Engel aus Eis - Camilla Läckberg

  • Der 5. Fall für Erica Falck und Patrik Hedström


    Originaltitel: Tyskungen (2007)
    List Verlag 2010, 503 S.


    Über den Inhalt:
    Das Dorf Fjällbacka ist alarmiert: Der pensionierte Geschichtslehrer Erik Frankel wurde ermordet. Der beliebte alte Mann war ein angesehener Spezialist für die NS-Zeit. Die Ermittlungen der schwedischen Polizei konzentrieren sich auf Neonazikreise. Doch Erica Falck vermutet das Motiv in Frankels Vergangenheit. Gemeinsam mit ihrer Mutter hatte er den Widerstand gegen die deutschen Besatzer unterstützt. Dunkle Jahre, über die Ericas Mutter nie gesprochen hat. Für Erica ist es an der Zeit, das große Geheimnis ihrer Mutter zu ergründen.


    Über die Autorin:
    Camilla Läckberg, geboren 1974, ist verheiratet und hat drei Kinder. Sie stammt aus Fjällbacka – der kleine Ort und seine Umgebung sind Schauplatz ihrer Bücher. Ihre Kriminalromane erscheinen in dreißig Ländern und wurden bisher über sechs Millionen mal verkauft. Camilla Läckberg lebt in Stockholm.


    Meine Meinung:
    Der Krimiteil alleine ist lesenswert, gut durchdacht, stimmig geschrieben und die Auflösung ist bestens nachvollziehbar. Das Lesevergnügen wird aber vor allem durch die Schilderungen des Privatlebens der Figuren erreicht, weshalb man am besten die Serie in der richtigen Reihenfolge liest, um in den vollen Genuss zu kommen.

    Camilla Läckberg versteht es meisterlich, berufliche und private Szenen miteinander zu verflechten. Patrik Hedström hat gerade seinen Erziehungsurlaub angetreten und tut sich schwer, zu Hause zu bleiben, während seine Kollegen im Kommissariat den Mord an einem alten Mann aufzuklären haben. Immer wieder zieht es ihn an seine Arbeitsstätte, was zu Spannungen in der Beziehung zu seiner Frau führt. Erica findet auf dem Dachboden die alten Tagebücher ihrer Mutter Elsy und erhofft sich Aufklärung darüber, warum sie Zeit ihres Lebens so unnahbar und kalt ihren Töchtern gegenüber war. Welch Zufall, der Ermordete war ein alter Bekannter von Elsy aus Jugendzeiten.
    Die Autorin hat ein Puzzlespiel aufgebaut, in dem die Rückblenden in Elsys Vergangenheit und die Geschehnisse in der Gegenwart sich nach und nach miteinander verbinden. Ich mag es nicht unbedingt, wenn die Schrecken des Zweiten Weltkriegs zum Thema eines Krimis werden, aber Läckberg gelingt es, die Stimmung im kleinen Dorf Fjällbacka gut einzufangen und die Personen so zu schildern, dass man ihre Handlungen damals wie heute gut nachvollziehen kann. Denn die Schatten der Vergangenheit werden länger und länger, bis sie schließlich in die Gegenwart hineinreichen.


    Die Autorin bleibt ihrem Stil treu und legt erneut einen ruhigen Krimi mit überschaubarem Täterkreis vor, bei dem sich die Spannung aus der Beziehung der Personen untereinander ergibt. Die Zutaten sind nicht neu, nur werden sie von Läckberg so gekonnt gemixt, dass ein sehr unterhaltsamer Roman ohne Längen und überflüssige Schnörkel dabei herauskommt.
    Überhaupt liegt die Stärke der Autorin in der Charakterisierung der Personen. Schwarz-weiß Zeichnung wird man hier nicht finden. Jeder hat seine Unzulänglichkeiten und seine liebenswerten Seiten. Das Privatleben von Patrik und seinen Kollegen gestaltet sich immer wieder höchst amüsant. Die neu hinzugekommenen Personen haben ebenfalls einiges zu bieten und sorgen für so manchen Schmunzler.

    Camilla Läckberg gibt immer nur so viel an Informationen preis, dass der Leser sich Stück für Stück in der Geschichte vorantasten kann und sich aus dem Nebel der Vergangenheit heraus schließlich das Bild in seiner ganzen Tragik emporhebt. Bis zum Ende wusste ich nicht, wer der Mörder ist und wie das endgültige Mordmotiv aussieht.


    Nicht zuletzt die Aufmerksamkeit, die die Autorin auch auf ihre Nebenfiguren verwendet, macht diesen Krimi wie schon die Vorgänger zu einem Lesevergnügen und läßt mich hoffen, dass es bald mit einem weiteren Fall für Patrik und Erica weitergeht.


