'Die Nonne mit dem Schwert' - Seiten 001 - 096

  • Tatsächlich habe ich doch erst mal Grinsen müssen, als ich bemerkte, daß der ganze Kampf nur in Catalinas Phantasie stattgefunden hat. Ein gelungener Einstieg ins Buch. :-)


    Wobei ich anmerken möchte, daß ich ohne die Leserunde zur „Maurin“ dieses Buch vermutlich nie in Betracht gezogen hätte. Spanien lag bisher, wie dort mehrfach erwähnt, völlig außerhalb meines Gesichtsfeldes, und die Jahreszahl „1607“ weckt auch nicht gerade mein Interesse (das gilt allerdings generell).


    Damit ich nicht so ganz unbelastet ans Buch herangehe, habe ich erst mal das Nachwort gelesen. :rolleyes


    Abgeschoben ins Kloster. Daß das früher oft so war, war mir bekannt. Hier bekommt das Ganze plötzlich ein „Gesicht“, wird das Sachwissen zum Wissen über die zahllosen menschlichen Tragödien, die sich dahinter verbergen. Was ich mich frage: wurden da nicht mehr Mädchen abgeschoben, als gut war? (Im Sinne von „wenn alle zweiten usw. Töchter ins Kloster gesteckt werden, ist niemand mehr zum Heiraten und Kinderkriegen da“.)


    Als Catalina nach den Gefängnisaufenthalt zurück kommt, fragt der Doktor überhaupt nicht, was los war, sondern schickt sie einfach weg. War so etwas üblich? Irgendwie paßte das mE nicht so ganz zu seinem bisherigen Verhalten. (Seite52f)


    Mikel, so habe ich es verstanden, war wohl auch Mitglied der Bande um Aitor, weshalb war er sonst auch in der Scheune? Und gleich kümmert er sich um Catalina, die er bei einem Tuchhändler unterbringt. Daß das in San Sebastián schief gehen würde, war zu erwarten. Mich hat eigentlich nur gewundert, daß sie immer noch Gedanken hatte, sie könne sich mit ihren Eltern (oder auch nur ihrer Mutter) aussöhnen.


    Geschickt, wie sie sich quasi "aufs Schiff geschmuggelt" hat.


    Wenn ich mir die Anmerkung gestatten darf: Man merkt deutlich, daß das Buch vor der „Maurin“ geschrieben wurde. Dort habe ich den Stil als, hm, runder empfunden. Mag auch daher kommen, daß ich eher ein Anhänger langer Sätze bin und hier solche, die ich als „kurz“ bezeichnen würde, überwiegen.



    Übrigens:
    - < Hier > ist der Wikipedia-Artikel zu Catalina de Erauso, und
    - < hier > die Infoseite bei Droemer Knaur dazu.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich habe heute morgen auch angefangen und konnte es fast nicht mehr weglegen.
    Man ist gleich in der Geschichte drin und nimmt Anteil an Catalina`s Leben.


    Sie tat mir ganz schön Leid, als sie so lange im Kerker eingespeert war. :-(


    Toll, wie sie die Flucht geschafft hat. Ich konnte Catalina`s Zweispalt direkt fühlen, als sie an die Schlüssel kam. Soll sie oder soll sie nicht?


    Catalina verkleidet sich als Junge und jetzt bin ich total gespannt, was wir mit Catalina alles erleben weren. :-)


    Ich freue mich schon aufs weiterlesen. :wave


    LG Märchenfee

  • So, den Flug habe ich überstanden, das Hotel gefunden - und Internet geht auch! Prima, dass hier schon die ersten Einträge stehen, und ja, SiCollier, aber so sollte es ja auch sein, oder? Dass man sich weiterentwickelt, meine ich

  • Zitat

    Original von Deichgräfin
    Als Tochter hofft man eben immer , das die Mutter etwas Verständnis hatund hilft.


    Schon, aber bei einer dermaßen „katholisch-fanatischen“ Mutter stehen die Chancen dennoch eher schlecht.



    Zitat

    Original von LeaKorte
    SiCollier, aber so sollte es ja auch sein, oder? Dass man sich weiterentwickelt, meine ich


    Yep, stimmt. Dann nimm es als Bestätigung, daß es bei mir so angekommen ist. :-)



    Auf Seite 64 gibt Georges eine Schilderung der Zustände in Spanien. Was mich interessieren würde ist, ob das weitgehend eine Zustandsbeschreibung der damaligen Verhältnisse war oder passend für den Roman erfunden wurde.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Auch wenn ich einen Tag früher angefangen habe, habe ich das Kapitel noch nicht durch. Gestern kam ich dafür gar nicht zum Lesen. :-(
    Ich bin gerade an der Stelle, wo sie dem Chinesen aufs Schiff hilft und die Planken schrubbt.


    Ich dachte, sie wäre mit nichts aus dem Kloster geflohen. Wo hat sie eigentlich die weiblichen Utensilien her? Georges hatte sie doch bestimmt nicht auf seinem Wagen mit den Tuchrollen. :gruebel


    Edit möchte noch zu SiColliers Link sagen, auf dem Bild sieht sie wirklich aus wie ein Mann.

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Lesebiene ()

  • Ich hinke leider auch noch etwas hinterher. Bis jetzt habe ich es leider nur bis auf Seite 56 geschafft, was aber nicht am Buch liegt, sondern daran, dass ich wohl erst heute Abend wieder zum Lesen komme.
    Bis jetzt hat mir die Geschichte aber recht gut gefallen. Ziemlich verschnupft, mit Wärmflasche eingekuschelt, kam mir gestern der angenehme Erzählstil gerade recht. Nachdem ich in letzter Zeit doch einige düstere und blutige Bücher gelesen habe, tut es mal wieder richtig gut, wenn die Beschreibungen von Ort und Personen etwas blumiger und freundlicher gestaltet sind. So habe ich es auf jeden Fall bis jetzt bei diesem Buch empfunden.
    Genau wie bei der Hintergrundsgeschichte der "Maurin" ist man bei Catalina ebenfalls überrascht, dass die Geschichte auf wahren Begebenheiten basiert und nicht ganz der Fantasie der Autorin entsprungen ist. Danke SiCollier für den Link mit dem Bild von der echten Catalina. Die in meiner Fantasie wird trotzdem etwas weichere Gesichtszüge behalten.
    Über das Verhalten des Doktors habe ich mich auch gewundert. Zuerst gewundert, weil er den "Straßenjungen" so warmherzig in seinem Haus aufgenommen hat und dann, als er ihn ohne ein Wort wieder verstößt. Er hätte ihn aber scheinbar auch ohne den Gefängnisaufenthalt verstoßen, denn die Straßenjungen deuten ja schon an, dass Catalina wegen der zerissenen Sachen Probleme bekommen wird. Der Doktor ist eindeutig eine merkwürdige Person.

  • Zitat

    Original von Sternenputzer
    Ich hinke leider auch noch etwas hinterher.


    Da werde ich Dir vermutlich bald Gesellschaft leisten; ich komme vsl. auch erst morgen substantiell weiter. Bei mir spielt allerdings eine Rolle, daß ich die Zeit, in der das Buch spielt, subjektiv als eher "düster" empfinde, und so "lustig" war die Handlung bisher auch nicht. Zumal ich letzte Woche eine unserer Katzen, die seit ihrer Geburt bei uns war, einschläfern lassen mußte, verfolgen mich beide Dinge (Buch wie Tierarztbesuch) bis in die Träume, weswegen ich heute erst mal eine Pause einlege.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Jetzt muss ich mal fragen, beim Weltbild-Buch beginnt Seite 96 mitten im Satz. Endet dieser Abschnitt mit dem Ende von Kapitel 9?



    Das Verhalten der Mutter? :gruebel Angst vor ihrem Mann? Oder war es einfach der Schock, dass die Tochter dastand? :gruebel


    Tao dingsbums gefällt mir gut. Wie er Francisco gegen Giuseppe verteidigt hat. Alle Achtung.

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    Wendy Wasserstein

  • Zitat

    Original von Lesebiene
    Jetzt muss ich mal fragen, beim Weltbild-Buch beginnt Seite 96 mitten im Satz. Endet dieser Abschnitt mit dem Ende von Kapitel 9?


    Ups, ich wußte gar nicht, daß es so verschiedene Ausgaben gibt. Hier im Eingangspost unten des Anmeldethreads habe ich neben den Seitenzahlen auch die Kapitel erwähnt. Damit sollte die Einteilung in jede Ausgabe zu übernehmen sein.


    Der erste Abschnitt endet mit Kapitel 8.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • So, jetzt bin ich auch endlich mit dem ersten Abschnitt fertig. (Dass es bei mir so langsam geht, liegt nicht am Buch, sondern daran, dass ich gerade ein wenig im Stress bin und wenig zum lesen komme).


