Wie stellt ihr euch die ideale Leserunde vor?

  • Ich fange auch am Starttag an. Ganz selten auch schon vorher, aber nur, wenn abzusehen ist, dass ich nicht genug Zeit haben werde zum lesen.
    Meistens lese ich doch eher schnell und will am liebsten gleich diskutieren, aber es kommt vor, dass die LR schleppend anfängt und es dauert, bis jemand auch da ist. Das ist manchmal schon frustrierend!
    Ich schaue auch immer noch in die Leserunden rein, auch wenn ich schon lange fertig bin, damit die Nachzügler nicht so allein sind, aber irgendwie hat das dann doch den faden Beigeschmack von kaltem Tee. Schade!

  • Ich denke, zur nächsten Leserunde werde ich persönlich einen Tag früher starten, da ich wie Lese-rina auch zu den langsamen Lesern gehöre, einfach, um mal zu testen, ob ich dann mithalten kann. Und das Kommentieren anderer Beiträge habe ich auch sehr gerne, wie das Gummibärchen ... :grin


    Ah ja, jetzt ist mir eingefallen, was ich noch sagen wollte: Wenn ich absehen kann, dass ich mal wieder später einsteigen werde, sage ich im Leserunden-Thread Bescheid, dass es eben später wird, ich aber auf jeden Fall dabei bin. Ich finde es zumindest höflich, wenn man sich kurz meldet.

  • Interessant, dass sich so viele einen zeitgleichen Einstieg der Teilnehmer wünschen. Natürlich ist es Sinn der Leserunde, dass man gemeinsam liest und dazu ist es wichtig, dass alle halbwegs zeitnah das Buch zur Hand nehmen.


    Persönlich fühle ich mich oft etwas unter Zeitdruck, wenn ich es mal glücklich geschafft habe, pünktlich zu starten, dann aber sehe, dass einige Mitleser schon am ersten Tag, am besten noch morgens, munter im letzten Abschnitt posten.
    Das verleitet dann schon mal zum Vorauslesen, ehe die Runde beginnt.

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



    “I wasn't born a fool. It took work to get this way.”
    (Danny Kaye) :flowers

  • Zitat

    Original von Gummibärchen
    Ich glaube, meine bisher beste Leserunde war die private Leserunde zu Laymons "Die Insel", weil da alle Teilnehmer wirklich viel diskutiert haben. Lag sicher zum Teil auch am Buch, aber nicht nur. Hat mir sehr gut gefallen, so stelle ich mir eine ideale Leserunde vor.


    Stimmt, das war meine erste und bisher schönste Leserunde. Soweit ich es in Erinnerung habe, waren damals aber auch nicht sooo viele Eulen dabei und es war alles relativ übersichtlich...
    Obwohl das nichts heißen soll.
    Bei Arno Strobels "Der Trakt " waren auch sehr viele Leser dabei, inkl. Autor, und sie hat aber auch sehr viel Spaß gemacht.

  • Zitat

    Original von Herr Palomar
    Allerdings habe ich in letzter Zeit das Problem, dass keine Bücher in LR gelesen werden, die mich interessieren. :-(


    Das geht mir ähnlich - ich erinnere mich noch mit Freude an die Leserunde zum Buch von Thomas Pynchon oder auch die Leserunde zu "Der Turm". Vielleicht kann man ja das neue Buch von Thomas Pynchon, das bald erscheinen wird, zusammen lesen. :-)

  • Danke für eure vielen Antworten zu meiner Frage: Wann mit dem LR-Buch beginnen? Ich werde wohl in der nächsten (wann immer die auch sein wird) wieder am Starttag anfangen - irgendwie mag ich nicht vorlesen. Und hoffe auf Teilnehmer, die entweder ebenfalls langsamer lesen (Iszla bin ich dabei ja schon öfters begegnet :wave), oder später anfangen oder auch mit den Nachzüglern noch posten (wie es Clare sehr vorbildlich bei der Shakespeare-LR gemacht hat :kiss).

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Zitat

    Original von Clare
    (...) Ich schaue auch immer noch in die Leserunden rein, auch wenn ich schon lange fertig bin, damit die Nachzügler nicht so allein sind, aber irgendwie hat das dann doch den faden Beigeschmack von kaltem Tee. Schade!


