Hm, ich habe jetzt wirklich einige Zeit überlegt, ob ich mich ins Thema einmische, zumal es sozusagen "gefährliches Pflaster" ist. Nicht nur, dass das Thema an sich schon Spinnweben ansetzt und nun wieder aufgebauscht wurde, es ist auch ein Gebiet, in dem viele - teilweise sehr festgefahrene- Meinungen aufeinanderprallen.
Wie auch von anderen schon festgestellt wurde, muss ja auch ein ganzer Katalog anderer Spekulationen miteinbezogen werden, wenn man sich schon ein Urteil über Menschen erlauben möchte, die man an sich gar nicht kennt, schon gar nicht den Einzelnen, man vielleicht einem oder zwei von besagter Gruppe persönlich begegnet ist, ansonsten aber nur mit Fremdmeinungen konfrontiert wurde, die leider oftmals nur darauf zielt, einen Sündenbock zu finden.
In meinen Augen ist es auch gar keine Frage der Nationalität oder Religion, dass genannte Probleme bestehen, eher sogar Zeitverschwendung, sich darauf zu berufen. Sie bestehen und das ist das eigentliche Problem und es sollte die Ursache erforscht werden und nicht, ob man es einer bestimmten Herkunft zuschieben kann.
Im Prinzip müsste man - sofern es überhaupt erwünscht ist, sich näher mit den Vorwürfen, die untrüglich gemacht wurden, zu befassen - feststellen, woher diese Behauptungen überhaupt kommen. Statistiken? (welcher Politiker war es --> "Ich glaube nur an Statistiken, die ich selbst gefälscht habe"). Fernsehen? Persönliche Erfahrung? Wenn ja, mit wie vielen?
Natürlich gibt es unumstößliche Tatsachen, aber manchmal wird man zugeben müssen, dass das gefestigte, eigene Vorurteil zum Teil ziemlich schnell zerrüttet werden kann, wenn man bereit ist, alles auch mal aus einer anderen Sichtweise zu sehen.
Dass man sich - zumindest so, dass man überlebensfähig ist - an das Land, in dem man sich befindet so gut wie möglich/nötig anpassen muss, dürfte klar sein. Aber kann man verlangen, dass diese Anpassung weit in die Religion von zum Teil tiefgläubigen Menschen (in einem Land, in dem Religionsfreiheit herrscht!) reicht? (nur ein Gedankenansatz)
Dann wäre noch die Frage zur Kriminalität und den "Schmarotzern".
Dazu Gegenfrage: Tatsächlich? Ausländer (übrigens ist der Ausdruck durchaus gerechtfertigt. Der Begriff ist nur emotional-negativ geprägt. Oder sind wir nicht AUCH Ausländer, wenn wir uns in einem anderen als unserem Heimatland befinden?) sollen hierbei auffallend oft in den Statistiken führen?
Wie kann es dann sein, dass sich dann gerade in den von den "Deutschen" unbeliebten Berufen besagte Ausländer finden? Vielleicht, weil sie sich NICHT zu schade für etwas sind, das Geld einbringt?
Natürlich gibt es auch jene, die Sozialleistungen ausnutzen wo es nur geht, aber die findet man GERADE bei den "Deutschen" auch.
Zum Thema der Kriminalität: Diese ist immer ein Spiegelbild der Gesellschaft und hat ÜBERHAUPT nichts mit der Nationalität zu tun. Hier spielen eher Erziehung und die Medien eine Rolle. Wer findet den Fehler: "15-Jähriger verprügelt 13-Jährigen". "15-Jähriger Türke verprügelt 13-Jährigen".
Und zum Thema der Sprache finde ich Kritik allerdings angebracht. Aber auch hier gibt es Solche und Solche (wie immer). Dass sie unter sich in ihrer Muttersprache reden ist völlig klar, nachvollziehbar und kein Problem. Wer würde das nicht machen? Ein "Grundwortschatz" sollte allerdings bestehen (was er meist auch tut). Allerdings sollte man auch hier hinterfragen ob das "Verweigern" und das nicht vorhandene Erlernen der Sprache nicht Provokation ist, die durch durchaus vielerorts entgegengebrachte Feindseligkeit (z.T. vielleicht auch unbewusst)entstand . Aktion - Reaktion.
Und zur politischen Meinungsmache: Steinigt mich, aber kommt es nicht gerade Recht, dass u. A. das Feindbild Muslime in der Bevölkerung gefestigt wird in Zeiten, in welchen man sein "Überwachungskonzept zur Sicherheit vor "Terroranschlägen"" festigen möchte? Klingt für den ein oder anderen vielleicht weit her geholt, aber im Eingangsposting wurde ja nach "Gedanken" gefragt
lg