Cornelia Funke überbewertet?

  • Die Bücher von Cornelia Funke sind sicherlich Geschmacksache. Der eine mag sie, der andere eben nicht, wobei bei all der Kritik oft vergessen wird, für welche Altersklasse diese Autorin eigentlich schreibt. Ich persönlich gehöre zu ihrer Fangemeinde. Meiner Meinung nach wird sie auch nicht überbewertet. Sie hat sich ihr halbes Leben lang beruflich hier in Deutschland mit Kindern beschäftigt, zudem ist sie selbst Mutter. Ich denke schon, dass sie weiß, wie Kinder ticken. Sie hat viel Fantasie und diese zu Papier gebracht. Ich finde es eine maßlose Unterstellung, einfach nur von Marketing und Strategie zu reden. Die Tintenherztrilogie waren ja auch nicht ihre ersten Bücher. Sie hat davor sehr viele "kleinere" Geschichten geschrieben, die unsere Kinder z.B. sehr geliebt haben. Mittlerweile sind 2 Töchter Teenager und lesen andere Literatur, aber Cornelia Funkes Bücher werden für sie immer was Besonderes bleiben.
    Der Erfolg kam für Cornelia Funke auch nicht einfach so über Nacht, sondern war eine stetige Entwicklung über einige Jahre. Jetzt, wo sie ganz oben steht, gibts natürlich ringsrum viele Neider und Spötter. Aber, das was sie erreicht hat, muss man ihr erst mal nach bzw. es besser machen, bevor die große Lippe riskiert wird.

  • Ich amüsiere mich darüber, dass ihr den beiden Mitarbeiteriinen der Buchhandlung irgendetwas dummes unterstellt- die waren doch super und haben ihrem Kunden Beifall gezollt- wer sagt euch, dass die nicht fünf Minuten später die Bestsellerautorin Funke über den grünen Klee gelobt haben, weil sich ein Kunde für ein Buch von ihr interessiert hat?


    Buchhändler (zumindestens die meisten) beraten sicher gerne eine interessierte Kundschaft und neugierige Leser, aber die Geschenkesuch- und Laufkundschaft, der wird eben verkauft, warum sollten die zwei nicht einem Kunden der ihre Meinung teilt Beifall zollen und drei Minuten später professionell handeln?


    Was Cornelia Funke und überbewertet angeht: Tom erwähnte einmal, für Verlage sei das Ziel nie Bücher zu verkaufen, sondern Autoren. Ein Verlag will nicht, das der Leser in die Buchhandlung geht und fragt "haben sie das Buch mit dieser katholischen Ordensfrau, spielt in irgendeiner Stadt am Mittelmeer", oder "haben sie den dritten Band der Jugendserie von dieser Frau, die auch humorvolle Frauenbücher schreibt", sondern "Ist der neue Titus Müller schon da"- oder "haben sie den neuen Gier?" So wie es bei Cornelia Funke eben nicht mehr drauf ankommt ob jemand diesen englischsprachigen Titel behalten oder gar richtig aussprechen kann- Funke reicht.


    edith meint: In Leipzig liest die Dame in der Oper - 1.200something Sitzplätze- da liest sonst selbst zur Buchmesse niemand.

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen übersiet :grin


    :lesend  :lesend

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  • Zitat

    Original von Muckelfloh
    Da der Laden den ich meine schon seit über 200 Jahren Bücher verkauft, scheint deren Philosophie ja aufzugehen.


    Das nenne ich mal eine interessante Aussage. Ich wage zu behaupten, dass die Konkurrenz für die Buchhandlung vor 200 Jahren noch geringfügig kleiner war. Laut Berichten soll es ja von Jahr zu Jahr schwerer für die Buchhandlungen werden und untergehen tun nicht nur die kürzlich eröffneten, sondern eben auch alte Familien- und Traditionsbetriebe. Ich bin jetzt einfach mal so frech und stemple dieses Sterben als Fakt ab.
    Deshalb halte ich das Verhalten solcher Verkäuferinnen (sofern das ihre allgemeine Verkaufsstrategie ist) für genauso töricht wie das eines Autohändlers, wenn er einen seiner Wagen schlecht redet. Mag sein, dass ihm persönlich das Modell nicht gefällt, dass er die Farbe grottig findet, die Ausstattung mies und sich das Gefährt für seinen Geschmack schlecht fährt, aber Himmel noch mal, der wird doch trotzdem alles daran setzen das Auto trotzdem zu verkaufen. Eben besonders in Zeiten wie diesen, die für die wenigsten Branchen rosig sind.
    Das hat meiner Meinung auch nichts mit guter Beratung zu tun oder nicht: es ist eine Sache, wenn der Verkäufer ein anderes Auto als Alternative anbietet, weil es einen stärkeren Motor und Allradantrieb hat und eine, ob eine Buchhändlerin dem Kunden sagt, dass ein HC die Reise im Koffer eventuell besser übersteht, als ein Taschenbuch, aber eine völlig andere, wenn sie ihre schlechte Meinung über ein Verkaufsprodukt dem Kunden unter die Nase reiben. Das ist absolut bescheuert :pille



