Welcher Religion/Kirche gehört Ihr an?

  • Doc:


    hm, beschäftige mich zur Zeit ein bißchen mit Buddhismus / Hinduismus aber eigentlich nur weil es mich interessiert, nicht weil ich daran glaube.


    Da es mir im Moment nicht besonder gut geht und ich ein bißerl depressiv bin, neige ich wohl jetzt grade dazu an gar nichts zu glauben. Kein Gott, keine Götter, keine heiligen Bücher..... wozu auch....

  • Offiziell bin ich römisch-katholisch. Sehr religiös bin ich aber nicht. Ich stummel mir meinen Glauben immer wieder neu zusammen, meistens kommen da ganz wirre Sachen raus, deshalb versuch ich das gleich lieber gar nicht zu erklären.

  • Ich habe eben »Andere« gesagt, obwohl das so nicht stimmt.


    Ich wurde ohne befragt zu werden als Winzling römisch-katholisch getauft. Einen wirklichen Bezug zu dem Verein habe ich nie gefunden.


    Nachdem sich in den 90-ern die katholische Kirche in Deutschland (und Rom?) in den gesellschaftspolitisch relevanten Themen wie Abtreibung immer mehr Richtung Mittelalter verabschiedet hat, bin ich ausgetreten.


    BTW: Ich bin kein Abtreibungsbefürworter. Wer mich kennt, weiss, dass ich erzkonservativ bin. Aber die frauen- und damit menschenverachtenden Thesen, die damals in der katholischen Kirche gängig waren, die haben mich aus dieser staatlich subventionierten Sekte vertrieben.


    [Staatlich subventioniert, damit meine ich die Kirchensteuer. Wenn es die nicht gäbe, müssten sich die Herren in Rom schon was einfallen lassen, um das Volk so zu ködern dass es nicht nur (Tendenz sinkend) in die Kirche rennt, sondern auch Geld dort lässt.]


    Ich bin ein bekennder Verachter der Amtskirche.


    Aber ich respektiere jeden, der glaubt und gläubig ist.


    Ich will keinen mit meinen Äusserungen treffen.


    Nur glaube ich, dass die katholische Kirche (unter deren Obhut ich christentechnisch aufgewachsen bin...) einen schlimmeren Apperat aufgebaut hat als seinerzeit der KGB.


    Grüsse von einem, der sich von der katholischen Amtskirche verabschiedet hat...

  • Ich bin evangelisch getauft und konfirmiert, weil es in meiner Familie einfach si gemacht wurde- es stand niemals zur Debatte ob ich das vielleicht nicht möchte.
    Da Mama Sterntaler allerdings voll aufgeht in ihrem Kinderkirchenklub, bin ich zur Zeit nur aus dem Grund noch Kirchenmitglied, weil ich sie nicht verletzen möchte.


    Fest steht aber: ich werde NICHT kirchlich heiraten (auch wenn es romantisch ist, aber Kirche ist keine Attraktion sondern da steckt mehr dahinter finde ich) und ebenso werde ich mein Kind NICHT taufen lassen. Ich möchte, dass meine Kinder selbst entscheiden, was sie möchten und würde sie unterstützen, wenn sie sich einen Glauben aussuchen möchten.


    Davon abgesehen werde ich außerdem so lange aus der Kirche nicht austreten, wie ich nicht weiß, wie meine berufliche Zukunft aussieht. Nach meiner Zeit im Altenheim weiß ich, dass ich die Stelle nicht bekommen hätte, wenn ich aus der Kirche ausgetreten wäre. Klar ist das unehrlich- aber alles in allem kann ich damit leben, warum ich noch Mitglied bin.

  • Tja, ich wurde wie früher üblich als Säugling getauft (römisch-katholisch), wuchs dann in einer katholisch geprägten Familie auf, aber mein Verhältnis zur Gemeinde blieb neutral. Deshalb nimmt es wohl niemanden wunder, daß ich der Amtskirche zunehmend den Rücken kehrte. Ausgetreten bin ich allerdings erst 1988 in einem oberbayerischen 1.500-Seelen-Kaff am Alpenrand; damals hängte der örtliche Pfarrer meinen Namen in den Schaukasten mit den Bekanntmachungen, und wenn ich einkaufen ging, verstummten die Dörflerinnen und schauten verkniffen oder wandten sich ab.
    Nein, es war nicht wirklich schlimm -- aber bezeichnend. Und es bestätigte mich in meiner Entscheidung.