    Ach ja: Kürzer ging die Rezi nicht, ich bin halt begeistert von dem Buch :-)

  • Wahrscheinlich gehörst Du zu den Opfern der Post. In letzter Zeit ist es mir mehrfach unangenehm aufgefallen (bei Verkäufen über booklooker), dass Büchersendungen und Warensendungen sehr lange brauchen, manchmal über eine Woche, bis sie innerhalb Deutschlands ankommen :-(

  • Originaltitel: "Tyskungen"


    Mordfälle im Schatten der Nazi-Vergangenheit


    Zum Inhalt:


    Im schwedischen Fjällbacka wird ein allseits beliebter pensionierter Geschichtslehrer ermordet. Erik Frankels spezielles Interessensgebiet waren der Nationalsozialismus und dessen Erscheinungsformen in Schweden während des Zweiten Weltkriegs. Erika Falck ist besonders betroffen über Frankels Tod, denn sie hatte vor kurzem einen Nazi-Orden, den sie unter den Hinterlassenschaften ihrer verstorbenen Mutter Elsy gefunden hatte, bei Erik Frankel vorgelegt, weil sie sich davon Aufschluss über die Jugend ihrer Mutter erhoffte. Erika und ihre Schwester Anna haben ihr Leben lang unter der Kälte und Unnahbarkeit ihrer Mutter gelitten. Doch die Tagebücher ihrer Mutter zeichnen ein völlig anderes Bild ihres Charakters. Warum hat Elsy sich so verändert und was hatte sie mit den Nazis zu tun?
    Erikas Mann Patrick Hedström ist bei der Polizei. Zwar hat er gerade seinen Erziehungsurlaub angetreten, um seine einjährige Tochter Maja zu betreuen, aber es fällt ihm schwer, sich von seiner Dienststelle fernzuhalten. Als er feststellt, dass Erikas Mutter indirekt in den Mordfall verwickelt ist, den seine Kollegen untersuchen, gibt es kein Halten mehr. Sowohl er als auch seine Frau lassen keine Gelegenheit aus, sich in die Ermittlungen einzumischen, bzw. auf eigene Faust zu recherchieren. Dabei stoßen sie auf rätselhafte Vorgänge, die sich 60 Jahre zuvor zwischen der damals 14-jährigen Elsy, ihrer Freundin Britta, Erik Frankel und Frans Ringholm abgespielt haben. Die vier Teenager waren zunächst ein harmonisches Kleeblatt, aber nachdem ein fünfter Jugendlicher, der junge norwegische Widerstandskämpfer Hans, auf der Flucht vor den Nazis in Norwegen zu ihrer Gruppe gestoßen war, taten sich immer größere Risse in ihrer Freundschaft auf....Welche Rolle spielte Axel, Eriks älterer Bruder, der für die Widerstandskämpfer Waren und Informationen nach Norwegen schmuggelte, von den Deutschen verhaftet und schließlich im KZ Sachsenhausen interniert war, wo er beinahe ums Leben gekommen wäre?
    Der Mord an Erik Frankel bleibt nicht der einzige, die Ermittlungen scheinen nicht voranzukommen. Axel Frankel hat sein Leben dem Kampf um Gerechtigkeit verschrieben, seit Jahrzehnten bemüht er sich unermüdlich darum, NS-Verbrecher vor Gericht zu bringen. Frans Ringholm dagegen lebt nur für die "Säuberung" des modernen Schweden von fremden Elementen, er steht einer Neonazi-Organisation vor. Diese beiden Männer sind die einzigen, die den Schlüssel zur Lösung der rätselhaften Morde in den Händen halten, aber sie schweigen verbissen.


    Meine Meinung


    Dieser äußerst komplexe Roman erzählt abwechselnd auf zwei Zeitebenen. Die in der Gegenwart spielende Handlung führt weit über die polizeilichen Ermittlungen hinaus und vermittelt ein detailliertes Bild der modernen schwedischen Gesellschaft, die offenbar eine enorm hohe Rate an Scheidungen verzeichnet und entsprechend problematische Verhältnisse in den resultierenden Patchworkfamilien nach sich zieht. Die Familienverhälnisse der Hauptfiguren sind ziemlich verworren und nehmen im Roman einen breiten Raum ein. Auch die Arbeitsteilung in der modernen Ehe wird ausführlich thematisiert und der Rollenverteilung in der traditionellen Familie zur Zeit des Zweiten Weltkriegs, wie sie in den Kapiteln über die Vierzigerjahre ersichtlich ist, gegenübergestellt.
    Diese Einblicke in den gesellschaftlichen Wandel der letzten Jahrzehnte geben dem Roman neben der spannenden Krimihandlung zusätzlich Würze und die Autorin versteht es, alle Handlungsfäden in der Hand zu behalten und zum Ende hin souverän zu verknüpfen.
    Der Erzählstil ist locker, oft humorvoll und spannend, ohne jedoch in thrillergemäße Brutalitäten auszuarten. Deshalb kann man dieses Buch auch empfindlicheren Lesern ans Herz legen. Besonders eignet es sich für Leser, die geschichtliches Interesse mitbringen.
    "Engel aus Eis" ist bereits der fünfte Band einer Serie um Patrik Hedström und seine Kollegen. Für mich war es das erste Buch von Camilla Läckberg, ich konnte der Handlung jedoch auch ohne Kenntnis der anderen Bände folgen. Von dieser Autorin werde ich mit Sicherheit noch weitere Bücher lesen.


