Wie es euch gefällt - William Shakespeare

  • Wie es euch gefällt - William Shakespeare


    Taschenbuch: 256 Seiten
    Verlag: Reclam, Ditzingen (1986)
    Titel des Originals: As you like it



    Kurzbeschreibung
    aus der amazon-Redaktion


    As You Like It ist Shakespeares Variante des Schäferspiels, der Pastorale. Im Wald von Arden erproben die Höflinge das Schäferdasein und wägen Vorzüge und Nachteile des Lebens am Hof und auf dem Lande gegeneinander ab. Vier Paare zeigen mit perspektivisch wechselndem Spiel verschiedene Seiten der Liebe. Das Spiel mit vorgetäuschter und echter, erwiderter und nicht erwiderter Liebe, mit Wunsch und Erfüllung kennzeichnet grundsätzlich die pastorale Dichtung und prägt in gleichem Maße auch As You Like It. Shakespeares Verhältnis zur Schäferdichtung erweist sich als komplex, das Stück bricht in mancher Weise mit den Konventionen, hinterfragt sie und stellt neue Bezüge dar.


    Autor


    William Shakespeare (* wahrscheinlich 23. April, getauft am 26. April 1564 in Stratford-upon-Avon; † 23. April 1616[1] ebenda) war ein englischer Dramatiker, Lyriker und Schauspieler.
    Shakespeare gehört zu den bedeutendsten und am meisten aufgeführten und verfilmten Dramatikern der Weltliteratur. Er schrieb etwa 38 Dramen und Versdichtungen, darunter eine Sammlung mit Sonetten.


    Worum geht es:


    Orlando, der jüngste und in seiner Erziehung vernachlässigte Sohn des Freiherrn Roland de Boys, verliebt sich nach einem von ihm bestrittenenen Ringkampf in Rosalinde, die Tochter des von seinem eigenen Bruder Friedrich verbannten Herzogs. Selbige Rosalinde wiederum ist eng mit Celia, der Tochter Friedrichs, befreundet. Als Friedrich nun Rosalinde unter anderem wegen ihrer großen Beliebtheit beim Volk ebenfalls des Schlosses verweist, flieht Celia mt der als Jüngling verkleideten Rosalinde in den Wald.
    Orlando, dessen Vater ein treuer Gefolgsmann des verbannten Herzogs war, ist Friedrich ein Dorn im Auge, und nicht nur ihm. Auch der eigene, ältere Bruder Oliver trachtet Orlando nach dem Leben, so dass dieser in Begleitung des Narren ebenfalls in die Wälder flieht.
    Dort kommt es zum Zusammentreffen zwischen Orlando und dem Ehemaligen Herzog, und auch Rosalinde, in die er sich mittlerweile unsterblich verliebt hat, trifft er dort wieder, aber er erkennt sie nicht wegen ihrer Verkleidung. Die edle Dame ist ebenfalls in ihn verliebt und sucht seine Nähe.
    Nach einigem Hin und Her gibt es mehrere Hochzeiten, unter anderem die von Rosalinde und Orlando. Der Herzog kann wieder in sein Amt, weil sein untreuer Bruder eine Art Bekehrung erfährt. Und auch in Orlandos Familie gibt es eine große Versöhnung.


    Meine Meinung


    In rasantem Tempo tauchen Personen unterschiedlicher Herkunft und verwobener verwandtschaftlicher Beziehungen auf, also eigentlich typisch für Shakespeare. Verbindungen werden geknüpft, gelöst, wieder geknüpft, es kommt zu Missverständnissen, und es wird geliebt und geheiratet. Alles im recht knappen Rahmen dieser Komödie und sehr unterhaltsam.
    Mich beeindruckte wie schon so oft, wie meisterlich Shakespeare seine Geschichte webt und zum Schluss wieder auflöst. Die Shakespeare'schen Texte sind einfach eine Klasse für sich in ihrer Wortgewandtheit und ihrem Bilderreichtum.
    Ein kleines Highlight in diesem Stück: der Autor lässt Orlando ein wahrhaft grauenhaft zusammengeschustertes Gedicht an seine Liebste an einen Baum heften. Und das von einem Meister der Sonette...
    Ein amüsantes Stück und wirklich zu empfehlen !

  • Danke Clare für deine schöne erste Rezi. Jetzt kann ich meine Meinung dazu auch loswerden:


    Seit langer Zeit mein erster Shakespare. Schön zu lesen, amüsant und unterhaltsam und vor allem mal ganz was anderes, aber der Zauber der Verse, den ich aus meiner Jugend in Erinnerung hatte, wollte sich nicht so recht einstellen. Lag dies am Werk oder doch eher an meinem Alter? Wahrscheinlich ist meine romantische Phase einfach vorbei und die überschwellenden und sehr spontanen großen Gefühle in Shakespeares Werk für mich zu übertrieben. Dennoch hat es mir gefallen und ich bin froh, mich im Rahmen einer Leserunde mal wieder anderer (klassischer) Literatur zugewandt zu haben. Das Stück ist zudem ja wirklich sehr kurz, über hunderte von Seiten hätte ich den Stil wahrscheinlich nicht durchgehalten.


    Anfangs war das Lesen dieses Theaterstücks gewöhnungsbedürftig, doch dann kam ich gut mit den Dialogversen zurecht. Natürlich vermisste ich als Romanleserin ausführliche Handlungen und vor allem Erläuterungen, Gefühle, Hintergründe … Doch auch in Dialogform kann alles gesagt werden und so wurde ich mit den Irrungen und Wirrungen der Liebe gut unterhalten.


    Fazit: Schönes, klassisches Stück als Abwechslung zwischendurch.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Wir habe damals dieses Stück in der Schule aufgeführt - nachdem wir bis zum erbrechen geprobt hatten. (Ich war der verbannte Herzog und kriegte - ich spielte immer solche Rollen - einen echt nervigen Bart ins Gesicht geklebt) Jeder konnte am Ene das ganze (!) Stüch auswendig!


    Wegen der ständigen nervigen Proberei entgingen uns auch alle Gags - um so überraschter waren wir als wir aus dem Publikum immer wieder Gelächter hörten...... :gruebel


    Erst als ich mir das Stück später nochmals vornahm enteckte ich Shakespares fabelhaften Humor darin. Es ist sicherlich nicht sein Bestes Werk - aber unterhaltsam ist es allemal.