Glencoe - Charlotte Lyne

  • Ich habe Glencoe am Wochenende ausgelesen, die letzten 200 Seiten in einem Rutsch. Leicht war das nicht, denn das Ende war mir ja bekannt und irgendwie hoffte ich doch, es würde irgendeinen Ausweg geben. Mit dem Schluss war ich dann aber doch irgendwie versöhnt :-)


    Glenoe ist so ein Buch, dass ich am Liebsten mit Buntstiften und Post It-Zetteln lesen würde: da sind so viele schöne Sätze drin, die ich mir gern markieren würde, um sie immer wieder zu lesen.


    Das Leben nicht auszuhalten, mich nicht nicht auszuhalten, ist nicht dasselbe, wie tot sein zu wollen.


    aus dem Kopf zitiert, eben wegen fehlender Zettel, hoffentlich richtig?


    Hier war aber nicht nur die Sprache großartig, auch der Plot hat mir sehr gut gefallen. Das mag daran liegen, dass ich letztes Jahr erst in Glencoe war und mir alles deshalb besonders gut vorstellen konnte. Aber ich glaube, zum Großteil lag es vor allem auch an den Figuren, die mir so ans Herz gewachsen sind. Fand ich Sarah zum Beispiel am Anfang etwas anstrengend, so dass ich sie am liebsten schütteln wollte, hat es mir um so besser gefallen, wie sie sich entwickelt hat: sie wurde zu einer starken Frau, die endlich ankommt und für die ihren kämpfen will. Das ist so schön an Charlies historischen Romanen: keine Figur ist stereotyp, alle sind sie wunderbar gezeichnet mit Ecken und Kanten und vor allem entwickeln sie sich weiter.

  • Zitat

    Original von Queedin
    und weil Du, liebe Charlie, so ein Panikhascherl bist,


    Das stimmt leider. Ich wuenschte, ich koennte daran etwas aendern. Da ich das aber offenbar nicht kommt, sondern es beknackterweise sogar mit jedem Buch schlimmer wird, bin ich Dir umso dankbarer.
    Das Photo und Dein so schoenes Fazit zu meinem Buch bescheren mir heute einen froehlichen, panikfreien Tag.


    Ich hoffe, Du hast mindestens (!) einen ebensolchen.
    DANKE.
    Alles Liebe von Charlie

  • Charlotte Lyne - Glencoe


    Zitat

    Gegen den Willen ihrer Familien holt Sandy Og MacDonald die junge Sarah Campbell als seine Braut nach Glencoe. Zwischen ihnen ist es Liebe auf den ersten Blick. Als Sarah nach mehreren Totgeburten einen verkrüppelten Sohn zur Welt bringt, wird sie von den Frauen des Clans noch mehr verachtet. Sandy Og erntet ob seiner Sanftheit nichts als Hohn und Spott. Gleichzeitig spitzt sich der Zwist zwischen den MacDonalds und den Campbells zu.


    Glencoe - seitdem ich das erste Mal die Berge dieses Tals bestaunen durfte, bin ich wie elektrisiert wenn ich diesen Namen lese. So war auch direkt klar, dass dieses Buch in meinen Bücherschrank gehörte. Ich habe bereits einmal ein Buch gelesen, das im Glencoe dieser Zeit spielte, aber das war eine seichte Liebesgeschichte ohne viel Tiefgang und konnte nicht lange im Gedächtnis bleiben. Von diesem Buch habe ich mir mehr erwartet und mehr habe ich bekommen.


    Über dieses Buch könnte man so viele Dinge sagen, nur nicht das es eine einfache Geschichte erzählt, im Gegenteil. Man braucht schon Durchhaltevermögen für dieses Buch. Die Sprache ist flüssig zu lesen, aber dennoch komplex, sodass man mit Konzentration bei der Sache bleiben sollte. Die Geschichte ist gut erzählt, aber nicht so zerreißend spannend das man am Anfang das Buch nicht guten Gewissens auch mal aus der Hand legen könnte - bis man dann irgendwann spät an den Punkt ankommt wo man nur noch wissen will wie es mit den Charakteren weiter geht. Denn man selbst, der mit dem Namen Glencoe vertraut ist, sieht in der Ferne bereits jenes Unglück kommen, von denen die Charaktere noch nichts ahnen.