    9 Punkte

  • Engel aus Eis – Camilla Läckberg
    Originaltitel: Tyskungen (Übersetzung etwa Deutschkind, Deutschenbalg)


    Inhalt:
    Erica Falck findet in den Hinterlassenschaften ihrer verstorbenen Mutter einen in ein blutverschmiertes Hemdchen eingewickelten Naziorden, und drei Tagebücher, die ihre Mutter im Zweiten Weltkrieg geschrieben hat.
    Um mehr über die Herkunft und die Bedeutung des Ordens zu erfahren, bringt sie ihn zu Erik Frankel, einem pensionierten Geschichtslehrer, der sich intensiv mit dem Nationalsozialismus beschäftigt. Kurz darauf wird Frankel in seinem Haus ermordet aufgefunden.
    Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Orden, Erica’s Mutter und dem Toten?
    Im schwedischen Fjällbacka beginnt die Suche nach dem Mörder. Die Spur reicht zurück in die bewegte Zeit der Vierziger Jahre. Nicht nur die Kriminalisten stellen aufschlussreiche Nachforschungen an, sondern auch Erica und ihr Mann Patrik, der ebenfalls dem Polizeiteam angehört, sich aber im Erziehungsurlaub befindet, mischen mit und kommen dem Geheimnis, das Erica’s Mutter umhüllt, immer näher.


    Meine Meinung:
    "Engel aus Eis" von Camilla Läckberg ist der 5. Band aus einer Reihe über Erica Falck und Patrik Hedström. Trotzdem fällt es einem Nicht-Kenner der Vorgängerbücher leicht, in das Geschehen einzusteigen.
    Die Handlung setzt sich aus mehreren Erzählsträngen zusammen, die zwischen Vergangenheit und Gegenwart sowie dem Privatleben der Protagonisten und dem Fortgang der Ermittlungen hin- und herspringen und konsequent zum Ende geführt werden, ohne dass der rote Faden verloren geht.
    Die Lösung des Kriminalfalls liegt allem Anschein nach in der NS-Zeit. Camilla Läckberg schildert auf anschauliche und eindringliche Art und Weise die irrsinnige Ideologie des Nationalsozialismus und ihre Folgen, die schreckliche Zeit des Krieges und die Schicksale der Personen, die für die Erzählung bedeutend sind. In diesen Passagen ist sehr genau zu spüren, daß sie sich intensiv mit der Geschichte und der Thematik beschäftigt hat. Nach und nach werden die Puzzleteile miteinander in Verbindung gebracht, und der Leser ahnt, was damals wirklich geschah.
    Leider nehmen im Roman die Sorgen und Nöte von Erica, ihrem Umfeld und den Polizeibeamten einen großen Raum ein. Die Autorin greift gesellschaftliche und soziale Probleme auf, die sicherlich nicht nur in Schweden aktuell sind. Sie widmet sich unter anderem den Anforderungen an Mütter und Väter im Erziehungsurlaub, den Schwierigkeiten in Patchworkfamilien, der Homosexualität und dem Fremdenhass.
    Durch die ständigen Szenenwechsel kommt nach einem vielversprechendem Beginn die Aufklärung des eigentlichen Kriminalfalls nur langsam in Fahrt. Gerade dann, wenn es in der Polizeiarbeit neue Erkenntnisse und Fortschritte zu geben scheint, findet man sich plötzlich im Zuhause von Erica, bei ihrer Schwester oder bei Kommissar Mellberg wieder, für den sich offenbar ein neues Glück anbahnt.
    Diesen sprunghaften Ablauf habe ich anfangs noch als abwechslungsreich und lebendig empfunden, später jedoch als langatmig und teilweise nervig.
    Die Geschichte ist zwar spannend, dennoch hat sie mich nicht gefesselt, nicht weil auf blutrünstige Details verzichtet wird, sondern weil mich die ausführliche Beschreibung der privaten Erlebnisse und Probleme gestört und meinen Lesefluss gebremst hat. Die Idee, die Hintergründe und die schlüssige Durchführung bis zur Lösung sämtlicher Rätsel zum Mordfall hingegen haben mich überzeugt und mir gut gefallen.
    Meiner Meinung nach ist die Übersetzung des Originaltitels missglückt, der Bezug zum Inhalt bleibt mir schleierhaft. Ebenso halte ich die Kurzbeschreibung des Verlages zum Buchinhalt für irreführend.

    Fazit:
    Camilla Läckberg’s "Engel aus Eis" ist in meinen Augen solide Krimi-Unterhaltung zu einem interessanten Thema mit einem Ende, bei dem nur eine einzige Frage offen bleibt: Wie geht es weiter mit Erica und Patrik, Anna und Dan, Mellberg und Paula?

  • Zum Inhalt wurde ja schon einiges gesagt, aber auch von mir eine kurze Meinung:


    Ich habe zuvor noch kein Buch von Camilla Läckberg gelesen, aber für diese Geschichte ist es nicht weiter störend, wenn man die vorhergehenden Romane um Erica und Patrik nicht kennt.


    Eine schnell voranschreitende Krimihandlung findet man in diesem Buch nicht, dafür aber viele Geschichten über verschiedene Personen in schönen, kleinen Abschnitten. Besonders gelungen finde ich die Erzählweise: zunächst die Sichtweise einer Person, dann wieder der Blickwinkel einer anderen Person, die etwas über erstere denkt oder sagt. So bekommt man einen allumfassenden Blick in die einzelnen Charaktere, die allesamt gut beschrieben sind und mir fast wirklich lebendig erscheinen. Dadurch, dass man einen so guten Einblick in die Gefühlswelt der Personen hat, fällt es einem leicht Sympathien für einige zu entwickeln.


    Trotz der vielen Beschreibungen des Privatlebens der Ermittler kommt die Spannung nicht zu kurz. Die eingebauten Sprünge in die Vergangenheit in die Zeit des ersten Weltkrieges sind meiner Meinung nach gut gelungen. Besonders wenn es auf das Ende zugeht, kann es einem schwer fallen das Buch aus der Hand zu legen. Auch die logische Auflösung des Mordfalls überzeugt.


    Alles in allem ein schönes Buch, das Lust macht mehr Werke der Autorin kennenzulernen.


    Und was mir noch beim Lesen eurer Rezensionen aufgefallen ist: ich finde es auch gut, dass der Roman auf zu große Brutalität verzichtet, sondern stattdessen eher eine gemütliche Atmosphäre herrscht.


    :wave

  • In einer Kiste auf dem Dachboden findet Erica ein altes Säuglingshemd und einen deutschen Orden aus dem Zweiten Weltkrieg. Die Kiste hatte ihrer Mutter gehört, die nie ein inniges Verhältnis zu ihren Töchtern zugelassen hat. Erica ist betroffen und verwirrt, denn über ihre Vergangenheit hat ihre Mutter nie geredet. Zur Aufklärung tragen bestimmt ihre Tagebücher bei, die auch in der Kiste lagen. Erica beginnt zu lesen und stößt schon anfangs auf bekannte Namen. Den Orden hat sie zu Erik Frankel gebracht, der als Spezialist für das Dritte Reich in ihrem Ort gilt. Er und sein Bruder Axel haben den Krieg noch miterlebt, Axel war ein bekannter Widerstandskämpfer in Fjällbacka, er hat den Norwegern während der Besatzung durch die Deutschen geholfen und geriet in Kriegsgefangenschaft. Erik ist auch ein Name in der Clique, mit der Ericas Mutter zu ihren Jugendzeiten befreundet war. Und Erik ist ermordet worden, in seinem Haus, erschlagen. Lange hat es gedauert, bis er entdeckt wurde, da sein Bruder den Sommer immer in Paris verbringt. Erica bringt die Ereignisse von 1942 aus den Tagebüchern ihrer Mutter schnell mit dem Mord an Erik in Verbindung. Was wusste er, was kein weiterer wissen sollte? Und was hat ein norwegischer Widerstandskämpfer, der während der Kriegsjahre bei Ericas Großeltern Unterschlupf fand, damit zu tun? Erica und Patrik begeben sich auf eine spannende Spurensuche in die Vergangenheit und ahnen nicht, welches Familiengeheimnis sie noch aufdecken werden.


    Eigentlich nichts Neues bei Camilla Läckberg. Alles schon einmal da gewesen, die Story, der Plot und das Motiv. Aber doch fesselt das Buch von der ersten Seite an, und man hat ein Wohlgefühl, wieder bei guten Freunden zu sein, die man ein Stück auf ihrem Weg begleiten darf. Erica und Patrik sind mittlerweile verheiratet, ihre Tochter Maja ist ein Jahr alt und Patrik tritt seine Elternzeit an. Ein Vater im Erziehungsurlaub? In Fjällbacka nicht selbstverständlich, und in Mellbergs Augen, Patriks Chef, völlig überflüssig. Wie überhaupt die meisten neumodischen Regelungen, Frauen gehören doch nun mal an den Herd oder als Sekretärin an den Schreibtisch. Camilla Läckberg versteht es meisterlich, die privaten Sorgen und Nöte in die Geschichte einfließen zu lassen, es ist eine gelungene Mischung aus Familiengeschichte und Krimiplot. Beides verfolgt man mit atemloser Spannung, Hand in Hand gehen Gegenwart und Vergangenheit ineinander über. Erica entdeckt in den Tagebüchern eine völlig andere Frau, irgendetwas muss ihre Mutter so verstört haben, dass sie zu der Frau wurde, die nicht in der Lage war, Liebe zu verschenken.


