"84, Charing Cross Road" von Helene Hanff

  • Jaja, ich weiß, dass macht euch immer wieder Spass..... :lache

    Liebe Grüße Eselohr


    Ich lese: Jesus liebt mich- David Safier :rofl


    Wir leben zu sehr in der Vergangenheit, haben Angst vor der Zukunft und vergessen dabei völlig die Gegenwart zu genießen

  • Auch dieses Büchlein (schade, dass es so kurz ist!!!) und zwei weitere von H. Hanff sind zufällig in meinem Bücherei-Ausleih-Körbchen gelandet.


    Absolut schön!!! Leider nur viel zu kurz! Der Briefwechsel zwischen Helene und Frank (und auch den anderen) ist wirklich köstlich geschrieben.
    Genau richtig für Buchliebhaber! Es ist schön zu sehen, wie sich der Briefwechsel entwickelt, persönlich wird und man fühlt richtig mit.

  • Ich habe den Briefwechsel zwischen Helene Hanff und ihrem englischen Buchhändler geradezu verschlungen und das Buch nach kürzester Zeit fast wehmütig zugeklappt. Ich hätte noch weiterer hundert Briefe lesen können und wollen....
    Ein wirklich wunderschönes Buch, das ihr nicht auslassen solltet!


    Meine Wertung: 12 von 10 Punkten.


    Jetzt mache ich mich sofort auf die Suche nach den beiden anderen Büchern von H.H. :-]

  • Wow, hier gibt es ja eine richtige Fangemeinde zu den Büchern von Helene Hanff.


    Durch Zufall bin ich auf dieses schmale Buch gestoßen und einmal angefangen konnte ich es dann nicht mehr aus der Hand legen.


    Wirklich schön!!!


    Nur schade, dass Helene keine Romane mag: "Ich kann mich nicht für Dinge interessieren, die Leuten, die nie gelebt haben, nicht zugestoßen sind." (S. 73). Hmm, ich schon! :-]


    Interessant finde ich auch, dass sie Bücher erst kauft, wenn sie sie bereits gelesen hat: "Es widerstrebt meinen Prinzipien, ein Buch zu kaufen, das ich nicht gelesen habe. Das ist so, als würde man ein Kleid kaufen, das man nicht anprobiert hat (...)" (S. 72)


    Das nächste Buch von Helene Hanff muss ich unbedingt auch noch lesen!

  • Zitat

    Original von taki32
    Interessant finde ich auch, dass sie Bücher erst kauft, wenn sie sie bereits gelesen hat: "Es widerstrebt meinen Prinzipien, ein Buch zu kaufen, das ich nicht gelesen habe. Das ist so, als würde man ein Kleid kaufen, das man nicht anprobiert hat (...)" (S. 72)


    Als ich das gelesen habe, fand ich es 100%ig nachfühlbar. Andrerseits kann man Bücher auch als eine Art Freunde betrachten ... meistens lädtst du sie zu dir nach Hause ein, wenn du sie gut kennst und bereits eine Beziehung aufgebaut hast -- andrerseits kann es sein, dass ein unerwarteter oder unbekannter Gast auftaucht, der sich als Schatz erweisen oder deinen Abend verderben kann.


    Man merkt schon, das Buch verleitet irgendwie dazu, über Bücher nachzudenken! :-) Habe es schnell beendet - etwas für lange Abende ist es nun wirklich nicht - und empfand es als ein sehr sympathisches kleines Büchlein. Helenes Persönlichkeit und Leidenschaft für (englische) Bücher wurden schön deutlich, insgesamt haben die Briefe Spaß gemacht, sie haben eine schöne Art von Atmosphäre übermittelt.


    Hab es gerne gelesen, aber ich glaube nicht, dass ich die anderen Bände brauche.

