Fragen an Alex Berg



  • Nein.
    Aus den gleichen Gründen wie Alex.
    Da werden 95, eher 99% Unschuldige unter Generaöverdacht gestellt, bei einer Rechtfertigung, die auf 1% zutreffen würde.


    Mich nervt es schon in Supermärkten, wenn da Kameras sind.
    Klar ALLE Kunden sind Diebe :pille
    Aber so fing es an.
    Und das ausspähen eines PCs ist ein weterer Schritt in die Richtung Aushebelung der Menschenrechte.

  • Zitat

    Original von AlexBerg


    Bei dieser Definition sind wir bei dem, was Terrorismus zu Zeiten der RAF bedeutet hat. Aber darum geht es hier nicht.


    Für mich hat die gesamte Begriffswelt "Terrorismus" durch die Auslegung der Amerikaner nach 9/11 einen sehr schalen Beigeschmack bekommen. Und um die geht es hier letztlich in Machtlos, oder?


    :gruebel


    Ich bin mir nicht sicher, ob wir lediglich aneinander vorbei reden oder du dich sehr geschickt windest... :lache
    Macht aber nichts, ich bin bei Machtlos noch nicht weitgenug, um mich über über eine Diskussion zur Thematik im Bezug auf das Buch einzulassen.
    Ich war davon ausgegangen, daß deine Antwort sich auf Terrorismus im allgemeinen bezog, ansonsten war sie irgendwie unspezifisch...

    Zitat

    Über die Definition Kinderpornografie brauchen wir nicht zu streiten. Die ist klar. Aber ob Internetangebote extremistisch oder terroristisch sind, ist durchaus eine von Staat zu Staat sehr unterschiedliche Auslegungssache.


    Aber gut, definier ich meine Frage anders, was bedeutet Terrorismus für dich?
    (Edit: mal davon abgesehen, daß die Definition Kinderpornographie gar nicht so klar ist. Mir dient sie lediglich als Beispiel, weil da immer jeder zustimmt und sagt, "Klar, solche Leute müssen überwacht werden!" )



    @ Anahid
    Also wäre die Internetüberwachung pädophiler Seiten in Ordnung, die Überwachung von Seiten auf denen, sagen wir mal, zum gewalttätigen Dschihad aufgerufen wird oder der Bau einer funktionstüchtigen Bombe erklärt wird aber nicht?
    Wo siehst du den Unterschied? :gruebel

  • mir ist es lieber, wenn alle, also auch die unschuldigen, untersucht werden und damit alle vor dingen wie dem geschehen am WTC geschützt werden.
    und das, obwohl auch mich die kameras in den geschäften sehr stören (wenn auch nicht so, wie das gedudel oder nervige verkäufer/innen).
    problematisch ist für mich allerdings die latente gefahr, dass die gewonnenen daten/kenntnisse missbraucht werden könnten.
    trotzdem....

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • Zitat

    Original von Babyjane
    @ Anahid
    Also wäre die Internetüberwachung pädophiler Seiten in Ordnung, die Überwachung von Seiten auf denen, sagen wir mal, zum gewalttätigen Dschihad aufgerufen wird oder der Bau einer funktionstüchtigen Bombe erklärt wird aber nicht?
    Wo siehst du den Unterschied? :gruebel


    Das ist genau die Frage, auf die ich gewartet habe. Die kommt immer in diesem Argumentationsstrang. Deswegen habe ich mich auch geweigert, darauf einzugehen.

  • :gruebel
    Ich verstehe zwar nicht, warum man in einer solchen Diskussion sowas verweigert, aber gut, muß ich wohl akzeptieren, zeugt aber jetzt nicht zwingend von einer soliden Argumentation...