    Auf ihre neue private Situation müssen sich die beiden auch erst noch einstellen. Patrik tritt gerade seine Elternzeit an, als der Mord entdeckt wird. Zufällig trifft er beim Spazierengehen auf die Ermittler und wird sofort involviert – im Rahmen seiner Möglichkeiten. Ein heikler Spagat für ihn, die Ermittlung interessiert ihn natürlich brennend, aber andererseits möchte er ja auch die Zeit mit seiner Tochter nutzen. Erica unterstützt ihn dann aber nach anfänglichem Zögern und bietet ihm Freiräume, um mitzuhelfen. Dass sie durch ihre eigenen Recherchen bald genauso einbezogen wird, scheint unausweichlich. Auch bei den anderen Personen in ihrem näheren Umfeld bahnen sich weitreichende Veränderungen an. Zwei von Patriks Kollegen bekommen Nachwuchs und machen sich ihre eigenen Gedanken über ihre zukünftige Rolle. Ericas Schwester Anna ist bei ihrem neuen Freund, Ericas Ex, eingezogen und muss sich mit seiner pubertierenden Tochter befassen, die mit der Situation völlig unzufrieden ist. Erica selber führt ein äußerst aufklärendes Gespräch mit ihrer Schwiegermutter, was ihr angespanntes Verhältnis kittet und bestärkt. Mellberg, Patriks Chef, ein bekannter Chaot und Chauvinist macht die erstaunlichste Wandlung durch. Zuerst drängt sich ihm ein Hund auf und dann lernt er die rassige Rita kennen, die ihm nicht nur Salsa beibringt sondern auch eine neue Sichtweise. Richtig sympathisch wirkt Mellberg am Ende, dafür musste er aber auch ein paar eigenartige Erfahrungen machen.


    Ein ganz großes Thema ist natürlich der Zweite Weltkrieg und seine Auswirkungen bis in die heutige Zeit. Der Enkel eines weiteren Mannes aus Elsys ehemaliger Clique ist fasziniert vom Nationalsozialismus, seine Parolen tönt er zu jeder Gelegenheit und schreckt auch vor Gewalt nicht zurück. Kein Wunder, ist sein Großvater doch Mitglied in einer eigenartigen Partei, die die Grundsätze des reinen Landes vertreten. Sein Vater allerdings steht auf der völlig gegensätzlichen Seite, er ist Journalist und ermittelt gegen seinen eigenen Vater. Durch die Trennung von seiner Familie ist er mit der Erziehung seines Sohnes völlig überlastet, er findet einfach keinen Zugang zu ihm. Camilla Läckberg versteht es sehr gut, einen verzweifelten Teenager darzustellen, der auf die schiefe Bahn gerät und eigentlich nur nach Aufmerksamkeit giert. Viel Raum nehmen auch die Rückblenden ein, in denen nicht nur das Leben in Fjällbacka, sondern auch Axels Erlebnisse in Kriegsgefangenschaft bildhaft erzählt werden. Zum Schluß fügen sich die einzelnen Puzzleteile zu einem Bild, welches so manche Überraschungen birgt.


    Camilla Läckberg ist mit dem fünften Teil ihrer Reihe um das sympathische Ermittlerpaar Erica und Patrik ein spannendes Buch gelungen, welches neben dem reinen Krimiplot noch eine Vielzahl anderer interessanter Themengebiete behandelt. Vorherrschend sind diesmal allerdings die Kinder, neben Patriks Elternzeit und die Ungeborenen sind da auch noch die beiden Teenager, die sich in einer zerrütteten Familie wieder finden und auf ihre eigene Art versuchen, damit umzugehen. Das zweite raumgreifende Thema ist natürlich der Krieg und die Nationalsozialisten, wie sie bis heute eigentlich das Leben beeinflussen. Daneben flicht sie dann noch unmerklich eine lesbische Liebe, den Umgang mit der plötzlich aufgetauchten Exfrau und die Auswirkungen der Altersdemenz ein. Durch diese Vielfältigkeit liest man mit besonderem Genuss, die verschiedenen Sichtweisen lassen tiefe Einblicke auf die einzelnen Charaktere zu. Man ist angekommen in einer großen Familie, die sich genauso mit alltäglichem Kleinkram beschäftigen wie auch mit lohnenswerter Ermittlerarbeit. Denn das tägliche und private Leben spielt immer eine große Rolle, wie weit sich ein jeder in seiner Arbeit wohlfühlt und seine Leistung erbringen mag.


    Fazit:


    Der fünfte Teil mit Erica und Patrik Hedström birgt eine interessante Verflechtung der Vergangenheit mit der Gegenwart. Dazu die alltäglichen Sorgen und Nöte und überraschende Wandlungen der handelnden Personen, gemischt mit brisanten Themen aus dem heutigen Leben lassen die Seiten nur so dahinfliegen. Puzzleteile kommen angeflogen, man findet sie in den unerwartesten Ecken, bis sie ein Bild ergeben, welches noch eine riesige Überraschung enthüllt.

  • Erica Falck findet in dem kleinen Örtchen Fjällbacka (Schweden) eines Tages auf ihrem Dachboden einen Naziorden, verpackt in einem kleinen blutverschmierten Hemdchen, und einige Tagebücher.


