Kreative Gedanken festhalten

  • Hallo Dirk,


    sicherlich sollte man die kreative Phase nicht mit der organisatorischen verwechseln.


    Selbstverständlich verwalte ich projektbezogene Notizen digital, wobei ich das Programm "Scrivener" zum Recherchieren und Plotten benutze. Ins Notizbuch kommen wirklich nur Notizen die mir unterwegs/nachts/??? einfallen und die ich nicht vergessen möchte.


    Liebe Grüße,


    Dieter

  • Zitat

    Original von Dirk Radtke
    Trotz digitalem Zeitalter ... neigt der kreative Schriftsteller dazu Notizblock, Zettel oder ähnliches zu benutzen, um seine Innovationen nachhaltig zu hinterlassen.


    Wobei das etwas ist, das nicht nur der Schriftsteller tut.
    Das papierlose Büro wurde schon vor zehn Jahren propagiert - trotzdem ist es noch immer die schnellste und unkomplizierteste Methode, Gedanken einfach auf ein Stück Papier zu schreiben.
    In meiner Branche ist der Computer das wichtigste Arbeitsmittel (3D Animation).
    Trotzdem (oder gerade deshalb) trage ich im Büro und bei Kundenterminen immer und zu jeder Zeit einen Block mit mir herum, um Dinge aufzuschreiben - Notizen aus Meetings oder Telefonaten, Arbeitslisten, Ideen / Skizzen / Kritzeleien, Kontakt-Infos ...
    Das war lange Jahre ein karierter A5 Ringblock, irgendwann bin ich auf Moleskine Büchlein umgestiegen.
    So ein Buch hält bei mir etwa 2 Monate, dann beschrifte ich es vorn mit dem Zeitraum und lege es in ein Regal - hat mir schon ganz oft das Leben gerettet, wenn ich umbedingt was nachgucken musste.


    LG, Andrea

  • Zitat

    Original von Dirk Radtke
    Trotz digitalem Zeitalter, und der damit verbundenen Möglichkeit, Ideen, Bilder oder Gedanken auf eine Festplatte zu stampfen, neigt der kreative Schriftsteller dazu Notizblock, Zettel oder ähnliches zu benutzen, um seine Innovationen nachhaltig zu hinterlassen. Sozusagen analog...


    Vielleicht geht es euch ja ähnlich: Wenn ich eine Idee von Hand aufschreibe, kommt meistens, während ich das tue, gleich die nächste dazu ... und dann noch eine ... und noch eine. Das ist oft ein bisschen wie eine kleine Lawine. Ein Gedanke führt zum nächsten und plötzlich habe ich wieder einen gewaltigen Baustein für den Plot, eine ausgearbeitete Figur, oder gleich eine Idee für einen komplett neuen Roman.


    Tippe ich meine Idee jedoch bloß in den PC, bleibt sie deutlich öfter allein. Vielleicht hat das etwas mit dem Vorgang des manuelle Schreibens an sich zu tun, der da ein paar Synapsen im Hirn anstachelt, bis es im Kreativitätszentrum raucht.


    Die Ideen, die ich in meinen Notizbücher sammle, tippe ich übrigens irgendwann immer in den PC und verteile sie da auf die entsprechenden Projektdateien. Oder - wenn sie sich noch keinem speziellen Projekt zuordnen lassen (was eher selten der Fall ist) - in eine Sammeldatei für allgemeine Ideen.


    Liebe Grüße :wave
    Brigitte (bekennender Notizbuchsüchtling)

  • Sers euch allen :wave


    Ich habe ja schon einige Gedichte geschrieben und das war ehrlich gesagt so ein chaos mit meinen ideen ;-)


    Jetzt wo ich mein erstes Buch schreiben will, habe ich mir vorgenommen ein Buch zu führen, denn die gedanken die ich sammel brauche ich ja über einen längeren Zeitraum

  • Ich halte die Gedanken manchmal in Bildern fest. Macht Spaß und ist effektiv :grin

    "Du wartest auf einen Zug, ein zug der dich weit weg bringen wird, du weißt wohin der Zug dich hoffentlich bringen wird, aber du weißt es nicht sicher, aber das ist dir nicht wichtig, weil ihr zusammen sein werdet."

