Im Tal des Schneeleoparden - Steffanie Burow

  • Wow, ich bin begeistert! :anbet
    Ich konnte mich die letzten zwei Tage überhaupt nicht auf meine Arbeit konzentrieren, da ich unbedingt weiterlesen wollte. :rolleyes
    Liebe Steffi, wann erscheint dein nächstes Buch? Ich würde es schon mal vorbestellen. :-]


    Edit: Tippfehler

  • "Im Tal des Schneeleoparden" ist wie seine Autorin ein Multitalent, denn er lässt sich nicht auf ein Genre festlegen. Es ist eine Abenteuergeschichte mit Mytheneinschlag, eine Reiseerzählung, ein Krimi und ein Familiendrama mit einem kleinen Schuss Gefühl. Mit dieser faszinierenden Mixtur gelingt es Steffanie Burow die Leser vieler unterschiedlicher Genres zu fesseln, zu begeistern und zu Stammlesern zu machen.


    Sie beginnt ihre Geschichte mit vielen losen Fäden, die in Zeit und Ort variieren. Ein Schneeleopard im fernen Nepal, Anna aus Ostfriesland, Tara aus dem nepalesischen Dorf Raato Danda, Babsi, Achim, Ingrid und Sylvain zur Hippiezeit, das sind die Hauptprotagonisten, deren Erlebnisse sich im Laufe der Erzählung zu einem harmonischen Ganzen zusammenfinden. Es entsteht das faszinierende Portrait einer Zeit und eines Landes, das allen voran denjenigen gefallen wird, die neugierig auf fremde Länder sind. In der zweiten Buchhälfte fügen sich die Handlungstränge langsam zusammen und die Geschichte wird derart fesselnd, dass man sie kaum mehr aus der Hand legen will. Der Leser weiß zu keiner Zeit mehr als die zentrale Figur Anna, daher wird man von der Autorin zu den wildesten Spekulationen darüber herausgefordert, was hinter diesen ganzen mysteriösen Entwicklungen steckt und was wirklich passiert sein könnte.


    Wenn man Steffanie Burows Bücher mit denen einer Bestellerautorin wie zum Beispiel Nora Roberts vergleichen wil, muss man bemerken, dass Burows Geschichten nicht nur in einem wunderbaren Stil erzählt sind, sondern das aus jeder Seite Herzblut, Ehrlichkeit und menschliche Botschaften hervorleuchten. Was mich bei Roberts meistens als professionell-lieblose Fließbandarbeit anmutet, ist bei Burow authentisches Erzählen, ohne erhobenen Zeigefinger und mit viel Liebe zu ihren Figuren.


    Edit hat ein paar vorwitzige "r" gelöscht.

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

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  • Hier kann ich mich den Vorschreibern anschließen.
    Ein tolles Buch - tolles Kopfkino. Man reist tatsächlich gedanklich mit Anna, die zu Beginn ein kleines Mauerblümchen ist, mit nach Indien und Nepal. Geistig bin ich durch die Straßen von Kathmandu gewandert und auf den Bergen habe ich die Wege vor mir gesehen und habe mich entschieden, nicht in den Milchsee zu baden (bin eine Frostbeule). :lache


    10 Punkte


    PS: Reingelegt hat mich Steffi mit der Augenfarbe.

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Die Informationen innerhalb der Spoilermarkierungen kann man mitlesen, muss es aber nicht tun. Sie enthalten keinen Geheimnisverrat, sondern lediglich weitere Informationen zu Personen und Handlungsverlauf.


    * * * * *


    Steffanie Burow: Im Tal des Schneeleoparden – Roman, Knaur Taschenbuch, ISBN 978-3-426-50659-2, Softcover, 508 Seiten, Format: 11,5 x 17,8 x 2,7 cm, EUR 9,99 (D), EUR 10,30 (A).


