Originaltitel: Sharra's Exile
Gilt chronologisch als Band 17 des Darkover-Zyklus
Inhalt:
Nach Jahren des Exils kehrt Lew Alton nach Darkover zurück, im Gepäck die unheilvolle Sharra-Matrix (siehe „Hasturs Erbe“). Es dauert nicht lange, bis die anderen, die einst unter ihrem Bann standen, sich wieder zusammenrotten, um zu versuchen, Sharras Macht erneut zu beschwören.
Meinung:
Das ist leider ein Buch, das nicht besonders gut gealtert ist, denn früher hat es mir weit besser gefallen. Immerhin, es ging runter wie Öl, hat sich praktisch von selbst gelesen und der erste Teil, all die Intrigen im Comynrat, hat mir gut gefallen. Eine meiner Lieblingsszenen ist das „Liebesfest“ der vier Herren, die Anspruch auf die Alton-Domäne erheben. Schön finde ich auch, wie MZB hier im Vorbeigehen einige ihrer anderen Bücher einflicht, sei es durch das Erscheinen eines lieben alten Freundes wie Jeff Kerwin oder durch die Erwähnung anderer Bekannter, die zu Legenden geworden sind, wie Bard di Asturien. Ganz zu schweigen vom Körper der untoten jungen Frau in Hali …
Aber mein Hauptkritikpunkt betrifft die Charaktere, allen voran leider ausgerechnet Lew Alton. In „Hasturs Erbe“ habe ich ihn geliebt, hier ist er mir nicht nur relativ gleichgültig, sondern zeitweise richtig unsympathisch. Auch seine Reaktionen wie sinnlose Wut- oder Heiterkeitsausbrüche sind da nicht hilfreich. Sharra hat ihn verändert? Ja, aber erkennen sollte man ihn schon noch. Dass er sich im gefühlten Halbstundentakt in Frauen verliebt, hat mich auch leicht irritiert.
Auch Callina hat sehr verloren im Vergleich zum vorigen Buch. Überhaupt war mir diese ganze Ashara-Geschichte etwas zu abgedreht.
Dyan? Früher fand ich ihn interessant, aber hier hat sich mir nicht erschlossen, was seine Motive sind
Und warum Beltran auf einmal zum Inbegriff des Bösen wurde, war mir auch nicht klar.
Regis Hastur sticht für mich als einziger positiv hervor. Er ist schön erwachsen geworden. Und seine Beziehung zu Danilo ist nun zwischen den Seiten hervorgetreten, wenn sie auch trotzdem oberflächlich bleibt, da man den Eindruck bekommt, Regis warte nur auf die richtige Frau, um seinen „Friedensman“ nur als solchen zu behalten. Liebe habe ich hier keine gespürt, in „Hasturs Erbe“ waren die Gefühle zwischen den beiden präsenter, wie MZB überhaupt schon weit besser darin war, persönliche Beziehungen zu zeigen als hier. Gelungen ist ihr das in diesem Buch noch am ehesten bei Lew und seinem Vater Kennard.
Was mir an dem Buch ebenfalls negativ aufgefallen ist, ist dass wir ununterbrochen die gleichen Informationen bekommen haben. Ein klassischer Fall eines „Jo!“-Buches, im Sinne von zB „Jo, MZB, ich habe schon bei den ersten 4 Mal kapiert, dass Regis doch eines Tages gern heiraten würde, wenn er die Richtige trifft!“
Gut gelungen ist, dass hier mal ein etwas anderer Standpunkt auf die Terranische Föderation geworfen wird, dass sie für Darkover durchaus nicht den Untergang bedeuten muss.
Kein schlechtes Buch, aber vor allem im Vergleich zu „Hasturs Erbe“ bedeutend schwächer.
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