Magierdämmerung. Für die Krone - Bernd Perplies

  • Kurzbeschreibung:
    London 1897. Jonathan Kentham führt ein ganz gewöhnliches Leben als Reporter des Strand Magazine - bis er eines Nachts einen alten Mann sterbend in einer Gasse vorfindet. Dieser entpuppt sich als Albert Dunholm, der Erste Lordmagier von London, und sein Tod stellt Jonathans Leben völlig auf den Kopf. Unfreiwillig wird er in eine Welt der Magie hineingezogen - eine Welt hinter den Fassaden des viktorianischen London, in der Fabelwesen, Geister und Menschen mit übersinnlichen Kräften existieren. Gemeinsam mit Dunholms Kutscher Randolph Brown und dem exzentrischen, dandyhaften Magier Jupiter Holmes versucht Jonathan herauszufinden, was hinter dem Mord an Dunholm wirklich steckt.
    Zur gleichen Zeit begibt sich die junge Hexe Kendra McKellen mit ihrem Großvater Giles auf eine Reise aus den Highlands nach London. Giles will dort mit Dunholm, seinem alten Freund, über seltsame Veränderungen in der Magie beraten - Veränderungen, die Anlass zu großer Sorge geben.
    Sie alle müssen feststellen, dass eine Verschwörung von furchtbaren Ausmaßen im Gange ist. Eine Gruppe von Magiern hat in den Ruinen des untergegangenen Atlantis ein uraltes Siegel geöffnet, um ein neues Zeitalter der Magie einzuläuten. Doch stattdessen droht das Chaos über die Welt hereinzubrechen...


    Zum Autor:
    Bernd Perplies wurde 1977 in Wiesbaden geboren und studierte Filmwissenschaft und Germanistik in Mainz. Heute arbeitet er am Deutschen Filminstitut in Frankfurt/Main als Redakteur von filmportal.de und ist darüber hinaus als Übersetzer tätig. Mit der furiosen "Tarean"-Trilogie gab er sein viel beachtetes Debüt.


    Die Verbindung zur Magie brach ab, und es wurde dunkel. Das ist das Ende, durchfuhr es Kendra. Überall war nur noch Wasser - Wasser, das ihr die Kraft aus den Gliedern sog, Wasser, das ihre Lungen füllte, Wasser, das ihr das Bewusstsein zu rauben drohte. (Seite 110)


    Rezension:
    Bernd Perplies' Auftakt zur neuen Trilogie "Magierdämmerung" besticht durch einen flüssigen Schreibstil, der zwar oft sehr ausgeschmückt, aber nie anstrengend zu lesen ist. Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven in der dritten Person erzählt. Die Spannung baut sich von Kapitel zu Kapitel auf, sodass man immer neugieriger wird, wie es wohl weitergehen mag. Dies liegt auch an den zahlreichen geheimnisvollen Ereignissen, Personen und einzelnen Intrigen, die den Leser in Atem halten. Der Schauplatz des viktorianischen London ist sehr passend gewählt und stimmungsvoll in Szene gesetzt.


    Sehr gut gefallen haben mir die anschaulich dargestellten Personen des Romans: Jonathan Kentham, ein Zeitungsredakteur, der zufällig in die Welt der Magier hineingezogen wird. Kendra McKellen, ein junges Mädchen, das die Magie quasi schon in die Wiege gelegt bekommen hat und nun lernen muss, damit umzugehen. Und vor allem der exzentrische Magier Jupiter Holmes, von dem angenommen wird, dass er das Vorbild zum literarischen Sherlock Holmes darstellt.


    Am Ende laufen die einzelnen Handlungsstränge sehr stimmig zusammen. Es bleibt zwar sehr offen gehalten, aber ich möchte vermuten, wer dieses Buch gelesen hat, wird sicherlich auch gerne die Wartezeit auf den 2. Band "Magierdämmerung. Gegen die Zeit", der im Februar 2011 erscheinen soll, in Kauf nehmen, um zu erfahren, wie es mit Jonathan und seinen Magierverbündeten weitergehen wird.


    Zur Gestaltung des Buchs: Auf dem Cover der Klappenbroschur ist die "Nautilus", die auch eine Rolle im Buch spielt, abgebildet. Der Autorenname und Buchtitel werden durch Spotlackoptik hervorgehoben. Im Inneren erwartet den Leser am Anfang eine Karte von Europa aus dem Jahr 1897, am Ende des Buches eine Straßenkarte von London des gleichen Jahres. Außerdem wurde eine "Dramatis Personae", ein Namensverzeichnis der wichtigsten Personen, beigefügt.


    Fazit: Bernd Perplies gelingt ein spannender und auch unterhaltsamer Auftakt zu einer neuen Trilogie angesiedelt im London des Jahres 1897, bei dem man sich einfach nur auf die Fortsetzung freuen darf und kann. Für mich ein absolutes Lese-Muss!


    Wertung: 5 von 5 Punkten

  • Danke für die Rezi. Ich hatte es bereits auf meiner WL und war sehr auf eine erste Meinung gespannt. :wave
    Es sind aber nicht zu viele Personen, sodass es unübersichtlich wird und man ständig in das Namensverzeichnis schauen muss?

  • Mir hat "Magierdämmerung - Für die Krone" auch supergut gefallen. Es handelt sich um einen typischen Trilogieauftakt, sprich, es wird noch recht viel erklärt, die Charaktere werden sehr ausführlich vorgestellt. Es fängt recht rasant an, verliert dann mittendrin etwas Tempo und endet mit einem Paukenschlag. Doch auch der etwas langatmige Mittelteil liest sich einfach total gut - der Schreibstil passt perfekt zur damaligen Zeit und lässt einen regelrecht zwischen den Seiten versinken.


    Bernd Perplies hat echt Talent, den Leser in seine Welt hineinzuversetzen. Die "Magierdämmerung" hat wahnsinnig viel Atmosphäre, wodurch jede Seite zum Genuss wird. Hinzukommen ein paar Steampunkelemente, die sich vielleicht noch etwas mehren. Wünschenswert wäre es, ich mag das persönlich sehr gern :) ...



    Bones : Wenn ich auch etwas dazu sagen darf - ich finde, man kommt mit den Personen gut zurecht. Die Protagonisten kristallisieren sich sehr deutlich heraus und man muss eigentlich nicht nachschauen, wer nun wer ist. Auch innerhalb des Magierordens nicht.


    Allerdings neigt Bernd Perplies auch dazu, wirklich jedem einen Namen zu geben. Manche Personen kommen nur in einem Kapitel vor, da muss man sich aber auch nicht unbedingt den Namen merken :) ...

  • Zitat

    Original von Zack
    Bones : Wenn ich auch etwas dazu sagen darf - ich finde, man kommt mit den Personen gut zurecht. Die Protagonisten kristallisieren sich sehr deutlich heraus und man muss eigentlich nicht nachschauen, wer nun wer ist. Auch innerhalb des Magierordens nicht.


    Allerdings neigt Bernd Perplies auch dazu, wirklich jedem einen Namen zu geben. Manche Personen kommen nur in einem Kapitel vor, da muss man sich aber auch nicht unbedingt den Namen merken :) ...


    Danke Zack - auch für die Rezi, nun ist das Buch in meiner WuLi wieder höher gerutscht. :wave

  • Ich habe mich von begeisterten Rezensionen auf amazon verleiten lassen. Jetzt hänge ich mittlerweile auf Seite 170 und fühle mich eher gelangweilt :-(
    Wird das Buch später noch besser oder kann man jetzt schon sagen, dass ich es lassen kann?


    Edit: Nach Seite 207 habe ich es jetzt abgebrochen.
    Es fehlt mir der erzählerische Druck und die Spannung bzw. Neugierde die mich in ein Buch versinken lassen.

    Ich lese grade:


    Der Herr des Turms - Anthony Ryan
    ________
    Save the earth - it's the only planet with chocolate!

