'Onkel Toms Hütte' - Kapitel 08 - 14

  • Zitat

    Original von woelfchen


    Was ich bin jetzt über die Quäker erfahren habe, ist sehr sympathisch, leider gibt es wohl nur 300 in Deutschland, was eine Kontaktaufnahme schwierig macht.


    Würdest du sie besuchen wollen? Mir reichen, glaube ich, die trockenen Informationen.

  • Ich hab erstmal das gute alte Lexikon gewälzt, um Genaueres über die Quäker zu erfahren.
    Ich fand, dieser Abschnitt hatte ein paar starke Dialoge. Erst die Ansage von Mrs Bird, mit der sie ihrem Mann seinen Doppelsinn vorwirft, oder die Rede von georg zu Mr Wilson. Oder auch die Rechtfertigungen der Sklavenhalter und -Händler.
    In einem alten Geschichtsbuch habe ich von einem alten Vertrag gelesen, in dem der Händler dem Käufer von Sklaven ein Kind mitberechnet, weil die Mutter so ein Geschrei drum gemacht hat. Ehrlich, Menschenhandel ist etwas, das ich nicht mal ein bißchen nachvollziehen kann!

  • Ich glaube, mit unserer Abscheu gegenüber der Sklaverei sind wir uns alle einig!


    Wie der Sklavenhändler seine "Arbeit" rechtfertigt, erfordert schon ein gehöriges Maß an Selbstbeschummelung. Auch er ist nur ein Rädchen, und er ist akzeptiert, wenn auch so getan wird, als nehme man ihn kaum wahr. Elend und Leid - bloß schnell wegsehen.

  • Und die Autorin beschreibt es sehr gut, als sie sagte, daß solche Berufe wiederum durch den Bedarf daran entstehen. In diesem Fall durch den Bedarf an Menschen. Bei der Sklavenauktion fühlte ich mich an Pferdeauktionen erinnert, denen guckt man auch ins Maul :-(

  • Ziemlich zum Schluß schreibt B-S auch, daß selbst die gutherzigen Sklavenhalter am Zustand schuld sind.
    Wenn sie keine Sklaven halten würden, wäre ziemlich schnell Schluß mit diesem menschenunwürdigem Zustand.

    Wenn mein Kopf auf ein Buch trifft, klingt es hohl. Das muß nicht immer am Buch liegen...
    (Georg Christoph Lichtenberg)

  • Zitat

    Original von HeikeArizona
    Ziemlich zum Schluß schreibt B-S auch, daß selbst die gutherzigen Sklavenhalter am Zustand schuld sind.
    Wenn sie keine Sklaven halten würden, wäre ziemlich schnell Schluß mit diesem menschenunwürdigem Zustand.


    Wie so oft - Angebot und Nachfrage...

  • Also ich finde es liest sich jetzt schneller.



    ich glaube der sklavenhändler hält sich selber für einen menschenfreund,


    ich finde áuf den boot beiden gespräch mit den zwie damen und bei den gespräch mit den pfarrern ist die doppelmoral ziemlich gut zu spüren.


    währen d die quäker sehr sympatisch sind.

  • Zitat

    Original von Carlinda
    ...
    ich finde áuf den boot beiden gespräch mit den zwie damen und bei den gespräch mit den pfarrern ist die doppelmoral ziemlich gut zu spüren.


    ...


    Immer angemessen erschüttert und entsetzt sein und dann aber genau so weitermachen wie bisher. Doppelmoral trifft es gut!

  • Zitat

    Original von Zwergin
    Ohne Doppelmoral ist so ein System wohl kaum möglich, vor allem, wenn man es irgendwie schafft, die Sklaverei mit Bibelzitaten zu rechtfertigen.


    Kommt die Rechfertigung mittels Bibelzitaten im Buch vor? In meiner Ausgabe nämlich nicht.
    Die Bibelstellen dazu würden mich mal interessieren (wo es steht in der Bibel reicht, ich lese sie dann selbst nach :wave).

  • Direkt aus der Bibel wird hier nicht zitert, es wird nur immer wieder betont, daß dir örtlichen Kirchen die Sklaverrei duldet, bzw. sie sogar noch zu rechtfertiegn versucht :pille Das, und die bestehenden Gesetze waren für die Sklavenhalter der Freifahrtschein, zu machen, was sie wollten.

