Geht es euch auch manchmal so?

  • Bei mir ist es auch so, ich kann mich oft nur an grobe Details erinnern. Die Namen von Charakteren die ich sehr mag vergesse ich kaum, aber was genau passiert vergesse ich leider wirklich zu oft. Die Storys von Büchern die mir nicht gefallen sind aber viel schneller aus meinem Gedächtnis verdrängt was eigentlich vorteilhaft für mich ist.
    Und wenn man seine Lieblingsbücher sowieso nochmal lesen möchte, brauch ich mich ja nicht mehr an alles erinnern.
    . :grin

  • Schwer zu sagen. Ich kann mich an den Inhalt auf jeden Fall erinnern und ihn so wieder geben, dass man sich über die Handlung einen groben Überblick verschaffen kann. Bei jedem Buch habe ich einige Szenen sehr deutlich vor Augen, vor allen Dingen dann, wenn ich den Song höre, den ich zu dem Buch gehört habe. Diese Szenen kann ich sehr detailliert wieder geben, andere Dinge entfallen mir komplett, aber selten Namen, Orte und die Rollen der einzelnen Charaktere.


    Sagen wir es mal so - ich behalte so viele Details im Gedächtnis, dass ich sagen kann, wovon ein Buch handelt (Auch, wer der Täter ist, zum Beispiel. :grin), aber ich vergesse mit der Zeit auch einige Szenen und Details, so dass es nicht langweilig ist, wenn ich ein Jahr später das Buch erneut lese. Beim Lesen selbst erinnere ich mich wieder an die meisten Szenen, auch wenn es durchaus welche gibt, bei denen ich mich frage, ob die beim ersten Mal auch schon dort standen.

  • Ich muss ja zu meiner Schande gestehen, dass ich doch relativ oft sehr viel von den gelesenen Büchern vergesse.
    Ich kann zwar meistens grob sagen, um was in dem Buch geht (außer bei ganz schlechten Büchern :-]) aber das war's auch schon.
    Meistens weiß ich nicht einmal mehr, wer der Täter war bzw. wie das Buch endete. Daher könnte ich fast jedes Buch zwei mal lesen und wäre jedes Mal wieder überrascht :grin

  • Das kommt immer ganz auf das Buch an. Gute Bücher merke ich mir teilweise jahrelang, "Massenware" vergesse ich schneller wieder. Wobei ich sie mir besser merken kann, seit ich Rezis schreibe, das hilft bei mir dann doch enorm (bin aber auch beim Lernen der Typ, der alles selber schreiben muss, um es lernen zu können).

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Mir geht es mit einigen Büchern so. Wobei dabei keine Rolle spielt, ob ich sie vor 25 Jahren oder 5 Jahren gelesen habe. Es gibt auch Bücher, die ich mit 16 gelesen habe und noch so präsent sind, dass ich sofort sagen kann, um was es ging. Kommt ein wenig auf das Buch an und wie sehr es mir gefallen hat.
    Aber ich habe auch schon Bücher gelesen, die mir vom Klappentext her gar nichts sagten, aber nach einer (längeren) Weile irgendwie bekannt vorkamen. Meine Leseliste hat mir dann gesagt, dass ich das Buch schon gelesen habe. :rolleyes


    Alles schon vorgekommen.

    Viele Grüße
    Shirat


    Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere. (Groucho Marx)

  • Zitat

    Original von Dieter
    Patrick Süskind hat dazu einen wunderbaren Essay geschrieben:


    Amnesie in Litteris


    Viel Spaß beim Lesen.


    Danke für den Link.