    Würde man der strikt folgen, müßte man schließlich beides ablehnen... ;-)

  • Zitat

    Original von Babyjane


    Aber gut, definier ich meine Frage anders, was bedeutet Terrorismus für dich?
    (Edit: mal davon abgesehen, daß die Definition Kinderpornographie gar nicht so klar ist. Mir dient sie lediglich als Beispiel, weil da immer jeder zustimmt und sagt, "Klar, solche Leute müssen überwacht werden!" )


    Ich glaube nicht, dass ich eine genau definierte Vorstellung von Terrorismus habe, die ich mit wenigen Worten wiedergeben kann. Das würde vermutlich den Rahmen dieses Forums sprengen und uns in eine politische Diskussion zwingen. Ich mache mir in der Regel - auch wenn das für dich als Polizistin, denn das bist du doch, oder, nach dem was du weiter oben geschrieben hast? haarsträubend klingen mag - also, ich mache mir eniger Gedanken über die Auswirkungen terroristischer Aktivitäten als über die Ursachen. Wie entstehen radikale Gedankengüter, die sich letztlich in brutaler Gewalt äußern? Was ist ihr Nährboden? An anderer Stelle in dieser Leserunde habe ich mich bereits als unverbesserlicher Idealist geoutet, ich mache es hier gern noch einmal: Wenn wir auf diesem Planeten mehr soziale Gerechtigkeit hätten, bräuchten wir uns über Terrorismusgefahr und Sicherheitsmaßnahmen keinen Kopf zu machen.

  • Zitat

    Original von Babyjane
    @ Krokus
    Bei diesem Wort Datenmißbrauch, frage ich mich immer, was das überhaupt ist....
    Was genau würdest du denn als Mißbrauch deiner Daten ansehen?


    och, ich denke mal, an meinen daten ist generell nix, was mir besonders gefährlich werden könnte, babyjane. ich meinte das allgemeiner.
    jetzt wirds heikel, sorry.
    wenn zB wieder einmal so ein wesen, wie es jetzt durch die worte des herrn sarrazin über das "judengen" mit seinen im holocaust endenden anschauungen zum thema gewordene an die macht käme... oder jemand anderes mit ähnlich abstrusen ansichten... und der hätte jede menge datenmaterial zur verfügung... dann könnten gewisse "selektionen", welche aber das genaue gegenteil von verbrechensvorbeugung wären, unwünschenswert vereinfacht werden.
    konnte ich mich verständlich machen (klappt heute nicht so bei mir*g*)?

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • Die Frage, inwiefern es OK ist, wenn bei bestimmten Seiten "Glöckchen bimmeln" ist eine sehr diffizile... inwiefern ist dies in einer Demokratie legal? Wieviele echte Verdächtige betrifft es und wieviele Unschuldige werden so ausgespäht?


    Sicher, ich habe mir nichts vorzuwerfen und ich weiß das. Aber - um es aufs Buch zu übertragen - wissen das die Herren im schwarzen Anzug, die mich nur mal eben befragen wollen, auch? Die sind davon überzeugt, ich weiß mehr und sie müssen es mir nur entlocken. Die werden doch von Berufs wegen schon von früh bis spät angelogen. Warum sollte also gerade ich anders sein als die anderen Lügner, mit denen sie täglich zu tun haben?

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Zitat

    Original von Babyjane
    :gruebel
    Ich verstehe zwar nicht, warum man in einer solchen Diskussion sowas verweigert, aber gut, muß ich wohl akzeptieren, zeugt aber jetzt nicht zwingend von einer soliden Argumentation...


    Würde man der strikt folgen, müßte man schließlich beides ablehnen... ;-)


    :wave sorry, falls ich etwas harsch reagiert habe, war nicht böse gemeint. Aber ich habe diese Diskussion schon des öfteren geführt, wusste einfach, welche Argumentation kommen würde und dachte: seufz ... Also, sieh es mir nach. Ich denke, wir beide betrachten das Ganze von zwei sehr unterschiedlichen Standpunkten.

