Die strengsten Büchereulen-Mamas und Papas

Vingela, ich finde es gut und ich finde nicht, dass du die strengste Mama der Welt bist
Vokabeln müssen gelernt werden, sonst hinkt man in der Sprache ewig hinterher. Wenn man täglich 20 Minuten investiert, ist es auch nicht schlimm und nicht so viel. Sobald du eine Verbesserung siehst, kann man die Strafe ja auch wieder aufheben.
Das mal eine schlechte Note kommt, ist ja kein Beinbruch, wenn es aber heißt "ich kann es" und stattdessen gar nichts gelernt wurde, ist eben nicht so prickelnd.

Ich muß ja leider auch gestehen, daß ich nie besonders gern Vokabeln gelernt habe

Wenn, dann auf dem Weg zur Schule

Vielleicht auf die spielerische Art?
Wie alt ist sie denn? Daß man das irgendwie in andere Tätigkeiten einfach mit einbaut, so daß es nicht so nach lernen aussieht.
Lernen als solches ist ja oft schon ein rotes Tuch für Schüler.

Ehrlich gesagt, es tut sicherlich nicht weh, von dem Kind zu verlangen mal 20 Minuten Vokbeln zu lernen. Mein Sohn sagt auch gerne mal"kann ich" und hat es sich gerade mal durchgelesen. Er ist da einfach gerne faul, klar, wer hat schon gerne Vokabeln gelernt, ich sicher auch nicht. Aber von nix kommt eben nix, das müssen auch die Kinder lernen.

Bei allem Verständnis für die Kids (wer von uns hat schon gerne für die Schule gelernt? :rolleyes), aber: das Leben ist kein Ponyhof. Da müssen sie durch. Mußten wir auch.

Klar kann man manche Lerninhalte so verpacken, daß sie halbwegs Spaß machen. Aber irgendwann mußten wir doch alle mal lernen, daß manche Dinge eben keinen Spaß machen, aber doch sein müssen. Nur so lernt man auch Pflichtbewußtsein etc.

Klar, lernen muss man. Da müssen sie durch. Nur wie, kann man ja ab und an beeinflussen. Der Mini-Idgie lacht heute noch über meine umgedichteten Textaufgaben und dass nach dem Superlativ von gut der Hyperlativ kommt und bei mir voll-fett-krass heißt. Wir haben uns auch abgerollt, bei der Vorstellung, wie man eigentlich nicht steigerungsfähige Adjektive wie tot doch noch irgendwie steigern kann und beim Vokalbellernen haben wir immer auch gleich ein paar lustige Wörter übersetzt, die in keinem Schulbuch stehen.
Auf diese Art und Weise gab es beim Lernen auch meistens was zu Lachen. Und gelernt hat er auch noch was.

Meine Schwester hat mir damals Bruchrechnen mit Bierbestellungsangaben gelernt: a Halbe, a Seidl, a Piff

Ich hab mich immer gern von meiner Mutter abfragen lassen. Sie war (ist immernoch!) sehr kreativ im Erfinden von Eselsbrücken.

Aber ich zähle auch nicht zu den Vokabellernunwilligen Kindern, immerhin liebe ich Sprachen jeglicher Art...

Zitat

Original von Idgie
Klar, lernen muss man. Da müssen sie durch. Nur wie, kann man ja ab und an beeinflussen. Der Mini-Idgie lacht heute noch über meine umgedichteten Textaufgaben und dass nach dem Superlativ von gut der Hyperlativ kommt und bei mir voll-fett-krass heißt. Wir haben uns auch abgerollt, bei der Vorstellung, wie man eigentlich nicht steigerungsfähige Adjektive wie tot doch noch irgendwie steigern kann und beim Vokalbellernen haben wir immer auch gleich ein paar lustige Wörter übersetzt, die in keinem Schulbuch stehen.
Auf diese Art und Weise gab es beim Lernen auch meistens was zu Lachen. Und gelernt hat er auch noch was.

Das finde ich toll. Ich bin ja noch nicht ganz so weit, mein Sohn ist jetzt gerade im September eingeschult worden. Aber ich hoffe, dass ich dann auch mal die Ruhe und Muse habe, aus dem Lernen auch ein Stück weit Spaß zu machen. Wenn ich bei meinem Sohn stur was durchsetzen will, dann kann ich genauso mit der Wand reden, der ist stur wie seine Eltern

Gwendy, ich bin fest der Überzeugung, wer unter Zwang lernt, lernt nicht nachhaltig. Soll heißen, wenn ich die Idgie-Kinder erst zum Spielen rausgelassen oder auch später an den PC gelassen hätte, hätten sie die Vokabeln zwar notgedrungen gelernt, aber am nächsten Tag wieder vergessen. Und umgekehrt sitzen die viel besser, wenn man dabei Spaß hat.

Der Mini-Idgie wird zum Beispiel zeitlebens nicht mehr vergessen, dass pillow Kissen heißt, weil er gleichzeitig den Ausdruck für Furzkissen gelernt hat.

Bei Kaya hat kürzlich, als sie sich in französisch mal wieder etwas lernunwillig zeigte, ein etwas abwegiges Argument funktioniert:

Ich habe ihr erläutert, dass sie ja irgendwann unseren Bauernhof in der Bretagne erben wird und dann, wenn mal wieder der Strom ausfällt, in der Lage sein muss, beim örtlichen Stromversorger anzurufen, wozu ein einigermaßen ordentliches Französisch unerlässlich ist.

Nach kurzem Nachdenken fand sie das durchaus plausibel

Eigentlich wollte ich den Text bei "Was machen die Eulen gerade" posten. Hab mich aber entschlossen es hier zu tun.