    Ich hatte schon seit frühen Teenagertagen die ganze Palette der nicht-institutionellen Glaubensangebote (ausgenommen Sekten) durchlaufen, und mich dabei mit mit einigen esoterischen Richtungen beschäftigt, die mir allerdings viel "Geheimnis", aber kaum Antworten auf meine Fragen boten. Es folgte eine Auseinandersetzung mit dem Buddhismus, dann seit Beginn des Studiums die Beschäftigung mit philosophischen Ansätzen.
    Weder mit dem bärtigen Strippenzieher der kindlichen Phantasie noch mit den nebulösen Dämonen und menschengleichen (nur mächtigeren) "Götterlein" so mancher neuheidnischer Gruppierung konnte ich mich anfreunden, während mir zugleich der Transzendenzbegriff des Buddhismus ebensosehr zu schaffen machte. Wie kann Gott die Welt geschaffen haben und in ihr wirksam sein, wenn er vollkommen von ihr abgestrennt sein ist?


    Bis ich dann auf Platon und Aristoteles stieß. Deren Gottesbild und Weltanschauung dröselte mir die Verhältnisse in allen Aspekten angemessen auf und ließ mich dennoch meine eigenen Schlußfolgerungen ziehen.
    Darauf folgte eine neugierige Spurensuche, die über Plotin und den Neuplatonismus zur mittelalterlichen Scholastik führte, zu Eriugena, Anselm, Albertus Magnus, Thomas Aquinas und Nicolaus Cusanus.


    Die Entwicklungen, die das Christentum seit dem 14./15. Jh. durchlaufen ist, sind mir fremd und größtenteils zutiefst zuwider -- der Geist wurde im Namen des geschriebenen Wortes in Fesseln geschlagen. Manchmal in bester Absicht, meistens aber "nur" um Macht auszuüben.
    Trotz meiner Vorliebe für scholastisches Denken bezeichne ich mich nicht als Christin, da ich viele Dogmen des Christentums ablehne. Auch meine Vorstellung davon, was "glauben" bzw. "Glaube" bedeutet, unterscheidet sich völlig von dem, was man sich gemeinhin darunter vorstellt.
    Eine Heimat in Gestalt einer Glaubensgemeinde habe ich nicht -- abgesehen von wenigen Menschen, mit denen man sich über die eigenen Ansichten austauschen kann.
    Aber ich habe die Erfahrung gemacht, daß das "System", dem ich anhänge, einem in schweren Stunden und stürmischen Zeiten durchaus sehr viel Kraft und Trost geben kann.

  • Ich komm aus ner richtigen Dreiser "Bauern"-familie. Soll heißen eigentlich müsste ich jeden Sonntag in die Dorfkirche, und über die Existenz Gottes gibts keine Disskusionen! Naja, aber unsere Relilehrer haben dafür gesorgt, dass ich doch etwas mehr zweifle.


    Wies meine Großmutter ausdrückt: "Durch die Verderbung" der Jugend durch solche Lehrer gehen zu wenige in die Kirche.


    Na ja ich halt eben etwas mehr von Platon und co. als von der bigotten Frömmigkeit ohne jeglicher Blasphemie. Zwar bleib ich Christlich-katholisch aber ich leb eben für mich nicht für Kirche und Gott.


    PS: Als Beipiel, die Geschichte über die 10 Gebote, wie es wirklich war, ich glaub von Rattentod, haben auch einige Relilehrer gesehen. :grin


    Jetzt haben wir einen Mönchen als Lehrer, der versucht uns aufm rechten weg zu führern ... zu spät! :-]

  • also ich bin römisch-katholisch, bin getauft, hab die Kommunion und die Firmung hinter mir, war aber das letzte mal vor über einem jahr in der kirche.
    da meine eltern aus der kirche ausgetreten sind, meine schwester ist nicht mal getauft, bin ich die einzige die in der kirche ist.
    ich denk aber nach, auszutreten, weil ich finde, man kann auch so an gott glauben!
    und zum beten muss ich mich nicht extra in die kirche setzen oder ans grab meiner verstorbenen verwandten gehen. das kann man daheim, finde ich, auch machen!
    juli14

  • Ich befinde mich gerade in so einer Auf/Umbruchphase. Daher kann ich keine genaue Angabe machen.


    Ich wurde röm-kath. getauft, habe mich aber nie wirklich mit diesem Altmännerverein identifizieren könnnen. Als vor ein paar Monaten Kindsmissbrauch-Skandale öffentlich wurden (die es schon immer gegeben hat), kam mir das sehr gelegen, dieser Kirche nun endgültig den Rücken zu kehren und ich bin ausgetreten.
    Bin aber der reformierten (evangelischen) Kirche beigetreten. Auch, weil unsere 4 Kinder getauft sind, mein Mann reformiert ist und ich sozusagen eine "Linie" in der Familie wollte.


