Gesucht: Romane über Indien

  • Hallo!


    Bei den Büchereulen müsste ich doch mit so einer Frage richtig sein: kann mir jemand Bücher über das koloniale Indien (Zeit so rund um 19. Jhdt, aber nicht später als Anfang 20. Jhdt.) empfehlen? Oder wenigstens Titel nennen?


    Mir ist bisher leider nur der "Palast der Winde" eingefallen.


    lg, A.

  • Bombay 1753: Die lebenslustige Elisha Legrant begehrt immer wieder gegen die Konventionen der englischen Kolonialgesellschaft auf. Statt gepflegte Konversation zu betreiben, erkundet sie lieber das bunte Treiben am Hafen, die Vielfalt von Farben und Gerüchen auf dem Basar oder die traditionelle Kunst der Kalligraphie. Als Elisha dem Arzt Damien Catrall begegnet, ist sie fasziniert von seinem medizinischen Wissen und bittet ihn, sie zu unterrichten. Schon bald wird aus den fachlichen Gesprächen mehr – das Paar kommt sich immer näher. Doch Damien ist auf Drängen seines Vaters bereits mit einer reichen Erbin verlobt, eine gemeinsame Zukunft scheint damit unmöglich …

  • Soweit ich weiß Teil einer Trilogie:


    Indien, Ende des 19. Jahrhunderts: Als ihre Eltern sterben, ist die junge Missionarstochter Pree ganz auf sich allein gestellt. Trost findet sie nur bei dem wenig älteren Inder Kai, der die Mission jedoch schon bald verlässt. Dann erfährt Pree, dass sie ein Adoptivkind ist; völlig verunsichert gibt sie ihr Elternhaus auf und geht nach Peshawar. Kurz nach ihrer Ankunft trifft sie dort Kai wieder und beginnt eine leidenschaftliche Beziehung mit ihm. Doch dann wird Kai verhaftet, und Pree muss erkennen, dass ihr Geliebter nicht der ist, für den sie ihn hielt …

  • Gibts inzwischen als TB


    1838: Am Oberlauf des Ganges schuften die Menschen für die britische Opiumindustrie. Verfolgung, Intrigen und Not vereinen eine Gruppe von Flüchtlingen als Schicksalsgemeinschaft auf der »Ibis«, einem ehemaligen Sklavenschiff. Die »Ibis« ist Hoffnung und Strafe, Zukunft und Endstation zugleich. Und hinter der Mündung des Ganges wartet die Ungewissheit. Unterdrückung und Kolonialismus, das Aufeinanderprallen von Kulturen, Liebe und Hass sind die großen Themen bei Ghosh. Spannendes soziales Drama und literarischer Abenteuerroman zugleich.


    Die junge Deeti lebt und arbeitet mit ihrer 6-jährigen Tochter Kabutri und ihrem Mann Hulam Singh auf einer Mohnfarm. Deeti hat Tagträume, Visionen, in denen sie ein Schiff unter Segeln sieht, das den Fluss herauf kommt. Noch nie war sie am Meer, am »Schwarzen Wasser«, und kann sich die Vision nicht erklären. Doch sie ahnt, dass sie vor einer großen Veränderung in ihrem Leben stehen könnte. Bis zum Tag der arrangierten Hochzeit mit Deeti hat Hulam seine Opiumsucht verschwiegen, die ihn längst zeugungsunfähig gemacht hat. Deeti erfährt, dass sie in der Hochzeitsnacht unter Drogen gesetzt und von ihrem Schwager vergewaltigt wurde. Als Hulam nach einem Unfall in der Fabrik stirbt, will Deeti sich deshalb lieber verbrennen lassen, als mit ihrem Schwager zusammenzuleben. In letzter Sekunde wird sie von dem Unberührbaren Kalua gerettet und die beiden fliehen auf dem Ganges stromabwärts nach Kalkutta. Als sie nach einer abenteuerlichen Reise dort ankommt, erblickt sie das Schiff aus ihren Visionen und versteht endlich, dass sie als Teil einer Schicksalsgemeinschaft das Land und ihr bisheriges Leben hinter sich lassen wird. Historienepos, Gesellschafts- und Abenteuerroman zugleich.

  • Soweit ich die Bücher der Autorin in Erinnerung habe, einfach bei den rezis nachsehen.


