Gedankenaustausch und persönliche Erfahrungen mit "Ausländern"

  • Zitat

    Original von Voltaire
    [...]
    Seitens der Bundeswehr versucht man "soweit wie möglich" den religiösen Ernährungsvorschriften zu entsprechen. Einen Rechtsanspruch kann man aus dieser Absichtserklärung allerdings nicht herleiten.


    Okay, stimmt, dass habe ich Dummerchen nicht bedacht.


    Uns wurde von den Ausbildern und Vorgesetzten immer gesagt, dass Muslime ein Recht drauf hätten. Aber das waren logischerweise auch nicht alles Juristen oder sonstwas für Leute, die zwingend Ahnung davon hatten. Die meisten haben es wohl so verstanden wie ich: Falsch.


    Aber man lernt im Leben ja immer etwas dazu, Danke :grin

  • Zitat

    Original von Gummibärchen


    Dann sind wir hier einfach anderer Ansicht. Wenn eine verschleierte Frau an mir vorbeiläuft und ich sie NICHT schief anschaue, hat das in meinen Augen nichts mit Anpassen meinerseits zu tun bzw. - wenn man es so sehen möchte - ist für dieses "Anpassen" ja nun wirklich kein Aufwand erforderlich. Sicherlich muss man sich zu einem (wohl großen) Teil anpassen. Aber es gibt Dinge, die auch in einer anderen Kultur weiterhin problemlos möglich sind (oder es sein sollten und können) und diese kann ich doch einem Moslem (oder wem auch immer) zugestehen. Ich sehe das Problem ehrlich gesagt nicht so ganz.


    Bei einer verschleierten Frau (niqab, chador) habe ich schon Vorbehalte, da dies ein Zeichen von fehlender Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau ist (und ich aufgrund persönlicher Erfahrung sehr empfindlich darauf reagiere). Ein niqab ist ein politisches und kein religiöses Statement. Weder Rania von Jordanien, Asma al Assad noch Haya Bint Al-Hussein tragen eine Kopfbedeckung geschweige denn eine Vollverschleierung.


  • Man könnte die Versorgung auch dahin ändern, dass gar kein Schweinefleisch mehr verarbeitet wird. Bei den vielen Moslems, die inzwischen wehrpflichtig sind, halte ich das für die logische Folge. Kein Christ muss verzichten, wenn er kein Schweinefleisch isst.

  • Zitat

    Original von woelfchen


    Man könnte die Versorgung auch dahin ändern, dass gar kein Schweinefleisch mehr verarbeitet wird. Bei den vielen Moslems, die inzwischen wehrpflichtig sind, halte ich das für die logische Folge. Kein Christ muss verzichten, wenn er kein Schweinefleisch isst.


    In diesem Zusammenhang sei der Hinweis erlaubt, dass die Wehrpflicht zurzeit ausgesetzt ist. Die jungen Männer aber, die nun freiwillig Wehrdienst leisten müssen sich den Gegebenheiten anpassen. Niemand zwingt sie zur Bundeswehr.


    Würde man kein Schweinefleisch mehr verarbeiten, würde das die Kosten für die Ernährung der Soldaten deutlich erhöhen. Nach der Heeresdienstvorschrift hat das Essen für die Soldaten einen genau festgelegten Anteil an fleischlichen Nährstoffen - würde man die nun ausschließlich über Rindfleisch den Soldaten geben, erhöhte dieses die Kosten für die Fleischbeschaffung. Rindfleisch ist nun einmal teurer als Schweinefleisch. Geflügel könnte übrigens den Verzicht auf Schweinefleisch nicht kompensieren.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von Voltaire
    ... Nach der Heeresdienstvorschrift ...


    :rofl Da hab ich noch einen:


    Zitat

    Ab einem Wasserstand von 1.20 m beginnt der Soldat selbständig mit Schwimmbewegungen. Die Grußpflicht entfällt hierbei.


    Am Ende des Baumes hört der Soldat selbstständig mit den Kletterbewegungen auf...


    Noch einer aus der ZDV: Bei Einsatz von Nuklearwaffen kann das Gelände Veränderungen aufweisen. Hierbei ist die Orientierung erschwert.

  • :grin Noch einen geklauten:


    Sitzen ein Leutnant und ein Gefreiter nebeneinander beim Friseur. Der Leutnant wird - nach beendetem Haarschnitt - gefragt:


    "Haarwasser, der Herr?"


