut gepasst.


    Edit sagt, dass im Vorpost von "nochmal ausgestrahlt" die Rede war... :gruebel Das weiß ich nicht.

    - Freiheit, die den Himmel streift -

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  • Charles findet Andrew natürlich bevor er sich umbringt. Was für ein Glück sonst wäre dich Geschichte ja schon zu Ende. Er lenkt ihn von seinem Tun ab indem er Andrew von der Firma Zeitreise Murray erzählt und die Chance vielleicht in die Vergangenheit zu reisen und alles wieder gut zu machen. Die Geschichte der Lianesen hat mir gut gefallen besonders ihre Art mit Angreifern umzugehen – sie „schlucken“ sie einfach weg. Der Erzähler tritt wieder auf um einem die lange Reisezeit in der Kutsche zu verkürzen und man erfährt wie die Väter von Charles und Andrew zu ihrem Reichtum gekommen sind, nämlich durch Klopapier das nur ganz verschwiegen gekauft wurde. Die Passage war wieder wunderbar.
    Auch mir kommt der Verdacht das hinter der „Zeitreise“ nur ein großer Hokuspokus stecken kann allein schon durch die Tatsache das es nur ein bestimmtes Datum gibt zu dem gereist werden kann. Ich nehme mal stark an das auch jeder nur einmal reisen kann denn sonst würde es ja auffallen.
    Es erstaunt mich das einige von euch Sachen recherchieren und enge Zusammenhänge zu anderen Texten heraus finden. Bin ganz baff. Ich habe mal gerade Zeit jeden Tag etwas weiter zu kommen. Es wird wohl besser wenn meine Älteste morgen wieder an ihren Studienort zurück fährt und der geregelte Alltag wieder einkehrt.

  • Zitat

    Original von bauerngarten
    Es erstaunt mich das einige von euch Sachen recherchieren und enge Zusammenhänge zu anderen Texten heraus finden. Bin ganz baff.


    Wie lange keines vorher so animiert dieses Buch mich dazu, in meinem Gedächtnis zu"kramen" :-), Zusammenhänge herzustellen und auch selbst zu recherchieren.

  • Zitat

    Original von JaneDoe


    Wie lange keines vorher so animiert dieses Buch mich dazu, in meinem Gedächtnis zu"kramen" :-), Zusammenhänge herzustellen und auch selbst zu recherchieren.


    Ich bin ebenfalls happy, dass hier einige Eulen so tief einsteigen, denn von Euren Überlegungen und Hinweisen haben wir hier alle sehr viel! ;-)


    GRUSS savanna

  • Zitat

    Original von sapperlot
    Da ist wieder der Gedanke mit der Parallelwelt oder Parallelzeit oder die Zeitreisen haben gar nicht stattgefunden. :gruebel


    Der Gedanke ging mir auch schon durch den Kopf: Ob das ganze nicht nur ein gut aufgezogener Trick von Murray ist, um Geld zu machen?


    Ich fand es auch seltsam, dass die bösen Massai in der rosa Wüste herumirrten, die Forscher aber problemlos wieder zurückkonnten (da müssen die Lianesen doch Tag und Nacht gesungen haben, damit das Loch offen bleibt?) Aber so ganz habe ich anscheinend das Prinzip noch nicht verstanden, denn auch die Erklärung mit dem gestohlenen Loch, das nach London transportiert wurde, habe ich nicht ganz kapiert. Aber das wird sich bestimmt noch aufklären...

    Liebe Grüße :wave


    Waldmeisterin


    Every day I give my family two choices for dinner: take it or leave it!


    Nulla unda tam profunda quam vis amoris furibunda

  • Zitat

    Original von Clare


    Ja, an Mars musste ich auch denken. Aber es hilft uns beim 20. Mai nicht weiter, denn das Hörspiel, welches ich übrigens sehr beeindruckend fand, wurde am 30. Oktober 1938 erstmals gesendet.
    Eigentlich schade, hätte gut gepasst.


    Edit sagt, dass im Vorpost von "nochmal ausgestrahlt" die Rede war... :gruebel Das weiß ich nicht.


    Vielleicht ist das Datum ein "insider" und nur er kennt die Bedeutung. Hab mich schon gefragt, ob das Jahreszahlen sein könnten.