    1875: Inmitten der üppigen Schönheit Südindiens lebt Katrina Alardyce nach einer skandalösen Scheidung zurückgezogen bei ihrem Bruder. Der damit verbundenen Unmündigkeit hofft sie durch eine Vernunftehe mit dem undurchsichtigen Aidan Landor zu entkommen. Mit ihrer Mitgift erwirbt er eine Teeplantage in den fruchtbaren Bergen von Nilgiri. Doch es ist überwiegend Katrina, die sich den Teegärten widmet, denn Aidan verschwindet immer wieder unter fadenscheinigen Begründungen. Mehr und mehr wird Katrina bewusst, dass sie kaum etwas von ihrem Mann weiß, an den sie mittlerweile mehr als nur Vernunft bindet ...

  • Da gibts jede Menge:


    Die List des Tigers - Barbara Cleverly ist ein Krimi, spielt allersdings 1922


    Linda Holeman hat mehrere voneinander unabhängige Romane geschrieben.


    Laila El Omari hat verschiedene Romane geschreiben, die alle ein wenig Palats der Winde ähneln.


    M.M. Kay hat neben Palast der Winde noch einige Romae geschrieben, die in Indien spielen.


    Das sind so die Indienromane die in der Kolonialzeit spielen, ansonsten habe ich noch jede Menge die aber in anderen Zeiten spielen.

  • Spielt zumindest teilweise in Indien.


    Dämmerung über dem goldenen Land


    Amitav Ghoshs literarische Erkundung der Geschichte Burmas


    Die Arbeit am «Glaspalast» – seinem vierten und neuesten Roman – habe ihn verändert wie keines seiner Bücher, habe ihn zur Revision seines Geschichtsverständnisses gezwungen, sagte Amitav Ghosh in einem Interview. Das erstaunt insofern, als fast alle seine Romane und Schriften die herkömmliche Historiographie und Ethnographie auf höchst komplexe Weise in Frage stellen. Besonders die «Schattenlinien» (1988) und «In einem alten Land» (1992) zeigen, dass Ghosh, der 1956 in Kalkutta geboren wurde, in Delhi und Oxford studierte und bis vor kurzem Anthropologie an der New Yorker Columbia University lehrte, mit den wissenschaftlichen Debatten der letzten Jahrzehnte bestens vertraut ist – sie bilden den kaum sichtbaren Hintergrund seiner Bücher.


    Historisches Panorama


    Denn Ghosh kann erzählen, und er tut es mit jener präzisen Vorstellungskraft, die auf genauer Recherche beruht. Am «Glaspalast» hat er fünf Jahre geschrieben, er hat sich durch Unmengen von Material gearbeitet und ist Tausende von Kilometern durch Malaysia, Burma und Indien gereist, um sich die Romanschauplätze anzusehen und um mit Überlebenden der Indischen Nationalarmee und des sogenannten Langen Marsches zu sprechen, jenem kaum bekannten Exodus von 400 000 Burma-Indern, die 1941/42 vor den Japanern nach Bengalen flohen. Ein erstes Zeugnis dieser geradezu besessenen Recherche war der 1997 erschienene Reiseessay «At large in Burma», der die postkoloniale politische Arena Burmas beleuchtet. Denn in Ghoshs neuestem Roman geht es unter anderem um die Frage, wie Burma vom unter Burma-Indern fast sprichwörtlichen «goldenen Land» zu einem vergessenen, hermetisch abgeriegelten, düsteren Nachbarhaus werden konnte. Entstanden ist auf diese Weise ein gross angelegtes Panorama der Geschichte Burmas von der Einverleibung ins Britische Empire 1885 bis zu den öffentlichen Versammlungen vor dem Haus der Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi 1996. Es ist aber auch ein Roman über die indische Diaspora – über die, die aus freien Stücken nach Burma und Malaysia kamen, um ihr Glück zu machen, und über jene, die als Plantagenarbeiter dorthin verkauft wurden – manchmal von den eigenen Landsleuten.


    Selbstkritik, also der Aspekt der Kollaboration, der ausführlich am moralischen Dilemma der indischen Offiziere in der britisch-indischen Armee dargestellt wird, ist für den «Glaspalast» ebenso zentral wie die Kritik am britischen Kolonialismus. Ghosh klagt nicht an, sondern führt die subtilen Mechanismen vor, die das Denken der Kolonialisierten verformen – in Burma und Indien je anders. Dem Niedergang der burmesischen Monarchie, das heisst der Verbannung der Königsfamilie in die indische Provinzstadt Ratnagiri, wird kontrapunktisch der Aufstieg des mittellosen indischen Waisenknaben Rajkumar zum Teak-Tycoon gegenübergestellt.


