Kirchgang?

  • Was mir dazu noch einfällt:


    Ich würde mal wieder sehr gerne einen Gottesdienst auf Burg Feuerstein besuchen. Vielleicht kennt die ja einer der Franken-Eulen?


    Dort hat es mir immer sehr gut gefallen und es hat mir auch wirklich was gegeben. Eine zeitlang bin ich da mit meiner Schwester hingefahren. Vielleicht sollte ich sie mal anrufen und mal mit ihr hinfahren oder ich frag mal Herrn Ronja ob er mitkommt.


    Dort war die Messe so wie sie zeitgemäß wäre. Es herrscht eine herzliche Atmosphäre, keiner schimpft oder schaut böse, wenn die Kinder mal unruhig werden und beim Friedensgruß geht man einfach in der Kirche herum um umarmt sich oder gibt sich die Hand, wenn man Leute sieht, die man kennt und eben nicht vor oder hinter einem sitzen.


    Leider ist der Gottesdienst auch Sonntag Vormittag, zwar nicht so früh, wie ich es von früher gewohnt bin, aber für einen Langschläfer doch früh. Und nach Ebermannstadt ist es doch ein Stück zu fahren.


    Ich persönlich kann mir jedenfalls nicht vorstellen aus der Kirche auszutreten. Dazu verbindet mich dann doch zu viel damit. Nur meine Kinder würde ich gerne evangelisch taufen lassen (Herr Ronja ist evangelisch), weil mir das die schönere Alternative zur katholischen Kirche ist.


    Und mit der Religionsverdrossenheit und dem Unmut der Kirche oder den Kirchen gegenüber sehe ich es genauso wie mit der Politikverdrossenheit. Man sieht oft nur die negativen Dinge und die Personen die durch Skandale auffallen und will sich dann gar nicht weiter damit beschäftigen und nichts mehr damit zu tun haben. Aber es gibt immer noch eine große Anzahl an Menschen, die ihren "Job" in diesem Bereich sehr gut machen und wirklich nur das Beste für die Menschen wollen und die Institution ist auch nicht nur veraltet und korrupt.


    Ich denke das Wichtigste ist, dass man sich bewusst ist, WARUM man in die Kirche geht oder warum nicht und das schon mehrmals erwähnte Leben nach den "christlichen" Werten. Man muss für sich abwägen - es sollte eine Kopf Entscheidung sein und keine rein emotionale.


    Ich bin z.B. kein Mitglied einer Partei. Und das ist eine Entscheidung, die der ob Kirche ja oder nein, gar nicht so unähnlich ist. Es gibt nicht nur Dinge, denen man zustimmen kann. Aber man muss für sich eben entscheiden, wo man steht und an was man glaubt. Egal ob man sich für die römisch katholische Kirche oder die Grünen entscheidet. Es kostet beides Geld und beides hat Argumente für und gegen sich.

  • Schade, dass die Gottesdienste immer sonntags und soooo früh stattfinden, vielleicht würden wir dann öfters mal gehen, so bleibt es bei gelegentlich.


    Die letzten drei Jahre habe ich hier in unserer Gemeinde aktiv im Kindergottesdienst gearbeitet und schreibe für unsere Kirchenzeitung. Ich finde Glauben hat nichts mit der Häufigkeit der Gottensdienstbesuche zu tun. Ich sitze gern in einer Kirche und besichtige auch gern im Urlaub Kirchen. Das war nicht immer so. Ich hatte auch Zeiten in meinem Leben, wo ich absolut keinen Bezug zur Kirche hatte. Ja, ja jetzt bin ich älter, aber auch noch nicht 65!!


    Herzliche Grüße Esther :wave

  • Mich gruselt es in den Kirchen meist. Wenn ich daran denke,( und ich denke mit Sicherheit daran) wieviel Menschenleben der Bau gekostet und wieviel Leute Fronarbeit zur Ehre Gottes leisten mussten, dann vergeht mir meist sogar die Bewunderung für die damaligen Baukünste.
    Gottesdienste? Der Pfarrer müsste erst geboren werden, der mich zum Glauben zurückbringen könnte.
    Meinetwegen könnten sie aus den Kirchen Diskotheken oder Konzertsäle machen. Die Akkustik ist ja meist unbeschreiblich schön.
    Und die Riten, wie Taufe, Hochzeit oder Seelenämter ...empfinde ich als lächerlichen Humbug. Sorry, wenn ich hier einigen gläubigen Menschen auf den Schlips , bzw. die Füsse getreten bin. Aber ich muss in einem vorigem Leben mal böse mit den Dienern Gottes zusammengerasselt sein... :grin