    Sie entschließt sich dazu, den Orden durch Erik Frankerl, der sich mit Recherchen zum Zweiten Weltkrieg beschäftigt, untersuchen zu lassen.


    Um mehr über ihre Mutter Elsy Moström zu erfahren, liest sie die von ihr überlassenen Tagebücher und erfährt mehr über das Leben im Jahre 1943 und die vier Freunde Erik Frankel (teilweise auch über dessen Bruder Axel Frankel), Britta Johansson, Frans Ringholm und Hans Olavsen .


    Als die beiden Jungen Adam und Mattias in das Haus der Brüder Frankerl einbrechen, finden sie die Leiche des Erik Frankerl, der durch auf einen Schlag auf den Hinterkopf zu Tode kam.


    Der Ehemann von Erica Falck, Patrik Hedström, befindet sich in Elternzeit und soll sich um die einjährige Maja kümmern. Bei einem Spaziergang trifft Patrik seine Arbeitskollegen und entschließt sich, bei den Ermittlungen im Mordfall Frankerl zu helfen.


    Wenig später wird Mattias von Per Ringholm in der Schule verprügelt und eine in den 40er Jahren mit Erik Frankerl befreundete Frau namens Britta wird ermordet.


    Hat eine Vereinigung namens “Schwedens Freunde”, dessen Oberhaupt der Nazianhänger Frans Ringholm, der Großvater von Per Ringholm ist, etwas mit den Morden zu tun und wird es Patrik und seinen Kollegen gelingen, den Täter zu fassen?


    Camilla Läckberg beschreibt neben der Hauptgeschichte in einzigartiger Art und Weise typische Alltagsszenen, die die Geschichte richtig lebendig machen. Die Probleme bei der Kindererziehung, der Umgang mit einem an Alzheimer erkrankten Menschen, das Familienleben einer Patchwork-Familie oder die Beziehung eines Mannes zu seinem Hund - obwohl er eigentlich keine Hunde mag -.


    Weiterhin gibt sie dem Leser die Möglichkeit - in dem Moment, in dem Erica in den Tagebüchern liest - durch gezielte Einschübe aus der (Nach-)Kriegszeit zu erfahren.


    Fazit: Einzigartige und spannende Geschichte, bei dem nicht unbedingt die Morde im Vordergrund stehen. Top-Buch.

  • Nachdem ich mit der Leseprobe durch war, hatte ich eine andere Vorstellung vom diesem Buch. Ich habe eher an einen ganz "normalen" Krimi gedacht. Ich muss jedoch sagen, dass in Läckbergs Buch die Spannungskurve nicht immer so hoch ist. Aber das soll nicht heißen, dass "Engel aus Eis" schlecht ist. Im Gegenteil, ich habe es gerne gelesen. Zwar war da kein Lesezwang in meinem Kopf, der sagte, dass ich jetzt unbedingt weiterlesen muss, bis der Fall gelöst ist. Aber als Zuglektüre hat es sich ganz gut gemacht.


    Dass die Spannung nicht so hoch war, liegt vielleicht daran, dass sich alles so langsam entwickelt hat. Oder vielleicht kam das ja nur mir so vor.


    Aber eine Sache, die mich wirklich genervt hat muss ich noch loswerden: Und zwar diese vielen Wiederholungen. Immer und immer wieder wurde geschrieben, dass die junge Elsy nichts mit der Elsy gemeinsam hatte, die ihre Tochter Ericka kannte. Das muss man nicht so oft schreiben, ich habe das auch nach dem ersten Mal verstanden. Oder zum Beispiel, auch die Sorgen, die sich Paula und Johana gemacht haben, als sie an den kleinen Ort gezogen sind. Um nur mal zwei Beispiele zu nennen.


    FAZIT


    Ich würde sagen, das ist kein Must-Have, aber trotzdem nicht schlecht zum Lesen an einem verregneten Tag.

  • Obwohl mir das Buch gefallen hat, habe ich extrem lange daran gelesen, aber nun bin ich endlich durch. Hier also meine Meinung zu dem Buch:


    Engel aus Eis beginnt genau dort, wo der Vorgängerband aufgehört hat. Diesen nahtlosen Übergang fand ich eigentlich nicht schlecht.


    Etwas skeptisch war ich allerdings, was den Rückblick auf den Zweiten Weltkrieg anging. Aber ich muss gestehen, ich bin positiv überrascht worden. Die zwei parallel laufenden Handlungsstränge sind gut gestaltet lassen sich wunderbar flüssig lesen.


    Besonders viel Spaß hat mir dieses Mal das Ermittlerteam bereitet. Das Leben dort auf der Polizeiwache würde ich mir manches Mal gerne aus direkter Nähe ansehen. Die Charaktere gefallen mir einfach sehr gut.


    Die einzelnen Puzzleteile des Falls fügen sich so nach und nach gut zusammen. Das Ende fand ich absolut zufriedenstellend und es zeigt schon wieder Potenzial für den nächsten Band.