Ich erinnere mich gerade an meine Jugend. Wie ich am Schreibtisch sitze und konzentriert an meinem Aufsatz schreibe. Nach einiger Zeit komm ich endlich aus dem Zimmer und bitte meine Mutter doch Korrektur zu lesen. Ich weiß noch, dass ich immer sofort einen Stift mitgebracht habe und mich dann wieder ins Zimmer verkrochen habe, weil ich meine Mutter wohl ziemlich damit nervte sie dauernd rumhüpfend zu fragen: "Ja und? Wie findest du's?"
Ohjeeee... jedes Mal, wenn ich meiner Mutter einen Text durchgehen ließ und ich es mir danach ansehen wollte, war ich total geschockt, was sie alles rausstrich, in ihren eigenen Worten hinschrieb, Fragezeichen malte oder mir sagte, das hätte ich blöd formuliert. Teilweise war es immer so viel, dass ich meinte: "Mama, so würde ich doch nie schreiben. Das klingt eher danach, als hättest du es geschrieben und nicht ich!"
Später dann stritten wir uns immer wieder. Mama muss nicht alles gut finden, was die Tochter da fabriziert, aber Mama muss auch nicht alles sch*** finden (so sah ich das nun mal)!

Ich denke daran, weil ich gerade einen Text schreibe, der mir sehr wichtig ist und ich mich frage, ob ich ihn meiner Mutter schicken soll, damit sie mir ihre Meinung dazu sagt.
Vielleicht sollte ich sie anrufen, fragen und ihr befehlen (*g*) nichts Durchzustreichen... aber dann wär sie ja nicht ehrlich.

vingela
Nein, 20 Min. Vokabeln lernen ist definitiv nicht zuviel. Auch, wenn sie jetzt nicht begeistert ist, spätestens, wenn sich das in guten Ergebnissen niederschlägt, wird sie es sein. Wer jeden Tag 20 Min. durchhält, ist schon ganz gut vorbereitet.

Also, ich habe meine Vokabeln immer schön brav und fleißig (und ja, auch gern) gelernt. Weil ich Sprachen einfach mag. Grammatik ging auch immer gut. Nur das Sprechen trau ich mich dann kaum, weil ich so schüchtern bin und immer überlege, wie ich das sage, damit es auch fehlerfrei ist.

Zitat

Original von churchill
Trotzdem habe ich tolle Kinder. Ganz tolle ...

Ich kenn nur eines davon - und es ist toll

täglich 20 Minuten Vokabeln lernen wie setzt Ihr das denn durch?

Habt Ihr jeden Tag den Nerv gegen das Kind an zu verlangen das es lernt?

Wir hatten eine zeitlang mal den Sonntagabend als Vokabellernabend ist aber auch wieder eingeschlafen, weil Sohni mit tausend Ausreden kommt und wir auch nicht so diszipliniert sind, dran zu bleiben (der Apfel fällt nicht weit vom Stamm :grin)

Bei uns war letzte Woche Elternsprechtag - die Lehrer berichteten von "was wollen Sie denn hier, er ist Klassenbester" bis "Er bekommt mdl eine 4- und das ist noch wohlwollend bewertet, weil er ein netter Kerl ist" alles.

Der Hammer war die Französischlehrerin, ich konnte ihr nicht mal 10 Minuten lang folgen, aber lt ihrer Aussage macht sie total durchstrukturierten Unterricht - ja, nee is klar, den Eindruck hatte ich auch gerade .... (auch so ein Fach wo er von 2 auf 4 gerutscht ist).

Ich komme mir vor wie auf dem Jahrmarkt, wo man mit einem Hammer auf Monster haut, die aus verschiedenen Löchern kommen. Es gibt glaub ich kein Fach mehr, in dem es durchgehend keine Schwierigkeiten gab und auch keins wo er noch nie gut war.

Zitat

Original von vingela
Verlangt man denn zuviel, wenn man erwartet, dass das Kind täglich bis aufs Wochenende lernen soll/muss?

Nein, das nicht, aber mir fehlt die Disziplin ihn immer wieder darauf hinzuweisen und auch zu überprüfen. Von selber macht er es nicht. Auch nicht für gute Noten, die er durchaus auch schreibt. Er freut sich wenn er gute Noten schreibt, aber wenn es um das durchgängige Üben geht, ist er lieber bequem.

Wobei ich von den Lehrern gehört habe, das er einer der wenigen ist, die regelmäßig ihre Hausaufgaben erledigen. Das scheint in seiner Klasse (Profilklasse Naturwissenschaften, Jg 7, Gymnasium) auch nicht selbstverständlich zu sein.

Oh je, wenn ich das so lese, dann steht mir noch einiges bevor. Wir sind erst in der 1. Klasse und es ist jetzt schon schwierig, meinen Sohn davon zu überzeugen, dass wir jeden Tag ein bißchen lesen üben. Er ist ziemlich stur. Heute hatten wir wieder eine Auseinandersetzung (nicht wegen dem Lernen), da meinte er "Jetzt weiß ich endlich, warum ich so stur bin. Das hab ich von Dir geerbt." Es fiel mir wirklich schwer, ernst zu bleiben, denn das Schlimme ist, er hat auch noch Recht.

Ich seh schon, das wird auch noch auf mich zukommen.... Wo ich doch auch so ein Sprachgen habe....
Ich werde dann vermutlich echt nach lustigen Vokabelprogrammen für den PC suchen

Gwendy : Wird bei Deinem Sohn in der Schule Antolin gemacht? Ne Freundin hat mir erzählt, daß ihr Kleiner seit dem jeden Tag liest, nur damit er im Netz dann mehr Punkte hat als seine Kumpels