    Zurück zum eigentlichen Thema:
    Ich bin nicht der größte Funke-Fan, aber ich habe einige ihrer Bücher gerne gelesen und das völlig abseits jeglichen Hypes. Ich finde, sie ist eine beeindruckende Autorin, die besonders für Kinder und Jugendliche schöne Bücher schreibt. Sie hat meinen Respekt, so wie jeder andere Autor, egal ob Tolkien, Rowling oder irgendein unbekannter Autor aus dem Niemandsland.

    Ich finde, dass selbst so ein Medienhype nicht zwangsläufig zu einer überbewertung eines Autors führt. Es werden mehr Leute auf ein Buch aufmerksam, das ja. Aber jeder dieser Menschen entscheidet dann selbst, ob ihm das Buch gefallen hat oder nicht.
    Bei einem kleineren Bekanntheitsgrad eines Buches finden es eben 200 Leute gut und 100 Leute schlecht. Das selbe Buch mit höherem Bekanntheitsgrad würden dann eben 2000 Leute gut und 1000 Leute schlecht finden. Die Relationen bleiben - sehr wahrscheinlich - mehr oder weniger gleich.

    "Sobald ich ein wenig Geld bekomme, kaufe ich Bücher; und wenn noch was übrig bleibt, kaufe ich Essen und Kleidung." - Desiderius Erasmus

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  • Ganz ehrlich Leute, warum antwortet ihr diesem User eigentlich noch?
    Jemand der so miesgelaunt ständig in seinen Beiträgen verbal entgleist hat nicht das geringste bißchen Aufmerksamkeit verdient.


    Dont feed the :monster

  • Ich bin kein Funke Fan. Ich habe lediglich Tintenherz gelesen und fande dies zwar sehr schön und kurzweilig. Aber das non plus ultra war es definitiv nicht. Ob ich wieder was von ihr lesen werde? Nicht auszuschließen.


    Die WAZ-Kritik habe ich nur überflogen. Aber ehrlich gesagt habe ich deren Argumentationsgang zumindest beim "Überfliegen" nicht verstanden.


    Er heißt es

    Zitat

    Sie wird viele ihrer Leser nicht enttäuschen. Aber . . .

    und dann heißt es

    Zitat

    Diese Spiegelwelt wird sich dennoch gut verkaufen. Weniger wegen einer durchaus spannenden Geschichte, sondern wegen des weltweit bekannten Namens


    (Quelle)


    Und da komme ich zu dir, Muckelfloh. Wie kann dir das von dir angebrachte Zitat voll und ganz aus der Seele sprechen? Die Kritikerin sagt doch eindeutig, dass das Buch "spannend" ist. Es ist nirgendwo die Rede davon, dass sie überbewertet, geschweige schlecht ist. Im Gegenteil: Sie wird gelobt.
    Das die Kritikerin animmt, dass das Buch unter anderem wegen dem Namen Funke erst recht gut verkauft wird, ist ja keine Kritik an ihren Buch selbst.


    Außerdem habe ich auch schon andere Kritiken zum Buch gelesen, die es ebenfalls nicht schlecht finden.

  • @BJ


    Der hier wars:


    Aber ich musste eben schon herzhaft lachen, weil ich ein mächtiges Déjà vu hatte. Eigentlich müsste man nur den Namen Cornelia Funke gegen Dan Brown tauschen und HIStorisch betrachtet ist man plötzlich wieder in der Vergangenheit und erkennt...es wird sich niemals ändern...die gehören wohl einfach dazu. :lache

  • Ich bin kein Fan der Bücher von Cornelia Funke, aber "überbewertet" ist so eine Sache. Woran bemißt sich das? Weil so viele ihre Bücher kaufen, was sie möglicherweise in den Augen einiger gar nicht verdient?


