Rezension:
Nach dem Tod ihrer Tante entschließt sich die sechszehn jährige Tessa von New York nach London zu ziehen, wo ihr Bruder Nathaniel seit einiger Zeit lebt und arbeitet. Doch als sie ankommt, läuft alles anders als erwartet: Nathaniel wurde entführt und Tessa wird eröffnet, dass sie magische Kräfte besitzt und lernen soll diese zu beherrschen, denn wenn nicht, wird ihr Bruder sterben. Tessa fügt sich ihrem Schicksal, doch als ihr die Möglichkeit zur Flucht bietet, zögert sie nicht lange und flieht mit Hilfe des mysteriösen Schattenjäger Will, der zu ihren natürlichen Feinden gehört..
Die Geschichte wird hauptsächlich aus der personellen Perspektive von Tessa erzählt. Sie wusste bevor sie nach London kam, nichts über ihre magischen Kräfte und hat schon gar nicht geahnt, dass sie nichtmal ein Mensch ist. Tessa ist ziemlich verwirrt und gerät schnell in einen Zwiespalt. Sie besitzt die Gabe durch die Berührung eines Gegenstandes die Gestalt ihres Besitzers anzunehmen. Um den Schattenjägern zu helfen, müsste sie ihre Gabe anwenden, doch durch die Art und Weise wie sie von ihrer Gabe erfahren hat, ist sie zunächst sehr zurückhaltend mit dessen Benutzung.
Tessa fand ich am Anfang nicht wirklich smypathisch. Sie war mir zu vorlaut und die Art wie sie ihre Nase immer in die Angelegenheiten anderer Leute steckt, wirkte nicht gerade liebenswert. Aber mit der Zeit fing ich wirklich an sie zu mögen. Es ist ihre Art und sie verstellt sich nicht, was sie realistisch gemacht hat. Außerdem gewöhnte man sich nach kurzer Zeit daran.
Durch ihre Flucht mit Will gelangte Tessa in das Londoner Institut der Schattenjäger, wo sie vielen neuen Charakteren vorgestellt wird, die verschiedene Schicksale haben und dadurch interessant sind. Unter anderem lernt Tessa die reiche Waise Jessamine kennen, die von Schattenjägern abstammt, aber selbst keine ist, sodass sie mit ihrer Wohnsituation mehr als unzufrieden ist. Auch den Schattenjäger James - gennant Jem lernt sie kennen. Jem wird immer wichtiger für Tess - er hört ihr zu und hilft ihr ihr neues Leben zu akzeptieren. Er ist der ruhige und fast schon zu nette Typ, während Will der launische und aufbrausende Bad Boy ist, der viel von seiner Vergangenheit verbirgt. Man merkt schon jetzt, dass sich da eine Dreiecksbeziehung anbahnt, die nicht gut ausgehen kann, weil Will und Jem beste Freunde sind.
Ich habe bisher noch kein Buch von Cassandra Clare gelesen und bin ebenso wie Tessa neu in die Welt der Dornworlder und Shadowhunters hineingetaucht. Deswegen war es sehr hilfreich, dass Tessa ebenso wenig wusste wie ich, denn so konnte man gemeinsam mit ihr lernen.
Der Schreibstil von Cassandra Clare hat mir sehr gut gefallen. "Clockwork Angel" lässt sich leicht lesen (und verstehen) und dank der Spannung, die von Anfang an da ist, auch schnell durchlesen, weil einem nie langweilig wird. Die Handlung war sehr gut durchdacht und es gab ein paar unerwartete Schlenker, die besonders am Ende für ein fulminantes Finale sorgten.
Fazit:
"Clockwork Angel" ist ein wirklich sehr gelungener Auftakt für "The Infernal Devices" Trilogie. Ich habe die Folgebände hier schon liegen, was ja eigentlich schon alles aussagt. Ich bin gespannt wie es mit Tessa weitergeht. Das einzige was mich gestört hat, war die sich anbahnende Dreiecksgeschichte.
8 von 10 Eulenpunkten.