'Die Landkarte der Zeit' - Seiten 102 - 186 (Kap. 06 - 11)

  • Ich bin zwar erst auf Seite 136 aber hier scheinen die Geschichtsspezialisten gefragt zu sein. Es gibt zig historische Punkte die angesprochen und erwähnt werden. Ist jemandem etwas zeitgeschichtlich falsches aufgefallen? Ein paar Sachen werde gleich anschliessend noch googeln und mein Wissen auf vordermann bringen. Tja, wenn man als Autor etwas übers Zeitreisen schreibt muss man höllisch aufpassen nichts zu erwähnen das nicht in diese Zeit passt.


    Das mit den Längengraden kann ich übrigens bestätigen da ich den Roman und die Leserunde von Sina Beerwalds Buch "Die Herrin der Zeit" noch im Hinterkopf habe.


    Der 20. Mai 2000 scheint ein zufälliges Datum zu sein, bis natürlich auf das Jahr 2000. Wie wir alle Wissen hat sich die Zukunft und der Krieg so nicht abgespielt wie hier beschrieben. Da ist wieder der Gedanke mit der Parallelwelt oder Parallelzeit oder die Zeitreisen haben gar nicht stattgefunden. :gruebel


    @ woelfchen Schade das es Dir nicht so gefällt... :-( mir machts unheimlich Spass alles zu lesen und zu spekulieren und ich finde es bis hierhin weiter ausserordentlich gut, eigentlich sogar grossartig. Aber ich kann auch nachvollziehen das es auf Leser enttäuschend wirken kann. Der Stil des Autors ist speziell und dieser Abschnitt ist mit vielen historischen und wissenschaftlichen Details gespickt. Lass Dich bloss nicht entmutigen und schreib weiter Deine Meinung, ich bin gespannt darauf zu erfahren wie Du die Geschichte beurteilst. :wave H.G. Wells habe ich auch nicht gelesen, werde mich aber nachher via Internet mit ihm auseinandersetzen.

  • Über den Stuhl für ledige Männer habe ich mich köstlich amüsiert... :chen


    Diesen Abschnitt finde ich etwas ruhiger, als den ersten. Der Erzähler schwurbelt manchmal ganz schön herum, aber es passt trotzdem zu ihm.


    Der Elefantenmensch ist mir noch als Verdächtiger in den Jack the Ripper-Fällen bekannt, mal sehen, ob sich da etwas in diese Richtung bewegt. :gruebel

  • Zitat

    Original von sapperlot



    Der 20. Mai 2000 scheint ein zufälliges Datum zu sein, bis natürlich auf das Jahr 2000. Wie wir alle Wissen hat sich die Zukunft und der Krieg so nicht abgespielt wie hier beschrieben. Da ist wieder der Gedanke mit der Parallelwelt oder Parallelzeit oder die Zeitreisen haben gar nicht stattgefunden. :gruebel


    Hmhm. Ich spekuliere wie verrückt.
    Ich glaube immer noch, dass die Zeitreisen daran Schuld tragen, dass die Situation heute (d.h. in unserem 2000) nicht so sind/ waren, wie in der Geschichte.


    Jetzt spekuliere ich mal total ins Blöde Blaue:
    Ich könnte mir vorstellen, dass die Väter, also die Herren des Klopapiers, etwas damit zu schaffen haben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Autor diese zugegeben recht amüsante Geschichte vom Klopapier zufällig erzählt hat. Das behauptet er viel zu offensichtlich. Zu Anfang wollten sie einen mechanischen Lesesessel erfinden ... vielleicht haben sie wirklich etwas Mechanisches erfunden, was sich am Ende verselbstständigt hat/ sich noch verselbstständigen wird und zum Krieg führt. Und ebendies verhindern unsere Helden, sollten sie tatsächlich noch einmal in 1888 landen.
    Ich mag diese Steampunk-Einwürfe ja total gerne.


    Andererseits frage ich mich auch, warum Murray den beiden jungen Männern gleich so bereitwillig die Geschichte seiner Entdeckung verrät. Das ergibt doch keinen Sinn, fragen ihn doch so viele nach der Vergangenheit. Ich trau dem Kerl nicht! Kein Stück!


    Zitat

    Den Abschnitt finde ich ziemlich langweilig und enttäuschend; er passt gar nicht zum Anfang. Wer H.G. Wells nicht gelesen hat, dem sagt vieles nichts, der Krieg im Jahr 2000 ist mir zu Terminator-haft und zu rosa.