    20.05.2000
    2005 2000

  • Die Geschichte und der Erzählstil erinnern mich hier an Irving: Sehr dicke Bücher, alles sehr detailliert beschrieben (dieser Abschnitt war für mich irgendwie eine Aneinanderreihung von Vorgeschichten: Murrays Forschungsreisen, die Harrington-Klopapier-Dynastie, Wells Werdegang) - um dann am Ende irgendwann zusammenzufinden. Bin schon sehr gespannt wies weitergeht...

    Liebe Grüße :wave


    Waldmeisterin


    Every day I give my family two choices for dinner: take it or leave it!


    Nulla unda tam profunda quam vis amoris furibunda

  • Hmm, ein wenig langatmig fand ich es jetzt schon.
    Als die Stelle mit den Lianesen kam hatte ich mal kurzfristig die Befürchtung, dass sie Kannibalen sind*gg
    Hätte mich irgendwie nicht gewundert :grin Aber so, mit dem Gesang kann man natürlich auch die Feinde besiegen, man muss sie nicht gleich essen.


    Zitat

    Original von claudiatoman


    Besonders gefällt mir ja das Hündchen Eterno. Ich mag auch ein Zeitloch haben, in das ich meine Katze stecke, damit sie viel länger lebt! :) lg Claudia


    Genau das hatte ich auch gedacht. An diesen Zeitpunkt mag man gar nicht denken.


    Zitat

    Original von Nachtgedanken
    Was ich mich dabei nur die ganze Zeit gefragt habe ist, von wo die beiden Trunkenbolde ihre Telegramme absenden? Sie halten Murray ständig auf dem Laufenden, aber bei den Lianesen oder in deren Umgebung wird es ja wohl keine Telegrafenstation gegeben haben.


    Das ist eine Stelle, die auch bei mir zu starker Irritation geführt hat, das passte gar nicht. ?(

  • Dieser Abschnitt liest sich etwas anders als der vorige, aber ich empfand ihn jetzt nicht als langatmig.


    Murray traue ich nicht über den Weg- ich bin mir sicher, daß seine "Zeitreise" in Wirklichkeit nur eine Abzockerei ist, aber ich weiß noch nicht genau was dahinter steckt. Vielleicht fahrt die Bahn die Passagiere nur durch eine Art Filmkulisse..., was auch erklären würde, warum nur ein Ziel möglich ist. (Irgendjemand hatte in der Leserunde auch schon die Idee, ich weiß nur nicht mehr wer... grad nochmal nachgeguckt- savanna wars.) Der Gedanke, daß Murray ein Zeitloch in einer Kiste stiehlt, ist doch zu absurd. Und v.a. warum erzählt er den Zwei das alles so bereitwillig? Was bezweckt er damit?


    Zitat

    Original von Nachtgedanken:
    Was ich mich dabei nur die ganze Zeit gefragt habe ist, von wo die beiden Trunkenbolde ihre Telegramme absenden? Sie halten Murray ständig auf dem Laufenden, aber bei den Lianesen oder in deren Umgebung wird es ja wohl keine Telegrafenstation gegeben haben.


    Ein Punkt mehr, der dafür spricht, daß Murray eine Lügengeschichte erzählt hat.


    Können die Lianesen denn durch ihren Gesang ein neues Zeitloch öffnen? Wenn nicht, sitzen Sie ja jetzt in unserer Zeit/Realität/wie auch immer fest- und das obwohl Sie da ja nur begrenzt lebensfähig sind und ihren Lebensmittelpunkt eigentlich in dieser rosanen Welt hatten. Nicht sehr nett von Murray, wobei das ja schon fast wieder realitsnah ist, denn die Kolonialpolitik Englands hat sich schon immer mehr an dem Nutzen für das Empire orientiert als an den Folgen für die "Wilden".


    Auf S. 149 oben musste ich schmunzeln. Es hält sich immer noch hartnäckig die Annahme, Darwin sei die Tragweite seiner Entdeckungen bereits auf der Beagle klar gewesen. So war es aber nicht. Darauf, daß es sich bei allen mitgebrachten Vögeln um unterschiedliche Finkenarten handelt, hat ihn erst nach seiner Rückkehr ein befreundetet Wissenschaftler aufmerksam gemacht. Darwin hat sich daraufhin über sich selbst geärgert, daß er bei der Beschriftung des Fundortes der Vögel so nachlässig war und musste zur nachträglichen Bestimmung einige andere Reiseteilnehmer (u.a. den Kapitän der Beagle) um Hilfe bitten.