    Bei der Plünderung des Glaspalastes – jener legendären, mit Spiegeln und Kristall besetzten Audienzhalle im Palastgarten von Mandalay – verliebt sich der Elfjährige in das Waisenmädchen Dolly, das als Kindermädchen der Prinzessin im Palast aufwächst. Zwanzig Jahre und 120 Seiten später, auf denen Rajkumar zusammen mit seinem Arbeitgeber und Mentor Saya John, einem malaiischen Chinesen, die Teakholzlager mit Proviant versorgt und man unter anderem aufs Spannendste über Teakholzgewinnung und Arbeitselefanten unterrichtet wird, kommt er als reicher Mann nach Ratnagiri, findet und heiratet Dolly und geht mit ihr zurück nach Burma. Dolly hat sich im Exil mit Uma angefreundet, der Frau des indischen Bezirksverwalters, die nach dessen plötzlichem Tod nach New York geht und sich der indischen Unabhängigkeitsliga anschliesst. Dort trifft sie auf Saya Johns Sohn, der bereit ist, zusammen mit seiner amerikanischen Frau eine Kautschukplantage in Malaysia aufzubauen. Die Kinder der befreundeten Familien heiraten und verknüpfen auf diese Weise die Schauplätze.


    Dass der deutsche Klappentext den Roman als «Familiensaga» und Liebesgeschichte etikettiert, ist irreführend, nicht nur weil man mit gleichem Recht von einem Abenteuer- und Kriegsroman sprechen kann, sondern weil es nicht, wie in den «Schattenlinien», um eine erschöpfende Darstellung der Figuren geht. Sie dienen hier in erster Linie dazu, das Geschichtspanorama zusammenzuhalten und mit Leben zu füllen, und es ist Ghoshs Erzähltalent zu verdanken, dass sie dabei nicht zu blossen Sprachrohren für Ideen werden. Gewisse unglaubliche Zufälle in der Handlung nimmt man bereitwillig hin, weil auch die historischen Fakten so unglaublich klingen, dass ein Märchenerzähler sie nicht besser hätte erfinden können: Die Grausamkeit dreissigjähriger Gefangenschaft im indischen Exil beispielsweise kann sich durchaus mit derjenigen der Königin Supayalat messen lassen, die an die hundert Mitglieder der königlichen Familie in Teppichen zu Tode knüppeln liess, «um das Vergiessen königlichen Blutes zu verhindern».


    Zu glatte Oberfläche?


    Ghosh hat die Materialfülle so gekonnt aufbereitet und verlebendigt, dass man den fast 600 Seiten die Mühe niemals anmerkt. Wie er ein Stück kaum bekannter Geschichte so belichtet, dass man sich als Leser nie belehrt fühlt oder langweilt, ist beachtlich und gleichzeitig das Problem. Denn eine Erzählweise, die vor allem auf Eingängigkeit bedacht ist und alles Metafiktionale, alle Brüche vermeidet, macht den Leser leicht blind für die Ungeheuerlichkeiten, die hier verhandelt werden. Wer den Roman vor allem als Liebesroman rezipiert, wird über andere, wichtigere Ebenen hinweglesen. Zwar gibt es Reflexion in Form multiperspektivischer Debatten, die vorführen, wie die Figuren zu neuen Standpunkten gelangen, aber das genügt nicht, um wirklich zum Nachdenken anzuregen. Als hätte Ghosh sich in seinen anderen Romanen schreibend durch alle Fragestellungen durchgearbeitet, gibt er nun Antworten.


    Mit anderen Worten: Ghosh ist bei einem Typus des historischen Romans angelangt, der zwar Widersprüche zulässt, diese aber durch die ungebrochene Erzählweise wieder einebnet. Die neue Einfachheit bewirkt, dass man ihm glaubt, ohne sich gross zu wundern, geschweige denn die Verwandlung nachempfinden zu können, die die Niederschrift dieses Buches bei ihm bewirkt hat. Dass sie stattgefunden hat, zeigte sich, als er zum eurasischen Regionalgewinner des diesjährigen Commonwealth Writer's Prize erkoren wurde und den Preis – notwendige Qualifikation für die Endrunde – ablehnte: Der Begriff «Commonwealth», so seine Begründung, stehe für eine Lesart der Vergangenheit und der Gegenwart, die mit seinem Buch nicht zu vereinbaren sei.