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Manuela2205 ()

  • Als ich mit dem Buch angefangen habe und feststellte, dass der Prolog bereits 37 Seiten umfasst dachte ich nur: Oh, Hilfe, denn diese 37 Seiten konnten mich noch nicht in ihren Bann ziehen. Kaum begann aber der Hauptteil, der sowohl in London als auch in Schottland spielt, war jedes Gefühl der Langeweile verfolgen, denn ab da passiert alles Schlag auf Schlag. Spannend ist es, mit kaum einem Atemzug Pause für die Protagonisten oder den Leser, sodass ich es kaum aus der Hand legen konnte. Dennoch merkt man sehr deutlich, dass dies nur der Auftakt zu einer Serie ist, denn das eigentliche Problem, das der Magierorden und die Protagonisten im Besonderen lösen müssen ist nur der Hintergrund zu der Geschichte, die hier erzählt; es wirkt wie eine -gelungene- Einführung in die von Perplies beschrieben Welt vor dem Hintergrund der politischen Ereignisse des Jahres 1897 und der Cliffhanger am Ende unterstreicht dies nur noch zusätzlich.


    Neben einer spannenden Storyline zeichnet sich das Buch aber auch durch authentische und sympathische Charaktere aus, vor allem Jonathan und Holmes haben mich regelrecht um den kleinen Finger gewickelt. Holmes ist mit seiner überdrehten, exzentrischen Ader aber auch einfach cool und dass man einige Parallelen zu dem Held von Sir Arthur Conan Doyle findet, hat mich überhaupt nicht gestört.


    Abgerundet wird es von einem sehr gelungenen Cover, das, wenngleich eher schlicht, sehr gut zur der Geschichte passt. Auch die zwei Karten im Innenteil sowie ein Personenverzeichnis waren manches Mal hilfreich.


    Insgesamt hat mir "Für die Krone" sehr gut gefallen und ist endlich mal wieder ein Serienauftakt, wo ich das Erscheinen des nächsten Bandes kaum noch erwarten kann. Dafür gibt es seit langem mal wieder 9,5 von 10 Punkte.

  • Ich konnte mir das Buch vor kurzem ausleihen und bin schwer begeistert.
    Das Buch ist spannend und weiss doch auf eine angenehm leichte Art zu unterhalten. Man fühlt sich direkt in das London 1897 versetzt.
    Und als großer Fan von Sherlock Holmes gefällt mir Jupiter Holmes besonders. Ich hoffe das in Band zwei oder drei auch noch ein bisschen mehr von Watson zu lesen sein wird.


    Ich freue mich das schon der zweite Band bereit liegt :-]

  • Ich fürchte, ich bin zu ungeduldig für dieses Buch - selbst nach zwei Dritteln will es mich noch immer nicht so recht packen, deshalb lege ich es nun zur Seite.


    Vom Grundsatz her ist die Geschichte aufgebaut wie ein klassischer Abenteuerroman in einem Jules-Verne-Setting: Man kennt den Schurken, man kennt die Helden, man weiß als Leser lange vor den Protagonisten, was geschehen ist und beobachtet sie nun dabei, wie sie selbst zum gleichen Schluß kommen.
    Ein größenwahnsinniger Magier entfesselt eine geheime Kraft im versunkenen Atlantis, das er mittels eines fortschrittlichen Tauchboots erreicht, zugleich wird der Lordmagier von London, Vertreter eines gemäßigten Umgangs mit der Magie, ermordet.
    Ein junger Journalist wird mit seinem Erbe betraut und stolpert, ehe er sichs versieht, in gewaltige Querelen. Und auch eine Romanze darf nicht fehlen...
    Das Buch spielt im London der industriellen REvolution, wo Magie und Technik aufeinander prallen. Dem Autor gelingt es, eine distinguiert-romantische Atmosphäre zu schaffen, wie man sie aus den alten Sherlock-Holmes-Erzählungen kennt. Er schreibt flüssig und unterhaltsam ...


    .. und doch vermochte mich die Handlung nicht so recht zu packen. Es mangelt mir an plötzlichen Wendungen, an Überraschungen, an Charakteren, die anders sind als zuerst gedacht. Vielleicht ist mir dieses Buch einfach zu vorhersehbar, zu berechenbar.
    Was aber nicht heißt, dass es nicht dennoch einen Blick wert wäre - für Leser, die vielleicht etwas geduldiger sind als ich ;-)



    - Elena

    Ich hab' mich verirrt.
    Ich bin dann mal weg, um nach mir zu suchen.
    Sollte ich zurückkommen, bevor ich wieder da bin, sagt mir bitte, ich soll hier warten!

