Bislang dachte ich immer: Großen Steinbrocken auf Kopf draufhauen und fertig.
Nix da!
Steinigung nach altüberliefertem Gesetzes-Ritus ist vor allem auch eine Foltermethode, zwecks Abschreckung und Einschüchterung.
Und: Es geht hier um Frauen.
Ablauf:
Die Frau wird senkrecht in der Erde eingegraben bis nur noch Nacken, Schlüsselbein und Kopf rausschauen. Gesicht wird mit einem Tuch abgedeckt. Die Vollstrecker dürfen alsdann mit maximal fausgroßen Steinen (die in keinem Fall schnell töten sollen) etwa ein bis zwei Stunden lang aus nicht zu naher Entfernung auf ihr Opfer (das Wort "Opfer" sei angesichts dieser Folter- und Tötungsmethode einmal unabhängig von der Tat mal bitte gestattet) werfen. Die Folter soll sich auf mindestens eine Stunde hinziehen bis die Verurteilte qualvoll verreckt (einzig passendes Wort).
Übrigens: Männer dürfen/müssen nach islamischem Recht auf gleiche Weise hingerichtet werden, sofern der Straftatbestand "Geschlechtsverkehr außerhalb der Ehe" gegeben ist.
Stand der Dinge: September 2010, Iran.
Gemach.
Mir geht es nicht um politische Wertung oder Vorurteile gegen unsere islamischen Brüder und Schwestern, oder um eine Ächtung der so essentiellen kulturellen islamischen Identität des Irans, oder gar um rassistische Hetze:
Ich wollte nur klarstellen, wie eine Steinigung im Herbst 2010 (nach christlichem Kalender) aussieht.
Einzige Wertung in meinem Beitrag ist das böse Wort "verrecken" und ich gebe zu das dieses Wort zu Empörung Anlass geben könnte, weise aber zugleich auf den offen proklamierten Abschreckungszweck dieser Hinrichtungsmethode hin. Es besteht also durchaus die Absicht, dass diese Art der Hinrichtung nicht schön geredet werden soll.
Relativierung:
Steinigung war und ist nicht nur im Iran üblich, wurde nicht vom Iran erfunden usw. usw.
Zur Historie: http://de.wikipedia.org/wiki/Steinigung