    „Kim war der Panik nahe. Seine Angst um Anna wuchs stündlich. Hatte er anfangs noch vermutet, der Alte, Tara und Achal würden übertreiben, so hatte ihn die Befreiungsaktion von Taras Schwester endgültig davon überzeugt, dass etwas Ungeheuerliches im Gange war.“ (Seite 436)


    Was weiß man eigentlich über seine Eltern? Solange man noch ein Kind ist, nimmt man sie nur in ihrer Funktion als Mama und Papa wahr. Bis man begreift, dass sie Menschen sind mit einer eigenen Geschichte, ist man in der Regel schon ziemlich erwachsen. Wenn Vater und Mutter dann nicht über Persönliches reden wollen und man auch keine alten Weggefährten zum Plaudern bringt, wird einem irgendwann einmal klar, dass man seine Eltern nie richtig gekannt hat. So ergeht es zwei jungen Frauen in diesem Roman: der Lüneburger Finanzbeamtin Anna Siefken und der nepalesischen Bergbauerntochter Tara Lamichhane. Noch weiß keine von der Existenz der anderen …


    Anna
    Nach dem Unfalltod ihrer Mutter Bärbel sichtet die Finanzbeamtin Anna Siefken, 32, deren Nachlass. Ihr Vater, Eddo, ist emotional dazu nicht in der Lage. Und Bruder Timo hält sich vornehm zurück. Neben allerhand Erinnerungsstücken, die Anna nicht zuordnen kann, findet sie Briefe an ihre Mutter, unterschrieben „von deiner besten Freundin Laksmi“. Mit bürgerlichem Namen heißt diese Laksmi anscheinend Ingrid Doggenfuss. Anna hat keinen der Namen je gehört.


    Die biographischen Daten, auf die die Briefeschreiberin Bezug nimmt, stimmen nicht. So gut kann Laksmi/Ingrid also doch nicht mit Bärbel befreundet gewesen sein. Merkwürdig. Mit wachsender Faszination liest Anna die Briefe und kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Wie bitte? Ihre Mutter war ein Hippie und hat mit Ingrid in einer Kommune gehaust? Sie war in Indien und hat sogar eine Weile in Nepal gelebt? Ihre spießige, schweigsame Mutter? Anna kann das gar nicht glauben. Nie hat Bärbel von dieser Zeit gesprochen!


    Ihren Vater will sie derzeit nicht mit Fragen belasten. Familienangehörige hat ihre Mutter keine mehr und Freunde aus ihrer Jugendzeit kennt Anna nicht. Wenn sie also etwas über Bärbels Vergangenheit erfahren will, muss sie Ingrid kontaktieren. Das erweist sich als schwierig, doch nicht als unmöglich: Ingrid Doggenfuss heißt jetzt Ingrid Dashgupta und betreibt mit ihrem Mann ein Hotel in Darjeeling. Die sonst so schüchterne und ängstliche Anna macht sich allein auf nach Indien, um Antworten auf ihre Fragen zu finden.


    Von Ingrid und ihrer Familie wird sie freundlich aufgenommen. Der Sohn des Hauses, Kim, ist sogar ausgesprochen hilfsbereit und sympathisch. Doch was Ingrid zu erzählen hat, bringt Annas bislang heile Welt ins Wanken: Nichts, aber auch gar nichts von dem, was man ihr als Familiengeschichte verkauft hat, stimmt!


    Bärbel


    „Motor“ der Hippie-Kommune, der Bärbel sich als Teenager anschließt, ist der ehrgeizige Achim Bendig, der in ihr eine verwandte Seele zu erkennen glaubt. Er ist es auch, der seine Mitbewohner auf die Idee bringt, nach Indien zu gehen.


    Gesagt, getan. Achim, Bärbel, Ingrid, Pieter und Marten machen ihren VW-Bus flott und treten die lange, abenteuerliche und beschwerliche Reise an. Unterwegs lesen sie ein Pärchen aus Bayern und zwei junge Franzosen auf. In Delhi trennt sich die Gruppe: Achim, Bärbel, Pieter und der Franzose Sylvain reisen weiter nach Kathmandu/Nepal, der Rest will nach Goa. Alles weitere weiß Ingrid Dashgupta auch nur vom Hörensagen. Bärbel und Sylvain wurden ein Paar, doch war ihnen kein langes Glück beschieden.


    Anna ist völlig durch den Wind und Ingrid rät ihr, nach Kathmandu zu reisen und sich vor Ort anzusehen, wo und wie ihre Mutter gelebt hat. Vielleicht findet sie ja sogar noch jemanden, der sich an sie erinnert. Achim Bendig soll noch dort leben und ein erfolgreicher Geschäftsmann geworden sein. Anna steigt also ins Flugzeug und fliegt nach Nepal …


    Tara
    Die nepalesische Bergbauerntochter Tara Lamichhane, 23, weiß genau, dass ihr Vater Dipendu Geheimnisse hat. Irgendwann in der Vergangenheit muss er eine schwere Schuld auf sich geladen haben. Möglich, dass ihn der Bhoot deshalb in der Hand hat. Der Bhoot, das ist der skrupellose Kerl, der Taras jüngere Schwester verschleppt hat und sie als Geliebte in seinem Haus gefangen hält. Und ihr Vater hat gar nichts dagegen unternommen. Auch Taras Brüder werden nichts tun, um die jüngste Schwester zu retten. Längst haben sie dem Dorf Raato Danda den Rücken gekehrt und sich den maoistischen Rebellen angeschlossen.


    Wenn sich also keiner um die Kleine kümmert, muss Tara es selber tun. Klammheimlich macht sie sich, begleitet von ihrem treuen Hund, zu Fuß auf nach Kathmandu, wo sie den Bhoot und ihre Schwester vermutet.


    Freund oder Feind?
    Für das Landei Tara ist Kathmandu ein ebenso großer Kulturschock wie für die Europäerin Anna. Beide Frauen widmen sich mit Leidenschaft ihrer Mission und kommen dabei mit einem hinduistischen Wanderasketen in Kontakt, der sich „der Herr der Vögel“ nennt und einen psychisch etwas instabilen Eindruck macht. Immerhin: Taras Hund scheint ihn zu verstehen. Und beide treffen unabhängig voneinander auf den geheimnisvollen „Pangje“, einen Mann mit grünen Augen, von dem das Gerücht geht, er könne sich in einen Schneeleoparden verwandeln …


    Wiederholt kreuzen sich die Wege von Anna und Tara bei ihrer Suche nach Wahrheit und Gerechtigkeit. Doch wie es aussieht, ist der Freund der einen der Feind der anderen. Oder? Bei einer Bergtour zeigt sich auf dramatische Weise, wer auf wessen Seite steht …




    [SIZE=10]Foto: © Marion / http://www.pixelio.de


    Abenteuer und Geheimnisse
    Den Roman IM TAL DES SCHNEELEOPARDEN kann man kaum in eine Schublade stecken. „Abenteuer trifft Entwicklungsroman“ trifft es vielleicht. Wenn Anna sich nicht entschlossen hätte, den Spuren ihrer Mutter zu folgen, wäre sie niemals nach Indien und Nepal gekommen, hätte nie ihren Horizont erweitert und ihre eigene Stärke entdeckt. Verhuschte Büromäuse treffen keine Schneeleoparden. Und auch selten einen attraktiven indischen Biologen. Ein bisschen schnell geht sie vielleicht, die Verwandlung vom Mauerblümchen zur Powerfrau. Aber irgendwas ist immer.


    Das Besondere an Steffanie Burows Büchern ist, dass sie die Schauplätze, die sie beschreibt, auch wirklich selbst bereist hat. Und mit „reisen“ meine ich nicht 14 Tage Nobelhotel und ein bisschen Recherche, sondern so richtig als Rucksacktourist. Und das merkt man an vielen kleinen Details in der Geschichte, die unmöglich alle angelesen sein können. In ihrem Nachwort, das sich – ebenso wie die Danksagung – unbedingt zu lesen lohnt, schreibt sie: „Ich habe Nepal in den Jahren 2000, 2003 und 2009 jeweils für mehrere Wochen und Monate besucht und zähle diese Zeiten, trotz aller Einschränkungen, zu den schönsten meines Lebens“. (Seite 505).