  • Mein Leben zu überprüfen, dürfte für die Sicherheitsorgane eher langweilig sein, da gibt es nichts Interessantes zu entdecken. Grundsätzlich hätte ich nichts dagegen, wenn meine Daten durchgescheckt werden, wenn ich die Gewissheit hätte, dass sie danach nicht gespeichert, sondern umgehend vernichtet werden. Dabei bin ich mir sicher, dass die Leute, die ernsthaft einen Anschlag planen, Mittel und Wege der Verständigung finden, die außerhalb dieser Überwachung liegen.
    Mir wäre es viel viel lieber, wenn das ganze Geld, das in die Terrorismusbekämpfung gesteckt wird, dafür verwendet werden könnte, für mehr Aufklärung und soziale Gerechtigkeit in den jeweiligen Ländern zu sorgen. Aber das bleibt wohl ein Wunschdenken.

  • "Mir wäre es viel viel lieber, wenn das ganze Geld, das in die Terrorismusbekämpfung gesteckt wird, dafür verwendet werden könnte, für mehr Aufklärung und soziale Gerechtigkeit in den jeweiligen Ländern zu sorgen."


    :write, allerdings mit der einschränkung, dass terrorismus, wie wir gerade gelesen haben, ja leider nicht immer nur in unaufgeklärtheit und sozialer ungerechtigkeit wurzelt, sondern sehr wohl auch gier nach macht und geld dahinterstecken können.

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • Zitat

    Original von JaneDoe
    Mir wäre es viel viel lieber, wenn das ganze Geld, das in die Terrorismusbekämpfung gesteckt wird, dafür verwendet werden könnte, für mehr Aufklärung und soziale Gerechtigkeit in den jeweiligen Ländern zu sorgen. Aber das bleibt wohl ein Wunschdenken.


    Wobei da die Frage wäre, ob die politischen und religiösen Eliten in diesen Ländern das überhaupt wünschen bzw. zulassen würden. Wenn die Bevölkerung gegen den westliche Wertesystem oder Israel instrumentalisiert werden kann, wird von den eigenen Schwächen abgelenkt bzw. es ist einfacher das Geld in die eigene Taschen fließen zu lassen.

  • Zitat

    Original von JaneDoe
    Mein Leben zu überprüfen, dürfte für die Sicherheitsorgane eher langweilig sein, da gibt es nichts Interessantes zu entdecken. Grundsätzlich hätte ich nichts dagegen, wenn meine Daten durchgescheckt werden, wenn ich die Gewissheit hätte, dass sie danach nicht gespeichert, sondern umgehend vernichtet werden. Dabei bin ich mir sicher, dass die Leute, die ernsthaft einen Anschlag planen, Mittel und Wege der Verständigung finden, die außerhalb dieser Überwachung liegen.
    Mir wäre es viel viel lieber, wenn das ganze Geld, das in die Terrorismusbekämpfung gesteckt wird, dafür verwendet werden könnte, für mehr Aufklärung und soziale Gerechtigkeit in den jeweiligen Ländern zu sorgen. Aber das bleibt wohl ein Wunschdenken.


    Das sagst DU, daß Dein leben für Sicherheitsorgane eher langweilig sein wird. Wer weiß schon, was für die von Interesse ist. Das Problem ist aber eher: Du bist erst einmal transparent. Für sie und für wen noch alles? Ich denke aber auch daß die, die ernsthaft böse Gedanken haben, Mittel und Wege finden, sich anders zu verständigen als über derart einfach zu überwachende Medien wie Telefon und Internet...


    Die Sache mit der Aufklärung und der sozialen Gerechtigkeit wird wohl Wunschdenken bleiben... oft besteht ja auch noch das Problem, daß das was das Empfängerland als soziale Gerechtigkeit empfinden mag nicht unbedingt mit dem identisch sein muß, was bei uns als solche empfunden wird. Will sagen: wer garantiert, daß dieses Geld auch wirklich sinnbringend und auch "friedensstiftend" eingesetzt wird. Ist es überhaupt erwünscht dort?

