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'Der Bernsteinbund' - Seiten 399 - 500
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In Lübeck gärt es, die handwerker sind unzufrieden, Jan schleppt Mette mit zu den geheimen Versammlungen.
Während Henrics Abwesenheit führt Christine die Geschäfte und hat natürlich alles bestens im Griff. Gut, dass henric erkannt hat, dass seine Frau mehr kann, als ihm den Haushalt führen.
Thade kehrt ohne Henric nach Lübeck zurück, er will die Hoffnung aber nicht aufgeben, dass dieser noch lebt. Auch Daniel nutzt seine Verbindungen, um bei der Suche nach seinem Bruder zu helfen.Nachdem klar ist, dass Henric zurückkehrt, beginnen Daniel und Christine eine Affäre, Christine wird schwanger, zuerst will sie das kind wegmachen lassen, bekommt dann aber doch Angst und beschließt das Kind zu behalten, Daniel jedoch will das Kind nicht und ist nicht bereit Christine zu helfen, er verlässt fluchtartig die Stadt.
Daniel geht nach Bremen zu seinem Vater, ein fehler, wie sich schnell heraustellt, Lambrech zwingt Daniel dazu seine kranke Frau, die ihm kein Kind gebären kann, umzubringen. Daniel versucht im Suff Vergessen zu finden.
Henric will Mette mit dem alten Schepestede, die ist natürlich überhaupt nicht begeistert von der Idee.
Christine bekommt ihr Kind, ein gesunder Junge.
Daniel geht in seiner Verzweiflung zu Anselm und beichtet ihm alles, der Pater schickt in auf Pilgerfahrt und zu seinem Bruder, um alles zu gestehen und Ruhe zu finden. Nach einem Streit mit seinem Vater macht er sich auf den Weg.
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Zitat
Original von Zwergin
beginnen Daniel und Christine eine Affäre, Christine wird schwanger, zuerst will sie das kind wegmachen lassen, bekommt dann aber doch Angst und beschließt das Kind zu behalten, Daniel jedoch will das Kind nicht und ist nicht bereit Christine zu helfen, er verlässt fluchtartig die Stadt.
Daniel geht nach Bremen zu seinem Vater, ein fehler, wie sich schnell heraustellt, Lambrech zwingt Daniel dazu seine kranke Frau, die ihm kein Kind gebären kann, umzubringen. Daniel versucht im Suff Vergessen zu finden.
Weg.
Da war ich entsetzt über Daniel, Christine soll das Kind wegmachen und er verschwindet, das hätte ich nicht von ihm gedacht.
Und dann lässt er sich von seinem Vater zwingen, dem seine Frau zu ermorden.
Warum tut er das, ich kann ihn nicht verstehen.Ich bin froh, das Henric wieder frei ist.
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Ja dieser Abschnitt hat Daniel bei mir viele Sympathiepunkte gekostet. Für so schwach hatte ich Daniel nicht gehalten.
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Daniels Reaktion, als Christine ihm von der Schwangerschaft erzählt, ist eine Art Kurzschlussreaktion. Henric ist ja der einzige, der ihn immer wieder aufnimmt und ihm hilft, und gerade ihn hintergeht er. Das konnte er ganz gut beiseiteschieben, solange er noch im Taumel der Affäre war, aber die Nachricht von der Schwangerschaft trifft ihn wie ein Schlag. Seine Reaktion bereut er ja auch schon bald, bzw. will einfach nicht daran denken, weil er weiß, dass es falsch war, aber er schafft es nicht, sich der Verantwortung zu stellen, sondern rennt lieber weg.
Bei Agnes' Tod habe ich noch überlegt, ob er das wirklich macht. Letztendlich ist auch das eine Kurzschlusstat. Er weiß nicht mehr wohin, zum Bischof kann er nicht zurück, zum Domkapitel auch nicht, als Arzt niederlassen ist auch schlecht ohne Geld und Gönner und mächtigen Feinden in der Stadt. In dem Moment sieht er sich in einer auswegslosen Situation, und anders als Henric, der sicher an seinen Prinzipien festgehalten hätte, knickt Daniel ein und wirft für einen Moment seine letzten moralischen Prinzipien über Bord. Dass er grundsätzlich moralisch "flexibel" ist, hat er ja schon vorher gezeigt, z.B. als er Willem mit einer Lüge angeschwärzt hat oder bei der Szene beim Henker. Francesco zu überreden, ihm zu helfen, indem er ihm weismacht, er könnte irgendwelche Knochen als Reliquien verkaufen, ist auch nicht gerade ... gut. Wobei Agnes' Tod natürlich ein Tiefpunkt ist.Letztendlich ist Daniel seinem Vater wohl sehr viel ähnlicher als Henric, aber im Gegensatz zu Lambrech hat er doch zu viel Skrupel, um klare Ziele zu verfolgen. So rennt er eigentlich immer nur weg.
Viele Grüße
Heike -
Zitat
Original von Heike
Letztendlich ist Daniel seinem Vater wohl sehr viel ähnlicher als Henric, aber im Gegensatz zu Lambrech hat er doch zu viel Skrupel, um klare Ziele zu verfolgen. So rennt er eigentlich immer nur weg.
