'Das Lächeln der Fortuna' - Rebecca Gablé

  • Ich konnte diesem Roman leider nichts abgewinen. Fand die Sprache und den Schreibstil richti schlecht. Die Charaktere waren überhaupt nicht charismatisch. ich hab die Hälfte gelesen, mich quasi dazu gezwungen so lange zu lesen, und dann weggelegt.
    Das einzige buch, von Rebbeca gable, das ich gut fand waren "Die Siedler von catan". Dank dieses Buches hab ich eine grosse Vorliebe für Island entwickelt habe.

    "Die Bildung kommt nicht vom Lesen, sondern vom Nachdenken über das Gelesene."
    (Carl Hillty)

  • Zitat

    Original von Magnolie
    Ich konnte diesem Roman leider nichts abgewinen. Fand die Sprache und den Schreibstil richti schlecht. Die Charaktere waren überhaupt nicht charismatisch. ich hab die Hälfte gelesen, mich quasi dazu gezwungen so lange zu lesen, und dann weggelegt.
    Das einzige buch, von Rebbeca gable, das ich gut fand waren "Die Siedler von catan". Dank dieses Buches hab ich eine grosse Vorliebe für Island entwickelt habe.


    Da ja überwiegend nur Rebecca-Fans hier posten, möchte ich auf dein Posting antworten und dir mitteilen, dass ich dir voll zustimme. Du siehst also, du bist nicht allein. :wave
    Nachfolgend kopiere ich nochmal meine Meinung dazu rein. Ich hoffe, dass mir die Rebecca-Fans verzeihen und nicht auf mich einschlagen. Bei Amazon wurde meine Rezi deswegen schlecht bewertet, was ich wirklich übertrieben fand - nur weil ich eine negative Meinung vertreten habe... :-(
    __________________________________________________________
    Bin ca. bis Seite 300 gekommen und habe dann das Buch zur Seite gelegt.


    Die Charaktereigenschaften des Protagonisten Robin sind völlig überzeichnet. Er hat nur gute Eigenschaften und ist überhaupt nicht geprägt von den Werten und Normen und auch den gesamten Rahmenbedingungen des Mittelalters. Er hat überhaupt keine Ecken und Kanten. Setzt sich für die Armen, Unterdrückten, Behinderten und Frauen ein. Trotz jahrelanger Knechtung durch seinen Erzfeind lässt er diesen nach einem Zweikampf leben (wie edel) und gibt ihm sogar noch den Zaubertrank seiner 16jährigen Heilerin-Schwester, welche mit 11 schon soviel wußte wie betagte Kräuterfrauen.


    Allein schon das zufällige erste Treffen mit Mortimer nach seiner Flucht, auf einer abgelegenen Lichtung. Mortimer ohne Knappe unterwegs, in voller Rüstung.


    Außerdem merke ich immer mehr aus der Wortwahl der Autorin, dass sie aus Sicht des 20. Jahrhunderts schreibt. Auch kleine Dinge wie z.B. Strohballen, die es im Mittelalter noch gar nicht gab (nur als kleines Beispiel). Irgendwie sprudelt das Buch nur noch über vor Naivität.


    Sorry, aber für mich ist das nichts. Schade eigentlich, denn der Plot der Story gibt einiges her und der Anfang des Buches, die ersten 120 Seiten, waren sehr vielversprechend.

    "Wyrd bid ful aræd"
    Das Schicksal ist unausweichlich
    :lesendLee Child: Sniper (Jack Reacher 9)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Uhtred ()

  • Habe das Buch vor 4 Jahren gelesen, es war mein Einstieg in die historischen Romane. Wobei eigentlich auch mein Einstieg zum Leser.


    Ich weiß immernoch was unser Robin gemacht hat ( andere Bücher sind nicht so im Gedächtnis geblieben) bzw wie gut ich das Buch fand. Danach habe ich noch viele historische gelesen, kann darum wohl nicht schlecht gewesen sein :)


    Wird mal wieder Zeit, dass ich das Buch lese :-]


    @ Uhtred: Das ist normal, aber mich z.b. interessieren "Bewertungen" nicht, warum auch^^

    Aktuell: Terror - Dan Simmons


    Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du.

  • Ist ja blöd, dass Rezis schlecht bewertet werden, weil man anderer Meinung ist.


    Ich fand den Roman super, was vor allem an der Geschichte lag und verfolge auch die Serie und hab auch alle historischen Romane gelesen, dennoch würde ich deiner Kritk zustimmen.


    Die Held der Geschichten ist irgendwie immer derselbe Charakter, auch wenn er immer anders heißt. Selbst bei die Siedler von Catan, gab es dieselben Protagonisten und der Verlauf der Handlung war mehr oder weniger identisch zu den Waringhambüchern. Im Grunde ändert sich immer nur die Rahkemhandlung...da ich die aber meistens sehr interessant finde bleibe ich der Autorin treu. Ansonsten würde ich mir schon wünschen, wenn die Helden mehr Ecken und Kanten haben und nicht alles immer so 'zufällig' passiert.


    Beim letzten Band z.B. war für mich schon die Spannung raus, weil man einfach weiß, dem Hauptcharakter passiert nicht und in letzter Sekunde kommt die Rettung.

  • Das mit den gleichen Charakteren kann ich durchaus nachvollziehen.
    Trotzdem haben es bis jetzt alle Waringhams geschafft mich gut zu unterhalten.


    Das ist etwas was z.B. Ken Follett in seinem Nachfolger der Säulen der Erde bei mir nicht mehr geschafft hat. Da waren die Charaktere so stereotyp, daß es mich nur noch gelangweilt hat.


    Von daher lese ich die Gablé-Romane immer wieder gerne, wohingegen ich den Follett abgebrochen habe.

  • Ein bisschen mehr Ecken und Kanten haben die Gablè-Helden nach St. Robin schon. Und Robin "verzeihe" ich die etwas zu liberale Einstellung, weil sie ihm mit seiner Zeit als Pferdeknecht zumindest sowas wie einen Grund gibt, quasi.
    Aber, um ganz ehrlich zu sein, ist Robin für mich in "Das Lächeln der Fortuna" nur eine Nebenerscheinung, der Hauptreiz sind definitiv die Lancasters und hier speziell Gaunt.
    Und, ich habe eben nachgeschaut, Gaunt tritt erst nach S. 300 auf. :grin
    Ab da geht das Buch für mich erst so richtig los.


    Zur Abklickerei. Wer das tut, disqualifiziert sich automatisch als Ignorant, der nicht zwischen "nicht hilfreich" und "nicht meine Meinung" unterscheiden kann. Was kümmert es also den Rezensenten, wenn sich der Ignorant an ihm reibt? Von daher, nimm es nicht persönlich, Uhtred! :wave

  • Zitat

    Original von streifi

    Das ist etwas was z.B. Ken Follett in seinem Nachfolger der Säulen der Erde bei mir nicht mehr geschafft hat. Da waren die Charaktere so stereotyp, daß es mich nur noch gelangweilt hat.


    Von daher lese ich die Gablé-Romane immer wieder gerne, wohingegen ich den Follett abgebrochen habe.


    Hab den '2. Teil' zwar nicht abgebrochen, aber ich mußte mich zusammenreißen. Und das obwohl für mich Die Säulen der Erde, der Mittelalterroman schlechthin ist. Bei der Gable ist mir das bisher noch nie passiert...insofern :write

  • Ich find auch, dass die Waringham-Reihe von Band zu Band qualitativ abbaut. Denn letzten hab ich schon gar nicht mehr gelesen, weil sich irgendwie alles wiederholt. "Das Lächeln der Fortuna" war damals vor etwa 10 Jahren der zweite Gablé den ich gelesen hab, nach "Das zweite Königreich", und ich fand ihn rückblickend eigentlich nicht schlecht. Aber ein zweites Mal werd ich ihn bestimmt nicht mehr lesen, nachdem er mit "Hüter der Rose" und "Spiel der Könige" ja faktisch zwei mal wiedergekäut wurde. Von den Waringhams kann ich auch keinen so richtig unterscheiden, in ihrer Charakterisierung sind sie so ziehmlich alle gleich blass. Meiner Meinung nach ist dieses Versteifen auf ein Familienepos eines der größten inhaltlichen Probleme der Reihe, da sie letztlich immer nur von der Warte eines bestimmten sozialen Milieus aus erzählt wird, dem eines englischen Aristokraten, was auf die Dauer sehr langweilig und fantasielos ist.


    Es liegt aber auch an dem historischen Hintergrund der Waringham-Reihe, englisches Spätmittelalter und frühe Neuzeit, das mich im Gegensatz zum (französischen) Hochmittelalter weit weniger interessiert. Weshalb ich "Das zweite Königreich" (normannische Invasion) von allen Gablés auch am meisten favorisiere.


  • Ich habe es nun auch gelesen und sehe es genauso, Dori. :wave


    Was die Urfassung des Schlusses angeht, finde ich ihn interessant. Wie sich das wohl auf Raymond und seine Geschichte in "Die Hüter der Rose" ausgewirkt hätte? :gruebel




    Ich finde aber auch den eigentlich gewählten Schluß ist der Echtere, der der besser zur ganzen Geschichte paßt und sie so abrundet, wie sie es in meinen Augen auch braucht.