    Ich kann dich schon verstehen. Ich habe Wells nicht gelesen, glaube zwar, trotzdem alles verstanden zu haben, aber mir war in diesem Abschnitt vieles zu ausführlich, was eine gewisse Langatmigkeit mit sich zieht.
    Das fing schon bei Murray an, wo seitenlang jedes Deko-Teil beschrieben wurde, und darauf die Geschichte, wie er den Riss in der Zeit entdeckte. Die Idee ist schon gut - allein die Tatsache, dass er das Loch in eine Kiste packt! und mitnimmt fand ich grandios - und das Ganze ist auch interessant beschrieben ... aber ich musste mich arg beherrschen, um nicht einfach ein bisschen vorzublättern, zumal ich die Figuren (die Forscher) allesamt total blass und gesichtslos blieben und mich gar nicht interessierte, was mit denen geschah. Ich habe aber Angst, etwas zu verpassen, was ich zum Spekulieren brauche :lache


    Da muss ich sapperlot absolut recht geben - das Mitraten macht mir auch irre Spaß. Das ist wirklich mal ein optimales Leserundenbuch.


    Immer noch bleibt der Erzähler "meine" Figur. Leider machte er sich in diesem Abschnitt etwas rar. Die anderen sind halt da, gehörten aber für mich eher zum Setting, als dass ich sie als Personen wahrnehme. Die Geschichte ansich ist für mich hier Hauptdarsteller, bisher stört mich das erstaunlich wenig garnicht, und das, obgleich Figuren mir immer das Wichtigste sind ...

  • Charles erweist sich als wirklich guter Freund, kann Andrew im letzten Moment vom Selbstmord abhalten. Der schöpft neue Hoffnung. Als sie bei Murray eintreffen, fragte ich mich, ob der nur ein Schwindler sei und die Zeitreise durch Tricks vorgaukeln würde.


    Palma vermag so fessend zu erzählen, dass ich über die neue Geschichte und die Lianesen fast den armen Andrew vergessen hätte. Die Lianesen sind mir etwas blass und passiv in der ganzen Geschichte, aber sie sind wohl nur Mittel zum Zweck.


    Krieg der Maschinen klingt zunächst nach "Terminator". Und die Springerei durch die Zeit erinnert stark an "Time Tnnel" und " Sliers - Das Tor zu einer anderen Welt".

    Oliver Tremanquai ist eine fiktive Figur. Derek Shackleton dagegen hat es gegeben. Der war ein berühmter englischer Cricketspieler (1924 - 2007).


    Der Seitenhieb auf Königin Victorias lange Regierungszeit war köstlich. Überhaupt ist dies ein recht launiger Abschnitt.
    "Helfer des ledigen Mannes"? :lache Wie kommt man denn auf so was?
    Gayetti = Hakle feucht :rofl
    Die Geschichte in der Geschichte ist herrlich. Auch hier spielt der Autor mit dem Faktor Zeit. Die Zeit in der Kutsche auf der Fahrt zu H.G. Wells vergeht langsam, während der Erzähler zum Haus eilt, ohne an sie gebunden zu sein.
    "Die leichte Südostausrichtig seines Mannesgliedes" - das steht aber nicht bei Wikipedia drin :lache


    Ich fand den Abschnitt klasse, so ganz anders als den ersten, aber einfach toll zu lesen!

  • Zitat

    Original von Mulle
    Andererseits frage ich mich auch, warum Murray den beiden jungen Männern gleich so bereitwillig die Geschichte seiner Entdeckung verrät. Das ergibt doch keinen Sinn, fragen ihn doch so viele nach der Vergangenheit. Ich trau dem Kerl nicht! Kein Stück!



    Genau das wundert mich auch. Was hat der Mann wirklich im Sinn?


    Zitat

    Original von Mulle
    Da muss ich sapperlot absolut recht geben - das Mitraten macht mir auch irre Spaß. Das ist wirklich mal ein optimales Leserundenbuch.


    Ja, unbedingt. Ich kann gar nicht so schnell denken, wie mir die Ideen in den Kopf schießen :grin


    Ich habe Wells' Zeitmaschine gelesen und kenne auch die beiden Verfilmungen von 1960 und 2002. Für mein Gefühl kann man das Buch aber auch so verstehen, es wird ja einiges daraus erklärt.