  • elwe : stimmt für schnellstarter ist das Buch nicht geeignet. Also eigentlich auch so gar nicht mein Fall. Ich glaube mir hat geholfen das ich schon ewig lange um das Buch herumschleichte.


    Bei dem zweiten Band habe ich gerade auch - direkt nach dem Anfang - einen Megahänger. Es mag mich einfach nicht packen. :help

  • Falls jemand Lust auf eine Leserunde zu "Magierdämmerung - Gegen die Zeit" mit Autor hat, kann sich HIER dafür anmelden! :) Wer schnell ist, kann zudem eines von drei Exemplaren gewinnen ...


    Der dritte Band wird dann zum Erscheinen im Herbst zusammen mit Bernd Perplies gelesen.

  • Für mich war das Buch eines der besten die ich seit langem gelesen habe.
    Den langen Prolog fand ich unheimlich fesselnd, die schönen Beschreibungen der Nautilus, des Tauchanzugs und der Entdeckung am Meeresgrund lassen das ganze vor meinem inneren Auge richtig lebendig wirken. Die Figuren sind mir schnell ans Herz gewachsen und die Tatsache, das jede noch so kleine Nebenfigur einen Namen bekommen hat gefällt mir ausgesprochen gut. Ich finde es eher störend wenn an der Stelle gespart wird. Den Überblick zu behalten ist mir trotzdem nicht allzu schwer gefallen.


    Band zwei habe ich heute als Strandlektüre in den Koffer gepackt und soeben von Amazon die Info bekommen, das Teil drei am 06. September erscheint. Dann kann ich mich ausnahmsweise auch mal freuen wenn der Urlaub vorbei ist, weil zuhause schon ein schönes Päckchen auf mich wartet. :-]

    "Bücher haben eine Seele. Keiner muss die Seele eines Buches suchen. Die Seele des Buches findet den Leser. Das tut sie immer!" - Die wundersame Geschichte der Faye Archer

  • Zum Inhalt:


    Reporter Jonathan Kentham lebt im viktorianischen England. Er führt ein normales Leben und ist gerade dabei die hübsche Elisabeth Holbrook zu umwerben, als er eines nachts einen sterben Mann in einer Seitengasse findet. Der Sterbende überreicht ihm einen Ring und nennt ihm 3 geheimnisvolle Namen. Von diesem Zeitpunkt an ist nichts mehr so wie es scheint, denn Jonathan wird unfreiwillig in den Kampf rivalisierender Magierorden hineingezogen.
    Denn in den Ruinen des untergegangenen Atlantis wurde das Siegel der Wahren Quelle der Macht gebrochen. Nicht nur England schwebt in Gefahr, nein, die ganze Welt droht im Chaos zu versinken…


    Meine Meinung:


    „Für die Krone“ ist der erste Teil der neuen Trilogie von Bernd Perplies. Das Buch bietet dem Leser einen furiosen Einstieg in ein neues Zeitalter der Magie.


    Ort und Zeit des Geschehens könnten nicht besser gewählt sein. Ich liebe sowohl England als auch die viktorianische Zeit. Beides bringt der Autor sehr authentisch zu Papier. Die Beschreibungen des Settings sind zwar sehr ausführlich, wirken aber nicht erschlagend auf den Leser. Im Gegenteil, ich konnte mir die Umgebung wirklich ganz genau vorstellen.


    Noch besser sind die Charaktere. Jeder einzelne von ihnen ist wirklich sehr liebevoll und detailliert ausgearbeitet. Mein Herz hat der verrückte Holmes erobert. Er ist wirklich ein Highlight des Romanes und zählt auch noch zu den Hauptcharakteren (wird also weiter in der Geschichte auftauchen :D ). Auch Jonathan ist nicht unsympathisch und entwickelt sich zum typischen Helden, auch wenn er noch etwas grün hinter den Ohren ist ;) .


    Für mich ein wirklich gelungener Auftakt der Trilogie. Die Hintergründe und Grundlagen der Geschichte werden beschrieben und natürlich bricht der erste Band an einer sehr spannenden Stelle ab, sodass man sofort den zweiten zur Hand nehmen muss.


    Bernd Perplies erschafft mit dieser Reihe eine neue, tolle Welt der Magie, in die man unbedingt eintauchen muss!


    Bewertung: 5/5 Sterne!