    Ich habe allerdings nicht verstanden, warum das Buch diesen Titel trägt. Die Zusammenhang habe ich leider nicht erkannt.

    :write "Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein." -Albert Einstein-


    :lesend

  • Auch mir hat die Geschichte gut gefallen, vor allem die Verknüpfung der Geschehnisse rund um den 2. Weltkrieg mit denen der heutigen Zeit. ich wusste gar nicht, dass es der 5. teil einer Reihe ist, mir hat also nichts vorher gefehlt. ich denke aber, dass ich in Zukunft weiter lesen werde.


    Jaune

    "Vorrat wünsche ich mir auch (für alle Kinder). Nicht nur Schokoriegel. Auch Bücher. So viele wie möglich. Jederzeit verfügbar, wartend, bereit. Was für ein Glück." Mirjam Pressler

  • Zuerst einmal: wie der Titel zustandegekommen ist, erschließt sich mir nicht so ganz.


    Das vorliegende Buch ist nun schon der fünfte Band von Camilla Läckberg. Erstaunlich, was in einem kleinen schwedischen Dorf namens Fjällbacka alles passiert!


    Das Buch beginnt gleich mitten im Geschehen: 2 Jungs, die als Mutprobe in das vermeintlich leerstehende Haus der Brüder Axel und Erik Frankel einsteigen, finden dort die schon reichlich verweste Leiche von Erik.


    Die Polizei steht erst einmal vor einem Rätsel, es war ganz klar kein Selbstmord oder Unfall, aber wer würde einen alten Historiker umbringen?


    Schnell deuten die Spuren in die Vergangenheit. Und diese Vergangenheit ist eng verknüpft mit der von Elsy, der Mutter von Erica, die mit dem Kommissar Patrik Hedström verheiratet ist. Das Paar ist aus den vorherigen Krimis von Camilla Läckberg schon gut bekannt und wer die Bücher in der Reihenfolge gelesen hat, ist natürlich auch gespannt, wie es bei den beiden privat so weitergeht. Patrik fängt gerade seinen 4monatigen Erziehungsurlaub an und soll sich um die einjährige Tochter Maja kümmern, damit Erica sich um ihr neuestes Buchprojekt kümmern kann. Aber bei einer Mordermittlung schafft es Patrik natürlich nicht, ganz außen vor zu bleiben! Und bei dem einen Toten wird es nicht bleiben!


    Das Buch in aus verschiedenen Perspektiven geschrieben, einmal aus Sicht der heutigen Ermittlungen, aber auch immer wieder in Rückblenden in die Zeit des Zweiten Weltkrieges in Schweden und Norwegen, so dass der Leser nach und nach erfährt, wie die Geschehnisse um Axel, Erik, Frans, Elsy und Britta zu den heutigen Morden führen konnten. Es gibt viele spannende Nebenhandlungen, so zum Beispiel über die Entwicklung von Fremdenfeindlichkeit in Schweden, aber auch lustige Begebenheiten wie Dienststellenleiter Bertil Mellberg, der in diesem Buch nicht nur als plötzlicher Hundefreund sondern noch auf andere Arten sehr überrascht!


    Ein absolut vielschichtiges Buch, das mich nach dem schwächeren vierten Band nun wieder komplett für die Reihe begeistert hat!

  • Ein alter Geschichtsprofessor wird ermordet. Patrick, der sich gerade im Erziehungsurlaub befindet, leitet, zu seinem Leidwesen, diesmal die Ermittlungen nicht. Doch er, genauso wie seine Frau, mischen sich ein wo sie können.


    Nach dem Lesen des Buches habe ich den Rückentext noch einmal gelesen. Der ist von jemandem geschrieben worden, der das Buch nicht gelesen hat, da stimmt so gut wie gar nichts.
    Mir hat dieses Buch bisher am wenigsten von allen Büchern dieser Autorin gefallen, ich war nie richtig gefesselt und konnte es jederzeit problemlos zur Seite legen.
    Die Auflösung hat mir auch nicht gefallen, nach so langer Zeit schienen mir verschiedene Reaktionen doch übertrieben.


    [Sp] Nicht richtig logisch fand ich, dass Frans ein Neonazi geworden ist. Nach dem Krieg bringt er einen Nazi um und schimpft, dass das Mädchen in das er verliebt war, auch noch von einem Nazi ein Kind bekommt.
    Der Mord an Britta fand ich auch nicht nachvollziehbar, der Mörder hatte nicht mehr soviel zu verlieren. [/sp]

  • "Engel aus Eis" war das zweite Buch, das ich aus der Serie von Camilla Läckberg gelesen habe, und ich fand es besser, nun die handelnden Personen bereits zu kennen bzw. auch die Hintergründe von Patrik und Erica ein bisschen besser zu verstehen.


    Die Erzählung an sich - denn wieder ist nicht nur der Krimi und dessen Lösung im Vordergrund, sondern auch sehr viel "drumherum" - ist gut zu lesen, in vielen kleinen Häppchen, und diesmal mit Rücksprüngen ins Schweden der letzten Kriegsjahre. Erica taucht ab in die Vergangenheit ihrer Mutter, die mit unterschiedlichsten Verquickungen auch noch Einfluss nimmt auf das heutige Geschehen.