    Den Erzähler finde ich sehr sympathisch- er vertreibt einem die ereignislose Reisezeit der Cousins und liefert als allwissender Erzähler Informationen, die die handelnden Personen nicht haben. Wobei die Information über die Ausrichtung von Wells Glied zwar amüsant, aber für den Fortlauf der Geschichte wahrscheinlich eher nebensächlich ist... oder vielleicht doch nicht? :rofl

    Ich weiß nicht, was das sein mag, das ewige Leben.
    Aber dieses hier, das diesseitige, ist ein schlechter Scherz. (Voltaire)

  • Ich muß gestehen, daß mir der zweite Abschnitt bei weitem nicht mehr so gut gefallen hat wie der erste. Das liegt daran, daß sich die Geschichte für meinen Geschmack einfach zu phantastisch entwickelt hat, die Entdeckung der Lianesen und der rosa Zeitlöcher ist etwas, womit ich so gar nichts anzufangen weiß. Sowohl Fantasy als auch Steampunk ( Mulle, cooles Wort übrigens. Aber ich muß gestehen, daß ich es erst mal bei Wiki nachschlagen mußte :lache ) sind überhaupt nicht meine Genres. Mit einer richtigen Zeitmaschine, wie sie in H.G. Wells Film gezeigt wird, hätte ich viel mehr anfangen können, aber Zeitlöcher ?


    Auch hatte ich das Gefühl, daß die Sprache einfacher, die Sätze kürzer geworden sind. Den unterschwelligen Humor Palmas habe ich vermißt und der mir ans Herz gewachsene Erzähler kam auch etwas zu kurz.


    Palma läßt Charles gemeinsam mit einer Gruppe in das Jahr 2000 reisen. Für solch ein sensationelles Erlebnis empfand ich seine Erzählungen aber recht dünn, eigentlich erwähnt Charles gegenüber Andrew nur den Krieg zwischen Mensch und Maschine. Das Gebäude aber, in dem das Unternehmen "Murrays Zeitreisen" ist, wird bis ins kleinste Detail geschildert. Mag sein, daß der Autor damit etwas beabsichtigt, was bei mir einfach nicht angekommmen ist.


    Diesen Teil des Buches würde ich zwar nicht gerade als langweilig oder langatmig bezeichnen, mir scheint es einfach an der hierfür erforderlichen Phantasie zu fehlen. Aber da ich schon mitten im dritten Abschnitt bin und mir dieser wieder auserordentlich gut gefällt, bin ich wieder beruhigt. :-]

  • Wie gehabt, ich schreib erst mal und lese dann.


    Der "Prolog" ist abgeschlossen, endlich rückt das Thema Zeitreise in den Mittelpunkt. Wir erfahren zu unserem Erstaunen, dass Charles selbst sogar bereits eine in die Zukunft unternommen hat, und dass diese von der Firma "Zeitreisen Murray" veranstaltet werden.
    Ich hatte ja ganz ehrlich meine Zweifel, als die beiden dorthin gefahren sind und Charles irgendwas von einer Reise mit der Straßenbahn erzählt hat. Ich hatte erst mal mit einem Betrüger gerechnet, der die Leute in ein Gefährt hockt, mit ein paar Special Effects in Erstaunen versetzt und dann in einer extra präparierten Umgebung mit Schauspielern wieder rauslässt. Gerade die Einschränkung, dass man nur zu EINEM bestimmten Datum reisen kann, schien meinen Verdacht zu bestätigen. Aber so wie es aussieht, handelt es sich offenbar wirklich um eine Zeitreise, die über eine Art Zwischendimension funktionert. Die Entdeckung der Lianesen und dieses Zeitlochs erinnert stark an alte Entdecker- und Abenteuerromane, in Verbindung mit der Zeitreise ist es dann allerdings wieder Science-Fiction und die Vermutung, dass diese Tür über einen Zauber geöffnet wird ist eher Phantastik (lachen musste ich ja, als Murray das Dimensionstor ganz profan eingeschlossen und geklaut hat, allein die Idee! :rofl). Der Autor vermischt hier also in einem fort die Genres die sich zu jener Zeit die er beschreibt auch alle großer Beliebtheit erfreuten. Und obwohl es ein ständiges hin und her ist, gefällt es mir ausgesprochen gut.
    Ich frage mich nur, wenn es immer der 20. Mai 2000 ist, zu dem Murray seine Fahrgäste reisen lässt... was wäre, wenn man dort über Nacht bleibt? Funktioniert das dann wie beim Tag des Murmeltiers? Gefangen in der Zeitschleife? :gruebel


    Letzten Endes kann Murray den Cousins aber auch nicht weiterhelfen. Er besitzt zwar eine Landkarte der Zeit, aber außer dem Tor ins Jahr 2000 ist noch kein anderes erforscht, hauptsächlich weil seltsame Drachen oder Dinosaurier den Weg versperren. Aber da gibt es ja den jungen und begabten Autor H.G. Wells. Der hat doch so eindrucksvoll geschrieben, da müsste es doch mit dem Teufel zugehen, wenn der nichts wüsste.
    Auf der Fahrt zu Wells entfaltet der Erzähler wieder ausgesprochen viel Kreativität indem er die Zeit des Schweigens tatsächlich zu überbrücken wünscht, allerdings nicht mit der Beschreibung der Pferdehintern, sondern mal so nebenher, wie die Väter der beiden zu ihrem Reichtum kamen. Seine Anmerkung "vor mir, der ich alles sehe" erweckt fast den Eindruck man hätte es mit dem Gott dieser kleinen Welt des Buches zu tun (was ja so gesehen auch irgendwo stimmt, jeder Autor ist der Gott seiner Bücherwelten), andererseits bestärkt mich dieser Kommentar auch irgendwie in der Annahme, der Erzähler wird irgendwann als aktive Figur der Handlung auftauchen.
    Bei der Beschreibung des äußerst pikanten "Stuhles" habe ich echt einen Moment überlegt, ob das jetzt wirklich das ist was ich mir denke, aber spätestens als er mit dem Schwämmchen kam... :lacht
    Aber nein, wahrer Reichtum kommt von Klopapier. Alledings kann man einen so unanständigen Artikel offenbar nur bei Nacht und Nebel losschlagen. Ich hatte das so bildlich vor Augen wie sie da durch die Straßen schleichen mit ihrer brisanten Fracht und die Figuren die ihnen das Zeug abnahmen vielleicht in Seitenstraßen braven Bürgern auflauern, verheißungsvoll wipsernd: "Ey, willste was für deinen rote Hintern?" Diese Geschichte hat mich wirklich extrem zum Lachen gebracht.
    Andrews Vater ist zu ehrgeizig und will schnell vom Klopapier loskommen, er rächt sich offenbar sogar an dem armen Kerl, der sich über ihn lustig gemacht hat. Der verstarb an einem Schuß in den eigenen Fuß??? Vielleicht verblutet, aber ich wette, dass das nicht nur ein Unfall war.


    Nun wechselt der Erzähler ganz plötzlich von den beiden Cousins zu Wells und lässt uns an seiner Entwicklung teilhaben und sogar an einigen intimen Details, die man jetzt nicht wirklich wissen musste (ich sag nur südöstliche Ausrichtung *prust*). Aber als ich dann gelesen habe, dass Wells eine Einladung von Joseph Merrick, dem berühmten Elefantenmenschen erhalten hat, musste ich unbedingt sofort weiterlesen und konnte gar nicht gleich aufhören um zu poste.
    Bisher haben wir schon eine ganze Menge an berühmten Namen und seltsamen Ereignissen in dieser Geschichte. Sie unterhält und wird mir nicht langweilig, selbst wenn der Erzähler abschweift wie z.B. beim Werdegang von Wells. Ich mag es wenn eine große Geschichte auch Platz hat für Details. Und jetzt lese ich gleich weiter (bin schon auf S. 235 ^^ ).

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Nun die Ergänzung.


    Stimmt, ich fand es auch seltsam, dass Murray zwei vollkommen Fremden gleich die komplette Geschichte um Gründung und Hintergrund seiner Firma erzählt. Auf der anderen Seite gibt es bis jetzt keinen wirklichen Beweis, dass alles was er sagt auch stimmt. Charles glaubt zwar in der Zukunft gewesen zu sein, aber das muss ja nichts heißen.


    Ich hab auch gleich mal nach Shackleton gegoogelt, weil ich irgendwie dachte, es gäbe ein Science-Fiction Buch aus jener Zeit in dem es um einen Krieg Mensch vs. Maschine im Jahr 2000 geht (mit diesem Protagonisten). Ich war mir fast sicher sowas schon mal gehört zu haben, aber ich finde einfach nichts. Vielleicht ist es auch nur Einbildung.