    Auch die Charaktere im Buch sind alles andere als einfach. Charlotte Lyne lässt in diesem Buch viele ihrer Personen zu Wort kommen, sie beschreibt sie liebevoll und vielfältig. Ein jeder hat jedoch seine Macken, keiner ist perfekt, aber alle Handlungen ergeben sich schlüssig aus ihrem jeweiligen Wesen. Sie denken kluge Sachen, aber bringen sie doch nicht über die Lippen, wie Sandy Og und Sarah, die es so lange nicht schaffen sich zu sagen wie sehr sie sich lieben - nicht nur einmal hätte ich die zwei dafür durchschütteln mögen.


    Oberflächlichkeit sucht man hier jedenfalls vergebens.


    Charlotte Lyne versteht es zu erzählen. In ihren Worten wird das alte Schottland lebendig, seine Natur und seine Bewohner. Sie leben, lieben und sie führen Krieg. Man taucht ab in vergangene Zeiten und vermutlich bekomme nicht nur ich wieder Fernweh nach diesem wunderschönen Tal Glencoe.


    Wer nur auf seichte, leicht zu lesende Geschichten oder von der ersten Seite an spannenden Thriller steht und ein hohes Erzähltempo mag, der ist mit diesem Buch nicht gut beraten. Wer sich aber auch auf ein langsameres Erzähltempo und eine komplexere Sprache einlassen will und/oder sich obendrein noch für die Thematik interessiert, der kann mit diesem Buch seine Freude haben.


    Fazit: Alles andere als einfach, aber dennoch gut. Höchste Punktzahl.
    :wave

  • Ich bedanke mich sehr, sehr herzlich fuer diese schoene Rezension.
    Es freut mich, davon zu lesen, wie Du mein Buch gelesen hast.
    Mein Tipp: Fernweh nach Glencoe nicht allzu lange ertragen, sondern bald wieder hinfahren. Ich finde es im Winter mehr Glencoe als zu jeder anderen Zeit.


    Noch einmal danke.
    Alles Liebe von Charlie

  • Gerne. :-) Bei Büchern, die mir gut gefallen, fällt es mir normalerweise schwerer in Worte zu fassen warum. Hier hatte ich manchmal zu viele Worte im Kopf.


    Zitat

    Original von Charlie
    Mein Tipp: Fernweh nach Glencoe nicht allzu lange ertragen, sondern bald wieder hinfahren. Ich finde es im Winter mehr Glencoe als zu jeder anderen Zeit.


    Würde ich auch super gerne, aber derzeit ist für das nächste Jahr anderes geplant und dieses Jahr waren wir schon dort. (5 Tage im Mai hatten wir ein nettes B&B in Glencoe Village und haben aus dem Badezimmerfenster direkt auf den Pap of Glencoe geschaut - sofern er sich nicht in Wolken hüllte.)


    Aber wenn nicht nächstes ... dann über- oder überübernächstes Jahr. Irgendwann werde ich nochmal dort sein. :-)

  • Ganz bestimmt.


    Glencoe laesst entweder kalt oder macht suechtig. Jedenfalls kenne ich nur die zwei Menschengruppen.


    Ich hoffe, Du faehrst bald.


    Alles Liebe von Charlie

  • Hier meine abschliessende Rezension aus den Erfahrungen der Leserunde.


    Sandy Og, der Zweitgeborene des Chiefs der MacIain, heiratet Sarah Campbell und verpflanzt sie nach Glen Coe, wo ein Zweig der MacDonalds sich gegen Wetter und Unbill, und vor allem gegen den mächtigen Clan der Campbells behaupten. Sarah bleibt Aussenseiterin, Sandy der ewige zweite, während draussen der macht-und landhungrige Argyll seine Fäden zieht, um die nachbarlichen Clans zu unterwerfen.


    Glencoe ist die Geschichte von Menschen, die meinen, für das Richtige zu kämpfen, aber in Wahrheit die Augen vor der Realität verschliessen. Es ist auch die Geschichte von einigen wenigen, die das Schicksal von vielen bestimmen, und nicht zuletzt die Geschichte von zwei Liebenden, die zuerst ihr eigenen Voreingenommenheiten aus dem Weg räumen müssen, bevor sie miteinander reden können.