  • Zitat

    Original von sapperlot



    @ woelfchen Schade das es Dir nicht so gefällt... :-( mir machts unheimlich Spass alles zu lesen und zu spekulieren und ich finde es bis hierhin weiter ausserordentlich gut, eigentlich sogar grossartig. Aber ich kann auch nachvollziehen das es auf Leser enttäuschend wirken kann. Der Stil des Autors ist speziell und dieser Abschnitt ist mit vielen historischen und wissenschaftlichen Details gespickt. Lass Dich bloss nicht entmutigen und schreib weiter Deine Meinung, ich bin gespannt darauf zu erfahren wie Du die Geschichte beurteilst. :wave H.G. Wells habe ich auch nicht gelesen, werde mich aber nachher via Internet mit ihm auseinandersetzen.


    Wenn ich für das Buch etwas bezahlt hätte, wäre ich sauer.

  • Warum läuft die Zeit im Jahr 2000 eigentlich nicht weiter? Dass sie in der rosa Ebene steht, kann ich nachvollziehen, das ist ja auch nicht die eigene Welt der Forscher bzw. Murrays, aber wenn das vermeintliche Jahr 2000 London in der eigenen Zukunft zeigt, müsste bei einem Aufenthalt dort die Uhr doch eigentlich weiterlaufen. Da die uns bekannte Welt im Jahr 2000 allerdings nicht zerstört war bzw. es keinen Krieg zwischen Mensch und Maschinen gab, muss es sich wohl wieder um eine Parallelwelt zur uns bekannten Welt handeln.
    Dieses ganze Szenario mit den Lianesen und der rosa Ebene erinnert mich an die Wurmloch-Theorie.


    Bei den "Holperern" glaube ich mittlerweile, dass es an der Übersetzung liegt. Das Gayetty Papier wird hier in Stapeln mit 500 Blatt beschrieben und das mehrmals, während es auf Seite 175 dann plötzlich heißt "bei 50 Cent die Rollle..."


    @Sapperlot
    M. E. nach stimmen die Geschichtlichen Ereignisse hier. Sowohl der Einschub über Darwin als auch die Expeditionen von Livingston und Burton.

  • Zitat

    Original von JaneDoe


    "Die leichte Südostausrichtig seines Mannesgliedes" - das steht aber nicht bei Wikipedia drin :lache


    Ich schwöre DAS war nicht der Grund, warum ich gleich nach Bildern des dazugehörigen Mannes gegoogelt habe. Hab aber auf Anhieb nur welche gefunden, auf denen er schön deutlich älter als dreißig war.
    Bei Wells werde ich übrigens immer wehmütig, nicht wegen der Zeitmaschine (die ich nicht gelesen habe), sondern wegen des Musicals zu "Krieg der Welten" von Jeff Wayne, das auf einem Roman von Wells basiert (den ich aber auch nicht gelesen habe).
    No, Nathaniel, no! There must be more to life
    :anbet


    Bei dem Elefantenmenschen musste ich gleich wieder an Murray denken ... der war doch riesenhaft ... und bei dieser Elefantiasis kommt es zu *Vergrößerungen* bestimmter Körperstellen. Ob das eine was mit dem anderen zu tun hat? Würde mich nicht wundern ... :gruebel

  • Zum Glück konnte Charles seinen Cousin von seinem Selbstmordvorhaben abhalten. Aber das war ja klar, sonst wäre der "Held" ja schon vor der Hälfte des Buches tot. :lache ;-)
    Aber so eine Zeitreiseagentur wie die Agentur Murray scheint sehr interessant zu sein, dennoch finde ich sie etwas dubios. Wer weiß was wirklich dahinter steckt.... :gruebel
    Dieser Teil war wirklich etwas zäh, aber auch interessant. Und meistens ist ja der Einstieg in ein Buch immer etwas mühsam.... Zumindest ist das bei mir oft so, aber dann :-]
    Mit H.G. Wells konnte ich zunächst überhaupt nichts anfangen. Aber dafür gibts ja Google :grin

  • Zitat

    Original von Mulle


    Ich schwöre DAS war nicht der Grund, warum ich gleich nach Bildern des dazugehörigen Mannes gegoogelt habe. Hab aber auf Anhieb nur welche gefunden, auf denen er schön deutlich älter als dreißig war.
    Bei Wells werde ich übrigens immer wehmütig, nicht wegen der Zeitmaschine (die ich nicht gelesen habe), sondern wegen des Musicals zu "Krieg der Welten" von Jeff Wayne, das auf einem Roman von Wells basiert (den ich aber auch nicht gelesen habe).
    No, Nathaniel, no! There must be more to life
    :anbet


    Kommt in einem von beiden ein Weidenkorb vor? :lache


    Ich vermute, dass die Erwähnung dieses offensichtlichen Talismanes ein Hinweis auf eines seiner Bücher ist, und hier, in Palmas Buch, ein Anzeichen für eine tatsächlich stattgefundene Zeitreise. (Das Eloi-Mädchen?)

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Warum läuft die Zeit im Jahr 2000 eigentlich nicht weiter? Dass sie in der rosa Ebene steht, kann ich nachvollziehen, das ist ja auch nicht die eigene Welt der Forscher bzw. Murrays, aber wenn das vermeintliche Jahr 2000 London in der eigenen Zukunft zeigt, müsste bei einem Aufenthalt dort die Uhr doch eigentlich weiterlaufen. Da die uns bekannte Welt im Jahr 2000 allerdings nicht zerstört war bzw. es keinen Krieg zwischen Mensch und Maschinen gab, muss es sich wohl wieder um eine Parallelwelt zur uns bekannten Welt handeln.


    Stimmt, du hast recht. Wenn die Zukunft von der Gegenwart beeinflussbar wäre, müsste die Zeit dort eigentlich weiterlaufen. Anderenfalls wäre es unlogisch, dass man sie in der Vergangenheit manipulieren könnte, denn dies würde darauf hindeuten, dass die Zeit kein großes Ganzes und miteinander verwoben ist - denn dann müssten die Uhren dort weiterlaufen - , sondern dass es eine "richtige" Zeit gibt (die, in der Andrew lebt) und alle Zeitreisen lediglich Illusion oder eine "Reflektion" der realen Zeit sind.
    Ahm. Ich erwarte nicht, dass dem irgendwer folgen kann :grin


    Das deutet jetzt eher auf Paralelluniversum hin ... aber ich möchte doch so gerne, dass es glatt mit unserer Realität aufgeht :keks


    Von dem Weidenkorb weiß ich leider nichts.

  • Die Lianesen Geschichte fand ich spannend und auch die Klopapier-Dynastie gefällt. H.G. Wells wird ja im Detail beschrieben... :grin


    Das Buch erfordert nun die voll Aufmerksamkeit des Lesers. Ich vermute mal man muss das Gelesene mit allen Details im Gedächtnis behalten und irgendwann im letzten Drittel des Buches muss man dann darauf zurückgreifen und die Puzzleteile zu einem Grossen und Ganzen zusammenfügen. Das Buch ist definitiv anspruchsvoll geworden - und ich mag diese Entwicklung! Zum Glück lesen wir das Buch in einer Leserunde und können darüber sprechen, das erleichtert einiges.


    Wölfchen Mein Verständnis für Dich ist im zweiten Teil des zweiten Leseabschnitts gewachsen. :knuddel1


    Bouquineur wenn Du nichts falsches findest dann ist alles OK. ;-)


    Zitat

    Stimmt, du hast recht. Wenn die Zukunft von der Gegenwart beeinflussbar wäre, müsste die Zeit dort eigentlich weiterlaufen. Anderenfalls wäre es unlogisch, dass man sie in der Vergangenheit manipulieren könnte, denn dies würde darauf hindeuten, dass die Zeit kein großes Ganzes und miteinander verwoben ist - denn dann müssten die Uhren dort weiterlaufen - , sondern dass es eine "richtige" Zeit gibt (die, in der Andrew lebt) und alle Zeitreisen lediglich Illusion oder eine "Reflektion" der realen Zeit sind.Ahm. Ich erwarte nicht, dass dem irgendwer folgen kann


    :kopfschmerz :konfus

  • Zitat

    Original von JaneDoe


    Der Seitenhieb auf Königin Victorias lange Regierungszeit war köstlich. Überhaupt ist dies ein recht launiger Abschnitt.
    "Helfer des ledigen Mannes"? :lache Wie kommt man denn auf so was?
    Gayetti = Hakle feucht :rofl


    Da habe ich auch echt gelacht...Ganz schön hintergründig... :chen

  • :gruebel Bei diesem Weidenkorb und dem zufriedenen Blick, den ihm Wells gönnt, dachte ich an eine Reise in die Zeit von Moses...Also könnte es ja ein Hinweis darauf sein, dass es ihm tatsächlich gelungen ist, in die Vergangenheit zu reisen.

  • Zitat

    Original von Eskalina
    :gruebel Bei diesem Weidenkorb und dem zufriedenen Blick, den ihm Wells gönnt, dachte ich an eine Reise in die Zeit von Moses...Also könnte es ja ein Hinweis darauf sein, dass es ihm tatsächlich gelungen ist, in die Vergangenheit zu reisen.


    Ui, genial, das wäre ein religiöser Bezug und Wells Mutter was ja sehr religiös. Vielleicht ist er in die Vergangenheit gereist um zu gucken, ob stimmt, was in der Bibel steht :gruebel