Viele Grüße
HeikeJa, wahrscheinlich wäre Henric besser für das Kloster geeignet gewesen, er hilft immer selbstlos, aber er war der Ältere, der Erbe.
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Zitat
Original von Deichgräfin
Da war ich entsetzt über Daniel, Christine soll das Kind wegmachen und er verschwindet, das hätte ich nicht von ihm gedacht.
Und dann lässt er sich von seinem Vater zwingen, dem seine Frau zu ermorden.
Warum tut er das, ich kann ihn nicht verstehen.Ich bin froh, das Henric wieder frei ist.
Ich hätte auch nicht geglaubt, daß Daniel so schnell
verschwindet - und Christine allein läßt. Und dann noch der Mord an Agnes...
Aber trotzdem versucht er Henric zu finden und trägt damit maßgeblich zu dessen Rettung bei! Henric hat eine schwere Zeit im Kerker - einfach unvorstellbar - kein Licht, nichts zu Essen, keine Beschäftigung und keine Gesellschaft - das er das alles überlebt ist schon erstaunlich. Aber er hat ja in Gedemin einen guten Freund! -
Ich vergesse immer wieder zu fragen. Der Name Paternostermaker, der klingt, als wäre er von einem Beruf abgeleitet, was ja damals nicht unüblich war. Geht der Name auf Rosenkranz-Hersteller zurück?
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Das ist sehr wahrscheinlich. Die Rosenkranzdreher werden ja Paternostermaker/-macher genannt. Bei Hinrich Paternostermaker handelt es sich jedoch tatsächlich um einen Kaufmann, und auch sein Vater ist schon als Kaufmann verbürgt. Ich nehme an, dass einer seiner Vorfahren ein Bernsteinschleifer war, er selbst übte dieses Handwerk aber nicht mehr aus.
Viele Grüße
Heike -
Zitat
Original von Heike
Daniels Reaktion, als Christine ihm von der Schwangerschaft erzählt, ist eine Art Kurzschlussreaktion. Henric ist ja der einzige, der ihn immer wieder aufnimmt und ihm hilft, und gerade ihn hintergeht er. Das konnte er ganz gut beiseiteschieben, solange er noch im Taumel der Affäre war, aber die Nachricht von der Schwangerschaft trifft ihn wie ein Schlag. Seine Reaktion bereut er ja auch schon bald, bzw. will einfach nicht daran denken, weil er weiß, dass es falsch war, aber er schafft es nicht, sich der Verantwortung zu stellen, sondern rennt lieber weg.Dass er die Gedanken an mögliche Folgen weit wegschiebt, wird ja schon vorher klar, als er auf Christines Frage, was er machen würde, wenn die Liebschaft auffällt, sagt, dass er sich darüber Gedanken macht, wenn es soweit ist.
Letztendlich tut er das, was er schon immer getan hat. Wenns brenzlig wird, verdrückt er sich. Verantwortung für sein Handeln zu übernehmen hat er nie gelernt.
ZitatBei Agnes' Tod habe ich noch überlegt, ob er das wirklich macht. Letztendlich ist auch das eine Kurzschlusstat. Er weiß nicht mehr wohin, zum Bischof kann er nicht zurück, zum Domkapitel auch nicht, als Arzt niederlassen ist auch schlecht ohne Geld und Gönner und mächtigen Feinden in der Stadt. In dem Moment sieht er sich in einer auswegslosen Situation, und anders als Henric, der sicher an seinen Prinzipien festgehalten hätte, knickt Daniel ein und wirft für einen Moment seine letzten moralischen Prinzipien über Bord. Dass er grundsätzlich moralisch "flexibel" ist, hat er ja schon vorher gezeigt, z.B. als er Willem mit einer Lüge angeschwärzt hat oder bei der Szene beim Henker. Francesco zu überreden, ihm zu helfen, indem er ihm weismacht, er könnte irgendwelche Knochen als Reliquien verkaufen, ist auch nicht gerade ... gut. Wobei Agnes' Tod natürlich ein Tiefpunkt ist.
Aber es dauert dann doch noch eine ganze Weile, bis er sich selber aus diesem Sumpf wieder rauszieht. Und auch nach Anselms Tod kommt er dessen letzten Wunsch eigentlich erst nach, als die Situation mit seinem Vater eskaliert. Was wäre wohl passiert, wenn dieser ihn nicht mit einer Heirat bedrängt hätte?
(Himmel, ich habe selten einen so furchtbaren Antagonisten getroffen wie Lambrech. Wie war das, ihn zu schreiben? Ist er in seinem Schema geblieben oder hat er sich am Ende verselbstständigt? Romanfiguren machen ja offenbar nicht immer das, was der Autor von ihnen erwartet...) -
Zitat
Original von Deichgräfin
Ja, wahrscheinlich wäre Henric besser für das Kloster geeignet gewesen, er hilft immer selbstlos, aber er war der Ältere, der Erbe.
Aber Henric hat nichts geistliches, der ist schon ziemlich weltlich. Ich kann mir ihn nach wie vor nicht zurückgezogen lebend in einem Kloster vorstellen.
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Zitat
Original von Heike
Das ist sehr wahrscheinlich. Die Rosenkranzdreher werden ja Paternostermaker/-macher genannt. Bei Hinrich Paternostermaker handelt es sich jedoch tatsächlich um einen Kaufmann, und auch sein Vater ist schon als Kaufmann verbürgt. Ich nehme an, dass einer seiner Vorfahren ein Bernsteinschleifer war, er selbst übte dieses Handwerk aber nicht mehr aus.Viele Grüße
HeikeDanke für die Erklärung
Gehe ich nun Wiki befragen, was es mit ihm auf sich hat oder erhalte ich mir die Spannung (da kommt garantiert noch der große Knall)Edit fragt, ob Gedimin eigentlich auch eine historische Figur ist.
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Gedimin selbst ist nicht historisch, aber die Verwandtschaft, die ihn da im Kerker schmoren lässt Der hier http://de.wikipedia.org/wiki/Gedimin ist besagter Großonkel, nach dem er benannt wurde, das hier ist die Schlacht bei Rudau, bei der er gefangengenommen wurde: http://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_bei_Rudau.
Ich mochte den jungen Litauer sehr beim Schreiben, sodass ich es sehr schade fand, nicht mehr Platz für ihn zu haben.Zitat(Himmel, ich habe selten einen so furchtbaren Antagonisten getroffen wie Lambrech. Wie war das, ihn zu schreiben? Ist er in seinem Schema geblieben oder hat er sich am Ende verselbstständigt? Romanfiguren machen ja offenbar nicht immer das, was der Autor von ihnen erwartet...)
Ich kam mit Lambrech eigentlich ganz gut zurecht, was vielleicht auch daran liegt, dass er bei allem, was er tut, immer (für sich) einen Grund und ein Ziel hat, auch wenn seine Methoden keineswegs gut sind. Mir liegen solche Figuren durchaus, und ich mochte vor allem seine Intrigen im Bremen-Teil. Die Szene mit dem Schachspiel war eine dieser Szenen, die wie von selbst aus der Tastatur flossen, das war "Lambrech pur"
Verselbstständigt hat sich eher Mette, die sich mit beiden Ellenbogen Platz verschafft hat und unbedingt zu Wort kommen wollte Leider war das ursprüngliche Manuskript erheblich zu lang, sodass ich da kürzen musste. Mette ist dennoch ziemlich laut geblieben (in dem Lübeck-Teil).Viele Grüße
Heike -
Aaah, über den Gedimin bin ich gestolpert, hab aber nicht weitergelesen, weil der "zu früh" war. Werde ich gleich mal nachholen
Ja, Mette tritt aus dem Schatten ihrer Brüder und nimmt einen ganz eigenen Raum ein. Ich bin vor allem neugierig, wie weit sie und Jan schon gegangen sind. Ich bekommst nicht mehr wortgetreu zusammen, aber es gibt ja in diesem Abschnitt die Diskussion mit Henric, da sagt er sinngemäß, wie würde als alte Jungfer oder ewige Jungfrau(?) enden und da habe ich mir gedacht: na, ich wär mir nicht so sicher, dass sie überhaupt noch eine ist
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Es bleibt vorerst offen, wobei es dann ja eine Szene gibt, aus der eindeutig hervorgeht, dass die beiden nicht ganz so ... keusch sind. Wobei sie sich natürlich schon vorsehen müssen, Verhütung ist ja nicht sooo sicher, und unverheiratet und schwanger ... das wäre das gesellschaftliche Aus für Mette gewesen.
Mit der Geschichte Osteuropas habe ich mich vorher auch wenig beschäftigt, und es ist interessant, sich da einzuarbeiten. Der Vorfahre des Adligen aus Nowgorod ist übrigens auch eine historische Gestalt, ein russischer Nationalheld: http://de.wikipedia.org/wiki/Newski
Viele Grüße
Heike -
Für mich ist Henric auch eher ein ehrlicher Kaufmann als ein Kirchenmann. Sein Bruder hat allerdings in diesem Abschnitt auch Neigungen gezeigt, die ich ihm von seinem Stand her nicht zugetraut hätte. Eigentlich hätte ich erwartet, dass er zu Christine doch mehr Verbundenheit spürt und sie nicht von jetzt auf gleich verlässt.
Lamprecht ist an Skrupellosigkeit nicht zu überbieten. Er lässt die Menschen ganz nach Belieben beseitigen, mit denen er nichts mehr zu tun haben will. Inzwischen kann ich sein Verhalten auch nicht mehr mit übergroßer Trauer entschuldigen, die er sicher beim Tod seiner ersten Frau in sich hatte. Jetzt ist er einfach nur noch gierig.
Für Henric und Christine sehe ich auch dunkle Wolken kommen, wo sich Daniel auf den Weg gemacht hat.
Mette und Jan haben sich doch bei der einen Versammlung verdrückt, weil sie ungestört sein wollten. Da hatte ich die eher unkeuschen Gedanken.