    Die eingefügte Szene am Anfang hat mir auch sehr gefallen, nicht nur wegen der Personen, die Robin trifft, sondern weil sie seine Rückkehr vom Kloster nach Waringham interessanter macht. Wenn ich das jetzt so überdenke, hat diesem Teil immer irgendie noch so ein kleines "Abenteuer" gefehlt und nun ist die Lücke geschlossen.

  • Zu Uhtreds Kritik:


    Ich glaube, hier treffen einfach Prioritäten aufeinander.
    Mir ist es nämlich egal, ob der Protagonist Superman ist, solange ich seine Entscheidungen nachvollziehen kann und ihn sympatisch finde.
    Und deinen Namenspaten, Uhtred, finde ich aufgrund seiner Ecken und Kanten teilweise schonwieder unsympatisch (ja, ich habe zwei Uhtred-Bücher gelesen, bevor du fragst), weil er die ganze Zeit nur motzt und grummelt.
    Es gibt Autoren, die vergessen vor lauter Ecken und Kanten ihrer Protagonisten ganz, die Geschichte zum Leben zu erwecken. Und da ist es mir lieber, Frau Gablé lässt mich vollkommen in die Welt des Mittelalters eintauchen (indem sie sich einer fiktiven Person bedient, die die Welt für mich entdeckt), als wenn ich beim Lesen ständig mit dem Protagonisten rangeln muss, weil der aufgrund seiner Andersartigkeit und Eckig/Kantigkeit einfach saudumme Entscheidungen trifft, die mich die Wand hochgehen lassen.

  • Dori


    Yupp, da stimme ich dir voll zu. Je nachdem mit welchen Prioritäten der Leser an ein Buch herangeht, so wird sein Lesevergnügen erfüllt oder auch nicht.


    Mit meiner Meinung, wollte ich diejenigen Leser "warnen", die so wie ich z.B. Uhtred und Co. bevorzugen. Für viele dieser Leser wird RG wahrscheinlich enttäuschend sein, so wie für mich. Ich war dann leider über die Intolleranz einiger RG-Fans negativ überrascht, die meine Rezi abqualifizierten. Aber ist ja auch nur ein Spiegelbild der Gesellschaft.


    Wünsche dir und auch den anderen RG-Fans viel Spaß mit den Waringhams.


    LG
    Uhtred


    PS: Deinen Avatar finde ich irgendwie süß und erinnert mich an das Mittelalter. ;-)

  • Zitat

    Original von Uhtred
    Mit meiner Meinung, wollte ich diejenigen Leser "warnen", die so wie ich z.B. Uhtred und Co. bevorzugen. Für viele dieser Leser wird RG wahrscheinlich enttäuschend sein, so wie für mich.


    Das kann man so pauschal aber auch nicht sagen, denn ich zB lese sie beide wahnsinnig gern, Cornwell und Gablé. Und ohne jetzt allzu offtopic zu werden, beim lieben Uhtred sind mir zuletzt auch leichte Wiederholungserscheinungen des Inhalts milde aufgestoßen. Ich mag beide AutorInnen genug, um mich daran nicht wirklich zu stören, freue mich aber bei beiden ebenfalls, wenn sie mich doch wieder mal überraschen können.

  • Hier noch einer, der Cornwell und Gable gern liest. Cornwell ein bisschen lieber, was aber, glaube ich, daran liegt, dass ich ohnehin Buecher von Maennern lieber lese. Bei Rebecca Gable mag ich die Romane ohne Waringham deutlich lieber als ohne, aber generell sehe ich eigentlich keinen so riesigen Gegensatz zwischen den beiden Autoren. Beide schreiben ausgesprochen kenntnisreich, detailliert, intelligent und mit einer enormen Erzaehlfreude und schier explodierendem Einfallsreichtum ihre Geschichten. Bei beiden gefaellt mir die ausgesprochen kluge Verwertung von Wissen (dass ich beiden hoch anrechne, das sie ihr Feld kennen und nicht nur so tun, versteht sich von selbst), das bewundernswert geschickte Herunterbrechen von Fakten, die Uebersetzung von historischen Grundlagen in eine spannende Geschichte. Dass ich als Protagonisten Sharpe interessanter finde als Waringham ist reine Geschmackssache. Ein bisschen stereotyp sind beide - und das ist auch nicht ganz ungewollt (denke ich), denn sie haben einen grossen Wiedererkennungswert, geben dem Leser sofort ein Nach-Hause-komm-Gefuehl und fuehren ihn durch die Geschichte. Bei beiden Autoren interessieren mich Nebenfiguren viel mehr als Hauptfiguren.
    Wie gesagt - ich glaube, beides sind aus ganz aehnlichen Gruenden historische Romanautoren, die von unzaehligen Lesern geliebt werden.


