Tokio total: Mein Leben als Langnase - Finn Mayer-Kuckuk

  • Tokio Total: Mein Leben als Langnase - Finn Mayer-Kuckuk


    Verlag: Goldmann


    Erscheinungsjahr: 2010


    ISBN: 3442312116


    Über den Autor:
    Finn Mayer-Kuckuk, geboren 1974, beschäftigte sich während seines Studiums mit der japanischen Sprache und Literatur.
    Später besuchte er die Holtzbrinck-Journalistenschule. Seit 2006 war er im Einsatz für das Handelsblatt und berichtete aus Tokio.
    Mittlerweile lebt Mayer-Kuckuk in Peking.


    Über den Inhalt:
    Als Journalist berichtete Mayer-Kuckuk jahrelang aus Japans Hauptstadt über das wirtschaftliche und politische Leben des Landes. In Tokio Total versucht der Autor nun mit den gängigen Klischees der Deutschen von Sushi, Karaoke, Kirschblüte und Mangas aufzuräumen. Stattdessen erzählt er von seinem Leben als Deutscher in der fernen Metropole Tokio.


    Meine Meinung:
    Idealisierung-Desillusionierung-Normalisierung, so verschlagwortet der Autor gegen Ende seines Buches die nähere Beschäftigung mit den sozio-kulturellen Eigenheiten dieses ostasiatischen Landes.
    Wie andere Sachbücher auch, deren Gegenstand die Vermittlung japanischer Kultur ist, heben sich die 218 Seiten nicht wesentlich von ihrer Konkurrenz ab. Da werden Barbesuche, der Umgang mit der Bahn, Arbeits- und Familienverhältnisse anhand von Freunden des Autors durchdekliniert, ohne jedoch dem Leser wirklich Neues zu vermitteln. Vielmehr werden die Klischees bestätigt und der Vergleich zwischen der Dienstleistungswüste Deutschland mit dem Dienstleistungsparadies Japan lässt nicht
    lange auf sich warten. Positiv anzurechnen ist diesem Buch, dass der Autor auf die sozialen Missstände dieser hochtechnisierten Wirtschaftsnation eingeht und einen Seitwärtsblick fernab von Leuchtreklamen und Shoppingwelten wagt.
    Die stilistische Umsetzung unterscheidet sich nicht grundsätzlich von der anderer Autoren, obwohl dies von einem Korrespondenten des Handelsblattes möglicherweise zu erwarten gewesen wäre.
    Wer einen tiefgreifenderen Einblick in die Gesellschaft, Kultur und Politik Japans erlangen möchte, dem sei die zwar schon
    fünfzehn Jahre alte, aber immer noch hervorragende Berichterstattung
    Uwe Schmitts in seinem Werk "Tokyo Tango" empfohlen.


    Fazit:
    Für Japananfänger geeignet!


    Edit: Rechtschreibung.