Originaltitel: Shame on You (2009)
Piper Taschenbuch 2010, 358 S.
Über den Inhalt:
Caroline Stern führt ein ganz normales Leben – so scheint es. Mit Freund Joe und Hund lebt sie in London, eine attraktive Mittdreißigerin und erfolgreiche Therapeutin. Was niemand weiß, auch Joe nicht, liegt vergraben und verdrängt in der Vergangenheit. Doch eines Tages bricht sich die Wahrheit Bahn, als Caroline zufällig einer Freundin aus Kindertagen begegnet. Ob sie will oder nicht, sie muss sich ihren Erinnerungen stellen. Erinnerungen an ein Ereignis vor zwanzig Jahren, das ihr gesamtes weiteres Leben auf dramatische Weise veränderte …
Über die Autorin:
Clara Salaman ist in England eine bekannte Schauspielerin. In ihrem teilweise autobiographischen Roman verarbeitet sie ihre Erziehung in einer strengen Londoner Glaubensgemeinschaft und baut sie zu einem psychologischen Drama aus, das sich spannend liest wie ein Thriller. Clara Salaman arbeitet derzeit an ihrem zweiten Buch. Sie lebt in London.
Meine Meinung:
Die Autorin schildert in bedrückender Weise, wie aus dem fröhlichen Mädchen Caroline durch höchst zweifelhafte Erziehungsmethoden an ihrer Schule ein hasserfüllter Teenager wird. 20 Jahre später, inzwischen eine erfolgreiche Psychotherapeutin, zwingt sie die zufällige Begegnung mit einer ehemaligen Schulfreundin, sich mit der so lange erfolgreich verdrängten Vergangenheit auseinanderzusetzen.
Clara Salaman erzählt Carolines Geschichte in Rückblenden, die Schreckliches und Grausames offenbaren: an der Schule wird reinster Psychoterror betrieben gegen jeden, der es wagt, gegen die strengen Regeln der Glaubensgemeinschaft aufzubegehren. Und auch nach 20 Jahren erfolgreichen Verdrängens hat dieser Drill Auswirkungen auf Carolines Leben in der Gegenwart.
Es ist sicher kein Zufall, dass die Autorin und ihre Protagonistin die gleichen Initialen haben.
Ich fragte mich die ganze Zeit beim Lesen, wie hoch der autobiographische Anteil des Romans wirklich ist. Ich entwickelte ein tiefes Mitgefühl für Caroline und war am Ende erleichtert, dass die Autorin sie mit positiven Aussichten in die Zukunft entlässt.
Ach ja: Nach kurzem Googeln wurde ich fündig: School of Economic Science