    Voreingenommen, so bin ich selbst an das Buch heran, zum einen, weil Charlottes Stil nicht unbedingt meins ist, zum anderen, da ich seit Jahren mich mit der Geschichte der Clans und Schottland, und dem Jakobitertum beschäftigt habe. Da fallen schnell Ungenauigkeiten und Ungereimtes ins Auge und verderben den Spass.


    Es gibt sie zwar diese Kleinigkeiten, und auch die beiden Hauptfiguren kommen recht sperrig daher, aber Charlotte Lyne versteht es meisterhaft, den Leser in den Bann zu ziehen und ihn in eine Welt eintauchen zu lassen, die von vielen Autoren mit Kitsch bis zur Unlesbarkeit überladen wird. Charlottes Welt ist anders, erdverbunden, nachvollziehbar und menschlich. Jedem Spieler in dem tödlichen Spiel Glencoe wird genügend Raum gegeben, um seine Motivationen wenigstens erahnen zu lassen. Wie in einem Thriller zieht sich die Schlinge zu, doch wie in einem Spannungsroman sind es die Menschen, die den Plot vorwärtstreiben. Dazu gibt Charlotte noch eine gewaltige Sprache als Würze.


    Fazit: Ein sehr empfehlenswertes Buch für den Liebhaber von kantigen Figuren und Wortgewalt, und auch für denjenigen, der über Clans ohne rosa Brille lesen will. Ein gelungenes Denkmal für die MacIain von Glencoe.

  • WOW was für schöne Rezis, was soll ich jetzt noch schreiben??


    Ich habe an der Leserunde teilgenommen undd mußte das Buch erst mal setzen lassen. Es ist kein normaler historischer Schmöker, den man mal eben so liest. Es ist ein Buch, das man langsam liest. Zum einen wegen der Sprachgewalt und zum anderen, weil man jede Seite genießen will.


    Die Landschaft und die Menschen werden von Charlie derart schön beschrieben, man hat das Gefühl mitten in Schottland zu sein. Ich war zwar noch nicht dort, aber ich habe jetzt eine genaue Vorstellung, wie es dort sein MUSS.


    Von mir 9 Punkte

  • Nach Leserunden, vor allem bei solchen wo ich mich so ausführlich äußere wie bei der zu Glencoe, warte ich gerne etwas ab bevor ich meine abschließende Rezension schreibe, weil ich sonst das Gefühl habe, mich ständig zu wiederholen. Jetzt ist eine angemessene Zeit verstrichen und ich spreche mein Urteil. :grin


    Die Hauptfiguren in Charlies "Distel", verhalten sich diesem Gewächs durchaus analog: Sie sind stachlig und widerborstig, wollen nur ungerne andere an sich heranlassen und gedeihen abseits des Weges im Schatten ihres Tals. Aber wer sich die Mühe macht sie zu erforschen, stößt dabei auf ein paar ganz außergewöhnliche Geschöpfe: Der introvertierte Sandy Og, zweiter Sohn des großen MacIan von Glencoe, seine ebenso stille wie auch kluge (und sture) Frau Sarah, ihr verkrüppelter Sohn Duncan und noch einige andere.


    Keine dieser Figuren ist perfekt oder geglättet, im Gegenteil, man möchte sie als Leser regelmäßig durchschütteln und anschreien, weil doch so offensichtlich ist wie sie füreinander empfinden, aber einfach nicht in der Lage es sich zu sagen. Lieber wird geschwiegen und vor sich hingebrütet, immer davon ausgehend, dass man selbst die Ursache für das gesamte Leid der anderen geliebten Person ist und diese ohne einen sehr viel besser dran wäre.


    Es ist aber nicht nur ein persönliches Drama, das Charlotte Lyne uns hier präsentiert, sondern auch die Geschichte eines Clans, dem großes Unrecht widerfahren ist, dem Clan der MacDonalds von Glencoe. Inmitten eines Erbfolge-Krieges zwischen Königen, von denen weder der eine noch der andere wirklich etwas auf die „Primitivlinge“ aus dem Hochland gibt, werden die Männer der Sippe in einem sinnlosen Kampf um Ehre zerrieben. Das Ende einer Lebensart zeichnet sich bereits am Horizont ab, und nur diejenigen, die klug genug sind, sich umzustellen, werden diesen Zeitenwandel überleben...