    Das mit dem kalten Tee hat was :grin
    Da ich ja Leserunden "nur" als Autor begleite, habe ich es mir zur Angewohnheit gemacht, so lange reinzuschauen, bis der oder die letzte Leser/in am Ende angekommen ist - es ist ja oft so, dass die "langsamen" Leser die interessantesten sind - sie achten auf die kleinen Dinge, die im "schnellen Rausch" des Lesens auch mal untergehen, für die Autoren aber manchmal sehr lange brauchen, sie zu recherchieren und in die Geschichte einzufügen. Außerdem bin ich natürlich gespannt, ob und wie der letzte Leser das Ende dann sieht ... so :grin oder so :cry


    Es wurde zwar hier aus Lesersicht gefragt, aber als Autorin wünsche ich mir für eine Leserunde: eine nicht zu große Gruppe Interessierter, die gleichmäßig mitliest und kritisch und konstruktiv ist und gerne auch die abentuerlichsten Fragen stellt :-] Auch für Autoren ist es ein besonderes Erlebnis, Leserunden zu begleiten, und es macht einfach mehr Spaß, wenn - wie hier auch schon mehrfach geschrieben wurde - tatsächlich über das Geschriebene und Hintergründe, den Stil oder Ähnliches diskutiert und weniger inhaltlich zusammengefasst wird.


    Herzliche Grüße
    Nikola

  • Als immer noch relativ neue Eule habe ich bisher erst an zwei LR teilgenommen und bin nicht sicher, ob es noch sehr viel mehr werden.


    Die erste LR -auf die ich mich sehr gefreut hatte- war für mich eine ziemliche Enttäuschung.
    Es waren sowieso nur relativ wenige Teilnehmer, von denen zwei schon innerhalb der ersten 3 Tage in allen Abschnitten gepostet hatten und dann nie mehr gesehen wurden. Das hat mich total irritiert, weil das wohl kaum der Sinn einer LeseRUNDE sein kann.
    Auf diese Weise liest man ja wohl besser für sich allein oder schreibt seine Beiträge in "Ich lese gerade..." und dann die abschliessende Rezi und Fertig!


    Von den anderen Teilnehmern sind einige sehr spät eingestiegen, sodass nicht wirklich viel diskutiert wurde. Eigentlich waren die meisten (für meine Erwartung auch die Autorin) nicht sehr präsent.
    Das war doppelt schade, weil das Buch genug Stoff für interessante Diskussionen geboten hätte (Gewalt in der Ehe/Die Rolle der Frau im vorigen Jahrhundert, etc.).


    Vier Tage vor dem offiziellen LR-Ende habe ich im vorletzten Abschnitt des Buches gepostet -dann kamen keine Reaktionen oder sonstige Posts mehr.
    Das hat mir -ehrlich gesagt- die Lust derart genommen, dass ich mir Beiträge im letzten Abschnitt und auch eine abschliessende Rezi "geschenkt" habe. Der Frust war zu gross.


    Die zweite LR hat dann sehr viel mehr Spass gemacht (und mich dazu gebracht, es doch noch einmal zu versuchen). Es wurde lebhafter diskutiert, gerätselt, die Autorin war wesentlich präsenter usw.


    Auch ich schaue immer mal wieder in die abgelaufene LR an der ich teilgenommen habe.
    Aber ich finde es schwierig, auf Posts einzugehen, wenn ich den weiteren Handlungsverlauf schon kenne. Ich kommentiere dann ja auf einem ganz anderen Wissensstand als der Vorposter.
    Das ist dann tatsächlich "kalter Tee" (oder in meinem Falle eher kalter Kaffee :lache )


    Jetzt bin ich sehr gespannt, wie meine nächste LR verläuft, denn aller (hoffentlich) guten Dinge sind ja bekanntlich immer drei. :gruebel

    lg butterfly49

    "Sapere aude" "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen."
    (Quintus Horatio Flaccus)


  • Vielleicht musst du mal an einer LR teilnehmen, die ich erstellt habe :grin
    Ich fühle mich für meine LR's verantwortlich und bin als Moderator präsent.
    Ich gebe dir recht, denn auch mich frustriert, wenn sich erst viele Mitleser melden und dann so einige gar nicht erst anfangen. Aber das wird wohl nicht rauszukriegen sein und liegt vielleicht einfach an menschlicher Vergesslich- und Verlässlichkeit.


    Lass dich nicht entmutigen! Leserunden sind eine tolle Sache, und manche haben mir echt 'was gebracht oder mich auch durch Bücher gebracht, die ich allein vielleicht abgebrochen hätte und damit etwas verpasst hätte.

    - Freiheit, die den Himmel streift -

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  • Hallo butterfly,
    ich habe gerade mal geschaut welche Leserunden du gemeint hast. Beide Autorinnen haben fast gleichviele Beiträge in den jeweiligen Leserunden geschrieben und sich entsprechend toll eingebracht. Man darf schließlich nie vergessen, dass die Leserundenbegleitungen in deren Freizeit statt finden und wir uns über jeden Autor freuen sollten, der seine Zeit bei uns verbringt.
    Ich weiß nicht warum immer die Leserunden mit Familienromanen so leiden, letzten Sommer hatten wir das Problem bei dem Buch "Im Land der Feuerblume" von Carla Federico. Es gab kaum Beiträge, dabei hätte man zu dem Buch sehr viel schreiben können (ich habe es letztes Jahr im Urlaub gelesen und kann es deshalb beurteilen). Ich glaube es gibt einfach Bücher die fängt man an und hört erst wieder auf, wenn man auf der letzten Seite angekommen ist. Zwischendurch möchte man nicht gestört werden und auch keinen Kommentar in einer Leserunde schreiben. Am Ende des Buches kann man sich dann wahrscheinlich auch nicht mehr aufraffen, auch wenn man sich vorher angemeldet hat.
    Vielleicht schreibst du ja doch noch eine Rezi zu deinem Leserundenbuch, die Autorin würde sich sicherlich sehr darüber freuen. :wave