    Also, mir gefällt es bis jetzt sehr gut.
    Es ist sehr spannend geschrieben und hat mich von Anfang an mitgerissen.


    Catalina gefällt mir. Es ist spannend zu sehen, wie sie (teilweise sehr naiv - was wiederum auch nicht verwundert, sie hat die meiste Zeit ihres Lebens im Kloster verbracht :gruebel) von einem Abenteuer ins nächste schlittert.


    Das Verhalten der Mutter (aber auch des Vaters) ist natürlich sehr heftig.
    Wobei es für die damalige Zeit wahrscheinlich nur allzu "normale" Reaktionen sind.


    Was für ein Glück, dass Catalina trotz allem immer nette Menschen trifft, die ihr helfen ( Mikel, Georges, Tao...)


    Nachdem ich mir jetzt über den Link mal das Bild von Catalina angesehen habe, muss ich auch sagen: Soooo männlich habe ich sie mir auch nicht vorgestellt.
    ... und wenn ich weiter lese, wird sie wahrscheinlich in meiner Vorstellung auch immer noch weiblichere Züge haben als auf diesem Bild ;-)

    "Ein Träumer ist jemand, der seinen Weg im Mondlicht findet und den Morgen vor dem Rest der Welt sieht."
    Oscar Wilde

  • Zitat

    Original von SiCollier


    Auf Seite 64 gibt Georges eine Schilderung der Zustände in Spanien. Was mich interessieren würde ist, ob das weitgehend eine Zustandsbeschreibung der damaligen Verhältnisse war oder passend für den Roman erfunden wurde.


    Na, also du hast doch die Maurin gelesen. Da sollest du doch wissen, dass ich nichts erfinde - oder, wenn es zwingende Gründe gibt, es hernach ausdrücklich im Nachwort erwähne und begründe. ;-)


    Die Zustände sind wahr, wie auch alles andere an historischem Hintergrund und ganz besonders die Lebensabschnitte von Catalina und wie und warum sie von dem einen in den nächsten "gerutscht" ist. Catalina ist ja, wie du im Nachwort gelesen hast, eine historische Figur, ihr Leben also wahr.

  • Zitat

    Original von Lesebiene


    Edit möchte noch zu SiColliers Link sagen, auf dem Bild sieht sie wirklich aus wie ein Mann.


    Es gibt solche und solche Bilder zu Catalina, wie genaus sie aussah, weiß man nicht. Aber zierliches "Püppchen" kann man sie sich sicher nicht vorstellen.

  • Zitat

    Original von Sternenputzer
    Genau wie bei der Hintergrundsgeschichte der "Maurin" ist man bei Catalina ebenfalls überrascht, dass die Geschichte auf wahren Begebenheiten basiert und nicht ganz der Fantasie der Autorin entsprungen ist. Danke SiCollier für den Link mit dem Bild von der echten Catalina. Die in meiner Fantasie wird trotzdem etwas weichere Gesichtszüge behalten.


    Trotzdem muss man bei dem etwas "maskulineren" Bild vorsichtig sein - und selbst bei ihrer Biografie. Ich habe auch eine Doktorarbeit über Catalina gelesen. In ihrer Autobiografie gibt sie sich ja sehr "haudegenmäßig", aber in der Doktorarbeit wird erklärt, dass man da auch vorsichtig sein, weil diese Autobiografie vor allem ein Ziel gehabt hatte: eine möglichst hohe Pension vom König für ihre Soldatendienste zu bekommen. Und man weiß ja auch nicht, wer das Bild warum in Auftrag gegeben hat. Aber wie schon oben gesagt: ein "Püppchen" war sie sicher nicht.

  • Zu der Weltbildausgabe kann ich heute nichts sagen, weil ich noch für das Autorentreffen in Deutschland bin und damit buchlos.
    Hast du die Hardcoverausgabe oder das Taschenbuch von Weltbild? DAs Taschenbuch habe ich selbst nicht, nur die Hardcoverausgabe. Da könnte ich morgen nachsehen.

  • Zitat

    Original von Lesebiene
    JDas Verhalten der Mutter? :gruebel Angst vor ihrem Mann? Oder war es einfach der Schock, dass die Tochter dastand? :gruebel


    .


    DIe Mutter soll schon extrem katholisch gewesen sein. Ich denke, sie konnte Catalina nicht verzeihen, dass sie das Gelübde, das sie Gott gegeben hat, damit gebrochen hat.