    Abenteuerlustige Naturen werden nach dieser Lektüre sofort einen Flug nach Nepal buchen wollen. Und die Couch-Potatoes unter den Lesern werden sich freuen, dass jemand für sie die Gefahren und Strapazen des Reisens auf sich genommen hat und ihnen die Erlebnisse dann so überaus lebendig und anschaulich schildert. Das ist fast so, als sei man live dabei.


    Nicht zuletzt geht es in diesem Roman um Familiengeheimnisse und wie man damit umgeht. Die einen erzwingen die Verschwiegenheit ihrer Angehörigen mit brutaler Gewalt, die anderen versuchen zu verdrängen und zu vergessen. Nur Ingrid pflegt ein entspanntes Verhältnis zu den Schatten der Vergangenheit. Sie hat aber auch vergleichsweise wenig zu verbergen …


    Die Autorin
    Steffanie Burow war Art-Direktorin und Werbetexterin, bevor sie gemeinsam mit ihrem Mann ausgedehnte Reisen durch die Länder des Fernen Ostens unternahm, die den Stoff für ihre Romane lieferten. Heute lebt und arbeitet die Autorin in Hamburg.

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

  • Zitat

    Original von Eskalina
    Mein Fazit: Ein super spannender Lesegenuss, der den Leser in eine andere, bunte, exotische und abenteuerliche Welt entführt und der sich nicht auf abgetretenen Pfaden bewegt, sondern erfrischend anders zu unterhalten weiß.


    Genau so ist es. :write
    Im Tal des Schneeleoparden ist ein wunderbar unterhaltsames und kurzweiliges Buch.
    Der Leser wird, wie Eskalina schon schrieb, in eine fremde und unbekannte Welt ( so ging es zumindest mir ) entführt, welche so faszinierend dargestellt wird, dass es eine grosse Freude ist, das Buch zu lesen.
    Durch den fesselnden Schreibstil kommt keine Minute Langeweile auf. Im Gegenteil, am liebsten würde man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.
    Ein tolles Buch von einer tollen Schriftstellerin. :-)

  • Namaste, ihr lieben Schneeeulen!
    Da ich mir vorgenommen habe, nicht mehr so oft den Rezifred vollzuspammen, melde ich mich erst jetzt mal wieder hier. Ihr glaubt ja gar nicht, wie sehr ich mich über all die wunderschönen Komplimente gefreut habe (natürlich hatte ich alle Kommentare und Rezis auch zeitnah entdeckt und hatte jedesmal rote Ohren, das könnt ihr mir glauben :-))


    Aber ich habe, neben Vandams ausführlicher Rezi und Rosenstolzs Kommentar noch einen weiteren Grund, mich ausgerechnet heute hier zu melden: In einer Stunde hole ich Uma vom Bahnhof ab. Ja, genau DER Uma aus dem Buch! Der nette Mann mit dem kleinen Laden, wo es alles gibt. Ich freue mich wie blöde, habe ihn jetzt einige Jahre nicht gesehen. Er arbeitet seit einer Weile in der Schweiz als Pflegehelfer, aber ich habe es bisher einfach nicht geschafft, ihn zu besuchen ...

    Ship me somewhere's east of Suez,
    where the best is like the worst,
    where there aren't no ten commandments
    an' a man can raise a thirst


    Kipling

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von SteffiB ()

  • Hallo Alle,


    vielen herzlichen Dank der Autorin für die Reise nach Indien und Nepal, sowie in die Hippie-Zeiten, die ich selbst nicht erlebt habe.


