Dezembersturm – Iny Lorentz

  • gelesen von Anne Moll


    Kurzbeschreibung:
    Ostpreußen 1875. Die junge Lore lebt nach dem Tod ihrer Eltern bei ihrem Großvater Nikolaus von Trettin. Lore hält diesen für verarmt und ahnt nicht, dass er sein Geld beiseite geschafft hat, um es ihr nach seinem Tod zu vererben ═ sehr zum Ärger seines Neffen, der die Rivalin aus dem Weg schaffen will. Um sie zu retten, schmiedet Nikolaus einen tollkühnen Plan: Lore soll nach Amerika auswandern und so ihrem geldgierigen Verwandten entkommen ..


    Hier geht es zur Rezension der Buchausgabe:
    Dezembersturm – Iny Lorentz


    Über die Sprecherin
    Anne Moll (* 1966 in Rostock) ist eine deutsche Schauspielerin und Synchronsprecherin.
    Sie studierte an der Hochschule für Schauspielkunst in Berlin und Rostock und war als Schauspielerin auf mehreren deutschen Bühnen aktiv.
    Daneben spielte Anne Moll als Darstellerin in zahlreichen Fernsehproduktionen wie Tatort, Die Männer vom K3 und Im Namen des Gesetzes.
    Seit 1995 arbeitet sie außerdem umfangreich als Synchronsprecherin Sprecherin für den Rundfunk. Sie lieh ihre Stimme u.a. Mariah Carey und Carmen Electra sowie zahlreichen Hörspielen (Die drei Fragezeichen) und Hörbuchproduktionen.


    Meine Meinung:
    Anfangs war ich skeptisch, ob es nicht nur mal wieder eine Geschichte der verfolgten Unschuld vom Lande ist und der Beginn der Buchausgabe hatte mich nicht besonders begeistert. Im zweiten Anlauf versuchte ich es also mit dem Hörbuch und war nach einiger Zeit in der Geschichte drin. Die Handlung hat mich ab Lores Reise in Richtung Amerika mehr interessiert. Lore entwickelt sich im Verlaufe des Romans allmählich und überzeugt schließlich. Orte wie London und Bremen bringen Abwechslung ins Buch.


    Anne Moll liest ja die meisten Iny Lorentz –Bücher, daher ist ein hoher Wiedererkennungseffekt vorhanden. In den guten Momenten erinnert Dezembersturm als Hörbuch daher an die besten Iny Lorentz-Romane.
    Bei dem plotorientierten Text spricht Anne Moll normal, sie hat auch wirklich eine angenehme Stimme. Bei den Dialogen hingegen liest sie die unterschiedlichen Stimmen mit viel Betonung, auch mal mit Akzent. Ihre Ausdrucksfähigkeit ist beeindruckend.
    Bei der kindlichen Stimme der jungen und vorlauten Nati übertreibt sie jedoch so, dass sich einen der Gehörgang kräuselt. Auch bei den männlichen Rollen verstellt sie ihre Stimme in gekünstelter Weise. Die bösen Bösewichte wirken leider genauso eindimensional wie im Buch. Auch bei den positiv besetzten Rollen fehlt eine größere Tiefe, aber das gleicht sich aus durch das fließen der Handlung und herausstellen dramatischer Stellen.


    Das Hörbuch ist gekürzt! Einige Stellen habe ich mit den Textstellen im Buch verglichen und muss sagen, dass diese Kürzungen den Text eigentlich ganz gut tun. Nebenhandlungen, die durch die Kürzungen entfallen sind, waren auch wirklich nicht so wichtig. Insgesamt gewinnt die Handlung an Tempo. Ich habe den Eindruck, als wenn es sich um einen den selten Fälle handelt, in dem ein Buch von den Kürzungen profitiert, die sich außerdem nach meiner Auffassung im zulässigen Bereich befinden.


    Insgesamt wieder ein gelungenes Hörbuch!

  • Im großen und ganzen kann ich mich Herrn Palomar nur anschließen:


    Insgesamt ein schönes Hörbuch und von Anne Moll überwiegend sehr gut gelesen. Die stimmliche Umsetzung der kleinen Nati fand ich gelungen und keinesfalls unangenehm, als extrem ärgerlich empfand ich jedoch die von Herrn Palomar bereits bemängelte sehr überzogene Umsetzung der "Bösewichte". Die Figuren waren eh schon sehr flach angelegt, tat da diese ans Parodistische grenzende Überzeichnung wirklich not? Mir hat das einiges vom Hörgenuss verleidet, daher nur 5 von 10 Punkten.