'Onkel Toms Hütte' - Kapitel 36 - Ende

  • Jetzt habe ich noch den Rest gelesen.


    Shelby sen. stirbt und hinterläßt alles seiner Frau (ungewöhnlich, normalerweise bekommt eine Frau nichts, solange ein Sohn da ist)
    In dieser Zeit bekommt Mrs. Shelby einen Brief von Miss Ophelia, es wird ihr mitgeteilt, daß Tom verkauft wurde.
    Ihr Sohn George macht sich auf den Weg, um Tom freizukaufen, wie er es versprochen hat.
    Aber er kommt zu spät, Tom stirbt in seinen Armen.


    Auf der Rückreise nach Kentucky trifft er die beiden geflohenen Sklavinnen vom Anwesen Legrees und eine alleinreisende Frau.
    Dabei stellt sich heraus, daß die ältere, flüchtige Sklavin die Mutter von Eliza ist, während die alleinreisende Frau die Schwester von George ist.


    Sie machen sich auf nach Kanada, treffen dort Kind, bzw Bruder, gehen für eine Zeit nach Frankreich, damit George studieren kann, dann nach Liberia.


    Miss Ophelia nimmt Tofsla mit in den Norden und gibt ihr eine gute Ausbildung. Tofsla geht als Missionarin nach Afrika.


    Shelby jun. gibt allen seinen Sklaven die Freiheit und behält sie als bezahlte Arbeiter auf dem Gut.

    Wenn mein Kopf auf ein Buch trifft, klingt es hohl. Das muß nicht immer am Buch liegen...
    (Georg Christoph Lichtenberg)

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    Neu dazu bei "Habe gelesen:"
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    18. Harriet Beecher-Stowe: Onkel Toms Hütte (318 Seiten, wird eingestellt)
    Habe das Buch jetzt im Rahmen einer Leserunde gelesen. Mir gefällt das Buch nicht sonderlich, Tom ist zu unterwürfig und das ganze Buch trieft nur so vor Christentum... (Sagt eine Wicca)
    Note: 4



    Das war mein Kurzkommentar :-]


    Wenn ich aber bedenke, in welcher Zeit das Buch geschrieben wurde, ist es mir schon viel verständlicher. Gefallen tut es mir trotzdem nicht...


    Wenn die Autorin über gleiche Rechte und gleiche Menschen, egal welcher Hautfarbe, geschrieben hätte, hätte ihr Buch wahrscheinlich niemand gelesen. Selbst die überzeugtesten Abolitionisten nicht.
    Dadurch, daß sie auf Gefühle, wie Muttergefühle gesetzt hat, und auf das Christentum, hat sie Leser gefunden.
    Und dann natürlich noch, daß in kaum einem Schwarzen nur schwarzes Blut fließt, sondern auch weißes (dadurch werden die Leute ja intelligenter!), damit werden die Sklaven menschlicher.
    Aber sie läßt den rein-Weißen ihr Überlegenheitsgefühl.


    Tom ist mir viel zu unterwürfig. Und daß ihm auch noch Jesus erscheint :rotekarte

    Wenn mein Kopf auf ein Buch trifft, klingt es hohl. Das muß nicht immer am Buch liegen...
    (Georg Christoph Lichtenberg)

  • Zitat

    Original von HeikeArizona
    ... Und daß ihm auch noch Jesus erscheint :rotekarte


    Und wieder sage ich, dass eine gekürzte Fassung auch Vorteile hat. Bei mir hat Tom keine Erscheinung, und das passt auch besser.
    Sicher wurde das Buch verfälscht als man es kürzte, wie das immer nur so sein kann. Aber gerade weil es für Kinder geschrieben ist, hat die Fassung für Kinder unserer Zeit gewonnen, denn sie ist nicht so befremdlich und vielleicht legen weniger Kids das Buch verständnislos aus der Hand und lernen was über die Zeit und Sklaverei überhaupt. Ist doch auch ein Erfolg!

  • Guten Morgen!


    Mir ist nichts davon bekannt, daß das Buch als Kinderbuch geschrieben sei...
    Eher, das es ein Fortsetzungsroman in einer Abolitionistenzeitung war.


    Daß es heutzutage, in gekürzter Form, als Kinder- Jugendbuch verkauft wird, steht auf einem anderen Blatt. Aber mE war das Buch nie als Kinderbuch gedacht.

