Davon, frei zu sein - Meg Rosoff

  • Inhalt:
    An dem Tag, an dem Pell Ridley ihren ältesten Freund Birdie heiraten soll, packt sie ihre wenigen Habseligkeiten und reitet mit ihrem Pferd Jack in ein neues Leben. Sie flieht vor einer Ehe, die nur aus Arbeit und Kinderkriegen bestanden und einen frühen Tod bedeutet hätte. Doch auch ein selbstbestimmtes Leben hat seinen Preis, das muss Pell einsehen. Und eine Menge Hindernisse überwinden, um ihr Glück zu finden


    Meine Meinung:
    Zu Beginn habe ich mich mit der Lektüre dieses Buches ziemlich schwergetan. Der Schreibstil Meg Rosoffs ist etwas gewöhnungsbedürftig, sie schreibt in kurzen, knappen und präzisen Sätzen ohne jegliche Schnörkel und Ausschmückungen. Dadurch schreitet die Handlung sehr zügig, beinahe schon schnell voran und die Kapitel sind sehr kurz. An vielen Stellen hätte ich mir weniger Eile und mehr Details gewünscht. Oft waren mir die Sprünge in der Geschichte zu groß, zu viel passierte zu schnell in zu kurzer Zeit.


    Im Ganzen betrachtet halte ich dieses Buch jedoch für durchaus gelungen. Es veranschaulicht auf simple Art und Weise, wie das Leben der Frauen in der Mitte des 19. Jahrhunderts aussah. Pell ist eine sehr sympathische Hauptfigur, mit der man sich wunderbar identifizieren kann, und auch die anderen Charaktere wachsen dem Leser schnell ans Herz, auch wenn einige ziemlich undurchsichtig sind.


    Meg Rosoff ist auf wenigen Seiten und mit wenigen Worten ein wunderbares kleines Buch gelungen, das dem Leser zeigt, dass es sich lohnt, für seine Werte, Überzeugungen und Träume zu kämpfen.

  • KLAPPENTEXT:


    Dem eintönigen Leben in Armut, das zu ihrer Zeit für Frauen nur aus Kinderkriegen, Hunger und harter Arbeit besteht, will die junge Pell Ridley sich nicht fügen. Sie träumt davon frei zu sein. Am Morgen ihres Hochzeitstages reitet sie mit wehenden Haaren auf ihrem Pferd einer ungewissen Zukunft entgegen. Doch vor die Freiheit eines selbstbestimmten Lebens hat das Leben ihr zahlreiche Stolpersteine gelegt...


    ZUR AUTORIN:


    Meg Rosoff lebt, seit einem Umzug von New York, mit ihrer Familie in London. Bevor sie anfing zu schreiben, hat sie mehrere Jobs durchlebt. Unter anderem im Verlagswesen und in der Werbung. Ihre Romane wurden mehrfach ausgezeichnet. Unter anderem mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis. Ihr Roman „So lebe ich jetzt“ stand lange auf der Bestsellerliste für Erwachsene.


    EIGENE MEINUNG:


    Das Buch hat mich auf den ersten Blick wegen seines wunderschönen Covers fasziniert hat. Schon als ich es das erste Mal gesehen habe, wusste ich, dass dieses Buch etwas ganz besonderes ist. Ein großes Lob an den Fischerverlag, dem es gelungen ist, den Buchumschlag so zu gestalten, dass der Leser auf den ersten Blick einen Eindruck des Flairs aufnimmt, der die Geschichte um Pell Ridley und ihre Suche nach Freiheit und Glück umgibt.


    Als eines von vielen Kindern eines Priesters, hat Pell in ihrem Leben bisher nur harte Arbeit und Entbehrung kennengelernt. Das hat bei ihr einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen. Als ihr bester Freund, der Schmied Birdie, ihr einen Heiratsantrag macht, willigt sie zunächst ein, da sie glaubt, er schätze sie wegen ihren Fähigkeiten als Schmied. Sie sieht eine Zukunft vor sich, in der sie ihrer Leidenschaft, dem Umgang mit Pferden, nachgehen kann. Doch Birdie möchte gern eine große Familie mit ihr gründen. Das würde für Pell bedeuten, dass sie ein Kind nach dem anderen kriegen würde, obwohl sie doch besser schmieden kann, als Birdie. Kurzerhand schnappt sie sich ihr Pony Jack und begibt sich mit ihm auf den Weg in die Freiheit. Aber wie frei kann Pell sein, wenn sie von ihrem kleinen Bruder begleitet wird, der taub und stumm ist, und für ihn Verantwortung übernehmen muss...


    Mit „Davon frei zu sein“ ist der Autorin ein Buch gelungen, das den Leser auf vielerlei Arten berührt. Ich musste lachen und weinen, hab Gänsehaut bekommen, hab mitgelitten, mitgetrauert und mitgehofft.


    Obwohl Meg Rosoff hier einen Jugendroman geschrieben hat, spricht die Geschichte nicht nur Jugendliche, sondern auch erwachsene Leser an. Vor dem Hintergrund eines Amerikas im 19. Jahrhundert nimmt die Autorin ihre Leser mit auf eine ungewöhnliche Reise, auf der die Protagonistin viel über sich selbst erfährt.


    Mir hat natürlich mal wieder sehr gut gefallen, dass Pell so eine besondere Beziehung zu Tieren im allgemeinen und zu Pferden im besonderen, hatte. Sie ist tapfer und lässt sich auch von Rückschlägen nicht unterkriegen. Immer mit dem Ziel vor Augen in Freiheit zu leben und das tun zu können, was sie glücklich macht.


    Ich habe das Buch im Rahmen des Lovelybooks Lesemarathon gelesen. Und obwohl ich zuvor schon 3 Bücher gelesen hatte, mein Hirn schon sehr erschöpft war und der Lesemarathon schon längst beendet, musste ich das Buch noch zu Ende lesen, da ich es kaum aus der Hand legen konnte. Es lohnt sich sehr, sich in der Geschichte von Pell und ihrer Suche nach Freiheit zu verlieren.


    FAZIT:


    „Davon frei zu sein“ ist ein Buch über die aufregende Suche nach Freiheit und Glück. Im Laufe der Geschichte lernen sowohl die Protagonistin, als auch der Leser, sehr viel über die Bedeutung von Freiheit und Glück. Dass das Glück der Einen nicht zwangsläufig auch das Glück der Anderen ist. Dass Freiheit oft bedeutet Eingeständnisse zu machen. Ist Freiheit noch wertvoll, wenn andere dadurch ihres Glückes beraubt werden? Und manchmal erkennt man, dass man, um glücklich zu sein, anderen zu ihrem Glück verhelfen muss, auch wenn man selbst dafür die eigenen Bedürfnisse zurückstecken muss.