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Zitat

    Original von Batcat
    Das sagst DU, daß Dein leben für Sicherheitsorgane eher langweilig sein wird. Wer weiß schon, was für die von Interesse ist. Das Problem ist aber eher: Du bist erst einmal transparent. Für sie und für wen noch alles?


    Transparent bin ich doch jetzt schon, ich sage nur Schufa. Da mache ich mir nichts vor.


    Natürlich ist meine Hoffnung auf soziale Gerechtigkeit reines Wunschdenken. Wenn wir das nicht mal hier in Deutschland hinkriegen :-(
    Ich befürchte, dass die islamische Welt genau wie früher die christliche durch ihr eigenes "Mittelalter" erst einmal hindurchmuss, um sich dem nähern zu können.

  • Zitat

    Original von JaneDoe
    Ich befürchte, dass die islamische Welt genau wie früher die christliche durch ihr eigenes "Mittelalter" erst einmal hindurchmuss, um sich dem nähern zu können.


    Hier sagst Du etwas, was ich auch immer in privaten Diskussionen zu bedenken gebe. Der Islam wurde ca. 600 n.Chr. begründet. Somit ist diese Religion gerade im 14. Jahrhundert angekommen. Wie sah es denn da bei den Christen aus ?

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • Zitat

    Original von Babyjane
    Eure Paranoia ist nicht gänzlich unbegründet.
    ;-)


    Edit:
    Das löst in mir allerdings sicherlich kein Angstgefühl aus, sondern im Gegenteil, ich bin froh, daß die Nutzer gewisser Internetangebote, seien es terroristische, extremistische oder gar kinderpornographische Foren/Seiten durchaus unter einer gewissen Beobachtung stehen.
    Ihr nicht? :gruebel


    Grundsätzlich gebe ich Dir recht. Nur hat die Vergangenheit auch vor dem Internet bewiesen, dass mit den gewonnen Daten nicht besonders sensibel umgegangen wird. Gerade zu Zeiten der 68er-Demis und danach die RAF wurden Daten gesammelt und teilweise unqualifiziert viel später zum Nachteil der „Festgehaltenen“ interpretiert, ohne Prüfung, ob es sich um eine „Jugendsünde“ handelt oder um eine grundsätzliche Geisterhaltung, frei nach dem Motto „Wo Rauch ist muss auch Feuer sein“.


    Alle gesetzlichen Regelungen sind nur so gut, wie diejenigen, die sie überwachen und einhalten sollen.


    Und hier habe ich einfach aus der Vergangenheit meine Bedenken. Zudem das ganze Datensammeln jetzt global geworden ist und niemand einen Überblick hat, was über wenn wo gespeichert ist und wie es interpretiert wird.


    Von folgenden Datensammlern weiß ich: Internet, Google, amazon, Krankenkassenchipkarte, Schufa, ebay, Kreditkarte – von welchen weiß ich nichts?


    Zusammenfassend gesagt: ich habe kein übermäßiges Vertrauen in die Datensammler und deren Kontrolleure.

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • Zitat

    Original von dyke


    Hier sagst Du etwas, was ich auch immer in privaten Diskussionen zu bedenken gebe. Der Islam wurde ca. 600 n.Chr. begründet. Somit ist diese Religion gerade im 14. Jahrhundert angekommen. Wie sah es denn da bei den Christen aus ?


    Religion ist meiner Meinung nach sowieso schwierig, weil sehr schnell dogmatisch - und da denke ich an alle drei Geschwister - Judentum, Islam und die christliche Religion. Zu viele Eiferer, zu viele Fanatiker die im Namen der Religion viel Unheil anrichten. Daher trenne ich inzwischen ganz bewusst Glauben und Institution.


    Thema soziale Gerechtigkeit: Ich denke schon, dass man auf diese Weise den religiösen Eiferern und Hetzern den Nährboden entziehen kann. Wenn die Menschen satt und zufrieden sind, wenn sie etwas zu verlieren haben, lassen sie sich nicht so leicht aufhetzen, wie die Frustrierten, Hoffnungslosen.