    Seit einiger Zeit (im Moment sehr stark) beschäftigt mich aber der Glaube um die "Göttin". Ich bin gerade dabei mir möglichst viele Infos dazu zu besorgen und mich mit Frauen zu unterhalten, die dieser Glaubensrichtung anhängen.


    Von einer Sache bin ich komplett überzeugt, nämlich das Frauen, vor allem in den grossen patriarchalisch-verbrämten Religionen, nur wenig zu melden haben. Da geht ein riesiges spirituelles Potential flöten. Das muss nicht sein.

  • Zitat

    Original von Gemini
    Seit einiger Zeit (im Moment sehr stark) beschäftigt mich aber der Glaube um die "Göttin". Ich bin gerade dabei mir möglichst viele Infos dazu zu besorgen und mich mit Frauen zu unterhalten, die dieser Glaubensrichtung anhängen.


    Was ist das für eine Religion? Hab ich noch nie davon gehört... Vielleicht kannst du mich ja aufklären? ;-)

  • Also ich hab' mir jetzt mal den einleitenden Text von Geminis Link angeguckt (Der Göttinnenglaube - was er beinhaltet). Ohne jetzt dazu ein abschliessendes Urteil abgeben zu können, immerhin war es ja nur der einleitende Text, bin ich - um es mal nett auszudrücken - eher sehr skeptisch über die Art und Weise, wie das in dem Text präsentiert wird.


    Gemini, wenn Du irgendwann mehr darüber zu berichten hast, wäre ich interessiert zu erfahren, wie Du das für Dich definierst (PN?).


    Zum Abschluss noch zwei passende Zitate. ;-)


    Das hier aus dem Göttin-Link:
    "Es gibt keine offizielle Bezeichnung des Göttinnenglaubens, wir bezeichnen uns meist als Heiden."


    Das hier aus der Bibel:
    "Es werden sich zum Herrn bekehren aller Welt Enden und vor ihm anbeten alle Geschlechter der Heiden."
    Psalm 22,28


    Gruss,


    Doc

  • Zitat

    Original von Doc Hollywood


    Das hier aus der Bibel:
    "Es werden sich zum Herrn bekehren aller Welt Enden und vor ihm anbeten alle Geschlechter der Heiden."
    Psalm 22,28


    Fragt sich nur wann und wie. Der Gedanke an sich ist schön, weil er die Idee von Frieden auf Erden mit sich trägt. Aber wenn ich mich so umschaue und daran denke, was die Menschheit bisher schon alles verbrochen hat (gerade auch im Namen Gottes) sind wir noch Lichtjahre davon entfernt.


    Vielleicht ist es eines Tages möglich das Männliche , wie das Weibliche zu vereinen. Im Sinne einer Ausgewogenheit beider Pole.


    @ Doc, wie gesagt, fange ich erst an, mich mit diesem Thema zu befassen. Wir können uns aber weiterhin gerne darüber austauschen.

  • Ich bin davon überzeugt, es gibt nur eine Wahrheit und die kann jeder Mensch tatsächlich für sich voll erkennen und erfassen, dazu braucht er keine Amtskirche, egal, welche. Die Menschen müssten nur nachdenken, hinterfragen und dadurch die Augen öffnen.
    Aber das führt zu weit, denn ich meine, selbst die Erkenntnisse eines Weisen sollte niemand sich kritiklos aneignen, sondern solange hinterfragen, bis sie seine eigenen geworden sind.
    Aber das Deniken ist Mangelware geworden, auf vielen Gebieten.

    Schon der weise Adifuzius sagte: "Das Leben ist wie eine Losbude, wenn Du als Niete gezogen wurdest, kannst Du kein Hauptgewinn werden.":chen

  • Zitat

    Original von Marlowe


    Aber das Deniken ist Mangelware geworden, auf vielen Gebieten.


    Deniken? Freudsche Fehlleistung? Sollte das vielleicht Däniken heißen? Die Götter kamen von den Sternen? Und schon wären wir wieder beim Thema ...


    :grin

  • @ Rabarat: reiner Verschreibser, aber tiefsinnig kommentiert. Kenne Erich zwar, hat aber mit diesem Thema wohl eher nichts zu tun. Zurück zum Thema, was wolltest Du sagen?

    Schon der weise Adifuzius sagte: "Das Leben ist wie eine Losbude, wenn Du als Niete gezogen wurdest, kannst Du kein Hauptgewinn werden.":chen