    Wells Roman "Die Zeitmaschine" habe ich noch nicht gelesen, ich kenne aber die alte Verfilmung und habe sie zu einem recht ungünstigen Zeitpunkt das erste mal gesehen, als ich noch seeeehr klein war. Die furchterregenden Morlocks haben mir noch Monate später Alpträume verursacht. :yikes Ich hab den Film auch seitdem nicht mehr angesehen. Vielleicht hab ich ja immer noch Angst? :lache Ich sollte den Schreckgespenstern meiner Kindheit nochmals begegnen und sie als billige Special Effects enttarnen! *g*

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Zitat

    Original von Eskalina
    Der Elefantenmensch ist mir noch als Verdächtiger in den Jack the Ripper-Fällen bekannt, mal sehen, ob sich da etwas in diese Richtung bewegt. :gruebel


    Zitat

    Original von sapperlot


    Ich bin zwar erst auf Seite 136 aber hier scheinen die Geschichtsspezialisten gefragt zu sein. Es gibt zig historische Punkte die angesprochen und erwähnt werden. Ist jemandem etwas zeitgeschichtlich falsches aufgefallen? Ein paar Sachen werde gleich anschliessend noch googeln und mein Wissen auf vordermann bringen. Tja, wenn man als Autor etwas übers Zeitreisen schreibt muss man höllisch aufpassen nichts zu erwähnen das nicht in diese Zeit passt.



    Mir fehlen hier leider die Hintergründe, sodass ich sowohl in Bezug auf Jack the Ripper, als auch auf die Geschichte bezogen das Gefühl habe die Hälfte der Handlung zu verpassen, bzw. nicht zu verstehen.


    Und zudem finde ich es auch ziemlich ermüdend, der Stil gefällt mir zwar, aber er packt mich nicht, sodass es sich für mich mehr und mehr zieht und ich es langatmig finde.


    Zitat

    Original von Mulle


    Ich glaube immer noch, dass die Zeitreisen daran Schuld tragen, dass die Situation heute (d.h. in unserem 2000) nicht so sind/ waren, wie in der Geschichte.


    Der Gedanke ist mir auch gekommen und das finde ich wieder sehr interessant! Und das Datum 20.05.2000 lässt mich immer wieder aufhorchen - es ist bestimmt etwas besonderes dran, dass sich im Laufe des Buches (mit der Zeit *haha*) klären wird. Wir werden sehen...

    "Show me a girl with her feet planted firmly on the ground and I'll show you a girl who can't put her pants on." (Annik Marchand)

  • Zitat

    Original von Zimööönchen


    Mir fehlen hier leider die Hintergründe, sodass ich sowohl in Bezug auf Jack the Ripper, als auch auf die Geschichte bezogen das Gefühl habe die Hälfte der Handlung zu verpassen, bzw. nicht zu verstehen.


    Und zudem finde ich es auch ziemlich ermüdend, der Stil gefällt mir zwar, aber er packt mich nicht, sodass es sich für mich mehr und mehr zieht und ich es langatmig finde.
    ...


    Ich muss sagen, dass ich sehr von den anderen Eulen in dieser LR und ihrem umfangreichen Hintergrundwissen profitiert habe, bzw. von den Infos, die sie bereits vor mir herausgefunden hatten :anbet

  • In letzter Minute kann Charles den Selbstmord von Andrew verhindern. Mit einem Flugblatt der Firma Zeitreisen Murray überredet er Andrew zu einem Besuch bei Gilliam Murray. Zwar wird nur eine Zeitreise in die Zukunft angeboten, aber wenn diese in die eine Richtung funktioniert, warum nicht auch in die andere, um Marie Kelly zu retten? Diese Idee bringt endlich wieder Leben in Andrew.
    Da die Firma Zeitreisen Murray in einem ehemaligen Theater untergebracht ist, stellt sich die Frage, ob hier nicht doch alles nur Fiktion ist.
    Die Abhandlung über die Forscher fand ich ein wenig zu langatmig. Dafür die Geschichte der Lianesen und der beiden Trunkenbolde Austin und Kauffmann umso besser. Die Maschinenarmee erinnerte mich sofort an den Terminator. Aber da das Buch eine Hommage an H.G. Wells zu sein scheint, vielleicht doch eher „Krieg der Welten“.
    Das Datum 20. Mai 2000 ist verwirrend, da wir diesen Termin ja bereits um 10 Jahre überschritten haben. Ich habe keine Ahnung, was dieses Datum bedeuten könnte.
    Das Ende dieses Teils gibt Einblicke in das Leben von Herbert George Wells und endet mit einer Einladung zum Tee bei Joseph Merrick, dem Elefantenmenschen. Man darf gespannt sein.