  • Das Buch wurde mir mehrfach wärmstens ans Herz gelegt und ich hab trotzdem mit einem Stirnrunzeln begonnen. Ich mag keine Bücher in Brief oder Emailform. Ich kann nichts dafür, ich mag sie nicht. Ich finde sie unausformuliert und vage und irgendwie denke ich immer, dass es keine große Kunst ist, ein paar alte Briefe mal eben abdrucken zu lassen.
    Ich las also mit Stirnrunzeln, doch die Runzeln glätteten sich und wurden zu Lachfältchen. Amüsante Art Briefe zu schreiben hat Frau Hanff, die mich irgendwie an meine doch sehr bissige Art der Formulierung in so manchem Brief erinnert.
    Mit viel Witz und schöner Sprache, geht es in den Briefen um Dinge, die auch mir sehr am Herzen liegen: BÜCHER!
    Das Ende dann gefühlvoll und traurig, ich hatte Tränchen in den Augen und das schaffen Bücher bei mir nur sehr selten.



    Fazit: Ein ausnehmend guter Briefroman, mit viel Gefühl und Witz, der neugierig auf die beiden Nachfolger der Reihe macht.

  • Vielen Dank, liebe Eulen, dass ich durch Euch auf dieses Buch aufmerksam geworden bin, es ist einfach wunderwunderschön! :knuddel1


    Mein einziger Wehrmutstropfen ist, dass viele der Schriftsteller/Personen, deren Bücher Helene bestellt hat, mir wenig bis gar nichts sagen :-( Trotzdem konnte man den Briefen gut folgen, sie humorvoll und liebenswürdig und ...


    Ich hatte das Buch nur aus der Bücherei geliehen, aber dies ist eines, welches ich mir irgendwann auch noch mal kaufen würde - so wie Helene es tut :-)

  • ihr habt mich angesteckt! :cry


    mei, was für ein charmantes, liebenswertes, zauberhaftes, hinreißendes Büchlein! :-]


    Ich konnte mich heute Morgen überhaupt nicht davon loseisen und habe es erst aus der Hand gelegt, als ich es ausgelesen hatte.


    Zum Glück habe ich eine Ausgabe gekauft, die auch noch die "Herzogin" enthält - nu' ratet mal, was ich morgen vormittag lesen werde... :chen

  • Endlich bin auch ich dazu gekommen, diesen bezaubernden Briefwechsel zu lesen.
    Helene Hanffs Schreiben an den Antiquar Frank Doel sind nicht nur schön zu lesen, sondern auch ein tolles Zeitzeugnis. Einfach wundervoll, wie sie sich über schlechte Übersetzungen oder dünnes Papier aufregen konnte und andererseits ganz verzückt auf wertvolle Exemplare reagierte. :-) Auch ihre künstliche Aufregung, sobald sich Doel eine zeitlang nicht meldete - super! :lache


    Zitat

    Ich habe mit dem Osterhasen eine Abmachung getroffen, Ihnen ein Ei zu bringen. Er wird herüberkommen und feststellen, dass Sie an Untätigkeit verstorben sind.


    (S. 19)


    Das einzig Schlechte an diesem Buch: leider, leider ist es viel zu kurz und innerhalb kürzester Zeit ausgelesen... :cry
    Ich denke, ich werde mir auch die Verfilmung mit Anthony Hopkins als Frank Doel und Anne Bancroft als Helene anschauen. Ein Trailer bei YouTube hat mich neugierig gemacht.

  • Ich habe den Film (leider nur in Deutsch) nun doch früher erhalten und bin ganz gerührt! Eine wirklich zauberhaufte Verfilmung, die das Geschehen und die Atmosphäre noch viel besser verpackt, als ich es mir zu erhoffen wagte. Der Teil ab Mitte 50er bis Ende 60-er Jahre ist stark gekürzt, aber das tut der Sache keinen Abbruch. Mit sehr viel Liebe zum Detail wurde hier gearbeitet. Es wurden keine Szenen künstlich aufgeblasen und die Briefe 1:1 übernommen. Ich hatte schon befürchtet, dass es zu groben Abweichungen kommen wird.
    Also, ich finde eine wirklich starke Umsetzung - eigentlich nur der Atmosphäre wegen. :heisseliebe