    Selten (wirklich ganz selten) bekommt ein Buch von mir die volle Punktzahl, es traf mich wohl......mitten ins Herz. Oder so. Aus verschiedenen Gründen.
    Meine Reisen gingen leider nicht nach Indien und Nepal, aber viele meiner Bekannten/Freunde/Reisebegleiter waren dort und es stand für mich lange auf der to-do-Liste, aber eher im "letzten Leben" ;-)
    Mich selbst verschlug es mehrfach nach Indonesien und es war eine sehr tolle Zeit. Mit Eindrücken, die ich zum Teil wohl nie vergessen werde (als wäre es gestern gewesen...dabei ist es schon lange her...:) und den anderen Teil krame ich gelegentlich mal hervor, zum Beispiel bei der Lektüre dieses Buches.


    Ich bin tief berührt, aus so vielen verschiedenen Gründen, die ich hier gar nicht weiter ausführen mag.


    Vielen herzlichen Dank, dieses Buch ist eines meiner Jahreshighlights (sind meistens nicht mal eine Handvoll wenn das Jahr sich beendet). Ich werde es weiter empfehlen und ganz sicher auch ab und an verschenken.....hach, es war toll ;-)


    Andrea

  • Liebe Andrea buntfisch,
    puh, und dein Kommentar trifft mich jetzt mitten ins Herz (und rettet mir den Tag, da ich mich gerade mit einer mehr als zähen Szene herumschlage).
    Du erwähnst Indonesien – es gibt da noch ein Manuskript, das laut Verlagsplanung 2013 endlich veröffentlicht wird. Die Geschichte wird vielleicht unter einem anderen Namen erscheinen, aber hier bei den Eulen werde ich das ganz deutlich machen. Die Geschichte spielt in Indonesien ...


    :wave Liebe Grüße sendet
    SteffiB

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    Kipling

  • Steffi ,
    da bin ich aber mal gespannt ;-) Und freue mich drauf !
    Für mich war Dein Buch ein Ausflug auch in MEINE Vergangenheit (wenn auch nicht familär...oder nur ein wenig meine Biografie betreffend).....und trotzdem.....
    Mein Mann (der übrigens keinerlei Asien-Reiseerfahrung hat) war ebenso begeistert, er las das Buch vor mir und musste wohl sehr an sich halten, beim darüber-reden nix zu verraten. Aber auch er war "berührt" und das ist bei diesem Mann recht selten. Wunderschönes Kopfkino *knicks*....
    Viele liebe Grüsse
    Andrea

  • Ein ganz wunderbarer Roman, den ich kaum aus der Hand legen konnte!
    Besonders gefallen hat mir Annas Entwicklung oder Selbstfindung. Ich fand es sehr angenehm und realistisch, mal von keiner Heldin, die vor Selbstbewusstsein und Mut überschäumt zu lesen. Ich konnte mich gut in sie hineinfühlen.
    Auch das Ende fand ich grandios und sehr passend für Annas neugewonnene Offenheit und Zuversicht!
    10 Punkte und Lust auf mehr. Ich werde jetzt erstmal herausfinden, wo ich das Jadepferd bekommen kann :wave

  • Nach dem historischen Genuß eines Rebecca Gablé brauchte ich was anderes und griff zu diesem Buch. Gekauft habe ich es letztes Jahr 1. aufgrund der Eulenemfpehlungen, 2. weil es von Steffi ist und 3. weil ich das Jadepferd so mochte.


    Als ich nun anfing zu lesen, habe ich nicht vorher den Klappentext studiert, wie ich es meist mache, sondern fing einfach an. Ich hatte irgendwas erwartet, aber nicht diese Geschichte und war völlig verwirrt, als es nach dem 1. Kapitel aus 1970 nach Deutschland ging. Doch Annas Geschichte hat mich schnell gefangen genommen und so bin ich gerne mit ihr in die Vergangenheit und nach Asien gereist. Dazu der Gegensatz, nämlich Taras Geschichte, die für mich mehr dem entsprach, was ich erwartet hatte. Ich fand den Namen Tara so unasiatisch, da ich ihn in einen andern Zusammenhang setze, aber gut, Steffi wird wissen, wie die Leute da heißen, dachte ich mir. :grin


    Ich könnte auch nicht sagen, in welches Genre ich den Schneeleoparden einordnen würde, Abenteuer, Familie, hm... Egal, aber gut ist er. Spannend, durch die Schilderung Asiens bunt, so dass man sich in fremde Welten versetzt fühlt, als wäre man mittendrin.