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Mir gefällt dieses Buch immer besser!
    In diesem Abschnitt ging's nun so richtig abenteuerlich zur Sache - stellenweise hatte ich das Gefühl, diese verrückte Afrika-Expedition hätte auch in einem Buch von H.G. Wells stattfinden können. Die Zeitmaschine kenne ich, ebenso wie die ältere Verfilmung, welche wir mal im Englisch-Unterricht sehen durften. Die Morlocks haben damals zu einem kollektiven Heiterkeitsausbruch geführt :rofl


    Als beschrieben wurde, wie genau diese Fahrten in die Vergangenheit ablaufen, dachte auch ich zuerst: "Ganz klar, das ist reine Abzocke mit irgendwelchen Schauspielern". Schön, dass dem nicht so ist.


    Dass Murray so bereitwillig von seiner Entdeckung erzählt, lässt mich vermuten, dass er mit Charles und Andrew noch etwas vor hat - vielleicht eine gemeinsame Erkundung der restlichen "Löcher"?


    Wenn ich das richtig verstehe, dann führt das Loch immer zum 20. Mai 2000, egal, wie oft und wann man mit dem Zug hineinfährt? Die Zeit scheint ja in der 2000er Welt weiter zu laufen, sonst hätten sich die Maschinen-Krieger nicht bewegt. Vielleicht läuft die Zeit für die Zeitreisenden nicht weiter, weil es nicht "ihre" Zeit ist?


    Die Ähnlichkeit zum Krieg der Welten ist frappierend, interessant, dass auch diese Geschichte von H. G. Wells geschrieben wurde... spricht doch einiges dafür, dass auch Herr Wells zu den Zeitreisenden gehört.


    Als dann auch noch der Elefanten-Mensch auftaucht, hat mich das spontan an die Warnung auf der ersten Seite erinnert, die in meinen Ohren sehr nach Variete klang - tada: hier sind wir also inmitten der verrücktesten Variete-Vorstellung, von der ich jemals las.


    Ich frage mich, ob der Erzähler, der so lustig zwischen den Schauplätzen hin und her hüpfen kann, am Ende noch eine Rolle im Buch spielen wird :gruebel

  • Dieser Abschnitt hat mir nicht so gut wie der erste gefallen, aber vielleicht wird es ja wieder "spritziger". Andrew wird von Charles gerettet - mit der Idee einer Zeitmaschine. Aber diese gibt es angeblich noch nicht, Murray hat "nur" einen Zeitreise ins Jahr 2000 entdeckt (ich rätsel auch noch, was es mit diesem 20.5. auf sich hat). Eigenartigerweise vergeht dort die Zeit jedoch nicht... Dann fahren Andrew und Charles zu Wells, in der Hoffnung, dort eine Zeitmaschine zu finden...



    Zitat

    Original von JaneDoe
    Der Seitenhieb auf Königin Victorias lange Regierungszeit war köstlich. Überhaupt ist dies ein recht launiger Abschnitt.


    "Die leichte Südostausrichtig seines Mannesgliedes" - das steht aber nicht bei Wikipedia drin :lache


    Ich fand den Abschnitt klasse, so ganz anders als den ersten, aber einfach toll zu lesen!


    Die Anspielung sind schon herrlich - aber der 1.Abschnitt hat mir einfach besser gefallen. Obwohl die Geschichte mit dem Klopapier schon was hatte - und daß, obwohl Andrews Vater immer so seriös tut...



    Zitat

    Original von Savanna
    An zweierlei musste ich dabei denken: An die Aborigines, für die die gesamte Welt aus Tönen besteht. Nur wenn laufend weitere Töne erzeugt werden, kann unsere Welt überhaupt fortbestehen. Und an den Film "Stargate", da mich die Beschreibungen der wabernden Luftlöcher sehr an die wabernde Fläche innerhalb des Sternentores erinnert hat.


    An Stargate musste ich auch direkt denken.. :chen


    Zitat

    Original von Nachtgedanken
    Was ich mich dabei nur die ganze Zeit gefragt habe ist, von wo die beiden Trunkenbolde ihre Telegramme absenden? Sie halten Murray ständig auf dem Laufenden, aber bei den Lianesen oder in deren Umgebung wird es ja wohl keine Telegrafenstation gegeben haben.


    Das habe ich mich auch gefragt... Vor allem, da sie ihn ja die ganze Zeit über Bericht erstatten... und die nächste Telegrafenstation sicher einige Tagesreisen entfernt ist (vor allem, da die Lianesen ja auch noch "unentdeckt" waren).


    Mal sehen, was der nächste Abschnitt bringt! :wave