    Herzlich,
    Charlie

  • Also ganz ehrlich, ich wollte mich zwischen Robin (und den Nachkommen) und Uhtred nicht entscheiden. Ich mag beide, weil sie so sind wie sie sind. Ich liebe Uhtred, weil er kein Blatt vor den Mund nimmt, weil er immer mittendrin ist im Schlachtengetümmel, weil er so schön heidnisch ist und sich so gerne über Christen lustig macht (wie Grisel sind mir aber auch einige Wiederholungen aufgefallen), ich mag Robin weil er ein netter Kerl ist, einer der manchmal besser erst denken und dann reden sollte, aber ich mag alle beide vor allem deshalb weil ich mich sofort an ihre Seite versetzt fühle und mit ihnen historische Fakten erleben kann - das ist das Wichtigste für mich....



    dafür fand ich "Die Säulen der Erde" einfach nur zum Einschlafen, ich hab mich noch nie bei einem historischen Roman so sehr gelangweilt :-]

  • Ich denke auch nicht, daß man das pauschalisieren kann.
    "Utrhed" ist einer meiner Lieblings-Charaktere von Cornwell und Robin bzw. vor allem seine Söhne mag ich auch sehr.


    Sie sind es aber nicht allein, die dazu führen, daß die Bücher beider Autoren mich faszinieren. Ich mag Historische Romane, wenn die erfundene Geschichte spannend ist und dazu noch passend in Historische Fakten eingebettet ist, bei denen ich das Gefühl habe Geschichte zu erleben und noch etwas lernen zu können. Beide Autoren können das in meinen Augen wunderbar.


    Außerdem mag ich am meisten die Romanfiguren, die sich treu bleiben, auch wenn mir nicht immer gefällt was sie tun.


    Und was die Herabstufung von Renzensionen angeht, ist es leider so, daß viele Leute sich persönlich angegriffen fühlen, wenn eine solche sich nicht mit ihrer Meinung deckt. Das finde ich persönlich schade, denn so wird jeder Diskussion über ein Buch oder einen Autor die Grundlage entzogen. Gute negative Rezis machen mich oft genauso neugierig, wie die Positiven, also nicht unterkriegen lassen von solchen "Kritikern". :-)

  • Zitat

    Original von Maharet
    dafür fand ich "Die Säulen der Erde" einfach nur zum Einschlafen, ich hab mich noch nie bei einem historischen Roman so sehr gelangweilt :-]


    Siehste, und das wiederum habe ich damals buchstäblich verschlungen. Man kann also wirklich nicht sagen, wer das und das mag oder nicht mag, mag das oder das oder nicht. Da ist jeder von uns anders und weil wir alle liebe Menschen sind, haben wir damit auch kein Problem. Macht es ja auch spannender. :-]


    Ein Unterschied, den ich zwischen Gablé und Cornwell sehe ist das "Subgenre", wenn wir das so nennen wollen. Gablé sortiere ich ein unter "Historienschmöker" (im besten Sinne des Wortes) und Cornwell unter historische Abenteuerliteratur.
    Was sie aber wiederum beide gern machen, ist ihre Helden direkt an die Seite von historischen Großen zu setzen. Da finde ich Cornwells weniger liebevollen Zugang spannender, aber das hatte Gablé ja auch in Abstufungen. So eine richtige Lord-Ritter-Bromance :grin wie zwischen Gaunt und Robin gab es eigentlich nie wieder.

  • Die individuellen Geschmäcker sind halt so vielfältig, dass man diese wohl wirklich nicht pauschalieren kann und sollte. Und Vielfalt ist ja auch etwas schönes. Und wenn das dann auch noch mit Toleranz einhergeht, einfach klasse. :knuddel1


    Tja, Säulen der Erde und auch die Tore der Welt von Follett habe ich auch einfach verschlungen. Sind beide eigentlich identisch, aber ich könnte sogar noch einen dritten Teil lesen. So geht es vielen Fans von Waringham wohl auch. Und Uhtred erstmal - ich hoffe dass Cornwell sehr alt wird und noch viele Bände schreibt. :anbet

  • Catherine : Da ich diese Version ja schon gelesen habe, kann ich die Frage nur mit einem "Ja" beantworten. Denn sie gefällt mir, zusammen mit dem alternativen Schluß, noch besser. Also inhaltlich ist es sie es sicher wert, nur ob man das Buch unbedingt mehrfach im Regal stehen haben muß, ist dann die Frage, die jeder Leser für sich persönlich entscheiden muß. :-)