    Er antwortet : "Nee, nee, lassen Sie das mal, wenn ich so dufte, denkt meine Frau, ich war im Puff."


    Sagt der Gefreite : "Mir können Sie ruhig Haarwasser drauf tun, meine Frau weiß nicht, wie es im Puff riecht..."

  • Werter Sportskamerad Humpenflug - deine 2,8-Promille-Beiträge erheitern mich immer wieder..... :grin :grin :grin

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Bis jetzt hab ich immer ganz gute Erfahrungen mit mir selbst gemacht, jedes mal, wenn ich irgendwo Ausländer war (was schon öfters passiert ist). Man sollte ja immer über das reden, was man am besten kennt.
    Allerdings hat man mich in Frankreich mal wegen meinen Birkenstocks ausgelacht. Seitdem ich dort aber ganz integrationswillig Ballerinas trage, ist alles ganz prima und fast keiner stört sich mehr an meiner Anwesenheit. Ich denke, andere sollten sich da ein Vorbild an mir nehmen. (Achtung: das war Ironie).


    Nee, jetzt ganz im Ernst: ich finde, dass die Integrationsfrage eine ganz knifflige ist, die meines Erachtens momentan sehr unglücklich pauschalisiert und hochgepusht wird.


    Schwierig finde ich es schon, wenn von "Ausländern" die Rede ist. Damit macht man nämlich eine künstliche, sehr subjektive Differenz zwischen sich selbst und den anderen auf, die einer genaueren Prüfung nicht statthält, allerdings eine prima Schmiede für Vorurteile aller Art ist.


    Ich persönlich (in Bayern/BaWü geboren, in Frankreich aufgewachsen, in Sachsen wohnhaft) werde oft als Fremde wahrgenommen, auch innerhalb eines selben Landes. Und selbst bin ich gar nicht davor gefeit, auch Vorurteile zu haben (ich sag nur: Debatten über "Ossis").
    Aber: ich versuche permanent daran zu arbeiten. Und mich zu fragen: warum finde ich diesen besonderen Menschen/diese Gruppe so fremd? Warum stört es mich, dass er/sie anders ist/sind?


    Persönlich eingeschränkt habe ich mich noch nie wegen eines "Ausländers" gefühlt. Allerdings durfte ich schon oft miterleben wie einem Bekannten aus meinem alten Freundeskreis, der Moslem ist, versucht wurde, Schweinefleisch unterzujubeln. Aber dasselbe Problem haben ja auch Vegetarier. Was sollte denn mein Problem damit sein, die Menschen so leben zu lassen, wie sie wollen? Solange sie mich nicht in Gefahr bringen/physisch oder psychisch angreifen etc.


    Ich find anstatt hier zu überlegen, ob man schon gute "Erfahrungen" mit Ausländern gemacht hat, sollte man überlegen, ob man selbst das Maß der Dinge ist. Ich jedenfalls habe schon tatsächlich gute Erfahrungen mit Toleranz gemacht, welcher Couleur auch immer.

  • Zitat

    Original von Cookiemonster
    ...


    Schwierig finde ich es schon, wenn von "Ausländern" die Rede ist. Damit macht man nämlich eine künstliche, sehr subjektive Differenz zwischen sich selbst und den anderen auf, die einer genaueren Prüfung nicht statthält, allerdings eine prima Schmiede für Vorurteile aller Art ist.


    ....überlegen, ob man selbst das Maß der Dinge ist. Ich jedenfalls habe schon tatsächlich gute Erfahrungen mit Toleranz gemacht, welcher Couleur auch immer.


    Äben!


    "Ausländer" führt in die falsche Richtung.


    Ich kenne ein Uni-Absolventen-Ehepaar gehobener Einkommensklasse, das als Wessis in der Ex-DDR unintegrierbar war, nach wenigen Jahren mehr oder minder fliehen musste.


    Geld, Sprache, Arbeitsstelle, waren absolut nicht das Problem.


    Ich kenne zwei deutsche Ehepaare älteren Semesters, die über 10 Jahre im deutschen Ghetto in Südafrika lebten - jetzt wieder hier im Lande und: Integriert! Arbeit, Freunde, Verein, Nachbarschaft. Hm.

  • Zitat

    Original von Voltaire
    Werter Sportskamerad Humpenflug - deine 2,8-Promille-Beiträge erheitern mich immer wieder..... :grin :grin :grin


    Ich bringe meine tiefste Betroffenheit ein darüber, dass mir deine Schweinefleich-Heeresdienstvorschrift ganz weit hinten vorbei geht und bewundere deine Freude
    an der Literaturgattung "Stumpfsinnige Anweisungen zum Anbohren nicht zu dicker Bretter" (hier: Weissbücher und Schweinefleischprozentanteildefintionsparagraph :cry ).

  • Persönliche Erfahrungen mit Ausländern, Gedankenaustausch...


    Was für eine Überschrift, da könnte man ja glatt meinen, dass es sich um ein neues Waschmittel oder so handelt...


    Also echt, Ausländer sind auch nur Menschen, genau wie wir Deutschen...
    Ich habe ne Menge Ausländer in meinem Freundeskreis und ich habe sie alle verdammt gerne, mein Ex Freund ist ein Libanese, mein Bester Freund auch...



    Es gibt Ausländer, die sind die letzten Arschlöcher, manche sagen, sie gehören ausgewiesen, doch gibt es auch deutsche Arschlöcher, was macht man dann mit denen???? Manche gehören auch ausgewiesen, oder abgeschoben, geht aber leider nicht, da Deutschland ihr Heimatland ist...


    Mit solchen muss man dann auch klar kommen...


    Und am aller besten sind dann noch Leute, die sich darüber aufregen, dass man die Ausländer überhaupt reingelassen hat...


    Sind die deutschen doch selber Schuld, denn die haben sie ja damals reingelassen, also muss man damit jetzt auch leben können...


    Wie gesagt, es sind auch nur Menschen und mal nebenbei erwähnt, ich bin eine Deutsche und manchmal ist es auch nicht grade toll, deutsch zu sein...

    Wenn man von dem getötet wird, den man liebt, hat man keine Wahl.Wie kann man fliehen,wie kämpfen, wenn man damit dem Liebsten wehtun würde? Wenn das eigene Leben das Einzige ist, was man dem Liebsten geben kann, wie kann man es ihm dann verweigern?

  • Eine Integration in einem anderen Land kann wohl nur dann stattfinden, wenn der Zuzügler die Kultur der Einheimischen akzeptiert. Die erste und die stärkste Hürde bei der Integration ist die Sprache, wo Sprachen sich nicht ähneln, wird sich auch nicht die Kultur ähneln. Es wird immer eine "menschliche" Barriere zwischen den Kulturen geben, die das Handeln jener Kulturen für uns einfach nicht "begreifbar" werden lässt; niemand in diesem Forum würde die Mädchenbeschneidung akzeptieren, doch wird sie heute noch in manchen Teilen Afrikas als Kultur angesehen. Für uns einfach nicht vorstellbar, aber in einer anderen Kulturgesellschaft ist sie "hoffähig".
    Die "Akzeptanz" in einer Gesellschaft sollte wie eine Waage gehandhabt werden, nur die gleichmässige Verteilung auf beiden Seiten, garantiert eine Stabilität aller Werte.
    "Wir riefen Arbeitskräfte und es kamen Menschen" gemäss Max Frisch....

    "Der Vogel kämpft sich aus dem Ei. Das Ei ist die Welt. Wer geboren werden will, muß eine Welt zerstören." Hermann Hesse

  • Problem ist, dass viele Ausländer gar nichts Falsches machen und es trotzdem nicht passt. Wir haben auf dem Nachbarflur eine indische Familie, die natürlich auch indisch kocht. Und dieser Geruch zieht vom Hausflur in alle anderen Wohnungen.


    Ein typisches Beispiel, wie sie nichts Falsches machen und die anderen trotzdem empfindlich stört.

  • Zitat

    Original von Delphin
    Oooops. Ich hab gestern mittag auch indisch gekocht. Und gestern abend marokkanisch. :wow :schaem


    Ab und zu ist ein bißchen was anderes, als wenn jeden Tag der Flur nach deren Essen stinkt und von dort in die Wohnungen zieht. Ich habe den Endruck, hier spielen sich viel als Gutmenschen auf, ohne wirklich betroffen zu sein.

  • Zitat

    Original von Vedat
    Eine Integration in einem anderen Land kann wohl nur dann stattfinden, wenn der Zuzügler die Kultur der Einheimischen akzeptiert.


    Genau das ist wohl der wesentliche Streitpunkt in der ganzen Integrationsdebatte, obwohl es eigentlich gleichzeitig der Punkt mit der größten Übereinstimmung ist.