    Liebe Steffi, man merkt, wie gerne Du dort warst, wie intensiv Du die Eindrücke gesammelt hast und vor allem ist es klasse, wie Du darüber berichten kannst.


    Von mir 9 Punkte, Daumen hoch.

  • Im Tal des Schneeleoparden – Steffanie Burow


    Roman
    512 Seiten
    Verlag: Knaur TB (10. September 2010)
    ISBN: 978-3426506592



    Inhalt
    Annas heile Welt zerbricht, als das Leben ihrer Mutter nach deren Unfalltod in einem neuen Licht erscheint – weitaus abenteuerlicher, als sie es bisher vermutet hatte. Mutig begibt sich Anna auf Spurensuche, die sie bis nach Nepal führt, wo sie die Wege eines Alt-Hippies, eines zwielichtigen Geschäftsmannes und der jungen Nepalesin Tara kreuzt. Immer tiefer gerät Anna in ein Netz aus Lügen, die sich um ihre eigene Herkunft ranken. Bald wird sie zum Spielball in einem Machtkampf, der weit in die Vergangenheit zurückreicht. Als Anna begreift, dass alle Fäden bei dem sagenumwobenen Schneeleoparden zusammenlaufen, schwebt sie bereits in höchster Gefahr...


    Über die Autorin
    Steffanie Burow war Art-Direktorin und Werbetexterin, bevor sie gemeinsam mit ihrem Mann ausgedehnte Reisen durch die Länder des fernen Ostens unternahm, die den Stoff für ihre Romane lieferten. Heute lebt und arbeitet die Autorin in Hamburg.


    Meine Meinung
    Was für ein Roman!
    Steffanie Burow gelingt es von Anfang an, mich mit in die von ihr erzählte Geschichte zu nehmen, mit in diese mir so fremde, faszinierende Welt.


    Ich habe bewusst nicht so viel über dieses Buch in Voraus gelesen, kannte nur den Klappentext, obwohl ich im Nachhinein sagen muss, dass der doch schon etwas viel über die Richtung, in die die Geschichte gehen wird, verrät.
    Schritt für Schritt lernen wir die starken Figuren des Romans kennen, erschließen sich mehr und mehr die Zusammenhänge. Bilderreich stürzt man mit Anna, die anfangs noch recht unbedarft ist, mitten ins Abenteuer.


    Der Roman hat mich unterhalten. Der Roman hat mich berührt. Der Roman hat mir Neues vermittelt, so dass ich etwas gelernt habe.


    Ein größeres Kompliment kann man einem Roman wohl kaum machen.


    9 Punkte von mit!

  • Hier ist ja schon so viel gesagt worden, daher versuche ich auch mal meine Leseeindrücke - nachdem ich das Buch gerade beendet habe - zusammenzufassen. Ich hatte am Anfang mit der Welt der Hippies und auch mit Indien und Nepal zuerst meine Probleme, die Schilderungen musste ich konzentriert lesen, aber ich habe zum Ende des Romans bewusst festgestellt, dass es mir dabei dann wie Anna im Buch ging - ich bin immer mehr in diese Umgebung eingetaucht und fand mich da auch besser zurecht, habe die Sachen schneller verstanden und war dann auch von der Verflechtung der einzelnen Geschichten am Ende doch überrascht. Die Figuren gefielen mir richtig gut und über das Ende kann ich nicht meckern, auch wenn ich da vielleicht doch (nochmal)

    Auch so wurde sehr deutlich, wie es Anna dabei geht, auf den Spuren ihrer Mutter zu wandeln.


    Begeisterte 9 Punkte.