Eschbach, Andreas: Eine unberührte Welt. Anthologie

  • Bastei Lübbe, Taschenbuch, 2008, 319 Seiten


    Autor:
    Andreas Eschbach, 1959 in Ulm geboren, Erfolgsautor, allgemein anerkannt. Hat eine informative Webseite und lebt -meines Wissens- in Nordfrankreich.


    Buch:
    27 herrliche Kurzgeschichten mit jeweils einer vorweggestellten persönlichen anekdotischen Anmerkung zur Entstehung und Vermarktung (man lerne!).


    Sie sind allesamt blitzsauber und vom obersten Niveau. Für mich ist Eschbach, von dem ich auch schon einige Romane las, DER SCIENCE-FICTION-Autor Deutschlands. Die Kurzgeschichten sind so brilliant, dass - äh - also einfach mal reinlesen.
    Kreativ ist der Mann! Boah, ey.
    Okay. Ein Zehnerkandidat - zumindest diese Anthologie.
    Nehmen wir mal ein paar Geschichten:
    "Quantenmüll": Eschbach schreibt, es gäbe das physikalische Phänomen der "verschränkten Quanten": Zwei Teilchen sind auf beliebige Entfernung miteinander verbunden, das eine hat Einfluss auf das andere - man weiß nicht wieso. Daraus zwirbelt er eine Geschichte um schnellen Reichtum und eine geheime Erfindung.
    "Well done": Eschbach erwähnt die unendlich vielen Geschichten von Außerirdischen, die mit ihrer Supertechnologie und Aggressivität den Menschen ungute Dinge antun. Er frug sich, ob das nicht auch anders laufen könnte und schrieb eine 5 Seitengeschichte mit wunderbarem Abgang.


    Gimmick auf seiner Heimatseite:
    Die Geschichte "Garten Eden" aus der besprochenen Anthologie gibts als mp3-Dichterlesung zum kostenlosen Daunlad! Is dat wat?!
    Leider hört man irgendso ein Hintergrundgedudel (eine Party ist erwähnt, hat aber nichts damit zu tun) und der ulmer Zungenschlag kommt smpathisch durch.

  • Zitat

    Original von Humpenflug
    Sie sind allesamt blitzsauber und vom obersten Niveau. Für mich ist Eschbach, von dem ich auch schon einige Romane las, DER SCIENCE-FICTION-Autor Deutschlands.


    Gibt es da noch andere?


    fragt sich Dyke und setzt das Buch mal auf die aktuelle Leselsite

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

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  • Zitat

    Original von dyke


    Gibt es da noch andere?


    fragt sich Dyke und setzt das Buch mal auf die aktuelle Leselsite


    27 Kurzgeschichten sind drin, die meisten, so Eschbach, erstmals in Buchform publiziert. Manche wurden schon in französischen und deutschen SF-Blättern publiziert.


    Sie sind alle gut. Manchmal nimmt sein Vorwort etwas vorweg - vielleicht sollte man die Vorgeschichten erst hinterher lesen - so als Tip.

  • Eschbach schätze ich aufgrund seiner belletristischen Thriller (wenn man das so sagen kann); mit Science Fiction (vor allem dem Sternernfahrer-Weltraumgedöns), mit der er ja den Durchbruch geschafft hat, kann ich wenig bis nichts anfangen. Diese vorliegende Kurzgeschichtensammlung nun enthält eine ganze Menge an kurzen Texten aus einem größeren Zeitraum, die auch qualitativ sehr unterschiedlich ausfallen. Manche fand ich großartig, vor allem diejenigen, die mit ihrer Schlichtheit und der Kürze der Ausführung punkteten, viele waren mittelmäßig und einige gefielen mir gar nicht. Also alles so, wie ich es von Kurzgeschichtensammlungen gewohnt bin, da bei mir selbst bei so etablierten Schriftstellern selten Begeisterung aufkommt für diese literarische Gattung.


    Überraschend viele der kurzen Geschichten sind übrigens nach wenigen Zeilen vorhersehbar, was sicher auch, aber nicht nur an den einführenden Erläuterungen Eschbachs zur Entstehungs- und Veröffentlichungsgeschichte liegt.


    Fazit: Eschbach kann schreiben, das steht außer Frage, aber auch ihm gelingt es nicht restlos, mich mit Kurzgeschichten zu begeistern. Für mich bleibt diese Form einfach immer ein wenig unbefriedigend.

  • Kurz vor Beginn meiner Dienstreise habe ich diese Anthologie von Andreas Eschbach in meinem Bücherregal gefunden.
    Ich war überrascht, denn dieses Buch hatte ich bisher noch nicht gelesen.
    Da es keinen Platz in meinem Gepäck wegnehmen würde, es zudem eine Sammlung von Kurzgeschichten ist, fand ich, dass es meine Reise mitmachen dürfte.


    Zum Glück, wie ich sagen muss, denn dieses kleine Taschenbuch enthält doch so manche Perle, von Andreas Eschbach.
    Wie gewohnt sind alle Geschichten flüssig zu lesen, in einem eher unaufgeregten, aber dafür oft auch pointiertem Stil geschrieben.


    Auf einzelne Geschichten möchte ich hier nicht näher eingehen, aber es lohnt sich wirklich, sich auf dieses Buch einzulassen.
    Mich haben sie alle überzeugt und auf das Beste unterhalten. Vor allem die Ideen, die Andreas Eschbach in diesem Buch vereint, sind schon des Lesens wert.


    Von mir volle 10 Punkte, für diese wirklich gelungene Komposition