    Nun, sie bedient einen Markt und so schlecht können die Bücher nicht sein, sonst würden sie sich nicht so gut verkaufen.


    "Überbewertet", um dieses Wort zu benutzen, sind für mich oft eher Bücher, die für irgendwelche Preise nominiert wurden (oder diese gar bekommen haben) und die ich persönlich für Geschwafel halte. Aber auch das ist nur meine eigene Meinung. Vielleicht erkenne ich ja in dem Fall den wahren Gehalt des Buches auch nicht. :grin

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Zitat

    Original von Babyjane
    Ganz ehrlich Leute, warum antwortet ihr diesem User eigentlich noch?
    Jemand der so miesgelaunt ständig in seinen Beiträgen verbal entgleist hat nicht das geringste bißchen Aufmerksamkeit verdient.


    Dont feed the :monster


    Dem kann ich nur zustimmen. Mit ist der angesprochene User auch schon mehrmals negativ aufgefallen, dass ich mir einen Kommentar verkneifen musste.

  • Zitat

    Original von Leonae
    @ Muckelfloh


    Du musst ein sehr unglücklicher, unzufriedener Mensch sein. Denn warum sonst fängst du jeden Tag in irgendeinem Thread stunk an? :rolleyes


    Ja, scheint mir auch so. :rolleyes

    With love in your eyes and a flame in your heart you're gonna find yourself some resolution.


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  • Zitat

    Original von beowulf
    Gaaanz vorsichtig mit der Argumentation, wir wollen hier weder ins religiöse, noch ins gendermäßige abschweifen...


    naja, ich habe ja gesagt, das dies nicht für alle Männer gilt. Insgesamt gesehen sind es eh wenige, die einen merkwürdigen Umgangston pflegen. Trotzdem ist mir seit längerem und nicht nur in diesem Forum aufgefallen, das die Angabe des Geschlechts bei diesen Usern immer mit männlich beantwortet wird.


    Es gibt doch zur Zeit wieder einige aktive Nerver. Ist Dir jemand aufgefallen, der diese Position mit weiblich beantwortet hat?

  • Zitat

    Original von Muckelfloh
    Hier ein Ausschnitt aus der WAZ-Kritik vom gestrigen Dienstag:


    Diese Spiegelwelt wird sich dennoch gut verkaufen. Weniger wegen einer spannenden Geschichte, sondern wegen des weltweit bekannten Namens....


    Spricht mir voll und ganz aus der Seele. Ich finde diese Autorin völlig überbewertet und letzten Endes nur ein Produkt guten Marketings.
    In einer Buchhandlung, die voll von Werbemitteln zu Tintenherz 3 stand, habe ich mal obiges laut gedacht. Die drei Buchhändlerinnen schauten sich an und prusteten auf einmal los und meinten "Recht haben Sie!".


    Ich finde diese Aussagen voll daneben. Ich mag die Bücher von Cornelia Funke sehr und habe viele gelesen. Sicher ist es immer Geschmackssache ob einem Bücher gefallen oder nicht, aber zu behaupten, dass die Autorin überbewertet ist, ist mega unfair. Sie schreib in einer wundervollen Art, die einem ein entspannendes und vertrautes Gefühl gibt. Nicht immer ist ein Buch nur wegen bloßer Spannung gut, es können auch andere Komponenten befriedigend sein. Bei ihr ist es ihr Talent für sensible Geschichten mit anmutigen und differenzierbaren Figuren, die lebendig und greifbar wirken. Wenn dir die Bücher nicht gefallen ist das dein Ding, aber zu äußern, dass die Autorin überbewertet ist steht keinem zu. In so einem Buch steckt viel Arbeit und Bereitschaft anderen Menschen eine Freude zu machen, das ist schon ein Punkt ,dem ich jeden Autor hoch anrechne und der eher betrachtet werden sollte, als der Fakt, ob ein Autor einen mit einer spannungsüberladenen Geschichte aus den Socken haut oder nicht. Ich finde sie ist eine talentierte Autorin. Man sollte erstmal selber probieren, ob man in der Lage ist es besser zu machen bevor man sich so äußert. Ich traue es mir nicht zu!

  • Zitat

    Original von Muckelfloh
    Hier ein Ausschnitt aus der WAZ-Kritik vom gestrigen Dienstag:


    Diese Spiegelwelt wird sich dennoch gut verkaufen. Weniger wegen einer spannenden Geschichte, sondern wegen des weltweit bekannten Namens....