    Ich war mal wieder gefangen, sowohl von Charlies wunderbarer Art zu erzählen, als auch von den Ereignissen selbst und dem Stamm, der die Seiten des Buches bevölkert. Im Hinterkopf immer das Wissen, dass es sich um eine reale Tragödie der Geschichte Schottlands handelt, auch wenn ich bisher kaum etwas über diese Geschichte wusste.
    Und obwohl man als Leser das drohende Unheil heraufziehen fühlt, so spürt man doch auch oder gerade deshalb umso mehr die Lebensfreude der Protagonisten und lacht mit ihnen über den einen oder anderen derben Scherz (bevor einen wieder dieser unwiderstehliche Drang überkommt ihnen die Köpf gegeneinander zu schlagen :lache).


    Mein Bücherregal ist um ein Buch von Charlotte Lyne reicher, und ich um eine eindrucksvolle und poetische Geschichte.

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Im Moment muss ich ehrlich gesagt gestehen, überlege ich abzubrechen. Ich komme da einfach nicht rein und da ich auch keine richtige Zeit habe zu lesen, dauert es noch länger.


    Irgendwie ist mir zum Teil die Sprache etwas zu 'unpassend'.

  • Bis jetzt habe ich alle Romane von Frau Lyne gelesen und ich schätze diese Autorin, sowohl von den Themen her, aber vor allem her von der Sprache.
    Glencoe verlangt den Lesern anfänglich doch etwas Geduld ab, nachdem die Helden - Sandy Og und Sarah - wortkarg durchs Leben gehen und sich so, selbst das Leben ungemein schwer machen. Erst im Laufe des Romans löst sich dieser Knoten und aus den beiden werden starke, wenn auch weiterhin schwierige Persönlichkeiten. Ich selbst musste daher nach rund 150 Seiten eine Lesepause einlegen, da mir das Leiden von Sandy Og und Sarah einfach zuviel wurde.
    Es dauert eine Weile, bis sich der Leser durch die vielen Beschreibungen diverser Vorkommnisse selbst als "Bewohner dieses Tales" fühlt, ist es soweit, kann der Leser das Buch nicht mehr aus der Hand legen und versinkt darin.
    Gut gelungen sind die "Zwischenberichte" der Gedanken und Überlegungen von Königin Mary, welche in den Augen der Schotten eine Thronräuberin ist, obwohl eine Stuart kann sie für das schottische Hochland keine positiven Gefühle aufbringen.
    Letztendlich emfpinde ich als Leser den Vater von Mary, König James gleichfalls als Verräter an Schottland, er hat die Schotten für seine Zwecke benützt, ist ihnen aber nicht beigestanden, die Wahrheit ist, dass allen Königen Schottland egal war und die Schotten vom eigenen Königshaus (Stuart) verraten worden sind.
    Unabhängig von den wirklich gut aufgezeigten politischen Geschehnissen dieser Zeit lässt die Autorin die Menschen eines ganzen Tales lebendig werden, mit ihren Stärken und Schwächen, der Lebensart in diesem Land zu dieser Zeit und ihren Gefühlen und Sorgen, ein ständiger Kampf um das nackte Überleben in diesem rauhen Land.
    Das Ende ist so manchem bekannt, da auch andere Autoren diese Geschehnisse bereits aufgegriffen haben, dies ist aber kein Nachteil, nimmt nur vielleicht ein wenig an Spannung oder besser gesagt, Hoffnung.
    Immer wenn Romane von wirklichen Geschehnissen handeln, ist der Leser um so mehr betroffen, was bei diesem Roman kaum zu vermeiden ist, man ist einfach betroffen von diesem Verrat an einem Clan, nicht möglich wäre dies wohl alles gewesen, hätte sich der König oder seine Tochter wirklich mit diesem Land beschäftigt und es nicht anderen überlassen, welche letztendlich eigene Ziele verfolgt haben.


