Brombeertage - Angela Huth

  • Aufmerksam geworden bin ich auf das Buch durch den Titel, das Cover und den doch ansprechenden Klappentext. So bin ich sehr positiv an das Buch herangegangen und habe mich auf eine interessante Geschichte in bewegten Zeiten gefreut. Leider war ich dann doch sehr schnell vom Buch enttäuscht und es ging mir wie der kleenen:


    Zitat

    ich finde es nicht so sehr toll muss ich sagen...etwas... langweilig...der schreibstil reisst mich nicht vom hocker, genausowenig wie die geschichte...


    Ich hab mich mit dem Buch sehr schwergetan, obwohl ich wirklich nicht sagen kann, es hätte mir nicht gefallen. Die Protagonistinnen sind sympathisch und die Idee ist an sich auch gut. Warum also musste ich mich abschnittweise wirklich durchquälen, um das Buch weiterzulesen?


    Hauptgrund war sicher die sehr zähe Schreibweise. Es gab keine Höhepunkte, aber auch keine Tiefen. Die ganze Geschichte plätschert so dahin und ein Jahr auf der Farm geht vorüber. Unspektakulär und zum Teil wirklich langweilig. Dazu kommt, dass ich mich nicht in das Buch hineinversetzt fühlte. Zwar werden die Personen und Lokalitäten gut beschrieben, aber es baut sich kein gefühlsmäßiger Zugang auf. Ich konnte nicht einsteigen „in“ das Buch und habe es allenfalls wie einen Film vor mir gesehen. Annähernd etwas wie Spannung empfand ich nur bei einer an sich unwichtigen Nebenhandlung.


    Ähnlich ging es mir mit den Protagonisten. Auch in sie konnte ich mich einfach nicht hineinversetzen und keine Beziehung zu ihnen aufbauen. Mich störte, dass zwar immer wieder das Gefühlsleben einzelner Personen geschildert, aber dann sehr abrupt zum nächsten gewechselt wurde. So konnte ich eine einzelne Person nie in ihrer Ganzheit erleben, es blieben immer nur Gefühlsausschnitte. Neben den drei Landmädchen rückte auch die dreiköpfige Gastfamilie und Helfer Ratty immer wieder in den Fokus – für mich wurde so für diese Geschichte zwischen zu vielen Personen zu schnell hin- und hergewechselt.


    Fazit: Abschnittweise wollte ich schon fast aufhören, dann gings mal wieder besser – so gibt’s dann doch noch 4 Punkte. Für mich wars nicht das richtige Buch, anderen mag es sicher besser gefallen.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • England 1941: Im Krieg muss jeder seinen Beitrag leisten. Stella, Ag und Prue sind Landmädchen geworden und treten nun ihre erste Stelle an.

    Auf sie wartet harte Arbeit auf einem Bauernhof, aber auch eine lebenslange Freundschaft untereinander und allerlei Vergnügungen mit den jungen Männern der Umgebung.

    Angela Huth ist es gelungen den Alltag in dieser Zeit auf einem Bauernhof einzufangen. Das frühe Aufstehen, die Arbeit, die manchmal körperlich sehr anstrengend ist und nach der man auch oft nicht gut riecht.

    All das konnte ich mir gut vorstellen und nach und nach sind mir alle Beteiligten ans Herz gewachsen.

    Der Krieg scheint auf diesem Bauernhof weit weg zu sein, aber manchmal hinterlässt auch er seine grausamen Spuren.


    Mir hat das Buch gut gefallen, es war mal ein etwas anderes Buch aus der Zeit des zweiten Weltkrieges.


    8 von 10 Punkte