    Wenn mein Kopf auf ein Buch trifft, klingt es hohl. Das muß nicht immer am Buch liegen...
    (Georg Christoph Lichtenberg)

  • dass es nicht als kinderbuch gedacht war, wusste ich. nicht aber, dass es als fortsetzungsroman erschein.
    aber apropos erschien: irgendwelche erscheinungen hat tom bei mir nicht.
    gefallen hätten mir die wohl auch nicht, aber auch davon abgesehen finde ich nicht, dass der roman vor christentum trieft. der glaube, der bei tom sehr tief ist, was ja sein gutes recht ist, ist alles, was ihn aufrecht hält.
    ich weiß nicht, ob ich mich für andere hätte totschlagen lassen, aber es nötigt mir respekt ab, wenn jemand so etwas tut. die musketiere wären auch füreinander in den tod gegangen *mal anmerk und zu clare schaue*
    :grin
    ansonsten: mrs beecher-stowe mag vielleicht nicht unbedingt eine begnadete schriftstellerin gewesen sein (wobei wir mE ohnehin kein endgültiges "urteil" fällen können, es sei denn, jemand liest das original!), aber sie muss ein mitfühlendes herz und/oder ein ausgeprägtes gerechtigkeitsempfinden gehabt haben. einige nuancen ihrer geschichte sind vielleicht auch der tatsache geschuldet, dass ein eindeutigeres bekennen zur gleichheit der schwarzen rasse (ohne jedes tröpfelchen weisses blut) das buch damals nicht hätte so erfolgreich werden lassen.
    :wave


    edit:



    ein sohn ist bei mir nicht da, es existierte nur eine tochter, eva, und die ist ja tot. evas vater hatte zwar einen bruder und der einen an eva interessierten raubeinigen sohn, aber das ist ja erbtechnisch irrelevant.
    mrs shelbys sohn heißt bei mir nicht george (das ist der vater von elisas baby), sondern robert. und tofsla heißt bei mir topsy. und die geht bei mir auch nicht nach afrika, ihre zukunft bleibt ebenso ungeschildert wie die von george und seiner familie.
    sind schon enorme abweichungen...
    diese sich zufällig herausstellenden verwandtschaften erschienen mir schon als kind immer überaus unglaubwürdig.
    ansonsten aber gefiel mir das buch und ich respektiere es heute noch als ein eine bedeutende bewegung auslösendes buch.
    ja, die geschilderten verhältnisse sind schlimm.
    aber dafür konnte ja die autorin nichts.
    im gegenteil: sie prangerte an. erfolgreich. :anbet

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von krokus ()

  • Zitat

    Original von krokus
    ...
    ich weiß nicht, ob ich mich für andere hätte totschlagen lassen, aber es nötigt mir respekt ab, wenn jemand so etwas tut. die musketiere wären auch füreinander in den tod gegangen *mal anmerk und zu clare schaue*


    :kiss

    Zitat

    ...ansonsten: mrs beecher-stowe mag vielleicht nicht unbedingt eine begnadete schriftstellerin gewesen sein (wobei wir mE ohnehin kein endgültiges "urteil" fällen können, es sei denn, jemand liest das original!), aber sie muss ein mitfühlendes herz und/oder ein ausgeprägtes gerechtigkeitsempfinden gehabt haben.


    Das Buch ist meiner Meinung nach sprachlich kein Meisterwerk, aber das kann der Übersetzung geschuldet sein, da kannst du recht haben. Kennt jemand von euch noch andere Werke von ihr?

  • ich kenne keine weiteren bücher von ihr. möglicherweise strebte sie ja auch gar nicht an, sich viel ruhm und/oder geld durch das bücherschreiben zu erwerben, sondern wollte schlicht und einfach auf das leid der slaven aufmerksam machen. dazu passt auch, dass es zunächst in einer zeitung veröffentlicht wurde. im norden der usa gab es ja gar nicht so viele sklaven und die problematik dürfte durch das buch erst richtig in das bewusstsein der yankees gerückt worden sein. das passt auch zu dem eindruck, den in margaret mitchells "vom winde verweht" die ihren ehemännern nachgereisten nordstaatlerinnen in ihren unterhaltungen mit scarlett o´hara auf mich machten, zB als es um das thema kindermädchen ging.
    sie konnten sich nicht vorstellen, ihren nachwuchs einem "schwarzen" anzuvertrauen und zogen iren vor...
    :wave

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    Roland Deschain


  • krokus : Verwechselst du da nicht grade Mr Shelby mit Mr St.Clare? Letzterer hatte Tom vom Händler gekauft, der ihn wiederum von Mr Shelby hatte. Dessen Sohn heißt bei mir George, während Elisas Mann Georg heißt (keine Ahnung, ob es da Unterschiede in der Aussprache gibt).


    Ich habe mir grade das Nachwort durchgelesen, und dort steht auch, daß B-S durch ihren Roman hauptsächlich auf die Umstände der Sklavenhaltung aufmerksam machen wollte. Besonders bei den Nordstaatlern, nachdem das Gesetz zur Auslieferung flüchtiger Sklaven in Kraft trat. Sie selbst lebte zu der Zeit im Norden und hat sich erst spät mit diesem Problem auseinandergesetzt. Dann aber gründlich. Besonders treffend finde ich das Zitat: ....daß es im Süden nichts gibt, was das Leben eines Sklaven schützen könnte, außer dem Charakter seines Besitzers.


    Toms sehr christliche Ansichten waren wohl die seiner Erschafferin - ich fand sie beim Lesen auch recht anstrengend. Allerdings ist Jesus in meiner Ausgabe auch nicht erschienen. Am Ende war ich kollossal beleidigt, daß er sterben mußte. Meiner Meinung nach hat das Böse damit doch gesiegt!


    Die Autorin wollte das Buch zunächst mit Toms Tod enden lassen, und die letzten Kapitel sind nur auf Wunsch der Zeitungsleser entstanden.

    lesend_smilie_0043.gif " Bittere Schokolade" von Tom Hillenbrand


    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Tempe ()

  • Zitat

    Original von Tempe
    ...
    Tom sehr christliche Ansichten waren wohl die seiner Erschafferin - ich fand sie beim Lesen auch recht anstrengend. Allerdings ist Jesus in meiner Ausgabe auch nicht erschienen. Am Ende war ich kollossal beleidigt, daß er sterben mußte. Meiner Meinung nach hat das Böse damit doch gesiegt!


    Die Autorin wollte das Buch zunächst mit Toms Tod enden lassen, und die letzten Kapitel sind nur auf Wunsch der Zeitungsleser entstanden.


    Wie schon gesagt, Erscheinungen gibt es bei mir auch nicht.


    Ich sehe das nicht ganz so, dass das Böse zum Schluss gesiegt hat. Es siegt die moralische Überlegenheit Toms, die seinen Tod übersteht, denke ich, auch wenn mir das etwas zu dick aufgetragen ist.

  • @ tempe: nein
    shelby sen. heißt bei mir arthur, sein sohn robert.
    st. clare heißt bei mir augustine.


    ich denke im übrigen auch, dass das buch trotz toms tod positiv endet.
    george und seine familie konnten sich retten, robert hat sein wort tom gegenüber gehalten, er kann ihn zwar nicht mehr lebend heimbringen, konnte ihm aber in den letzten minuten beweisen, dass er ihn nicht vergessen hat. und er lässt die sklaven frei.
    erscheinungen gibt es bei mir nicht, die frömmigkeit spielt zwar eine sehr große rolle, aber so etwas akzeptiere bzw. respektiere ich.


    ebenso respektiere ich, dass einigen das buch nicht so gefällt.
    aber man darf mE nicht die dem tatsächlichen damaligen leben nachempfundenen ereignisse be-/verurteilen, sondern wenn, dann eben die damaligen auffassungen.


    und, wie schon geschrieben, das buch hat sehr viel bewirkt und sich mE allein dadurch schon einen stern auf dem literarischen walk of fame erworben.


    bin momentan zeitlich sehr unter druck und kann zu evtl antworten wohl erst im oktober stellung nehmen.


    :wave

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • Krokus, Du hast Recht!
    Nicht Tofsla, sondern Topsi...


    MMn gehört das Buch zu den ganz wichtigen Klassikern, die in ihrer Zeit viel bewirkt haben.
    Eine begnadete Schriftstellerin war sie nicht, aber mutig!
    Dadurch, daß sie die Geschichte in einer Zeitung als Fortsetzungsroman geschrieben hat, hat sie mehr Leser erreicht, als wenn sie das Ganze als Buch herausgegeben hätte.


