Beschreibung:
Ein geldloser junger Medizinstudent träumt von einer Reise nach und durch Amerika. Eine reiche alte Dame sucht einen Flugbegleiter, der sie zu ihrem Sohn in eben jenem Amerika bringen soll. So der Deal. Man findet sich und begibt sich auf die Reise. Das alles anders kommt als geplant, ist klar.
Eindruck:
Ich habe dieses Buch gerne und schnell gelesen. Die Figuren sind genau geschildert, gerade Konrad, dem Studenden, kann man in den Kopf schauen, seine Gedanken und Überlegungen verfolgen. Amanda, die alte Dame, ist deutlich undurchsichtiger, eigentlich betrachtet man sie nur aus Konrads Augen. Gemeinsam gehen sie auf einen wilden Roadtrip durch Amerika, ein Amerika, das mir nicht recht gefallen möchte. Es zeigt all seine Highlights, alles, was man sich als Tourist vorstellt und durchziehen möchte, wenn man schon mal dort ist. Autos, Highways, Motels, Coca-Cola. Ein paar Abstecher auf Inseln und zum Volk (Amish ...). Über die Amerikaner an sich erfährt man allerdings nur wenig. Vielleicht ist das auch nicht das Ziel des Buches.
Fazit:
Für mich macht das Buch den Eindruck, als sei es die geeignete Reiselektüre für alle, die sich schon immer mal auf den Weg durch Amerika machen wollten. Da ich diesen Traum nicht hege, habe ich mich mehr auf die beiden Hauptfiguren konzentiert. Sie haben mir gefallen, sie sind keine Schablonen, gerade Amanda. Sie ist nicht leicht einzuordnen, entscheidet oft anders, als erwartet und gönnt sich, was ich mir vorgenommen habe, sollte ich einmal so alt werden: Skurrilität, Originalität, Selbstständigkeit. Trotzdem umweht sie ein Hauch der Verletzlichkeit, den man hat, wenn man alt ist, Menschen überlebt, Geschichte erlebt, körperlich verfällt. Ich habe das Buch gerne und durchgehend gelesen, fand es spannend, weder blass noch zu farbig. Die Sprache ist klar und wenig verschnörkelt. Vielleicht lese ich es wieder.