Wikipedia-Information
Der SPIEGEL nimmt Partei.
Die ZEIT gibt auch den Grünen das Wort.
Mich dünkt die Diskussion über einen neuen Bahnhof am Rande des Universums ein wenig überdreht: Tatsächlich demonstrieren Woche für Woche zigtausende in der beschaulichen Schwabenmetropole (nennen das "Montagsdemonstrationen"!) und die 286 Bäume am Biergarten nebenan werden behockt von angeketteten Weltrettern (jetzt geräumt).
Atomares Endlager? Die Stimmung schlägt danach aus! Ohne Witz.
Fakt ist: Mit mehreren Milliarden (Planung: 2,9) Investitionsvolumen aus verschiedenen Töpfen soll ein unterirdischer, moderner Bahnhof und einige hundert km Gleiskörper entstehen. An sich müsste das ja leiser, sauberer, besser, neuer sein.
Satt ein Quadratkilometer Gleise würde verschwinden, bebaut und begrünt werden (mit etwas mehr Bäumen, als man jetzt fällen würde).
Allerdings, sagen fiese, bösartige, missmutige Zeitgenossen (z.B. ich), würden dann neue Grundstücke auf die Immo-Preise im Zentrum und auf den Nobellagen drücken (denn wo kein Bahnkrach, da Baugrund interessanter).
Da heult der am Rande der Armut vegetierende Hausbesitzer in der 1a-Lage: Statt 100.000 Miete gibts dann nur noch 90.000 oder weniger. Euro. Pro Monat. Okay, 100m², den Telefonshop, kannst auch schon für 8.000 im Monat mieten - aber auch hier droht dem Inhaber eventuell ein Tausender Verlust ...
(Okay, vielleicht zu hoch gegriffen, aber nicht viel: die Kaufhäuser latzten 1990 in Pforzheim für 400m² - größere Boutique- in 1a-Lage 22.000 DM, und Pforzheim (Wohnort von Mappus) ist wirklich ein kleineres Großstädtchen - )
Dafür gehen die Werte der Arbeiterwohnungen direkt an der alten Bahnlinie hoch: "Scheißele, Herr Eisele!"(Spruch aus der "Pferdle und Äffle-Serie" SWR) - vor ein paar Jahren für peanuts verjodelt, werden das Superwohnlagen.
Gut, kann aber auch sein, die Bäume sind unersetzlich und es hausen zwischen den Gleisen irgendwelche heiligen Kühe, Kakteen von einzigartiger Einzigartigkeit, Plattitüden und Pleonasmen wie man sie sonst in freier Natur ...
Tut mir leid, die Diskussion ist sehr einseitig anti und man wagt kaum noch zu fragen, wogegen denn auf und unter den Bäumen so heftig demonstriert wird.