  • Zitat

    Trotz digitalem Zeitalter, und der damit verbundenen Möglichkeit, Ideen, Bilder oder Gedanken auf eine Festplatte zu stampfen, neigt der kreative Schriftsteller dazu Notizblock, Zettel oder ähnliches zu benutzen, um seine Innovationen nachhaltig zu hinterlassen. Sozusagen analog...


    Das geht mir auch so. Einen kleinen Block habe ich immer dabei oder schnorre mir irgendwo einen Zettel und einen Stift, um meine Gedanken aufzukritzeln :grin

  • Nachdem ich erkennen musste, dass mein Gehirn ein Schwamm ist ... oder nein, eher uralter bröckelnder Parmesan ... schaffte ich mir auch ein Büchlein an (mit Seestern vorne drauf), in das ich zu den möglichsten und unmöglichsten Situationen reinkritzele. Das Ding sieht ziemlich lustig aus und dürfte, falls mal wer einen Blick reinwirft, nur für Kopfschütteln sorgen. Denn ein Sinn erschließt sich aus meinem Gekrakel nicht.


    Auszug aus einer sogenannten Gedankenfetzen-Seite:


    "Schlange - weich und flexibel"


    "Droge, damit sie glücklich verbrennen"


    "Tungunska - Orgasmus"


    "Gute Behälter für Blut und Innereien"


    "Hinlegen! Gesicht auf den Boden"


    "Im Namen der Physik! Sofort damit aufhören"


    "Sackgasse/Sackkarre"


    "Verlust der Muttersprache ist das erklärte Ziel."


    :wow :pille Das Tolle ist - manchmal vergesse ich selbst, was ich eigentlich sagen wollte.

  • Hm.
    Ich führe meistens auch einen Block und eine Mappe mit mir herum, doch ich notiere darin keine Sinneseindrücke oder Ideen die mir gerade in den Sinn kommen, denn wie Käfersaft würde ich nicht nur manchmal sondern immer vergessen was ich damit jetzt aussagen wollte.


    Normalerweise fertige ich in diesen Blöcken immer den Plot, Steckbriefe, Stammbäume usw. an. Das dient sozusagen als Vorbereitung für den Roman und als Hilfe, während ich ihn schreibe.


    Zudem kann ich immer und überall an dem Projekt arbeiten und eventuell sogar neu erdachte Szenen direkt niederschreiben.


    :-)


  • Ich nutze meinen Notizblock ähnlich. Darin skizziere ich Zeittafeln, das Aussehen meiner Protagonisten und deren Charaktere oder Dialoge, die unbedingt geführt werden müssen oder ich notiere stichpunktartig, was noch recherchiert werden muss.
    Wenn ich im Warteraum in einer Zeitung blättere und was Interessantes entdecke, das wird auch notiert. So las ich z.B. einmal von einem Beerdigungsinstitut, welches anbot, seinen Liebsten zu einem Diamanten zu pressen.
    Zu Hause habe ich eher eine lose Blattsammlung.


    LG von Karla

  • Hallo Käfersaft.


    Nach meiner Meinung ist das Interessante an dem Satz, so wie er hier steht, die "Richtungslosigkeit" der Aussage. Ohne zu wissen, wer dies zu wem sagen könnte, trifft er doch eine grundsätzliche Problematik unserer Zeit mitten ins Herz.


    Wobei ich nicht sagen kann, ob es diese Aussage ist, die mir am besten gefällt, oder die Verbindung mit "das erklärte Ziel", was man sicher so etwas wie einen "politischen Euphemismus" nennen könnte. Sehr schön auf den Punkt gebracht.


    Liebe Grüße


    Dieter.


    Zitat

    Das Tolle ist - manchmal vergesse ich selbst, was ich eigentlich sagen wollte.


    PS: Zumindest hier kannst Du nicht vergessen, was du aussagen wolltest :-)