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'Machtlos' - Seiten 141 - 226 (Mitte)
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Teil II
Valerie schweigt immer noch, obwohl sie sogar schon vergewaltigt wurde! Warum?? Wenn ich doch nichts zu verbergen habe, mache ich doch alles, damit ich nicht weiter verdächtigt werde!
Die Folter hat mich ein wenig nachdenklich gemacht. Und ich bezweifle nicht, dass das auch im realen Leben so abläuft. Leider.Irgendwo stand geschrieben, dass Valerie immer wieder die gleichen Fragen beantworten muss aber immer andere Antworten gibt.
Allein nur an der Folter kann das doch nicht liegen, oder?
Wenn ich unschuldig bin, kann ich mich doch auch nicht großartig in Widersprüche verwickeln... Ich muss ja nur sagen, was ich weiß.Valerie trifft tatsächlich die total verwirrte Noor in ihrer Gefangenschaft! Ich glaube fast, dass Noor in diesem Zustand nicht überleben wird.
Meisenberg ist mir immer noch nicht ganz geheuer... Genauso wenig wie Burroughs. Für wen arbeitet er?
Will er Valerie genauso beseitigen wie Noor? Fragen über Fragen. Ich sollte am Besten gleich weiterlesen -
"Wenn ich unschuldig bin, kann ich mich doch auch nicht großartig in Widersprüche verwickeln... Ich muss ja nur sagen, was ich weiß."
sehe ich als entspannt zurückgelehnter leser auch so.
aaaber: weiß ich, wie sich die gefangenschaft auf meine nerven auswirkt? versuche ich vielleicht, irgendwas zu sagen, in der hoffnung, dass es endlich das ist, was sie hören wollen (und mich endlich laufen lassen)?das buch ist unglaublich spannend, aber auch sehr erschreckend...
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Zitat
Original von Jasmin87
Teil IIValerie schweigt immer noch, obwohl sie sogar schon vergewaltigt wurde! Warum?? Wenn ich doch nichts zu verbergen habe, mache ich doch alles, damit ich nicht weiter verdächtigt werde!
Hier muss ich vehement widersprechen: S. 186 oben "Er fixierte sie aus dunklen Augen. Wenn du nicht sprichst, weißt du was geschieht (...) Ihre Stimme zitterte, als sie zu sprechen began."
Zum Thema Antworten unter Folter: Gerade damit habe ich mich intensiv beschäftigt. Unter Folter erzählen die Menschen alles, tun alles, nur damit die Schmerzen aufhören. Vor allem das, was ihr Gegenüber hören möchte. Dadurch kommt es auch zu Widersprüchen.
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Und da liegt das Problem: Sie weiß nichts. Die Aussagen, die sie macht, sind frei erfunden, um der Folter zu entgehen. Daher weichen sie auch ständig voneinander ab. Selbst Martinez erkennt am Ende, dass Valerie die falsche Person am falschen Ort ist.
Burroughs ist das egal. Der zimmert sich seine eigenen Verdächtigen, seine eigenen Terroristen. Wenn man ihn lassen würde, würde er vermutlich sämtliche arabischen Länder atomisieren.
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Zitat
Original von krokus
das buch ist unglaublich spannend, aber auch sehr erschreckend...
Das Erschreckende für mich war, festzustellen, dass das alles möglich ist. Denkt nur an Murat Kurnaz der jahrelang unschuldig in Guantanamo saß und er war noch nicht einmal Vorbild für dieses Buch.
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"Unter Folter erzählen die Menschen alles, tun alles, nur damit die Schmerzen aufhören."
das kennen wir doch (literarisch) spätestens seit den büchern über die hexenprozesse! da haben menschen am ende gegen die geliebtesten angehörigen sonstwas an beschuldigungen ausgesprochen. einfach, um der folter zu entgehen... (man verzeihe in diesem zusammenhang das wort "einfach", mir fällt spontan kein anderes ein, ich will weiterlesen gehen...)
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Zitat
Original von AlexBerg
Hier muss ich vehement widersprechen: S. 186 oben "Er fixierte sie aus dunklen Augen. Wenn du nicht sprichst, weißt du was geschieht (...) Ihre Stimme zitterte, als sie zu sprechen began."
Zum Thema Antworten unter Folter: Gerade damit habe ich mich intensiv beschäftigt. Unter Folter erzählen die Menschen alles, tun alles, nur damit die Schmerzen aufhören. Vor allem das, was ihr Gegenüber hören möchte. Dadurch kommt es auch zu Widersprüchen.
Vielleicht liegt es einfach daran, dass solche Folter und diese Qualen für mich einfach unvorstellbar sind.
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Zitat
Original von Jasmin87
Vielleicht liegt es einfach daran, dass solche Folter und diese Qualen für mich einfach unvorstellbar sind.
Liebe Jasmin, das kann ich verstehen. Allein der Gedanke verursacht Übelkeit. Folter war ein Thema, mit dem ich mich nie in meinem Leben auseinandersetzen wollte. Um Machtlos schreiben zu können, war ich jedoch dazu gezwungen. Ich konnte im Laufe der Recherche eine professionelle Distanz entwickeln, wofür ich sehr dankbar war, sonst hätte ich es kaum ertragen, zu erfahren, zu welchen unvorstellbaren Grausamkeiten Menschen fähig sind. Allein schon aus Rücksicht auf die Folteropfer und ihre Leiden verzichte ich daher auf jeglichen Splatter im Roman.
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Puh, die "Folterszenen" zu lesen, war schon hart.
Mich hat es nur noch wütender gemacht, daß Menschen noch immer unbehelligt derartige Methoden anwenden können.Ich hoffe mal, daß das Bundeskanzleramt jetzt wirklich mal Dampf macht.
Wenn nicht, sollen sie sich an ihren Weihnachtsgänsen verschlucken.Bei dem gräßlichen Ami hab ich mittlerweile eine noch schlimmeren Verdacht, als daß er einfach nur krank ist.
So abstrus sich das anhört - den seh ich eher auf Seiten der Terroristen, als auf der Seite des "Rechts".
Sein Verhalten ist derart voreingenommen - vor allem gegen Frauen, das hat ja fast schon etwas manisches.Nu aber weiter
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Zitat
Original von Jasmin87
Valerie schweigt immer noch, obwohl sie sogar schon vergewaltigt wurde! Warum?? Wenn ich doch nichts zu verbergen habe, mache ich doch alles, damit ich nicht weiter verdächtigt werde!Ich denke auch, dass Valerie wirklich nichts weiß und deshalb auf gleiche Fragen unterschiedliche Antworten gibt, um die Folter zustoppen.
Da ich mich selbst als ziemlich wehleidig einschätze, würde ich wahrscheinlich unter Folter auch ziemlich schnell einbrechen. Aber was soll man tun, wenn man die Antworten wirklich nicht weiss?
Ich glaube Burroughs ist wirklich ein Ungeheuer. Selbst Martinez erscheint verglichen mit ihm direkt als Menschenfreund.
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Ich frage mich, was die aus einem raus kriegen wollen, wenn man nichts weiss. Sind wirklich nur solche Leute dort "angestellt", die skupellos und ohne Menschenkenntnis sind? Die hätten doch längst merken müssen, dass Valerie nichts weiss.
Borroughs ist das egal, ich weiss nicht, warum er Noor loswerden will und wer der Auftraggeber ist, aber ich habe ja schon am Anfang vermutet, dass er Dreck am Stecken hat. Ist das heftig, dass Noor so gebrochen ist, dass sie nicht mal ihre Freundin erkennt. Hoffentlich überlebt sie.
Irgendwie ist man wirklich den Politikern ausgeliefert in so einer Situation. Marc kann sich einfach nicht weiterhelfen. Wie soll er Valerie befreien? Ich weiss irgendwie keinen Ausweg. Das ist wirklich hart, jetzt so schwarz auf weiss zu lesen, dass man auch über Leichen geht. Ich habe nie dran gezweifelt, aber in Verbindung mit einer Geschichte, deren Personen einem "vorgestellt" wurden, ist es noch härter. Andererseits möchte ich nicht wissen, wie viele Kriege schon ausgebrochen wären, wenn sofort immer alles gestürmt werden würde.
Ich möchte kein Politiker sein - das ist echt harte Arbeit... Und Abwägen, was gefährlich ist und was nicht.Die Szenen der Folterung fand ich auch schlimm. Am allerschlimmsten ist aber wohl, dass man damit allein ist und niemanden hat, der zu einem steht. Auch wenn es wohl schlimme Schmerzen sind, die Valerie da erleiden muss - aber ein Austausch darüber würde wahrscheinlich Wunder wirken.
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Ich bin erst auf Seite 185 angelangt und schreibe nur schon mal eine Frage zu Seite 156 - Bricht eine Schweizer Bank tatsächlich ihr Bankgeheimnis, wenn es um Terrorismus geht?
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Zitat
Original von Eskalina
Ich bin erst auf Seite 185 angelangt und schreibe nur schon mal eine Frage zu Seite 156 - Bricht eine Schweizer Bank tatsächlich ihr Bankgeheimnis, wenn es um Terrorismus geht?Ja. Die Amis haben in letzter Zeit durchaus Druck gemacht auf die Schweizer. Generell sind die mit ihrem Bankgeheimnis inzwischen ganz gut eingeknickt.
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Bis jetzt habe ich den Eindruck, dass allein das Wort "Terrorismusverdacht" genügt, um alle Rechte eines Menschen für nichtig zu erklären und wenn selbst die Banken ihr hoch gehütetes Geheimnis lüften, dann ist das auf der einen Seite zum Schutz der Bevölkerung zwar gut gemeint, aber für einen zu Unrecht Verdächtigten, bricht ja alles zusammen und er hat absolut keine Privatsphäre mehr...Da kann man nur hoffen, dass es einen nicht zufällig so erwischt, wie Valerie.
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Zitat
Original von Eskalina
Bis jetzt habe ich den Eindruck, dass allein das Wort "Terrorismusverdacht" genügt, um alle Rechte eines Menschen für nichtig zu erklären und wenn selbst die Banken ihr hoch gehütetes Geheimnis lüften, dann ist das auf der einen Seite zum Schutz der Bevölkerung zwar gut gemeint, aber für einen zu Unrecht Verdächtigten, bricht ja alles zusammen und er hat absolut keine Privatsphäre mehr...Da kann man nur hoffen, dass es einen nicht zufällig so erwischt, wie Valerie.Die Anti-Terror-Gesetze hebeln einiges aus, was unsere Vorfahren an Rechten erkämpft haben.
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Ich finde, das Problem ist einfach, dass Unschuldigen damit geschadet wird und sie sich nicht wehren können, es für Schuldige wahrscheinlich genau das richtige ist, damit sie in Schach gehalten werden können. Einen Mittelweg wird es wohl kaum geben ohne dem einen oder dem anderen zu schaden. Ich könnte mir jedenfalls nichts vorstellen.
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Die Folter-Beschreibungen gehen ganz schön unter die Haut. Ich dachte, man wäre inzwischen klüger und wüßte, dass man dadurch gar nichts erreicht, weil Gefolterte irgendwann alles sagen, was man von ihnen hören will.
Mit am schlimmsten finde ich die Szene, als Noor und Valerie sich begegnen.
Gegenüber dem Widerling Burroughs ist Folterspezialist Martinez ist ja fast noch harmlos Burroughs kocht sicher sein eigenes Süppchen und ich bin gespannt, worauf das hinausläuft.Nicht nur, dass die Anti-Terror-Gesetze aushebeln, was vorige Generationen errungen haben, sie beanspruchen auch eine Menge an Kapazitäten, die der Staat besser in andere Bereiche stecken könnte. Ganz abgesehen von den Kosten.
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Burrough bringt Valerie mit dem Flugzeug weg. Ich ahne da Fürchterliches auf sie zukommen. In der Gewalt dieses kranken Typen wird es ihr nicht lange gut gehen.
Er hat Mayer ausgetrickst um sie wegbringen zu können .Das zeigt doch, dass er keine guten Absichten hat, zumindest keine, die der Deutsche gutheißen würde.
Valerie wird zum Spielball der Behörden. MMn wird sie geopfert. Was ist schon ein Menschenleben im Vergleich zum guten Verhältnis zu den USA, welches man nicht riskieren möchte. -
Zitat
Original von AlexBerg
Allein schon aus Rücksicht auf die Folteropfer und ihre Leiden verzichte ich daher auf jeglichen Splatter im Roman.Danke dir dafür. Wenn ein Autor es schafft, die Leser auch ohne Splatterszenen zu beeindrucken, zeigt er in meinen Augen, dass er wirklich schreiben kann. Du hast es bewiesen.
Mittlerweile hat sich bei mir der Verdacht bestärkt, dass Burrough seine eigenen Ziele verfolgt und das er scheinbar seine Organisation nur benutzt, um die zu erreichen. Die Intention ist noch unklar, aber jemand, dessen Motivator der Hass ist, kann nichts Gutes im Schilde führen. Selbst wenn seine Ziele edel wären (was ich bezweifele), stellt er sich so in meinen Augen mit den von ihm verfolgten Terroristen auf eine Stufe.