  • Zitat

    Original von Tempe
    Direkt aus der Bibel wird hier nicht zitert, es wird nur immer wieder betont, daß dir örtlichen Kirchen die Sklaverrei duldet, bzw. sie sogar noch zu rechtfertiegn versucht :pille Das, und die bestehenden Gesetze waren für die Sklavenhalter der Freifahrtschein, zu machen, was sie wollten.


    Ob man das irgendwo findet? Mich würden solche vermeintlich begründende Stellen schon interessieren.

  • http://www.bibelkritik.ch/kirchenkritik/e8.htm


    (2. Mose 21,20-21): "Wer seinen Sklaven oder seine Sklavin schlägt mit einem Stock, dass sie unter seinen Händen sterben, der soll dafür bestraft werden. Bleiben sie aber einen oder zwei Tage am Leben, so soll er nicht dafür bestraft werden; denn es ist sein Geld."


    (1. Petr 2,18): "Ihr Sklaven, ordnet euch in aller Furcht den Herren unter, nicht allein den gütigen und freundlichen, sondern auch den wunderlichen."


    An anderer Stelle ordnet die Bibel die Sklaverei sogar ausdrücklich als Strafe an. Kann ein Dieb für sein Vergehen keinen Ersatz leisten, (2. Mose/Ex. 22,2) "so verkaufe man ihn um den Wert des Gestohlenen."


    Ich kann mir vorstellen, dass letztes als Grundlage der weißen Schuldsklaven genommen wurde. Gerüchteweise soll auch Goethe damals daran beteiligt gewesen sein, dass Deutsche als Sklaven nach Amerika verkauft wurden.


    Es gibt Brüder (von Söhne Noahs?) die den entsprechenden Hautfarben zugeordent werden; ich habe noch in Erinnerung, dass der Bruder, der den Schwarzen zugeordnet wird, als minderwertig galt.

  • Leider war der Abschiedstag bei Tom und seiner Familie. Mir standen Tränen in den Augen. Ich verstehe immer noch nicht, wie herzlos man sein muss, um eine Familie auseinander zu reißen.


    Und das Mr. Shelby sich "versteckt" hat, statt sich anständig von seinem besten Diener zu verabschieden, fand ich eine unglaubliche Frechheit!
    Er wirkte am Anfang so nett! Und dann hat dieser Feigling noch nicht mal den Mut vor den Menschen zu treten, der ihn als Baby auf dem Arm hatte und den er eigenhändig verkauft hat!
    Aber ich fand es toll, dass George noch vorbeikam und sich verabschiedet hat. Ich mag ihn!


    Wenigstens ist dieser Haley so "freundlich" und lässt Tom später frei auf dem Schiff herumlaufen. Und Tom hat dann ja ein nettes Mädchen gefunden, welches dafür gesorgt hat, dass ihr Vater Tom kauft.
    Ich hoffe, dass Tom dort wirklich gut behandelt wird. Allein der letzte Abschnitt, wo die Kleine meinte: "Und du wirst es gut haben. Papa ist zu allen Leuten gut, er lacht sie nur immer gern aus.", das ist so klasse geschrieben.
    Evangelina ist echt ein Goldstück.
    Und ihr Vater wurde mir sofort sympatisch, als er über die "Empfehlung" seiner Tochter gelacht hat.


    Dass Georg sich als ein "Edelmann" ausgeben konnte, ist der Wahnsinn. Ich wäre nie auf den Gedanken gekommen, dass es ausgerechnet Elisas Mann ist, der in der Gaststätte auftaucht.


    Ich bin so unendlich froh, dass Georg und Elisa endlich wieder zusammen sind. Ich hätte nicht gedacht, dass die beiden sich finden und zusammen nach Kanada fliehen können. Hoffentlich klappt die Flucht auch so, wie sie geplant wurde.


    Die Sklavenversteigerung war für mich ein bisschen schwer zu lesen. Die Menschen wurden wie Tiere inspiziert!
    Ich weiß, das klingt jetzt abwertend - für die Tiere - aber es kann nicht sein, dass man jemanden der gleichen Spezies wie man selber, als sein Eigentum ansieht.