    Was genau bedeutet in diesem Zusammenhang akzeptieren? Die Extrem-Beispiele sind auf der einen Seite die Leute, die erwarten, daß die Ausländer unsere Kultur annehmen, also brav Weihnachten und Ostern feiern, ihre Frauen/Geschwister etc nicht aus Ehrengründen umbringen, sich deutsch einkleiden (mit Jeans und Sweatshirt...) und auf gar keinen Fall bei Rot über die Ampel gehen - auf der anderen Seite fordern manche gar nix, sondern erwarten nur, daß die Ausländer akzeptieren, daß wir nicht so sind wie sie.


    Ich kann, wie die meisten Deutschen, mit beiden Richtungen nicht viel anfangen. Gerade die Tatsache, daß die Sprachkurse hoffnungslos überlaufen sind, zeigt aber imho durchaus eine Tendenz, daß die meisten Migranten sich durchaus in ihrer neuen Heimat integrieren wollen. Und ich bin überzeugt, wenn die Bundesregierungen der letzten 40 Jahre erkannt hätten, daß die Billigjobber nicht nach getaner Arbeit einfach wieder in ihre Heimat abgeschoben werden können, sondern man sie mit Sprachtraining und ähnlichem unterstützt hätte, würden die meisten nicht mehr in prekären Verhältnissen unter "ihresgleichen" leben. Leider wird aber bis heute die Förderung der Migranten in erster Linie als zusätzliche Belastung gesehen und nicht als Förderung zu Integration und wachsendem Wohlstand. Ich fürchte, in diesem Zusammenhang hat der ehemalige Finanzsenator aus Berlin Deutschland locker um Jahrzehnte zurückgeworfen.

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • woelfchen


    verlange von Deinem Vermieter eine Haustür, die besser schließt. Es ist auch sicherer bei all den Ausländern rechts und links und ihren langen Messern.
    Am besten aber, Du ziehst um, in ein rein deutsches Haus. In dem riecht's um diese Jahreszeit nur nach Kohl und Sauerkraut.
    Du kannst gern mal bei mir vorbeikommen und schnuppern.


    Es ist immer so schön zu sehen, wie in der urdeutschen Weihnachtszeit die Herzen aufgehen.



    LeSeebär


    es braucht wohl ein bißchen mehr als einen Einzelnen, um eine Gesellschaft mit Hilfe einiger Äußerungen und eines Buchs um Jahrzehnte zurückzuwerfen?
    Was hältst Du von der These, daß die BRD in puncto 'Ausländer' nie aus der Steinzeit herausgekommen ist?


    Daß die Sprachkurse überlaufen sind, hängt z.B. damit zusammen, daß ihre Zahl in den letzten Jahren kontinuierlich verringert wurde und die der SprachlehrerInnen auch. Von der 'Bezahlung', die man erhält, wenn man das Pech hat 'Deutsch für AusländerInnen' zu unterrichten gar nicht erst anzufangen.




    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus


  • Geh mal in dich, bevor du so einen Unsinn schreibst. Und beantworte mir ganz ehrlich eine Frage: Möchtest du, dass deine Wohnung jeden Tag nach Curry & Co stinkt?

  • Zitat

    Original von woelfchen


    Ab und zu ist ein bißchen was anderes, als wenn jeden Tag der Flur nach deren Essen stinkt und von dort in die Wohnungen zieht.


    Fragt doch mal deine ausländischen Mitbewohner wie die dein Essenduft finden.

  • Zitat

    Original von oemchenli


    Fragt doch mal deine ausländischen Mitbewohner wie die dein Essenduft finden.


    Wenn der ihnen nicht passt, können sie auswandern. In ihrer Heimat können sie stinkendes Essen kochen, bis es die ganze Stadt verpestet; ich lege darauf keinen Wert und die Bewohner des betroffenen Flurs noch viel weniger.


    Aber ich seh schon, hier sind lauter Gutmenschen, die keinen Plan von der Wirklichkeit haben. Wer nicht betroffen ist, kann natürlich sehr tolerant sein bzw. sich tolerant geben.


    Ich bin hier weg, eure angebliche Toleranz, die in Wirklichkeit nur Gutmenschentum fürs eigene Gewissen ist, widert mich an. Ich werde ohnehin nie klären können, ob ihr eueren Stuß selbst glaubt oder ob ihr hier nur Imagepflege (evt. fürs eigene Geswissen?) betreibt.