  • Sisi
    Zum einen klingt Dein Posting, als ob Du zwischen Glauben und Amtskirche nicht trennst bzw. trennen kannst, und zum anderen macht es wenig Sinn Glaubensrituale als Humbug zu bezeichnen und sich im gleichen Atemzug dafür zu entschuldigen den Gläubigen auf die Füsse getreten zu sein.


    Ein Gottesdiener zu sein muss nicht mit unnützen kirchlichen Prachtbauten einhergehen. Es gibt auf der Welt ausreichend Beispiele für Priester, Mönche, Schwestern, die unter schwierigsten Bedingungen Menschen am Rand der Gesellschaft beistehen. Auch das kann Gottesdienst bedeuten.


    Gruss,


    Doc

  • An Feiertagen und auch bei größeren Familienfesten gehe ich gerne in die Kirche. Ansonsten eigentlich weniger, da ich Menschenmassen nicht gut vertrage.
    Allerdings besichtige ich leidenschaftlich gerne alte Kirchen, die man nicht umsonst "Schlösser des kleinen Mannes" nennt. Allein das Erlebnis einer Assam-Basilika ist ein bleibender Eindruck. Die Kunstfertigkeit, die in solchen Bauwerken steckt, kann nicht genug bewundert werden.

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.


  • In der Tat mache ich keine Unterschiede zwischen Glauben und der Amtskirche. Die Amtskirche als solche hat es - trotz mehrfacher Versuche - nicht geschafft, dass ich an Gott, Jesus und dem heiligen Geist, geschweige denn an irgendwelche Heiligen glauben kann. Ich glaube auch nicht an die höhere, allumfassende und -wissende Macht. Höchstens noch an die Macht der Natur.
    Glaubensrituale sind daher für mich deshalb auch Humbug, weil diese m. E. deshalb sinnlos sind ;-) und von Menschen erfunden.
    Priester, Schwestern , Mönche etc. , welche in der Ausübung ihres (Kirchen)-Amtes, anderen Menschen Beistand gewähren, haben gewiss meine Hochachtung - solange sie diese Tätigkeit nicht dazu missbrauchen, um den armen Schäfchen den "rechten Glauben" beizubringen :grin


    Andere Menschen empfinden Trost, und was auch immer in den kirchlichen Ritualen. Ich nicht - und ich habe mich deshalb im Voraus entschuldigt, weil ich keine Absicht habe, Gläubige mit meinen Äusserungen zu vergrätzen oder gar zu bekehren. Ich kann andere Meinungen in dieser Angelegenheit durchaus verstehen und auch akzeptieren.


    Aufregen kann ich mich aber über die Leute, welche die religiösen Rituale, wie z. B. kirchliche Hochzeit, nicht aus dem Glauben heraus , sondern aus Statusgründen ausüben. :-( - Da geht mir jedes Verständnis ab. Das finde ich , gelinde gesagt : Scheinheilig. )

  • Na wie war es denn mit dem Kirchgang an Weihnachten?
    Meine Kollegin meinte heute, sie wäre entsetzt gewesen wie leer die Kirche an heilig Abend gewesen sei... nun ich selbst kann nix dazu sagen, weil war seit ewigen Zeiten nicht in der Kirche... :-]

  • Was will Deine Kollegin denn sonst noch, BJ, beim ersten Mal waren auch nur ein paar Hirten und Schafe da, von der Logik her mehr Schafe als Hirten.

    Schon der weise Adifuzius sagte: "Das Leben ist wie eine Losbude, wenn Du als Niete gezogen wurdest, kannst Du kein Hauptgewinn werden.":chen

  • Da ich kein Schäflein mehr bin, keine Ahnung. Aber eines weiß ich, nur wenige dürfen sich noch "Hirten" nennen, die vorne stehen, Schafe aber fast alle.