    Patrick Süskind hat ja nun viele Klassiker mehr oder weniger erwähnt, sofern es ihm noch einfiel :grin, und nachdem ich jetzt darüber nachgedacht und mir meine eigene Leseliste angesehen habe, ist mir aufgefallen, dass ich die so genannte "Unterhaltungsliteratur" zum größten Teil ohne großes Nachdenken herunterbeten kann. Bei meinen bisher gelesenen Klassikern wie "Hamlet", "Der Fänger im Roggen" oder "Die Leiden des jungen Werther" weiß ich, dass sie mich sehr beeindruckt haben und kann auch einen groben Überblick geben, so - Anfang - Mittelteil - Ende. Einzelne Szenen habe ich auch vor Augen, aber wenn es um's Detail geht, hapert's. Aber ich wage mal zu behaupten, dass es hier daran liegt, dass es zum Einen etwas schwieriger geschrieben ist ("Hamlet" zu lesen war nicht gerade einfach für mich.), und zum Anderen auf eine gewisse Art und Weise "belehrend" herüber kommt, mit sehr viel Anteil zum Nachdenken. Dadurch ist meiner Meinung nach ja auch das Erleben dieser Geschichte ein ganz anderes als bei der normalen Unterhaltungsliteratur, also - vielleicht auch einfach schwerer zu merken? Eine Geschichte, die in einfachen Worten geschrieben ist, lässt sich besser merken als eine Geschichte, die auf eine Art verfasst ist, wie heutzutage kein Mensch mehr sprechen würde, meine ich. :gruebel

  • Mir ist das vor etwa zwei Wochen auch aufgefallen. Ich konnte mich zwar daran erinnern, um was es in dem Buch ging, sogar noch ungefähr, was genau passiert ist.
    Aber an ich war mir nicht sicher, ob manche Szenen, die ich im Kopf hatte, wirklich in das Buch gehörten oder in ein ähnliches Buch.


    Jetzt ist nicht die Zeit, feste Entscheidungen zu treffen. Jetzt ist die Zeit, Fehler zu machen.


    smilie_xmas_586.gif

  • Zitat

    Original von Ciriel
    Bücher, die ich nicht mochte oder die ich einfach nicht besonders fand, vergesse ich relativ schnell. Bücher, die ich mochte, da weiss ich dann auch noch den Inhalt relativ genau (außerdem frische ich die grundlegenden Sachen dann auch mal gerne mit Hörbüchern oder -spielen auf).
    Wenn ich ein Buch sehr toll fand, weiss ich noch Jahre später Einzelheiten.
    Es kommt also immer drauf an, wie sehr mich ein Buch "in Beschlag" genommen hat. :-)


    Gott sei Dank, ich hab mich schon als "seltsam" empfunden :-)

    Bücher sind eine höchst ergötzliche Gesellschaft. Wenn man einen Raum mit vielen Büchern betritt - man braucht sie gar nicht zur Hand zu nehmen - ist es, als würden sie zu einem sprechen, einen willkommen heißen.
    -William E. Gladstone-

  • Also an den Inhalt kann ich mich eigentlich immer erinnern, natürlich nicht an jedes Detail (zB Haarfarbe, Straßen etc.) aber dafür vergesse ich Namen unglaublich schnell. Auch von Büchern die ich total mochte kann es passieren das nach einem Tag der Name weg ist :lache

  • Zitat

    Original von AnjaBellaEdward
    Also an den Inhalt kann ich mich eigentlich immer erinnern, natürlich nicht an jedes Detail (zB Haarfarbe, Straßen etc.) aber dafür vergesse ich Namen unglaublich schnell. Auch von Büchern die ich total mochte kann es passieren das nach einem Tag der Name weg ist :lache


    An Namen kann ich mich seltsamerweise sogar nach Jahren erinnern. Selbst die Namen von unbedeutenden Charas kann ich mir sehr lang merken :-)

    :lesend
    Rachel Aaron - The Spirit Rebellion
    Patrick Rothfuss - Der Name des Windes
    Stefan Zweig - Sternstunden der Menschheit

  • Zitat

    Original von woelfchen
    Mr geht es oft so, dass ich nach Jahren noch die Auflösung weiß, aber nicht mehr die Handlung davor :-( .


    Kenn ich leider auch ... und das ist besonders daemlich, weil naemlich ein Wiederholungslesen dann auch ziemlich uninteressant ist. Die Spannung ist ja schon weg

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich