'Machtlos' - Seiten 001 - 071 (Mitte)
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Ich schreibe hier erstmal meine Eindrücke und werde dann die anderen Posts lesen. Leider habe ich mal wieder vergessen, mir Notizen zu machen...
Zuerst mal zum Cover: Mir gefällt, dass es glänzend und matt abwechselnd ist. So riffelig eben. Ich mag es immer gerne, wenn auch der Tastsinn angesprochen wird (so wie hier oder z.B. erhabene Elemente etc.) und eben nicht nur ein glattes Cover gewählt wird. Das Bild und auch die Streifen sagen mir bis jetzt nichts, vielleicht wird da ja noch ein Zusammenhang zur Story klar... Ich weiss nicht, ob ich im Laden danach gegriffen hätte (allein vom Aussehen jetzt). Von der Geschichte her auf jeden Fall.
Valerie wird einfach so am Flughafen "einkassiert". Nach und nach stellt sich heraus, dass eine ihrer besten Freundinnen, Noor al-Almawi, einen islamischen Hintergrund hat und wohl auch mit einem der Attentäter von Dänemark befreundet ist. Dann gibt es sogar ein Foto, auf dem die beiden mit Valerie und einem weiteren Attentäter zu sehen sind. Und Valerie scheint nicht so ganz ohne zu sein (S. 45: "Sie würden mehr herausfinden. Alles. Und sie würden es gegen sie verwenden."). Damit sind wohl nicht nur ihre Reisen in islamische Länder gemeint...
S. 52: Der "Geruch von Oleander": Ich habe hier vier Prachtexemplare stehen und mir ist da noch nie ein besonderer Geruch aufgefallen (auch nicht nach soeben durchgeführter erneuter Geruchsprobe)?!? Habe wohl die falsche Sorte...
Man ist auf jeden Fall gleich auf den ersten Seiten von Valeries Schicksal gefesselt. Zur falschen Zeit am falschen Ort. Erinnert mich von der Handlung her bis jetzt ein bisschen an "Little Brother", das ich im Frühjahr gelesen habe. Mal sehen, wie es noch weitergeht...
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Zitat
Original von kissy
Marc wirkt so, als würde er der Terrorismus-Anklage von Mayer glauben. Er erinnert sich an das Getuschel von Valerie und Noor und gibt sofort nach? Ich glaube eher, die beiden haben was miteinander, Valerie hat das Foto von Noor ja fast verliebt angesehen...
Da hab ich auch kurz dran denken müssen...
ZitatOriginal von kissy
Die Menschenrechtscharta-Einleitungen finde ich übrigens super gewählt!
PS: alex : Und ich dachte, du wärst ein Mann...
Das kann ich beides so unterschreiben!
Auch bei dem Interview mit Wolke kam da bei mir kein "Verdacht" auf...
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Das Vorwort bietet vermutlich schon einen Vorgeschmack auf das, was kommt. Auch der Auszug aus der Charta der Menschenrechte…
Das Buch beginnt schon sehr rasant, denn Valerie wird auf dem Weg nach London am Flughafen festgehalten. Sehr schnell wird einiges klar:
- ihre beste Freundin Noor ist seit zwei Wochen verschwunden, anscheinend wurden ihr unter Druck Geständnisse (welcher Art auch immer) entlockt
- durch die Freundschaft zu Noor, aber auch durch ihre ehrenamtliche Tätigkeit und die damit verbundenen Auslandsreisen in den arabischen Raum ist Valerie ins Visier der Geheimdienste BND und CIA geraten, die sich zumindest Informationen von ihr erhoffen oder sie sogar terroristischer Aktivitäten verdächtigen
- Das Verhältnis von Burroughs und Mayer scheint nicht gleichberechtigt zu sein. Obwohl Gast in Deutschland und NICHT Vorgesetzter von Mayer scheint Burroughs der Meinung zu sein, alle Befugnisse zu haben. Das kann noch sehr spannend werden, denn bereits jetzt zeichnet sich Macht- und Kompetenzengerangel zwischen den beiden abGerade nach dem 11. September ist es besonders wichtig, die Gesellschaft vor Terroristen zu schützen. Doch dabei stellt sich die Frage: wieweit darf ich gehen, um die Gesellschaft zu schützen? Wie weit „darf“ ich die Rechte eines einzelnen ignorieren, um eine Vielzahl von Menschen zu schützen? Dabei ist jedoch die Gefahr sehr groß, dass viele Unschuldige durch eine Verkettung von Zufällen (man ist zur falschen Zeit am falschen Ort) in die Mühlen des Gesetzes geraten.
Bei Valerie denke ich, dass sie selbst keinen Dreck am Stecken hat, aber eben Kontakte zu Menschen hatte, die wiederum entweder etwas zu verbergen haben oder eben wiederum Kontakte zu den falschen Menschen haben. Sie hat sicher etwas zu erzählen, das für die Behörden von Interesse ist, aber ich denke, sie will im Moment noch schweigen, um Noor zu schützen – auch wenn sie sich selbst damit schadet….
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Zitat
Original von Waldmeisterin
S. 52: Der "Geruch von Oleander": Ich habe hier vier Prachtexemplare stehen und mir ist da noch nie ein besonderer Geruch aufgefallen (auch nicht nach soeben durchgeführter erneuter Geruchsprobe)?!? Habe wohl die falsche Sorte...Sollte ich mich so vertan haben? Ist uns da was durch die Lappen gerutscht? ... Nein, jetzt hab ich gerade nochmal bei Google Bilder nachgeschaut. Es war der Oleander. Zumindest in Spanien duftet er ...
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Ich werde das mal bei mir im Garten recherchieren.
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Ist vielleicht genauso wie mit Jasmin. Alles, was man hier im Handel an Pflanzen bekommt, ist zwar schön anzusehen aber völlig duftlos. Es gibt wohl Pflanzen, die sich nur in ihrer Heimat völlig entfalten.
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Ich habe auch kurz mal reingelesen und hatte den ersten Abschnitt beendet.
Eigentlich finde ich den Titel wenig ansprechend, aber da Wolke schrieb, dass sie es nicht aus der Hand legen konnte, musste ich das Buch auch dringend lesen
Wie erschreckend, dass man völlig aus dem Alltag gerissen werden kann und sich auf einmal in einem Verhör wiederfindet. Ich bin erst mal alle Bekannten in Gedanken durchgegangen, ob sie vielleicht Kontakt mit Al-Quaida haben könnten
Irgendwie schon seltsam, dass Valerie sich vorher keine Gedanken um Noor gemacht hat. Oder hat sie schon geahnt, dass sie festgenommen wurde? Vor allem frag ich mich, was Valerie wirklich weiss.
Die Szene mit dem Bild - ob es jetzt gefälscht ist oder nicht - hat mich schon sehr stutzig gemacht. Ich würde mir jedenfalls unglaubliche Sorgen um meine Freundin machen.Die Reportage über Guantanamo habe ich auch gesehen und fand es erschreckend, dass man unter Folter alles zugibt. Das ist wirklich eine tolle Methode um Unschuldige zum Schuldigen zu machen und die Schuldigen weiter ihre Handlungen durchführen zu lassen. Hauptsache, man hat einen Sündenbock. Anstatt weiter nach den wirklich Schuldigen zu suchen. Aber vielleicht stelle ich mir das viel zu einfach vor. Ich weiss es nicht.
Borroughs kann ich schon verstehen. Wenn man seine Familie bei einem Attentat verliert, dann kämpft man natürlich dagegen. Aber ich traue ihm trotzdem nicht. Irgend was stimmt mit dem Mann nicht.
Marc bringt sich doch selbst in Gefahr, indem er nach Noor sucht bzw. ihre Familie aufsucht. Mir ist schon klar, dass er seine Frau retten möchte, aber ob das der richtige Weg ist? Und was haben Valerie und Noor besprochen, als sie getuschelt haben und beim Eintreffen Marcs sofort aufhörten?
Ich find es krass, dass man selbst als Anwältin, die ihre Rechte kennt, nichts machen kann um zu seinem Recht zu kommen. Zumindest, wenn man es aus Sicht einer (bisher noch) Unschuldigen sieht. Ich würde wahrscheinlich andauernd Wutanfälle bekommen, weil ich mich so machtlos fühle. (Also passt der Titel schon mal ;-)).
Der Zeitpunkt der Leserunde ist ja gut gewählt. kurz vor dem Jahrestag des Attentates. Jedes Jahr bin ich aufs Neue entsetzt, dass schon wieder ein Jahr um ist. Mich hat die ganze Sache damals sehr mitgenommen und ich kann nicht fassen, dass es fast 10 Jahre her ist. Es fühlt sich an wie gestern. Zur Zeit laufen ja auch wieder viele Dokus dazu.
Zu Kontrollen an Flughäfen muss ich noch was sagen. Ich bin ein Mensch, der sich ungern von fremden Menschen anfassen lässt. Leider gehöre ich zu denen, die immer an den Kontrollen piepsen. Wenn ich über die Attentate nachdenke, ist es natürlich nur zu unserem Schutz, aber ich hasse es trotzdem und frag mich immer, warum gerade ich sowas tun sollte. Ich weiss, dass man anderen nicht in den Kopf gucken kann, aber ich habe vorher schon immer ein großes Unbehagen, wenn ich weiss, ich muss durch Flugkontrollen. Ich habe schon sehr viele Diskussionen mit allen möglichen Leuten dazu geführt. Verstehen können sie mich nicht.
Mein Dad ist mal wegen eines MP3 Players fast festgenommen worden, weil die Kontrolleure dachten, es wäre eine Bombe. Mein Dad, der niemandem etwas tun kann, nicht mal ner Fliege. Er hat also versucht, klarzustellen, dass es sich um einen MP3 Player handelt. Bis die ihm mal irgendwann zugehört haben, ist viel Zeit vergangen. Leider habe ich vergessen, wie er aus der Nummer raus kam. Er durfte jedenfalls den MP3 Player mitnehmen und durfte fliegen. Solche Geschichten finde ich dann sehr übertrieben. Ich dachte eigentlich, dass man nen MP3 Player von ner Bombe unterscheiden kann.
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Zitat
Original von Waldmeisterin
alex : Und ich dachte, du wärst ein Mann...
Auch bei dem Interview mit Wolke kam da bei mir kein "Verdacht" auf...
doch, im interview heißt es nämlich:
"Bist du beim Schreiben eine Alleinkämpferin"
aber da hatte ich schon "eure alex" irgendwo gelesen.und was den oleander betrifft:
vor etlichen jahren gab es mal eine einprägsame werbung:
lavendel-oleander-jasmin=vernell
das war auf die duftnoten bezogen. es muss also auch duftenden o. gaben. -
Zitat
Original von Waldmeisterin
PS: alex : Und ich dachte, du wärst ein Mann...Das kann ich beides so unterschreiben!
Auch bei dem Interview mit Wolke kam da bei mir kein "Verdacht" auf...
Das finde ich interessant, denn ich schrieb ja z. B.:ZitatBüchereule: Bist du beim Schreiben eine Alleinkämpferin oder kannst du auf Hilfe zurückgreifen, wenn es irgendwo hakelt?
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Zitat
Original von Booklooker
Zu Kontrollen an Flughäfen muss ich noch was sagen. Ich bin ein Mensch, der sich ungern von fremden Menschen anfassen lässt. Leider gehöre ich zu denen, die immer an den Kontrollen piepsen. Wenn ich über die Attentate nachdenke, ist es natürlich nur zu unserem Schutz, aber ich hasse es trotzdem und frag mich immer, warum gerade ich sowas tun sollte. Ich weiss, dass man anderen nicht in den Kopf gucken kann, aber ich habe vorher schon immer ein großes Unbehagen, wenn ich weiss, ich muss durch Flugkontrollen. Ich habe schon sehr viele Diskussionen mit allen möglichen Leuten dazu geführt. Verstehen können sie mich nicht.Mein Dad ist mal wegen eines MP3 Players fast festgenommen worden, weil die Kontrolleure dachten, es wäre eine Bombe. Mein Dad, der niemandem etwas tun kann, nicht mal ner Fliege. Er hat also versucht, klarzustellen, dass es sich um einen MP3 Player handelt. Bis die ihm mal irgendwann zugehört haben, ist viel Zeit vergangen. Leider habe ich vergessen, wie er aus der Nummer raus kam. Er durfte jedenfalls den MP3 Player mitnehmen und durfte fliegen. Solche Geschichten finde ich dann sehr übertrieben. Ich dachte eigentlich, dass man nen MP3 Player von ner Bombe unterscheiden kann.
Ich piepse auch oft am Flughafen und habe dann sehr mit meinem Adrenalinpegel zu kämpfen. Die Controlletis machen ja nur ihren Job. Aber ich weiß inzwischen, dass mit diesen Kontrollen kein Attentäter gefasst wird. Nur ein Beispiel: Du musst Messer und sowas abgegebn, aber hinter der Kontrolle kannst du im Restaurant ohne weiteres wieder eins mitnehmen ... Gab mal einen tollen Spiegel-Artikel dazu im Januar diesen Jahres nachdem sie den Typen festgenommen haben auf dem Flug von Amsterdam nach Detroit
Zu der Story mit deinem Vater: Im Buch beschreibe ich am Anfang den Freund Marcs, der auf dem Flughafen in Amsterdam wegen des Beamers und seiner Sprüche festgenommen wird. Die Story ist tatsächlich passiert. Ist der Mann einer Freundin von mir.
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Zitat
Original von Johanna
Mich macht das Verhalten des Amis erst mal einfach nur wütend.
Mag ja sein, daß er ein Trauma erlebt hat durch den 11.9 - wahrscheinlich sogar. Allerdings ist dann sein Job absolut das falsche für ihn.
Der soll sich gefälligst einer Therapie unterziehen und nicht auch noch die furchtbaren Ami Beschränkungrechte hier weiter einführen.Ich denke die ganze Zeit, dass er am Ende der Sache mehr schaden als nutzen könnte und finde ihn ebenfalls schrecklich. Aber einen Mann wie Burroughs braucht so ein Buch, können ja nicht alle Sympathieträger sein.
Kann mir nicht vorstellen, dass Valerie mit dem Terrorismus in irgendeiner Weise zu tun hat. Vielleicht hat sie in jüngeren Jahren mal an ein paar Demos teilgenommen und ist dadurch aktenkundig geworden?
Warum hat man sie am Flughafen abgefangen und nicht zu Hause verhaftet? War bis dahin nur ihr Gesicht bekannt und sie wurde über ihren Pass identifiziert?
Das ist schon eine unheimliche Situation. Erst recht, wenn man selbst Anwältin ist und die Gesetze kennt und nun feststellen muss, dass sie auf einmal nicht mehr gelten.Gute Schreibe, ich war gleich drin in dem Buch und bin nun mächtig gespannt, was aus Valerie wird.
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Das Zitat Benjamin Franklins, der kleine Auszug aus der Charta der Menscherechte und das Vorwort "...Es kann jeden von uns treffen. Jeden Tag. Überall. Ein unglücklicher Zufall genügt. Eine Verwechslung. Und unser Leben ist nicht mehr das, was es einmal war." stimmen einen von der ersten Seite an gleich richtig auf das Buch ein. Es wird kein Bild einer angeblich "heilen" Welt skizziert, dass im Verlauf der Geschichte Risse bekommt. Alex Berg fängt gleich mit dem "Riss" an. Anwältin Valerie wird auf einer Routine-Geschäftsreise am Flughafen verhaftet. Ist sie überhaupt verhaftet? Eher nicht. Sie soll eine Aussage machen....
Dass sie "vom Fach" ist erleichtert ihr in meinen Augen die Situation und erschwert sie gleichzeitig. Sie lässt sich nicht einschüchtern, kennt und besteht auf ihren Rechten und kooperiert nicht. Otto Normalo hätte in ihrer Situation vermutlich eher alles erzählt, was man von ihm hören will und nicht so viele Scherereien erlebt, wie Valerie. Zumindest spielt man zu Beginn mit dem Gedanken, wenn man noch vermutet, dass an den Unterstellungen nichts d´ran ist.
Dann kommen einem die ersten Zweifel: Was ist das eigentlich für ein Verhältnis zwischen Noor und Valerie? Warum bestreitet Valerie die Echtheit des Fotos? Was will Valerie verheimlichen? Warum ist sich Marc plötzlich unsicher? Ich denke, dass im Verlauf der Geschichte einiges ans Tageslicht kommen wird und man wird sehen, ob es einen terroistischen Hintergrund hat.
Marc sucht Noors Eltern auf und unterhält sich mit ihnen. Klar ist das unvernünftig. Wenn er überwacht wird, macht ihn das auch verdächtig und er ist momentan alleine für seine beiden Töchter verantwortlich. Das sollte er bedenken, aber ich kann verstehen, dass er selbst etwas unternehmen will, um Valerie zu helfen und die ganze Sache zu verstehen. Ich wäre genauso.
Von den beiden Hauptermittlern Burough und Mayer bleibt letzterer für den Leser vorerst etwas blass. Bis jetzt kann man nicht einschätzen, was für ein Mensch er ist. Burough macht einen eher unsympathischen, ja fast fanatischen Eindruck, was seinen Einsatz in der Terrorbekämpfung betrifft. Seine Motive sind klar, aber ich wage auch zu behaupten, dass er mit diesem Hintergrund gänzlich ungeeignet für diesen Job ist.
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Zitat
Original von AlexBerg
Ich piepse auch oft am Flughafen und habe dann sehr mit meinem Adrenalinpegel zu kämpfen. Die Controlletis machen ja nur ihren Job. Aber ich weiß inzwischen, dass mit diesen Kontrollen kein Attentäter gefasst wird. Nur ein Beispiel: Du musst Messer und sowas abgegebn, aber hinter der Kontrolle kannst du im Restaurant ohne weiteres wieder eins mitnehmen ... Gab mal einen tollen Spiegel-Artikel dazu im Januar diesen Jahres nachdem sie den Typen festgenommen haben auf dem Flug von Amsterdam nach Detroit
Zu der Story mit deinem Vater: Im Buch beschreibe ich am Anfang den Freund Marcs, der auf dem Flughafen in Amsterdam wegen des Beamers und seiner Sprüche festgenommen wird. Die Story ist tatsächlich passiert. Ist der Mann einer Freundin von mir.
Genau das macht mich auch so stutzig. Man darf nur ne bestimmte Menge an Flüssigkeit mitnehmen, aber nach den Kontrollen kann man alles mögliche kaufen. Irgendwie stimmt doch da was nicht. Selbst wenn es versiegelt wird - man kann es trotzdem irgendwie entsiegeln (heisst das so?). Da siegt dann doch wieder die Macht des Geldes gegen die Sicherheit. Finde ich zumindest.
Ich muss ganz ehrlich sagen - ich überleg mir dreimal, was ich mit in ein Flugzeug nehme. Ich habe keine Lust mich irgendwo mit irgendwelchen Kontrolleuren zu befinden, die aus mir rausquetschen wollen, dass ich angeblich eine Bombe mit mir führe.
Mein Cousin musste letztes Jahr Rede und Anwort stehen, weil er einen Kugelschreiber mit hatte, der so eine Beamerleuchte dran hatte. Diese Leuchte war allerdings nicht funktionsfähig, weil die Batterie leer war. Die haben das Teil mitgenommen, genauestens untersucht und ihm dabei Blicke zugeworfen als wäre er der Satan persönlich. Das fand ich schon sehr übertrieben. Allerdings hab ich auch keine Ahnung, was sich hinter sowas verbergen könnte.
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Bin jetzt auch dabei, aber noch ziemlich am Anfang. Valerie hat nach einem Anwalt verlangt, den sie wohl nicht bekommt und ihr ist sehr unwohl bei dem Mann mit dem amerikanischen Akzent.
Eine ziemlich beängstigende Situation...
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Ich habe mir bei dem ersten Teil einige Notizen gemacht. Ein sehr gelungener Beginn und eine so rasante Handlung, dass man gar nicht anders kann, als weiterzulesen. [SIZE=7]Das Wörtchen "Chapeau" mag ich nicht verwenden, das ist irgendwie schon so abgenutzt...[/SIZE]
Ist die Geschichte von Valerie aus dem Motiv heraus entstanden, anhand eines Beispiels deutlich zu machen, wie entrechtet man als Terror-verdächtiger sein kann?
Mir kam das, was mit ihr passiert, vor, wie Kidnapping und wer einem anderen Menschen so etwas antut, ist ein Verbrecher. Dass der Staat hier in die Rolle des Verbrechers schlüpft ist beängstigend. Ich kann immer noch nicht glauben, dass ein Verdächtiger einfach so, ohne zu erfahren warum, festgehalten werden kann. Die Unschuldsvermutung wird also in diesem speziellen Fall komplett ausgehebelt und die Menschenrechte ebenfalls? Das ist absolut erschreckend und ich habe mir vorher nie darüber Gedanken gemacht.
Ich habe mich gefragt, was passiert mit einem Menschen, wenn sich dieser Verdacht nicht erhärtet? Nach solch einer Behandlung kann man ihn doch sicher nicht mit einem entschuldigenden Händedruck nach Hause schicken?
Valerie hat ja schon gleich zu Anfang einen Schaden erlitten. Wird der materielle Schaden ersetzt, oder darf der Staat Ruf, Gesundheit und Leben eines Menschen derart schädigen, bzw. vielleicht sogar komplett zerstören, ohne dass es Konsequenzen hat? Verstößt das Handeln des Staates (oder muss man hier das Handeln einzelner Personen sehen, die sich verantworten müssen?) nicht gegen unzählige Gesetze? -
Ich habe auch "mal eben" reinlesen wollen und bin dann hängen geblieben.
Das Buch fesselt mich seit der ersten Seite. Irgendwie macht Valerie auf mich den Eindruck, wie eine Frau auf dem Karriere-Trip von nebenan. Mich gruselt die Vorstellung, daß es jeden an jedem Tag treffen könnte. Zwischendurch habe ich gedacht: Du warst zur falschen Zeit am falschen Ort.
Was ist mit Noor? Ist sie wirklich in zwielichtige Machenschaften verstrickt? Daß die Polizei nur einer Spur nachgeht und andere Möglichkeiten außer acht läßt, passiert ja leider immer mal wieder. Den Ami Burroughs kann ich nicht leiden. Der scheint mit seiner Arbeit eine Therapie ersetzen zu wollen - was natürlich nicht funktioniert.Ich frage mich, warum Valerie kein Anwalt bekommt. Gibt es keine Regelung, daß sie ein Recht auf eine Vertretung hat?
Ich muß jetzt noch weiterlesen.
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Ein flüssiger Schreibstil in Verbindung mit der umgehend einsetzenden Spannung zieht den Leser sofort in den Bann, da scheinen wir uns alle einig zu sein :-)! Wäre ich nicht den ganzen Tag unterwegs gewesen, hätte ich sicher mehr als den ersten Abschnitt geschafft :grin!
Wirklich beklemmend entwickelt sich die Inhaftierung von Valerie. Trotz ihrer Berufung auf ihre Rechte wird sie isoliert, festgehalten und erhält noch nicht einmal Auskunft über den Grund ihrer Festnahme. Diese Wortlosigkeit war für mich fast das Schlimmste. Ich glaube, da würde ich durchdrehen!
Es bleibt offen, wie Valerie nun in die Sache verwickelt ist, was es mit Noor und den Typen auf dem Bild auf sich hat. Ist ihre Reaktion auf das Bild echt? Oder doch keine Fotomontage? Die Figuren lassen sich nicht so ohne weiteres "gut und böse" zuordnen, auch wenn man beginnt, die Sympathien zu verteilen.
Besonders treffend fand ich den Satz auf der ersten Seite (im Vorwort?) " In den westlichen Industriestaaten versuchen Politiker, die Freiheit zu schützen, indem sie sie abschaffen." Und dann kommt oft das Argument: Wer nichts zu verbergen hat, braucht doch auch nichts zu befürchten :rolleyes! Letztlich läuft es darauf hinaus, wie auf S. 60 beschrieben! Kurz zusammengefasst: Erst gibt es mehr oder weniger starke Proteste, dann gewöhnt man sich daran und nimmt es hin!
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Zitat
Original von Bouquineur
Die Hausdurchsuchung
Mich hat gewundert, dass die mit einem Durchsuchungsbefehl kommen, alles auf den Kopf stellen, Marc aber völlig unbehelligt und unbeobachtet in einem Nebenraum sitzen lassen, sodass er sogar telefonieren kann. Wie wahrscheinlich ist das? Gut, er selber steht nicht unter Verdacht, aber wenn man seine Frau verdächtigt, könnte doch theoretisch auch er etwas wissen und somit - wenn man einfach mal annimmt, es gäbe Verbindungen zu Terroristen - diese über diesen Weg warnen.Ich hab grad erst angefangen und hier nur ganz kurz reingespinxert...
Ohne Kenntnis der Situation kann ich sagen, sehr unwahrscheinlich. Egal ob lediglich Zeuge oder Tatverdächtiger bei einer Durchsuchung wird niemand unbeobachtet in irgendeinem Raum gelassen, egal welche Zielsetzung die Durchsuchng hat. Da hat die Eigensicherung eindeutig Vorang und auch die Gefahr, daß irgendwas verschwindet, was man ja eigentlich sucht, ist viel zu hoch.
Es sei denn, man WILL, daß der jenige meint er hätte die Superchance und will provozieren, daß er einen eventuell unbedachten Anruf tätigt oder versucht etwas verschwinden zu lassen.Genaueres sag ich, wenn ich die Szene gelesen hab.
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Zitat
Original von Lumos
Besonders treffend fand ich den Satz auf der ersten Seite (im Vorwort?) " In den westlichen Industriestaaten versuchen Politiker, die Freiheit zu schützen, indem sie sie abschaffen." Und dann kommt oft das Argument: Wer nichts zu verbergen hat, braucht doch auch nichts zu befürchten :rolleyes! Letztlich läuft es darauf hinaus, wie auf S. 60 beschrieben! Kurz zusammengefasst: Erst gibt es mehr oder weniger starke Proteste, dann gewöhnt man sich daran und nimmt es hin!
Das ist etwas, was mich in der heutigen Zeit sehr bedenklich stimmt. Manche Dinge werden in den Medien so oft durchgekaut, bis sie - wenn auch vorher völlig indiskutabel - allein dadurch salonfähig werden.