    Interessant fand ich die Veränderungen, die manch eine Person im Buch durchmacht, und dass Gruppendynamik doch nicht nur eine leere Worthülse ist. Denn die Clique um Ericas Mutter Elsy hält zusammen wie Stein und Bein - bis ihnen die Launen der Natur entgegentreten. Elsy selbst ist schon vor einigen Jahren durch einen Autounfall gestorben, aber ihre Geschichte wird erst jetzt aufgedeckt. Ich bin gespannt, wie die Geheimnisse der Familie Falck sich nun in die weiteren Bücher von Camilla Läckberg auswirken!


    Der schwedische Titel "Tyskungen" verrät schon mehr über das Buch oder wohin die Geschichte laufen könnte (und wer das wissen möchte, kann das ja einfach mal in den Google-Übersetzer eingeben...), aber auch mit dem mir nicht ganz verständlichen deutschen Titel ist das Buch eine solide und gute Unterhaltung.
    Für mich war das Buch besser als Buch Nummer vier: Eine klare Struktur schwenkt zwischen dem erziehungsurlaubenden Patrik und seinen Polizeikollegen, der eigentlich wieder arbeitenden, aber hauptsächlich recherchierenden Erica und den Geschehnissen um 1944/45 hin und her. Man weiß jedoch stets, wo man sich gerade befindet. Im Buch habe ich keine Längen gefunden, klar hätte man kürzen können, aber: Unterhaltsam und spannend ist das Buch bis zuletzt.
    Die Auflösung ist zwar kein Paukenschlag - aber wie nun genau alles zusammengehangen hat, ist doch nicht das, was man (in Erwartung einer Lösung) zwingend erwartet hat. Somit: Ein Krimi mit viel Drumrum, der gute Unterhaltung bietet und Lust auf das nächste Buch macht! (vor allem im Hinblick darauf, dass ja Christian - der Bibliothekar - im nächsten Buch eine tragende Rolle spielen wird...)

  • Fan der ersten Stunde


    Seit ich das erste veröffentlichte Buch der Reihe "Der Prediger von Fjällbacka" gelesen habe, bin ich ein absoluter Fan der Krimis von Camilla Läckberg.


    Erica und Patrik waren mir von Anfang an sympathisch und der Schreibstil von Camilla Läckberg trifft genau meinen Geschmack. Sie versteht es immer wieder meisterhaft, Gegenwart und Vergangenheit zu einem fesselnden Fall zu verbinden.


    So auch bei "Engel aus Eis" ( der Sinn des Titels hat sich mir nicht unbedingt erschlossen ). Ein Historiker, der Nazi-Verbrecher jagt, wird ermordet und Erica findet die Tagebücher ihrer Mutter. Wie dies dann alles zu einer Geschichte zusammengefügt wird, die ihren Ursprung in den Jahren des 2. Weltkrieges genommen hat - dies beschreibt C. Läckberg wieder auf gewohnt unterhaltsame und gekonnte Art und Weise.


    Ich hoffe, dass diese Reihe noch viele Bände haben wird und vergebe 10 Punkte.

  • Erica findet in den Sachen ihrer Mutter einen alten Naziorden. Wie kommt der in den Besitz ihrer Mutter? War ihre Mutter Elsy etwa ein ganz anderer Mensch, als Erica ahnte? Um das zu klären, übergibt sie den Orden an Eric Franckel, den Experten auf dem Gebiet in Fjällbacka. Sie weiß nicht, dass Eric und Elsy in deren Jugend befreundet waren. Kurz darauf wird Eric ermordet aufgefunden.
    Das Buch ist in kurze Kapitel unterteilt, sodass es sich schnell wegliest. Neben dem Kriminalfall dreht sich die Geschichte hauptsächlich um das Privatleben der Familie und Kollegen der Erica Falck. Da das Buch zu einer Reihe um diese Hauptperson gehört, sollte man das wahrscheinlich auch in dieser Reihenfolge lesen. Ich habe aber mit diesem Teil angefangen, einige Figurenkenntnisse wurden vorausgesetzt, aber auch da habe ich mich schnell reingefunden.


    Zitat

    Original von Toebi
    Ich habe allerdings nicht verstanden, warum das Buch diesen Titel trägt. Die Zusammenhang habe ich leider nicht erkannt.


    Ich glaube ja, dass der Titel Ericas Mutter Elsy beschreibt, die eigentlich eine sehr nette Person, gar ein Engel ist, aber nach den Ereignissen vor 60 Jahren zu einer kalten Person geworden ist! Die Eingebung kam mir gestern kurz vorm Einschlafen...

    "Leben, lesen - lesen, leben - was ist der Unterschied? (...) Eigentlich doch nur ein kleiner Buchstabe, oder?"


    Walter Moers - Die Stadt der träumenden Bücher