    Spricht mir voll und ganz aus der Seele. Ich finde diese Autorin völlig überbewertet und letzten Endes nur ein Produkt guten Marketings.
    In einer Buchhandlung, die voll von Werbemitteln zu Tintenherz 3 stand, habe ich mal obiges laut gedacht. Die drei Buchhändlerinnen schauten sich an und prusteten auf einmal los und meinten "Recht haben Sie!".


    Ich finde nicht, das der zitierte Satz von der WAZ-Kritik etwas darüber aussagt, ob ein Autor überbewertet wurde. Er sagt doch nur aus, das die Autorin das Glück hat noch mehr Bücher zu verkaufen weil sie schon bekannt hast. Obwohl das Buch spannend ist...
    Wenn ein Autor schon durch seinen bekannten Namen viele Bücher verkauft, dann sollten auch Autoren wie Ken Follet, Dan Brown oder Kerstin Gier uvm. aufgezählt werden. Und werden diese Autoren direkt überbewertet? Kann man meiner Meinung nach nicht sagen, da es immer Geschmackssache ist.


    Das gleiche gilt auch für deinen Satz das die Autorin nur ein Produkt guten Marketings sei. Marketing umgibt uns überall und immer. Du bist hier in einem Bücherforum, auch hier wird für Bücher marketing betrieben. Ich besuche Seiten wie vorablesen und Lesejury. Auch hier ist mir bewusst das Marketing für die Bücher betrieben wird. Ich denke das ist heute ganz normal. Und man sollte es nicht negativ sehen, sondern froh sein, wenn einem dadurch das eine oder andere gute Buch in die Hände fällt. Man sollte immer bedenken, das auch durch Marketing niemand gezwungen wird ein Buch zu kaufen. ;-)

  • Ich sage zu dem thema nur soviel: Die ersten beiden Tinten-Bände habe ich gerne gelesen und sie haben mich gut unterhalten. von daher schließe ich auch nicht aus, noch mehr von der Autorin zu lesen.


    Überbewertet ist ein schwieriger Begriff. Es kommt immer auf die verschiedenen Geschmäcker an und darauf, wer was wie und warum käuft.


    Also: einfach lesen oder auch nicht, aber doch nicht so viel Stress deswegen machen ;-) :kiss

  • Zitat

    Original von Mulle
    Evalotta, deine Rezi macht Lust aufs Buch. Auch wenn mich die Tintenwelt nie packen konnte, werde ich es vermutlich mit Reckless versuchen, vermutlich aber auf ein Taschenbuch warten.


    Soweit ich weiß lässt Frau Funke den Verkauf ihrer Bücher in einer Taschenbuchausgabe erst nach langer Zeit zu. Jedenfalls dauerte es bei Tintenherz 7 Jahre.


    Tintenherz als Taschenbuch


    Viele Grüße,


    Dieter

  • Ich hätte "Drachenreiter" als Kind sehr, sehr gerne gelesen und es hat mir mit knapp über zwanzig sehr großen Spaß gemacht es zu lesen! Den ersten Tinten-Band und auch jetzt Reckless fand ich sehr gut. Ich kenne Leute, die die Tinten-Reihe nicht mochten.
    Ich habe mich ewig und einen Tag lang geweigert Harry Potter und die Biss-Reihe zu lesen und fand diese Bücher dann direkt gut (Bei HP hat es bei mir zwar nach dem vierten Band damit aufgehört und auch der letzte Biss-Band war unnötig, aber eben auch nur meiner Meinung nach). Schwimme ich nun auf der Mainstream-Welle mit?
    Ich denke das es beim Lesen nie darum gehen sollte ob man einen bekannten oder unbekannten Autoren in der Hand hält, sondern vielmehr darum, ob es einem Spaß macht nach den Büchern zu greifen, ob sie einen packen und Lust auf mehr machen.
    Mir haben oben genannte Bücher großen Spaß gemacht und dabei ist es mir egal welcher Autor sie geschrieben hat. So habe ich "Seelen" von Meyer beispielsweise nie gelesen und auch dieses eine andere Buch von Rowling, um das so ein Wirbel gemacht wurde, interessiert mich gleich Null.

    Bücher sind eine höchst ergötzliche Gesellschaft. Wenn man einen Raum mit vielen Büchern betritt - man braucht sie gar nicht zur Hand zu nehmen - ist es, als würden sie zu einem sprechen, einen willkommen heißen.
    -William E. Gladstone-