  • Ich habe in der betreffenden LR mitgemacht und muss butterfly Recht geben, dass das eine der weniger fruchtbaren LRn war, die ich schon mitgemacht habe.


    Das soll nicht heißen, dass die Autorin zu wenig präsent war. Sie hat die LR sehr ausdauernd begleitet. Aber wenn man als Neuling mit so einer weniger aktiven LR anfängt, verstehe ich, dass man ein bisschen enttäuscht ist. Man sollte aber auch nicht vorschnell urteilen und es weiter probieren.

    Ich persönlich fand die Aussagen der Beteiligten der angesprochenen LR im Vergleich zu anderen nicht so konstruktiv, was zu wenig echten Gedankenaustausch geführt hat. Aber das ist in jeder LR unterschiedlich, ganz nach dem Charakter der Teilnehmer, des Autors und des Buches.


    Deswegen würde ich butterfly einfach empfehlen, weiter Erfahrungen mit neuen LRn zu sammeln. :wave

    smilie_sp_274.gif
    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Jeder nimmt die Geschichte anders wahr, deswegen sollte man schildern, was in dem Buch passiert, danach kann man über das Buch diskutieren.

    Zitat

    Bücher haben Ehrgefühl, wenn man sie verleiht, kommen sie nicht zurück. T.Fontane


    :lesend :fruehstueck
    Ich lese Thomas Mann; Der Zauberberg;

  • veronika :


    die Praxis sieht bei einigen Leserunden jedoch leider so aus:
    jeder Leserundenteilnehmer fasst den Abschnitt in eigenen Worten zusammen... und das wars.


    Dafür brauche ich nicht an einer Leserunde teilnehmen. Erstens ist es total nervig sich durch die x-te Zusammenfassung zu scrollen (früher oder später lese ich die auch gar nicht mehr) und zweitens: ich habe das Buch auch gelesen! Wenn man sich evtl darauf beschränken würde, nur die Dinge, die einem besonders aufgefallen sind, zu beschreiben... :gruebel


    Fairerweiese muß man natürlich sagen, daß es vom Buch abhängt (und von den Leserundenteilnehmern!), ob und wieviel diskutiert wird. Bei einigen Büchern gibt es tatsächlich nicht viel dazu zu sagen oder es verhält sich so wie Wolke auch schon gesagt hat: das Buch ist so gut, daß man es in einem Rutsch durchliest.

    Ich weiß nicht, was das sein mag, das ewige Leben.
    Aber dieses hier, das diesseitige, ist ein schlechter Scherz. (Voltaire)

  • Ich finde auch, es reicht, wenn ein - vorzugsweise der zuerst postende - Leserundenteilnehmer eine kurze Zusammenfassung postet. Die anderen können ja dann auf das, was ihnen davon besonders wichtig oder was sie anders wahrgenommen haben, beschränken. Auch dann sollten Diskussionen möglich sein.
    Schön wäre es, wenn alle ungefähr zugleich anfangen, aber ich weiß aus eigener Erfahrung, dass das nicht immer klappt.
    Besonderen Spaß machen Leserunden, wenn die Autoren sich aktiv einbringen und man ihnen Fragen stellen kann.

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Ich habe bereits bei so einigen Leserunden mitgemacht und darunter waren sowohl sehr gute und auch weniger gute. Meine bislang beste und wahrlich idealste war wohl die private LR zu 'Der Schatten des Windes'. So viel habe ich wahrlich noch nie über ein Buch diskutiert und spekuliert :-]


    Wenn ich bei einer LR mitlese versuche ich stets, etwas langsamer als sonst zu lesen. Bei manchen Büchern ist das aber so gut wie nicht möglich und so bin ich dann auch meistens ziemlich schnell fertig. Dennoch achte ich darauf, auch weiterhin bei der LR aktiv zu bleiben. Das klappt auch oft ganz gut, nur bei manchen Büchern gibt es halt nicht viel zu schreiben.


    Was ich immer etwas schade finde, ist wenn ein Teilnehmer nur schnell die eigene Meinung postet und sich dann aus der LR zurückzieht. So kann ja gar keine richtige Diskussion entstehen :-(

    :lesend
    Rachel Aaron - The Spirit Rebellion
    Patrick Rothfuss - Der Name des Windes
    Stefan Zweig - Sternstunden der Menschheit