Das Tahiti-Projekt - Dirk C. Fleck

  • ISBN: 3492253628
    344 Seiten
    Piper Verlag, 2010


    Kurzbeschreibung
    Cording, ehemals idealistischer Journalist für eines der großen Magazine, ist müde von den vielen Recherchereisen an die zerstörten Orte der Welt, zu denen mittlerweile im Jahr 2022 auch seine Heimatstadt Hamburg gehört. Die Bäume sind abgeholzt, die Pflanzen gentechnisch verändert, die Innenstadt ist für die Arbeitslosen gesperrt. Als Cording deshalb den Auftrag erhält, in Tahiti über das dortige Projekt eines ökologisch und ethisch vertretbaren alternativen Lebenskonzepts zu berichten, sieht er darin zunächst nichts als eine wohlverdiente Auszeit. Doch schon bald lässt er sich vom Idealismus des jungen Präsidenten Omai anstecken. Nur dass das friedliebende Land der globalen Wirtschaft ein Dorn im Auge ist und Cording schon bald in eine Affäre ungeheuren Ausmaßes hineingezogen wird ...


    Über den Autor
    Dirk C. Fleck, geboren 1943 in Hamburg, studierte an der Journalistenschule in München. Er war Lokalchef der Hamburger Morgenpost, Redakteur bei Tempo, Merian und Die Woche. Seit 1995 ist er als freier Autor unter anderem für Spiegel, Stern, Geo und die Welt tätig. Neben »Palmers Krieg« veröffentliche er »GO! Die Ökodiktatur« und zuletzt den Öko-Thriller »Das Tahiti-Projekt«, die beide mit dem Deutschen Science-Fiction-Preis ausgezeichnet wurden. Dirk C. Fleck wohnt in Hamburg.


    Meine Meinung
    Bei diesem Roman handelt es sich um einen Zukunftsroman, wie es der Autor selbst nennt. Daher habe ich es im Bereich Science Fiction eingeordnet, da mir hier passender erscheint. Zudem wurde dieser Roman mit dem Deutschen Science-Fiction-Preis ausgezeichnet.


    Zunächst wird beschrieben, wie die Welt im Jahr 2022 aussieht: Die Natur ist fast vollständig zerstört, es ereignen sich immer wieder neue Naturkatastrophen, die Gesellschaft hat sich zum negativen verändert. Das betrifft fast die ganze Welt, die einzige Ausnahme ist der Inselstaat Tahiti. Dort wurde ein Projekt eines ökologisch und ethisch vertretbaren alternativen Lebenskonzepts mit großen Erfolg umgesetzt. Der Journalist Cording ist, wie andere Journalisten auch, vom Staatsoberhaupt Omai eingeladen worden, um für seine Zeitschrift über diese Oase zu berichten und besucht daher Tahiti. Jedoch sind nicht alle für eine Verbesserung der Lebensumstände …


    Dies ist kein Buch, was man mal eben so nebenher liest, man muss sich darauf konzentrieren können. Daher habe ich zwei Anläufe gebraucht, um es zu lesen, was weniger am Buch selbst als an mir lag. Es ist dennoch ein packender und äußerst spannender Roman.
    Die einzelnen Figuren sind gut beschrieben, die Geschichte wird in kurzen Kapiteln und über verschiedene Handlungsstränge erzählt. Die verwendeten Begriffe für die Technologie und Ähnliches (markiert mit einem Stern) werden im Glossar hinten im Buch erläutert. Dabei ist interessant, dass sich der Autor Technologie und Modelle bedient, die es schon heute gibt und so auch angewendet werden könnten. Wer mehr über die einzelnen Technologien oder die sozioökologischen Modelle erfahren will, kann sich über eine angebende Web-Adresse, die weiterführende Informationen gibt, informieren.
    Das Ende ist gut gewählt, es bleiben ein paar Sachen offen bzw. der Phantasie des Lesers überlassen.
    Im Nachwort erklärt der Autor, wie es zu diesem Roman gekommen ist, was sehr interessant ist.

  • Wiggli , Danke für die Besprechung.


    ich habe das Buch schon im Mai gelesen und es liegt immer noch parat, da ich es für eine Besprechung würdig halte, aber dabei zwiespätlig bin.


    Den Teil der sich mit den, neuen, zwar bekannten, aber kaum genutzten, Wegen auseinandersetzt ist äußerst bemerkenswert, macht etwas Hoffnung und es lohnt sich mit den links im Buch auseinander zu setzen. Auch wenn ich nicht daran glaube, dass auch nur ein Promille in den nächsten 50 Jahren Wirklichkeit wird, auch wenn es sinnvoll wäre.


    Dazwischen sind aber immer wieder fast rührselige Szenen, die mir das lesen fast verleidet hatten.
    Deswegen wurde es auch nicht mein Monatshighlight trotz 10 Punkten.


    Letztendlich ist es leider nur eine schöne Utopie mit einer realen Basis, die wohl nur in einem eng begrenzten Raum funktioniert. Um sie in einem Staat wie unserem umzusetzten bedarf es einer ganz anderen Planung und eines bedeutend höheren Aufwandes, dass sie an unserer Bequemlichkeit und unserer Vernetzung mit der Welt wohl scheitern würde. Müssen uns wohl mit Dirk Flecks erstem Buch "GO! Die Ökokatastrophe" abfinden.


    Eigentlich Schade


    findet Dyke

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson