'Machtlos' - Seiten 305 - Ende

  • Zitat

    Original von JaneDoe
    Meyer ist ein Charakter mit Serienpotenzial, keine Frage!
    Ich könnte mir vorstellen, dass die Beziehung zwischen ihm und Valerie noch nicht zu Ende ist. Er sagt ja auch irgendwo, dass es das erste Mal ist, dass er in dem Fall auch emotional involviert ist. Und Valerie sieht in ihm den einzigen Menschen, der weiss, was ihr passiert ist. Ich bin gespannt, ob Valerie auf Dauer damit leben kann, dass sie über die Geschehnisse Stillschweigen bewahren muss, das Ganze vom Staat versüßt mit Aufträgen für Marcs Reederei.


    Mit Martinez kann ich mich auch anfreunden oder besser arrangieren :-). Er ist mir nicht unsympathisch, trotz des abscheulichen Jobs, den er in Rumänien gemacht hat. Ich bin sehr gespannt auf seinen Hintergrund. Die drei werden doch sicher in Syrien wieder aufeinander treffen?


    Das Buch habe ich verschlungen, ich will mehr :-]
    Vielen Dank, Alex, für Deine engagierte Begleitung der Leserunde :wave


    Ja, Martinez war meine Rettung in diesem Buch. Er war plötzlich da. Ohne ihn hätte ich nicht weiterschreiben können. Im nächsten Roman hat er einen eigenen Handlungsstrang, und es macht sehr viel Spaß ihn zu schreiben. Die drei werden aufeinandertreffen, wo wird noch nicht verraten.


    Ich merke schon, es entwickelt sich ein Suchtcharakter... :-] Das beflügelt beim Schreiben. Und Frühjahr/Sommer 2011 ist ja auch nicht mehr so lang hin. Ich denke doch mal, dass wir uns dann wiederlesen :wave

  • Zitat

    Original von AlexBerg
    Ich merke schon, es entwickelt sich ein Suchtcharakter... :-] Das beflügelt beim Schreiben. Und Frühjahr/Sommer 2011 ist ja auch nicht mehr so lang hin. Ich denke doch mal, dass wir uns dann wiederlesen :wave


    Unbedingt. Ich freue mich drauf :-]

  • Zitat

    Original von AlexBerg
    Ich merke schon, es entwickelt sich ein Suchtcharakter... :-] Das beflügelt beim Schreiben. Und Frühjahr/Sommer 2011 ist ja auch nicht mehr so lang hin. Ich denke doch mal, dass wir uns dann wiederlesen :wave


    Das will ich doch hoffen! :-]

  • Zitat

    Original von JaneDoe


    Meyer ist meine Lieblingsfigur in dem Buch, ganz eindeutig. Der Mann ist integer und hat ein Gerechtigkeitsempfinden. Auch die Art der Befreiung von Valerie hat mir ausgesprochen gut gefallen. Vergleiche ich ihn mit Härter aus dem gerade vorher gelesenen "Oktoberfest", so gefällt mir Meyer wesentlich besser. Härter wirkt gegen ihn wie eine Parodie. Meyer ist ein Charakter mit Serienpotenzial, keine Frage!


    dito dito dito :grin


    Perfekt ausgerückt.


    So, nun bin ich leider durch. Ich hatte es mir ja aufgespart für heute, den letzen Abschnitt, aber nu bin ich trotzdem schon durch.
    Ich gestehe, ich hätt da jetzt noch ewig weiterlesen können, so hat das Buch mich in seinen Sog gezogen.


    Für Deinen Nachfolger kannst du mich schon mal auf die Liste setzen, da bin ich auf jeden Fall dabei. :grin


    Martinez kann ich auch nicht als unsympathish sehen. Wär kein Mann, den ich als Mann mögen würde, aber als einen Sadisten könnte ich ihn jetzt nicht sehen.
    Er macht das was er macht aus einer Überzeugung, damit seinem Land zu dienen.
    Und - da auch Männer lernfähig sein können :grin - schafft er es ja eventuell noch, einen Abstand zu seinem momentanen Job zu bekommen und etwas "vernünftigeres" zu machen.


    Ganz besonders hat mir natürlich auch gefallen, daß mein Hamburg eine Hauptrolle spielte. Da kommt dann mein Lokalpatriotismus durch :chen


    Jou - mein Fazit: Einfach ein wahnsinnig spannendes Buch, bei dem ich echt froh bin, es gelesen zu haben.

  • Eigentlich habe ich das Buch ja schon gestern Nacht durchgelesen, aber ich kommer erst jetzt dazu hier etwas zu schreiben. Es kommt nicht so häufig vor, dass ich ein ganzes Buch an einem Tag durchlese, das ist schon ein deutliches Zeichen, daß mir das Buch sehr gut gefallen hat. :-]
    Das Ende war auch für mich schlüssig.
    Überrascht hat mich die Entwicklung der Figur Martinez. Ich hätte nie damit gerechnet, daß er eigentlich zu den "Guten"gehört. Eric Meyer gefällt mir auch sehr gut und ich freu mich schon nächstes Jahr wieder einen spannenden Thriller mit Valerie, Eric und Martinez zu lesen.

  • So jetzt bin ich durch.
    Auch wenn es ein Buch ist, hoffe ich doch, das Valerie das Trauma gut bewältigt und sie sich wieder sehr gut in ein Leben danach einfügen kann.
    Das soviele bei dem Attentat dabei gewesen wären, das war dann doch Überraschend.
    Den Amerikaner haben sie zwar nicht festnehmen können, aber seine Strafe hat er dennoch bekommen.
    Eric Mayer findet auch kein Ende sich aus der Gefahr zu bringen und geht nach Damaskus. Ob Valerie ihn da mal durch Zufall trifft sollte sie das Angebot annehmen.


    Aber das Buch war wirklich Spannend, so schnell habe ich schon lange keinen Thriller mehr gelesen.

  • Das Stockholmsyndrom habe ich eher bei Martinez und Valerie vor Augen. Er hat sie zwar gefoltert, aber ihr Feindbild ist immer Borroughs, nie Martinez, selbst bei der letzten Begegnung am Flughafen nicht.


    Auf Mayer trifft es aus meiner Sicht definitiv nicht zu, denn er hat Valerie zwar festgenommen zu Beginn, aber eigentlich nichts mit ihrem Leidensweg zu tun.
    Das ist eher eine Verbundenheit, die zwischen Opfer und Retter stattfindet. Das hat man oft schon im Kleinen, man kommt als Polizist irgendwohin und hilft bei was auch immer, und plötzlich wird man von den Menschen irgendwie in die Situation, mit der man ja eigentlich nur als Außenstehender zu tun hat integriert.


    Ansonsten löst sich alles ja sehr gut konstruiert auf, es gibt keine losen Fäden, die hier im Fred gestellten Fragen, habe ich alle für micht selbst beim Lesen so beantwortet, wie Alex es hier dann noch getan hat.


    Allerdings war ich von den Schilderungen der Folter seltsam unberührt, ich bin eigentlich eine echte Heulsuse bei Filmen und Büchern, aber hier hab ich so gar nichts gefühlt. Valerie bleibt mir auch in diesen Situationen zu kühl und kalkuliert, als daß ich wirkliches Mitgefühl mir ihr haben könnte. Ja die Szenen sind erfreulich unblutig und wenig reißerisch geschrieben, aber dennoch hätte ich mir gewünscht, daß von Valeries innerer Zerrissenheit mehr zeugt, als lediglich ihr Zittern und Zusammenzucken. Auch gibt sie aus meiner Sicht als die taffe Frau, als die sie geschildert wird, zu schnell auf und erzählt.


    Auch hat mir Mayers Alleingang in Rumänien nicht wirklich gefallen. Er wird zwar verletzt und ist somit nicht ganz der unbesiegbare Superman, aber eine ganze Kampftruppe wäre mir da doch glaubwürdiger erschienen.



    Fazit:
    Ich wurde ausgesprochen gut unterhalten, war gefesselt und gespannt, aber die auf den ersten Seiten deutlich zu lesende Kritik an unserem Sicherheits- und Überwachungssystem finde ich in den letzten Abschnitten des Buches leider nicht wieder. Da löst es sich für meinen Geschmack ein bißchen zu sehr in Friede, Freude, Eierkuchen und was haben wir es gut, in Deutschland und nicht den USA zu sein, auf.


  • Ich danke dir :-)


    Zwei Anmerkungen: Meine Recherchen haben ergeben, dass die Jungs des KSK durchaus solche Qualitäten besitzen, mag man drüber denken, wie man will ;-)


    Und: Ich denke aber nicht, dass es so Friede, Freude, Eierkuchen ist. Die Kritik am System bleibt. Denn es ist allein Eric Mayers Intervention zu verdanken, dass Valerie aus Rumänien gerettet wurde. Wenn er nicht hinterfragt und gezweifelt hätte, was dann? Und auch zurück in Deutschland gibt es keine Hilfe seitens der Politik, lediglich den Druck auf die Beteiligten zu schweigen ... ganz im Gegenteil, wir haben es nicht viel besser hier als in den Staaten. Vor allem nicht, wenn wir so weitermachen.

  • Wenn sie dem System gefolgt wäre und nicht auf eigene Faust aus der Botschaft raus wäre, wäre sie nie in Rumänien gelandet... ;-)
    Das ist der Knackpunkt der mich stört... die hatte mehrfach die Chance zu erzählen, was sie weiß und daß das eben nichts ist. Diese hat sie nicht wahrgenommen.
    Ja die Umstände waren sicherlich nicht besonders günstig und der Umgang mit ihr nicht der Beste, aber die Tatsache, daß Borroughs sie überhaupt in die Finger bekam, hat sie letztlich eher sich selbst als den deutschen Behörden zu verdanken und da ist für mich eben der Fehler.

  • Zitat

    Original von Babyjane
    Wenn sie dem System gefolgt wäre und nicht auf eigene Faust aus der Botschaft raus wäre, wäre sie nie in Rumänien gelandet... ;-)
    Das ist der Knackpunkt der mich stört... die hatte mehrfach die Chance zu erzählen, was sie weiß und daß das eben nichts ist. Diese hat sie nicht wahrgenommen.
    Ja die Umstände waren sicherlich nicht besonders günstig und der Umgang mit ihr nicht der Beste, aber die Tatsache, daß Borroughs sie überhaupt in die Finger bekam, hat sie letztlich eher sich selbst als den deutschen Behörden zu verdanken und da ist für mich eben der Fehler.


    Das ist genau der Punkt, der auch mich nach wie vor stört. Wenn sie von Anfang an mit offenen Karten gespielt hätte, wäre das vermutlich ganz anders ausgegangen. Dieses hin und her mit "kenn ich nicht", Fotomontage etc. hat m. E. nach erst recht dafür gesorgt, dass sie sich verdächtigt macht.


    Schade, dass Beo nicht mitgelesen hat. Mich würde interessieren, wie ein Anwalt diese Punkte sieht.

  • @ Bouqui
    Ich denke Beo wird das ähnlich sehen, wie wir.
    Natürlich ist es unklug, zu viel preiszugeben, aber wenn man nichts preiszugeben hat, wie will man da zu viel sagen und wenn man nichts zu verbergen hat, wieso sollte man dann lügen oder gar fliehen wollen?
    Nur weil man findet, daß seine Freiheit mehr wert ist, als die Aufklärung der Geschehnisse?
    Das empfinde ich als falsche Sichtweise...

  • Zitat

    Original von Babyjane
    Wenn sie dem System gefolgt wäre und nicht auf eigene Faust aus der Botschaft raus wäre, wäre sie nie in Rumänien gelandet... ;-)
    Das ist der Knackpunkt der mich stört... die hatte mehrfach die Chance zu erzählen, was sie weiß und daß das eben nichts ist. Diese hat sie nicht wahrgenommen.
    Ja die Umstände waren sicherlich nicht besonders günstig und der Umgang mit ihr nicht der Beste, aber die Tatsache, daß Borroughs sie überhaupt in die Finger bekam, hat sie letztlich eher sich selbst als den deutschen Behörden zu verdanken und da ist für mich eben der Fehler.


    Sorry, aber da hast du was falsch verstanden. Sie war in der syrischen Botschaft und damit hatte sie deutschen Boden verlassen und syrischen Boden betreten. Es ist bekannt, dass Syrien zwar offiziell zu den "Schurkenstaaten" gehört, aber inoffiziell arbeiten die Amerikaner und speziell die CIA mit den Syrern zusammen, insbesondere wenn es um die Überstellung von Gefangenen in Foltergefängnisse geht. Burroughs hatte seine Fäden gezogen, er hatte seinen eigenen Plan und Valerie wäre, wäre sie in der syrischen Botschaft geblieben, an die Amerikaner ausgeliefert worden. Das wird auch ganz klar im Text gesagt und zwar von Meisenberg zu Marc.

  • Zitat

    Original von Bouquineur


    Das ist genau der Punkt, der auch mich nach wie vor stört. Wenn sie von Anfang an mit offenen Karten gespielt hätte, wäre das vermutlich ganz anders ausgegangen. Dieses hin und her mit "kenn ich nicht", Fotomontage etc. hat m. E. nach erst recht dafür gesorgt, dass sie sich verdächtigt macht.


    Schade, dass Beo nicht mitgelesen hat. Mich würde interessieren, wie ein Anwalt diese Punkte sieht.


    Faszinierend finde ich den Gedanken, dass ihr so fest davon überzeugt seid: Wenn ich nur die Wahheit sage, wird mir geglaubt.


    Übrigens hat eine Anwältin dieses Buch gelesen und diese Szenen für durchaus glaubwürdig gehalten.

  • In meinem Posting steht vermutlich ;-)


    Nein, ich bin nicht fest davon überzeugt, das mir geglaubt würde. Natürlich kann es passieren, dass mir dennoch niemand glaubt. Aber wenn ich mich selber in die Sch... reite, weil ich nicht mit offenen Karten spiele, Dinge verschweige oder sogar lüge, dann brauche ich mich nicht wundern, dass mir erst recht niemand mehr glaubt, wenn die Dinge irgendwann auffliegen.

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    In meinem Posting steht vermutlich ;-)


    Nein, ich bin nicht fest davon überzeugt, das mir geglaubt würde. Natürlich kann es passieren, dass mir dennoch niemand glaubt. Aber wenn ich mich selber in die Sch... reite, weil ich nicht mit offenen Karten spiele, Dinge verschweige oder sogar lüge, dann brauche ich mich nicht wundern, dass mir erst recht niemand mehr glaubt, wenn die Dinge irgendwann auffliegen.


    Dir wird das Bild eines Mannes vorgelegt, von dem dir erzählt wird, dass er gerade in einer anderen Stadt für ein Attentat verantwortlich gemacht wird, bei dem es Dutzende Tote gab. Da würdest du sofort zugeben, dass du ihn kennst? Wenn du sowieso schon völlig widerrechtlich festgehalten wirst, dir jedr Rechtsbeistand verwehrt wird? Jeder Strafverteidiger wird dir sagen: Sag erst einmal nichts, bevor du nicht weißt worum es geht. Valerie ist Anwältin. Sie weiß das.

  • @ Alex
    Ja, aber diese Chance hat Borroughs ja gar nicht und es war ja auch nicht geplant, daß sie in der Botschaft bleibt, sondern, daß sie mit ihm raus zum Taxi geht. Wäre sie dabei abgefisch worden, hätte ich ihr sicher keinerlei Vorwurf gemacht, aber so hat sie sich die weiteren Ereignisse selbstzuzu schreiben.
    Und auch ob ihr geglaubt worden wäre, wissen wir nicht, denn diese Möglichkeit zieht sie ja nicht mal in Betracht und ganz ehrlich, wer einmal lügt dem glaubt man nicht... und zwar aus meiner Sicht durchaus berechtigt.
    Ich an Meyers Stelle hätte sie in Rumänien verrotten lassen und ganz sicher nicht mein eigenes Leben aufs Spiel gesetzt um jemanden zu retten, der mich beschissen hat.



    EDIT:
    Sie hat nicht nichts gesagt, sie hat gesagt, sie kennt ihn nicht. Lügen und nichts sagen ist ein himmelweiter Unterschied, das würde auch jede Anwältin so sehen...
    aber lassen wir das, du bist von deinem Buch überzeugt und ich fand es auch gute Unterhaltung, ich hätte es nur noch besser gefunden, wenn das Opfer Valerie sich nicht selbst dorthin manövriert hätte, sondern alles fremdgesteuert gewesen wäre...

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    In meinem Posting steht vermutlich ;-)


    Nein, ich bin nicht fest davon überzeugt, das mir geglaubt würde. Natürlich kann es passieren, dass mir dennoch niemand glaubt. Aber wenn ich mich selber in die Sch... reite, weil ich nicht mit offenen Karten spiele, Dinge verschweige oder sogar lüge, dann brauche ich mich nicht wundern, dass mir erst recht niemand mehr glaubt, wenn die Dinge irgendwann auffliegen.


    Wobei ich glaube, egal was Valerie gesagt hätte, man hätte ihr nicht geglaubt.
    Und ab der Szene in der Syrischen Botschaft war es eh egal, weil Burroughs sie auf jeden Fall in die Finger gekriegt hätte. Zum Glück hat Martinez als Verhörspezialist erkannt, dass sie nichts weiß.


    Edit: Burroughs hatte sie sich doch ausgeguckt, weil er da relativ simpel eine Geschichte draus stricken konnte.


  • Burroughs hatte eigene Pläne, weil er nicht an Valeries Kooperation geglaubt hat. Das äußert er auch (in seinen Gedanken), als sie nicht rauskommt. Ich denke Valeries Verhalten ist durchaus nachvollziehbar. Sie ist selbst unschuldig in die Mühlen geraten und soll jetzt einen Mann ausliefern, den sie selbst für unschuldig hält, nur um selbst (eventuell) freizukommen. Gibt sicher Menschen, die das tun würden. Fragt sich, wie es sich mit einer solchen Schuld weiterleben lässt. Was für mich auch noch einmal das "Fremdgesteuerte" bestätigt.