    Nun bleibt nur noch zu fragen, mit welchem Thema sich die Autorin beim nächsten Buch beschäftigen wird, nach diesem Roman wird es schwierig werden, ein gleichwertig anspruchsvolles Thema zu finden.



    LG Hedwig :wave

  • Nun habe ich *Glencoe* gelesen und ich fühle mich glücklich und erleichtert zugleich und dabei so, als sei mir etwas ganz besonderes geschenkt worden.
    Das passiert mir nicht oft, und dieses hier habe ich nach dem Fertiglesen fast noch gestreichelt, bevor ich's dann in die vorderste Regalreihe stellte.


    *Glencoe* ist ein Buch wie ein Wunder, wuchtige Epik und zu Tränen rührender Zärtlichkeit, in dem Lieben und Leiden, Humor und Tragik und vor allem pure Menschlichkeit ganz dicht zusammenliegen.
    Es ist auch kein leichtes Buch, man muss es sich erarbeiten, aber steckt man einmal drinnen, kann man unmöglich aufhören.
    Es ist auch komplex, so komplex wie das Leben, und es gibt keine einfache Lösung, weil echte, lebende und atmende Menschen darin spielen. Vor allem ist es Hoffnung mitten im Entsetzen, ein warmes Glücksgefühl, nachdem man alle Schrecken überwunden hat und dabei so schön geschrieben, dass man die Sätze nachsprechen möchte. Weil sie so auf den Lippen schmelzen, weil die Bilder so schön sind. Und weil die Worte so lebensklug sind, und so herzzerreißend.


    Wer dieses Buch nicht liest, verpasst etwas. Das ist kein beliebiger historischer Roman von der Stange, austauschbar, nach Standard-Strickmuster.
    Das ist etwas, das man nur selten in die Hand bekommt, eine gelungene Mischung aus kluger, schöner Literatur und fesselndem Unterhaltungsroman, der noch dazu auf wahren Ereignissen aufsetzt. Hinter jedem Detail spürt man große Sachkenntnis und eine exzellente Recherche. Die Charaktere fühlen sich so real an, so aus Fleisch und Blut, das man fast nicht ertragen möchte, sich von ihnen am Ende des Buches zu trennen. Selbst die Motive des Bösen sind erschreckend nachvollziehbar gezeichnet, in keiner Sekunde wird auf Stereotypen zurückgegriffen.


    Ich bin vollkommen begeistert von diesem Buch.

    Ich hab' mich verirrt.
    Ich bin dann mal weg, um nach mir zu suchen.
    Sollte ich zurückkommen, bevor ich wieder da bin, sagt mir bitte, ich soll hier warten!

  • elwe ,
    du sprichst mir aus dem Herzen. Ganz genauso habe ich dieses Buch auch empfunden. Ich könnte es nur nie so schön ausdrücken wie du. Ich bin glücklich dieses Buch gelesen zu haben, und immer wieder lesen zu können.


    LG Carina

  • Falls Eure hellbraunen Exemplare des Buches jetzt knallrot sind, ist es eure Schuld!
    Und der Autor sieht auch nicht viel besser aus, freut sich aber doof.


    Vielen, vielen Dank!


    Alles Liebe von Charlie

  • Am Ende des Buches wurde ich etwas gespalten zurück gelassen. Ich war sehr froh es endlich durch zu haben. Es gab in meinen Augen viele lange Stellen. Dann war das Ende so plötzlich da. Ich hätte mir gewünscht, dass das Ende etwas länger ist und sich aprupt endete. Und ich vermisse immer noch die schönen Sätze die die Autorin immer wieder geschrieben hat.


    Das Buch Glencoe ist ein Buch voller Liebe. Es beschreibt in meinen Augen die Liebe in all den unterschiedlichen Facetten. Die Liebe zum König, Land, Clan und Familie. Aber auch die unsterbliche Liebe zweier Menschen, die erst einen sehr langen Weg zueinander gehen müssen. Die Liebe zu den eigenen Kindern. Die Autorin hat immer wieder schöne beschreibene Worte dafür gefunden.
    Die Geschichte des Clans und somit des Tals Glancoe wurde erst nach ca. 200 Seiten wirklich interessanter. Und gerade zum Ende hin kam die Autorin erst richtig in Schwung, das hätte ich mir zum Anfang schon gewünscht.
    Das Nachwort der Autorin hat das schnelle Ende etwas gerettet, da man doch noch ein paar Hintergrund Informationen erhält.
    Im Großen und Ganzen ein schönes Buch was eher einen ruhigen Weg beschreibt.