  • Ich habe dieses bezaubernde Buch nun innert 24 Stunden zweimal gelesen und bin immer noch hin und weg. Ich hätte nie gedacht, dass ich einen Roman in Briefform derart mögen kann. Ich sehe Fräulein Helene Hanff und Frank Doel sowie das Antiquarat Marks & Co. ganz real vor meinem inneren Auge. Ich stelle mir vor wie die Briefe mit Hingabe geschrieben werden und vom jeweiligen Adressaten anschliessend mit grossem Interesse gelesen werden. Es ist schön zu lesen wie sich mit jedem Brief eine Vertrautheit aufbaut die über die Jahre zu einem Wechselspiel der Gedanken und Gefühle wird. Schön sind auch die Anspielungen auf die Unterschiede zwischen der amerikanischen und englischen Sprache und der Mentalitäten.


    Da ist die alleinstehende New Yorker Drehbuchautorin und passionierte Leserin Helene Hanff die auf der Suche ist nach speziellen antiquarischen Büchern. Sie ist eigenwillig und weiss genau welche Bücher in welcher Übersetzung und Ausgabe sie will. Durch ein Werbeinserat bestellt Sie drei Bücher beim englischen Antiquariat Marks & Co. Zwei ihrer Wünsche können umgehend erfüllt werden. Es ist schön zu sehen, wie sie sich an den schönen Büchern freut und die seltenen Schätze entsprechend zu würdigen weiss. Weitere Bestellungen werden von Helene Hanff getätigt. Aber wehe ein Buch erfüllt ihre hohen Erwartung nicht. Da wird mit Kritik nicht gespart. Auf ihren direkte unverblümte Art und Weise wird den Übersetzern gewünscht sie mögen in der Hölle braten (in diesem speziellen Fall der anglikanischen Kirche :lache) oder das sie vor einem schlechten Buch ausspucken könnte.


    Die Wünsche von Fräulein Hanff werden in London von Frank Doel entgegen genommen und bearbeitet. Frank Doel ist ein Antiquar ende dreissig, zum zweiten Mal verheiratet und hat zwei Kinder. Er nimmt mit der bekannten englischen Höflichkeit und Gelassenheit die Wünsche (und Kritiken) von Fräulein Helene Hanff entgegen. Im Gegensatz zu Helene Hanff, die von Anfang so schreibt wie ihr der Schnabel gewachsen ist, legt er erst nach und nach seine Korrektheit und seine Förmlichkeit ab.


    Die beiden nehmen im verlauf der Geschichte Anteil am Leben des anderen. Da wird über Präsidentschaftswahlen, Zahnbehandlungen, Baseball und Fussballmannschaften, Pudding und Tischdecken und Krönungen von Königinnen geschrieben. Immer wieder wird Helene eingeladen nach London zu kommen. Aber wie das leben so spielt, immer wieder kommt etwas dazwischen. Helene schickt den unter Lebensmittelrationierungen leidenden Mitarbeitenden der Antiquariats immer wieder Esspakete mit Fleisch und Eiern was von diesen mit überschwenglichem Dank entgegengenommen wird. Witzig ist, wie sie mal Frank Doel ganz frech kritisiert weil er ein Buch nicht sofort auftreiben kann und dann in nächsten Satz ganz unschuldig und charmant fragt ob sie im nächsten Esspaket lieber frische Eier oder das länger haltbare Eipulver schicken soll.


    Beim ersten lesen empfand ich es als Schade das sich Helene und Frank nie direkt kennengelernt haben. Aber jetzt sehe ich es so, dass genau dieses Nichtkennenlernen während zwanzig Jahren, die reine Brieffreundschaft auf 5000 Kilometern Distanz den besondern Zauber und Charme ausmacht.


    Fazit: Ich habe mein Buch gefunden das ich lesen kann wenn ich schlechte Laune habe oder es mir mal nicht so gut gehen sollte. Für mich ein Juwel auf 158 Seiten das ich noch mehrmals lesen werde.