  • “Nach Indien wollt ihr? Ich warne euch. Das Land wird euch verschlingen.“ Kapitän Brian Hawksworth schlägt die Prophezeiung eines alten Seemannes in den Wind. Im Auftrag des Königs reist er im frühen 17. Jahrhundert nach Agra, der sagenhaften Hauptstadt Indiens. Vor dem Thron des Moguls angelangt wird ihm – geblendet von der Pracht des Hofs und verführt von orientalischer Frauenschönheit – augenblicklich klar, dass er nie mehr in seine Heimat zurückkehren wird ...

  • Agra, 1588: Gegen alle Widerstände findet die schöne Mehrunnisa einen Weg für ihre Liebe zu Jahangir, dem Kaiser von Indien. Als Nur Jahan steigt sie auf zur mächtigsten Frau des Mogulreiches. Die Geschichte einer großen Liebe und ein Indien-Epos, das Romanen wie 'Palast der Winde' und 'Shalimar' in nichts nachsteht.



    Überhaupt ist die Autorin ein guter Tipp.

  • Der Himmel über Darjeeling - Nicole C. Vosseler


    Da fällt mir sofort dieses Buch hier ein.



    Zum Inhalt (Quelle: Eulenrezi)


    Cornwall, 1876: Nach dem Tod ihres Vaters Vollwaise, sieht sich die junge Helena Lawrence vor dem finanziellen Ruin stehen. Der geheimnisvolle Ian Neville, der wie aus dem Nichts in ihr Leben tritt, macht ihr ein Angebot: Er wird für ihr Auskommen sorgen – wenn sie ihn heiratet und auf seine Teeplantage im indischen Darjeeling begleitet. Zuerst widerwillig, sieht Helena schließlich keinen anderen Ausweg mehr, als mit ihm zu gehen. Das fremde, exotische Indien mit seinen Farben und Düften schlägt Helena in seinen Bann, und sie glaubt fast schon daran, hier glücklich zu werden. Doch trotz Momenten der Nähe bleibt Ian ihr fremd. Sein Geheimnis droht Helenas Leben und ihre aufkeimende Liebe zu ihm für immer zu zerstören. Eine dramatische Liebesgeschichte vor der farbenprächtigen Kulisse Indiens, detailgenau recherchiert und meisterhaft erzählt.


    < Hier > ist der Rezi-Thread.
    .

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich musste sofort an "Shantaram" denken.


    Kurzbeschreibung
    Eine ebenso tollkühne wie bewegende Reise ohne Rückfahrkarte in das Indien abseits der touristischen Routen


    Als der Australier Lindsay in Bombay strandet, hat er zwei Jahre Gefängnis hinter sich und ist auf der Flucht vor Interpol. Zu seinem großen Glück begegnet er dem jungen Inder Prabaker, der ihn unter seine Fittiche nimmt. Auf ihren Streifzügen durch die exotische Metropole schließen die beiden eine innige Freundschaft, und Lindsay lernt nicht nur die Landessprache, sondern auch, mit sich ins Reine zu kommen: Er wird zu „Shantaram“, einem „Mann des Friedens“, und kämpft für die Ärmsten der Armen. Doch dann verfällt Lindsay einer Deutsch-Amerikanerin mit dubiosen Kontakten zur Unterwelt …

  • Shantaram spielt aber doch im 20 Jdh. und es sollten Bücher sein, die im 19. spielen.


    Wenn es darum ginge hätte ich noch jede Menge Romane, die alle in und um Indien spielen, aber rein zeitlich nicht das Gesuchte treffen.

  • Hi!


    Danke schon mal für die vielen Tipps!


    Zitat

    Original von Cathrine
    Wenn es darum ginge hätte ich noch jede Menge Romane, die alle in und um Indien spielen, aber rein zeitlich nicht das Gesuchte treffen.


    Ich nehme auch gerne noch Tipps für die Zeit vor dem 19. Jhrdt. entgegen. Nur später als 1900 sollte es eher nicht sein.


    lg, A.