    Schon der weise Adifuzius sagte: "Das Leben ist wie eine Losbude, wenn Du als Niete gezogen wurdest, kannst Du kein Hauptgewinn werden.":chen

  • immer wieder erstaunlich, wieviele NICHT in die kirche gehen. natürlich ist dieses forum nun nicht das maß aller dinge, aber es trifft mal wieder das, was keiner erwartet. irgendwie nehmen immer alle an, an gott glauben und daß auch durch kirchgänge auszudrücken sei der standard und tun immer ganz entsetzt, wenn man dies nicht tut.
    ich glaub nicht an gott. ich bin auch nicht getauft und hab keines von beiden je vor. :-)
    des weiteren find ich es auch nicht so wichtig ind die kirche zu gehen. also gesetz dem fall ich würde an gott glauben und betten wollen oder was weiß ich, dann kann und würde ich das tun, wo ich will. denn wenn ich der meinung bin ich muß gott was erzählen, kann der gute mann mir überall zuhören.
    (dabei fällt mir das kürzlich gelesene buch von peter ustinov ein. "der alte mann und mr. smith". der liebe gott und der teufel rennen seit der erschaffung der erde auf ihr rum und wollen sich mal angucken, was aus dem projekt mensch geworden ist. super amüsant. ;) )


    (jaja, ich bin ´ne labertasche)

  • Zitat

    Original von Sisi
    In der Tat mache ich keine Unterschiede zwischen Glauben und der Amtskirche. Die Amtskirche als solche hat es - trotz mehrfacher Versuche - nicht geschafft, dass ich an Gott, Jesus und dem heiligen Geist, geschweige denn an irgendwelche Heiligen glauben kann. Ich glaube auch nicht an die höhere, allumfassende und -wissende Macht. Höchstens noch an die Macht der Natur.
    Glaubensrituale sind daher für mich deshalb auch Humbug, weil diese m. E. deshalb sinnlos sind ;-) und von Menschen erfunden.
    Priester, Schwestern , Mönche etc. , welche in der Ausübung ihres (Kirchen)-Amtes, anderen Menschen Beistand gewähren, haben gewiss meine Hochachtung - solange sie diese Tätigkeit nicht dazu missbrauchen, um den armen Schäfchen den "rechten Glauben" beizubringen :grin


    Andere Menschen empfinden Trost, und was auch immer in den kirchlichen Ritualen. Ich nicht - und ich habe mich deshalb im Voraus entschuldigt, weil ich keine Absicht habe, Gläubige mit meinen Äusserungen zu vergrätzen oder gar zu bekehren. Ich kann andere Meinungen in dieser Angelegenheit durchaus verstehen und auch akzeptieren.


    Aufregen kann ich mich aber über die Leute, welche die religiösen Rituale, wie z. B. kirchliche Hochzeit, nicht aus dem Glauben heraus , sondern aus Statusgründen ausüben. :-( - Da geht mir jedes Verständnis ab. Das finde ich , gelinde gesagt : Scheinheilig. )


    Hallo,


    habe mir den ganzen Thread hier sorgfältig durchgelesen und bin besonders bei diesem Beitrag "hängengeblieben".


    Nichts gegen Dich persönlich, Sisi...aber mich wundert es schon, dass Du schreibst: "Die haben es nicht geschafft, dass..."


    Verstehe nämlich nicht, warum Menschen darauf warten, dass ihnen etwas fertiggekocht und in kleinen Häppchen mundgerecht zum Herunterschlucken serviert wird?


    Damit man selbst dann hinterher nur noch verdauen kann...und sich zufrieden zurücklehnen mit der Aussage: "Genau so ist das."?


    Glaube....egal woran...entsteht meiner Ansicht nach nicht innerhalb eines begrenzten Zeitraumes, sondern ist etwas Lebendiges, Wachsendes....ein Prozeß....den man nur mit Hilfe der eigenen ratio immer wieder verifizieren kann...oder es eben läßt.


    Und zum Thema "Scheinheiligkeit"....ich finde es ebenso scheinheilig (eigentlich ein Unsinnswort), anderen zu unterstellen, sie täten etwas nur aus diversen, wie auch immer gearteten Gründen.


    Woher willst Du so genau wissen, was in einem Menschen wirklich vorgeht?


    Mit dem Finger auf andere zu zeigen, ist immer der leichteste Weg.


    Edit: Ich persönlich ziehe es jetzt vor, mir ALLE Religionen sozusagen "von außen" anzusehen, hauptsächlich interessiert mich der historische Aspekt...schrieb ich schonmal irgendwo...und mir meine eigene Meinung inklusive des eigenen Glaubens quasi zusammen zu basteln.


    Und ich mein, wenn man anderen dadurch nicht schadet...noch nicht einmal verbal...dürfte das okay sein...:-))


    Ob ich das immer so schaffe, steht natürlich auf einem zwoten Blatt!


    Gruß
    Baumbart


  • diesem und dem direkt vorangehenden posting von baumgart stimme ich voll und ganz zu

    "Ein Buch ist wie ein Spiegel: Wenn ein Affe hineinschaut, kann kein Weiser herausschauen."(Lichtenberg)

  • Original von Sisi
    In der Tat mache ich keine Unterschiede zwischen Glauben und der Amtskirche. Die Amtskirche als solche hat es - trotz mehrfacher Versuche - nicht geschafft, dass ich an Gott, Jesus und dem heiligen Geist, geschweige denn an irgendwelche Heiligen glauben kann. Ich glaube auch nicht an die höhere, allumfassende und -wissende Macht. Höchstens noch an die Macht der Natur.


    Hmmmm, diese Unterschiede mache ich wohl. Meinen Glauben beziehe ich ganz gewiß nicht aus der Amtskirche, da diese Institutionen in meinen Augen noch hinter dem Mond lebt und auch vieles falsch macht. Aber für mich sind Amtskirche und Glauben zwei Paar Stiefel.


    Ich weiß jetzt leider nicht mehr, wer folgenden Absatz geschrieben hat:



    "Denkt doch mal an all die Kindergärten, Hilfseinrichtungen, Altenheime, Schulen, etc. und sagt dann nochmal, "Die Kirche im Gesamten ist Scheiße!"


    Ich persönlich bin kein Fan von Gottesdiensten, aber ich gehe gerne in "Gotteshäuser", einfach um Nachzudenken, zu trauern, Verstorbenen eine Licht anzuzünden... Mir persönlich (!) gibt das was und ich finde es gut, das es die Gesamtheit Kirche gibt! "



    Aber im Großen und Ganzen entspricht das auch meiner Meinung.


    In Gottesdienste gehe ich übrigens auch deshalb nicht so gerne und deswegen auch nicht entsprechend oft, weil diese oft einfach langweilig gestaltet sind und höchstens noch die Rentnerliga in der ersten Bank anspricht.


    Allerdings habe ich von ein paar "neumodischer" gestalteten Gottesdiensten in meiner Umgebung gehört. Das werde ich sicher demnächst einmal ausprobieren, ob mich das dann mehr anspricht.


    Ich vertrete aber auch die Ansicht, daß häufige Kirchgänge allein keinen "guten" , sprich gläubigen Christen auszeichnen. Oft sind gerade die, die ihr Christentum wie eine Fahne vor sich hertragen in Wirklichkeit die schlimmsten Pharisäer.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Zitat

    Original von Batcat
    In Gottesdienste gehe ich übrigens auch deshalb nicht so gerne und deswegen auch nicht entsprechend oft, weil diese oft einfach langweilig gestaltet sind und höchstens noch die Rentnerliga in der ersten Bank anspricht.


    Ich vertrete schon seit Jahren die Meinung endlich mal wieder Schlachtopfer in der Kirche einzuführen. Das könnte dem ganzen mehr Pep geben. :grin


    Nein, mal im Ernst, es ist schon was dran das viele Leute sich aus Zugeständnissen an andere den kirchlichen Ritualen unterziehen. Wer möchte denn nicht in weiß vor einem Traualtar stehen und das ganze Prozedere über sich ergehen lassen? Ich habe viele Bekannte die nur aus diesem Grund kirchlich geheiratet haben. Und natürlich ist da auch Scheinheiligkeit mit dabei.


    Von Geburt her bin ich zwar katholisch, aber es bedeutet mir nichts mehr. Ich kann hinter einigen grundlegenden Sachen der Kirche (Marienverehrung, Heiligenanbetung, Papsttum) einfach nicht hinterstehen. Da fände ich es dann auch von mir scheinheilig in eine kath. Kirche zu gehen. Aber, das ist hier ja auch schon angeklungen, ich habe großen Respekt vor einigen sozialen und karitativen Sachen die die Kirche macht. Und da kann ich auch nur sagen "Hut ab".