    Zur damaligen Zeit gab es Staaten mit Sklaverei und Staaten ohne Sklaverei. In den Staaten ohne Sklaverei war sehr wahrscheinlich überhaupt nichts darüber bekannt, was im Süden so abgeht.
    Um aufzurütteln, durfte das Buch gar kein HappyEnd haben, sondern Tom "mußte" vom "Besitzer" zu Tode geprügelt werden, um eben die Leser aufzurütteln. Daß ein Mann einen Mord begehen darf, ohne, daß ihm was passiert!


    Ich nehme an, hätte es diese Geschichte nicht gegeben, hätte sich die Sklaverei in den Südstaaten noch viel länger gehalten.
    Deswegen - das Buch ist geschichtlich gesehen wichtig!


    Aber mögen, so daß ich sage, ich lese es vielleicht nochmal? Nee! :nono

    Wenn mein Kopf auf ein Buch trifft, klingt es hohl. Das muß nicht immer am Buch liegen...
    (Georg Christoph Lichtenberg)

  • Also ich muss euch anschliessen, nochmal werde ich es nicht lesen,



    aber ich habe meine meinung über Tom revidiert, denn es ist schon bewundernswert konsequent zu sein und seinen Peiniker nicht zu töten als er die chance dazu hat.


    der schluss mit den wiederfinden und nach afrika zu gehn ist nicht so meins. aber irgendwo musste ein happpy end ja her.


    ansonsten war es logisch das tom sterben musste, sonst hätte man ja sagen können so schlimm ist die sklaverei doch nicht.


    ich errinnnere nur an das gespräch von st. claire und ophelia , wo er die situation der arbeiter in england beschreibt.


    aber ich bin stolz auf mich das ich mich darauf eingelassen habe und bis zum ende gelesen habe.

  • Zitat

    Original von Carlinda


    der schluss mit den wiederfinden und nach afrika zu gehn ist nicht so meins. aber irgendwo musste ein happpy end ja her.


    ansonsten war es logisch das tom sterben musste, sonst hätte man ja sagen können so schlimm ist die sklaverei doch nicht.
    .


    Die Afrika-Geschichte fand ich auch ziemlich merkwürdig und irgendwie konstruiert...
    Und auch ohne Toms Tod kam mir das, was da passiert ist, diese Willkür der Sklavenhalter, schlimm genug vor!

  • Das mit den tod von Tom , sage ich deshalb ist logisch,


    weil erstens viele sklaven in der zeit gestorben ,an der behandlung ihrer sogenannten Herrren


    und zweitens meiner Meinung nach , weil damals viele Tom mit Hiob aus der Bibel verglichen hätten und gesagt hätten naja er musste jetzt 5 JAhre leiden ,aber zum Schluss ist alles gut geworden.


    Tom ist Methodist . das ist auch sehr wichtig


    Zitat Wikipedia Methodische Kirche
    Frömmigkeit


    Zitat

    Auch wenn die theologische Dogmatik des Methodismus sich nicht wesentlich von derjenigen anderer evangelischer Glaubensrichtungen unterscheidet, weist doch die Frömmigkeit der sich zum Methodismus Bekennenden in Geschichte und Gegenwart einige charakteristische Züge auf. Sie ist von den Traditionen des Puritanismus und des Pietismus beeinflusst. Eine zentrale Rolle der methodistischen Frömmigkeit spielt danach die Idee der individuellen Bekehrung als eines spezifischen und in der Tradition oft mit Tag und Stunde zu präzisierenden Erlebnisses. Wesentlich sind neben der Bekehrung die Vollkommenheit, als die Beziehung zu Christus, durch die der Mensch nicht dauernd ein der Sünde verhaftetes Wesen bleiben muss[2], die persönliche Heiligung aufgrund der lebensverändernden Erfahrung der Gnade Gottes und das Wachsen in der Liebe.[3]. Von daher rührt sowohl die starke Betonung der Diakonie als auch die skeptische Auffassung gegenüber als "weltlich" deklarierten Vergnügungen (Glücksspiel, Theater, Tanz, Alkohol-Konsum etc.).




    ps ich hoffe ich habe ich euch jetzt nicht mit meinen Argumenten erschlagen .




    Edit wollte noch sagen die Heilsarmee das aus de Methdistichen Kirche kam Klugscheissmodusaus