  • Mein Exemplar darf jetzt auch zartrosa anlaufen, denn den begeisterten Stimmen schliesse ich mich hier nahtlos an. Glencoe ist für mich eines der besten Bücher meines vergangenen Lesejahres und ich bin platt vor Glück und Ehrfurcht nach vollbrachter Lektuere. Und das, wo ich eigentlich nur ab und zu mal einen historischen Roman in die Hand nehme.
    Danke Charlie, kann ich nur sagen, dass Du so etwas Schönes geschrieben hast.

  • Danke, Andrea. Ich freu' mich ueber Dein Urteil gewaltig, erst recht, da es von einer Kollegin kommt.
    Der Start des Buches war von viel Angst und Unsicherheit begleitet, zu denen ich leider ohnehin neige, die bei diesem Buch aber schlimmer als bei den anderen waren. Nicht nur weil das Buch so teuer ist, sondern auch weil es im Vorfeld oft als "schwierig" oder "duester" eingestuft wurde. Und weil der Verlag sich so toll dafuer stark gemacht hat - ich musste mir einfach sagen: Wenn dieses Buch flopt, hab ich auf der Welt keinen Menschen als mich, dem ich dafuer die Schuld in die Filzpantoffeln schieben kann.


    Dann hatte ich den Eindruck, die Leserreaktionen kaemen extrem verhalten, um mich entstand so ein verlegenes Gedruckse, das ich noch unangenehmer finde als: "Du - das war wohl nix." Ich bin wieder einmal ziemlich boese in eins meiner Loecher gerutscht.
    Aber jetzt aendert sich das. Allmaehlich erlebe ich - und freu mir Loecher in den Bauch - dass das Buch zwar "ein Fall fuer sich" ist, dass es aber Leser gibt, bei denen es ins Schwarze trifft. Und dass es mein Buch ist. Mehr als die anderen. Ich glaube, ich muss das mal zugeben, dass es - unglaublicherweise - tatsaechlich das Buch geworden ist, das ich schreiben wollte. Mit dieser Erkenntnis scheint es mir auf einmal leichter, anzunehmen, dass es nicht jedermann's Sache ist. Es ist eben sehr sehr meine Sache. Und es ist toll, ein Buch schreiben zu duerfen, das so sehr das eigene ist - und einen Verlag zu haben, der genau dieses Buch in jeder Hinsicht getragen, gestuetzt, behutsam vom Wildwuchs befreit und feurig auf den Weg gebracht hat.


    Ich freu mich ueber die verblueffende Erkenntnis: Das Buch ist von mir, aber ich mag's trotzdem.
    Und ueber die noch verblueffendere Erkenntnis: Andere moegen es auch.


    Vielen Dank, Andrea - und heute mindestens einen so schoenen Leserkommentar zu einem Deiner Buecher.


    Alles Liebe von Charlie

  • Zitat

    Original von Charlie
    Mit dieser Erkenntnis scheint es mir auf einmal leichter, anzunehmen, dass es nicht jedermann's Sache ist. Es ist eben sehr sehr meine Sache. Und es ist toll, ein Buch schreiben zu duerfen, das so sehr das eigene ist - und einen Verlag zu haben, der genau dieses Buch in jeder Hinsicht getragen, gestuetzt, behutsam vom Wildwuchs befreit und feurig auf den Weg gebracht hat.


    Auf jeden Fall! :write :write :write


    Ich glaube, dass ein wirklich gutes und vor allem außergewöhnliches Buch nicht jedermanns Geschmack sein kann. Auch wenn es für die Verkaufszahlen wahrscheinlich besser wäre ;-). Aber ich denke, dass das für dich nicht das Wichtigste ist. Es gibt genug Leser, die von Glencoe hingerissen und tief berührt sind (auch ich) und für diejenigen hast du das Buch geschrieben. Allen kann man es nicht Recht machen, damit muss man letztlich leben :knuddel1!