    Ich habe das jetzt mal ein bisschen anders formuliert, als im ersten Abschnitt, weil ich gemerkt habe, dass wir Tiere - Nutz- und Haustiere - als unser Eigentum bezeichnen und sich daran wohl auch nichts ändern wird, bis die Menschheit ausgestorben ist.
    Tiere sind eine andere Spezies als Menschen, aber deswegen ist es trotzdem nicht in Ordnung, einen Hund, ein Kamel oder einen Truthahn als Haustier zu halten.


    Jetzt ist nicht die Zeit, feste Entscheidungen zu treffen. Jetzt ist die Zeit, Fehler zu machen.


    smilie_xmas_586.gif

  • @ Mairedh:


    Ich habe vor ein paar Tagen das Buch:
    RD Precht: Wer bin ich und wenn ja, wieviele?
    beendet.


    Es geht ua um die Gleichheit von Menschen und Menschenaffen.


    Und Neuseeland ist Vorreiter (ich liebe NZ!), dort haben Menschenaffen komplett alle Menschenrechte!
    Recht auf Leben
    Recht auf körperliche Unversehrtheit
    Recht auf Freiheit usw usf.


    Dh in NZ dürfen Menschenaffen nicht gejagt werden, nicht in Zoos gefangen gehalten werden, nicht für irgendwelchen medizinischen Versuche misbraucht werden usw.
    (Daß in NZ nur ca. 40 Menschenaffen leben tut der ganzen Sache keinen Abbruch)


    Klasse!


    Und mir fällt dann immer eine Szene aus einem Auslandsjournal ein, irgendwo in Schwarzafrika wird auf einem Markt Bushmeat verkauft.
    Da steckte in einem Eimer ein Arm mit Hand. Erst als die Kamera näher hin ist, hat man gesehen, daß der Arm von einem Gorilla stammt...
    *vor Ekel schüttel*

    Wenn mein Kopf auf ein Buch trifft, klingt es hohl. Das muß nicht immer am Buch liegen...
    (Georg Christoph Lichtenberg)

  • @ HeikeArizona:
    Klingt ja ganz interessant. Ist es ein Buch aus dem Genre Humor oder ist es doch eher ernst geschrieben?
    Wie hat dir denn das Buch gefallen?
    Hoffentlich ist es nicht auch so ein Buch, bei dem ich mich über die Menschheit aufrege. :zwinker


    Jetzt ist nicht die Zeit, feste Entscheidungen zu treffen. Jetzt ist die Zeit, Fehler zu machen.


    smilie_xmas_586.gif

  • Mairedh : Ich glaube, es ist ein Ratgeber - und kein Schlechter!


    Eva ist wirklich ein wahrer Lichtblick, und man ist froh, daß Tom an sie geraten ist, oder? Wenn er denn schon von seiner Familie weg mußte...


    Kürzlich habe ich im Fernsehen eine Rede von Kutcher&Moore gesehen, in der sie über den gegenwärtigen Sklavenhandel reden. Leider habe ich nicht mitbekommen, wovon genau die Rede war. Aber anscheinend gibts das Problem immer noch im großen Stil?!

  • Zitat

    Original von Mairedh
    @ HeikeArizona:
    Klingt ja ganz interessant. Ist es ein Buch aus dem Genre Humor oder ist es doch eher ernst geschrieben?
    Wie hat dir denn das Buch gefallen?
    Hoffentlich ist es nicht auch so ein Buch, bei dem ich mich über die Menschheit aufrege. :zwinker


    Hallole!


    Das ist ein Philosophie-Sachbuch.
    Ich habe von vielen gehört, daß sie das Buch entweder abgebrochen, oder nach dem Beenden zerrissen haben, aber mir hat es gefallen.
    Es ist kein Buch, wie man zu denken hat, sondern es fordert auf, selber zu denken :-]


    Das Buch bleibt in meinem Behaltbuchregal. Es gibt so vieles in diesem Buch, was ich irgendwann noch mal nachlesen und neu durchdenken will.


    Mein Rat, leihe es Dir aus einer Bibliothek aus und lese mal hinein. Nicht unbedingt in den ersten Teil, sondern weiter hinten.


    Hört man, daß ich das Buch klasse finde?
    :kiss

    Wenn mein Kopf auf ein Buch trifft, klingt es hohl. Das muß nicht immer am Buch liegen...
    (Georg Christoph Lichtenberg)


  • Das ist ein Gedankengang, zu welchem ich seit ich das Buch gelesen habe auch immer wieder zurückkehre - jeder Haustierhalter ist im Grunde nicht viel besser.