Zur Autorin:
1964 geboren, wuchs sie in der Grafschaft Surrey südlich von London auf und studierte Geografie in Durham. Erst mit 40 Jahren widmete sie sich dem Schreiben. Auf Anhieb landete ihr erster Jugendthriller auf zahlreichen Nominierungslisten. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und ihren Kindern in Bath, England.
Zum Inhalt:
Der zweite Teil von "Numbers" schließt nicht nahtlos an den ersten an, sondern spielt rund 17 Jahre später. Jem ist mittlerweile an Krebs gestorben und ihr pubertierender Sohn Adam lebt noch ihrer Wohnung an der Küste. Weil der Meeresspiegel immer weiter ansteigt, muss Adam gegen seinen Willen zu seiner Großmutter nach London ziehen. Dort trifft er immer mehr Menschen, deren Todestag der 1.1.2027 sein soll...
Meine Meinung:
Das erinnert stark an den Anfang des ersten Bandes, allerdings wird Adam schnell klar, dass es hier um eine Katastrophe viel größeren Ausmaßes gehen muss und er schwankt zunächst zwischen Davonlaufen und Helfen. Dabei ist sein neues Leben gerade schwierig genug, denn an seiner neuen Schule läuft auch nicht alles rund, nicht nur wegen einer Mitschülerin, die bei seinem Anblick in Panik ausbricht.
Adam möchte helfen, weiß jedoch nicht wie und verliert jegliches Vertrauen in ein System, in dem Menschen "gechipt" werden und somit jederzeit und überall auffindbar sind. Der Blick in ein Land mit einer kontrollwütigen Regierung und modernsten technischen Möglichkeiten wirkte erschreckend realistisch.
Leider konnte mich Rachel Ward mit der Fortsetzung von Numbers nicht so ganz überzeugen, was hauptsächlich an der Darstellung von Adam liegt. Sein Handeln und seine Gedanken waren für meinen Geschmack oft zu extrem, auf der anderen Seite hat er auch eine extreme Belastung durch seine besondere Gabe und durch den frühen Tod seiner Mutter. Auf der anderen Seite sind die anderen Figuren sehr überzeugend gezeichnet, insbesondere die erwähnte Mitschülerin und Adams Großmutter. Die schon im ersten Band angedeutete Gesellschaftskritik hier wieder gut gelungen, an manchen Stellen jedoch leider etwas überzeichnet.
Fazit:
Nachdem mir der erste Teil von "Numbers" sehr gut gefallen hatte, waren die Erwartungen an die Fortsetzung recht hoch. Vielleicht etwas zu hoch, denn ich blieb ein wenig enttäuscht zurück.
Der zweite Band ist ähnlich spannend wie der erste, spielt in einer nicht allzu fernen Zukunft und bietet eine weitgehend überzeugende Story, sowie komplexe und meist überzeugende Figuren. Die einzige Ausnahme bildet für mich Adam und die zu starke Schwarz-Weiß-Zeichnung einiger erwachsener Figuren.