....heute im Stau gestanden hätte
....verschlafen hätte
....oder gar Angst vor Kirchen hätte...
...... aber- weder stand er im Stau, noch verschlief er, noch machten ihm Kirchen große Probleme. - Das war unser Glück
Die Lesung in der Hauptkirche St. Katharinen in Hamburg war ein voller Erfolg.
Schon Wochen vorher als wir erfuhren, daß Sebstian mal wieder die Hansestadt aufsucht, besorgten Miss J und ich uns die Karten.
Heute fuhren wir dann nun gen Hafen - suchten die Katharinenkirche, dachten noch "wir sind ja viel zu früh dran, nicht daß wir noch ewig im Regen stehen müssen", da kamen wir auch schon an - und waren nicht einmal die ersten.
Im Gegenteil - dort stand bereits eine kleine Schlange. Ok, die Hamburger wissen eben was gut ist
Wir wurden dann auch tatsächlich etwas früher eingelassen - die Kirchenleute hatten Erbarmen mit uns und konnten uns nicht im Regen stehen sehen.
Als dann Sebastian die Bühne - ok in dem Fall eher den Altar betrat, ging es nach eine kurzen Ansprache des Pastors auch schon fast direkt los.
Gewohnt locker begann Sebastian auch direkt zu erzählen, von der Enstehung des Buches - der Augensammler - wie sich die Ideen in seinem Kopf zusammensetzten und dann zu seinem Psychothriller zusammensetzten
Intensiv hatte er sich im Vorfeld mit dem Thema "blind sein" beschäftigt und ließ uns dann auch an den Ergebisse der Recherechearbeit, die bei diesem Buch besonders aufwendig waren, teilhaben.
Zwichendurch las er immer mal wieder einige Parts aus dem Buch - stand auf und kommentierte anschließend gleich wieder und machte es dadurch noch spannender.
Ganz besonders an seinen Lesungen mag ich einfach seine Art und Weise des Erzählens.
Er stellt sich hin und redet frei von der Leber weg, ohne Zettel, einfach so locker aus dem Stand.
Auch Fragen beantwortet er zwischendurch und wird auch bei den ungewöhnlichsten Fragen nie aus dem Konzept gebracht, sondern macht einfach locker weiter.
Zusätzlich ist er äußerst humovoll.
Ich schätze mal, hätte Sebastian im Mittelalter gelebt, wäre er ein berühmter Geschichtenerzähler gewesen, die Edelfräulein hätten an seinen Lippen gehangen und die Minnesänger wären vor Neid erblaßt
Fazit:
Es war eine wunderbare, sich sehr lohnende Lesung mit einem Autor der das Talent hat mit seinem Publikum umzugehen, es mit einzubeziehen, es zu unterhalten und es immer wieder schafft so spannend zu erzählen, daß ihm alle gebannt zuhören und es bedauern, wenn die Zeit um ist.
Hier kam noch die Atmosphäre der Kirche hinzu, die es noch wirkungsvoller auf mich wirken ließ als letztes Mal bei seienr Lesung in einer "normalen" Veranstaltungshalle"
Auch darf nicht unerwähnt bleiben, daß er sich hinterher noch viel Zeit nahm, sämtliche Signierwünsche zu erfüllen und auch Fragen zu beantworten.
Und das brauchte Zeit, viel Zeit, da die Schlange doch sehr sehr lang war.
Natürlich standen Miss J und ich auch darin und warteten geduldig.
Ein paar Bilder kommen später auch noch - ohne Photoapparat geht ja nun gar nicht, nicht bei Sebastian