Auffälliges Exposé ? Oder doch nur weiß schwarz?

  • Tom ,
    deinen Leitfaden habe ich schon, teils mit Erschrecken, gelesen.
    Mut machend ist er ja nicht, aber ich werde es trotzdem versuchen. Wie all die anderen Menschen und vielleicht bin ich ja einer der wenigen, der eine gute Geschichte hat.
    :-)


    Deinen zweiten Teil werde ich mir auch durchlesen.
    Da bin ich schon sehr gespannt drauf.
    Und wenn ich eben nicht zu den wenigen Glücklichen gehöre, hilft mir dein zweiter Teil vielleicht auch weiter.

  • Liebe Karolina,


    dass es empfehlenswerter ist, kein buntes Papier zu verwenden oder Blümchen auf das Anschreiben zu malen, sollte Dich nicht traurig machen. Immerhin hast Du so viel weniger Aufwand. :-)


    Es gibt ja auch Preisausschreiben-Teilnehmer, die ihr Lösungswort etc. auf die bunteste bzw. ausgefallendste Postkarte schreiben, in der Hoffnung, dass diese dann eher aus dem großen Topf gezogen wird.


    Ich denke, das Bedürfnis, etwas entsprechend verpacken und verschönern zu wollen, das uns am Herzen liegt und das anderen vorgestellt werden soll, rührt zum Teil aus der Schule. Das ist ein bisschen: "Auch wenn Dir der Inhalt nicht gefällt, guck' mal, was für eine Mühe ich mir gemacht habe."


    Aber Mühe wird eben - ähnlich wie bei Bewerbungen um eine Arbeitsstelle - selten belohnt. Bewerbungen auf Büttenpapier mit aufeinander abgestimmten Schriften und Farben überzeugen vielleicht den einen oder anderen Personaler (jedenfalls mehr als die Bewerbung mit den Fettflecken und Rechtschreibfehlern ;-), bei an Verlage gerichtete "Bewerbungen" würde ich lieber auf sachliche Worte und ein klares/sauberes Erscheinungsbild bauen.

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



    “I wasn't born a fool. It took work to get this way.”
    (Danny Kaye) :flowers

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Alice Thierry ()

  • @ Alice Thierry,
    ja es stimmt schon, das ich dadurch weniger Aufwand habe, wenn ich eben doch nur weißes Papier nehme.
    Es ist wohl wirklich ein Überbleibsel aus der Schule oder eben antrainiert durch meinen Job. :-)


    Ihr seid mir wirklich alle eine große Hilfe!
    Vielen Dank!!



  • Aus der Erfahrung einer Rezensentin für Kinderbücher:


    das Schlimmste sind Kinderbücher von Leuten mit betont pädagogischem Hintergrund.
    Warum, um alles in der Welt, sollen Kinderbücher pädagogisch sein?
    Es geht darum, Geschichten und/oder Sachverhalte für jüngere und sehr junge Menschen zu erzählen und darzubieten. Es geht nicht darum, Kinder zu erziehen.
    Es geht darum, mit dem jungen Publikum möglichst auf gleicher Höhe zu kommunizieren.


    Ein LehrerInnen-Beruf kann dabei u.U. regelrecht hinderlich sein, weil man beruflich an ein Gefälle gewöhnt ist, vom Lehrenden zum Lernenden, weil sich Lehrende oft als Quell der Weisheit sehen und ihr Gegenüber als aufklärungsbedürftige Waisenkinder des Wissens.
    Wer ein Kinderbuch oder auch ein Bilderbuch schreiben will, möge sich bitte von dem Gedanken verabschieden, daß dieses Genre allein der Wissensvermittlung, auch bezüglich eines anzustrebenden Sozialverhaltens, dient.
    Das Reden mit Kindern in Buchform ist weit komplexer. Es ist ebenso komplex wie das Kommunizieren mit Erwachsenen, wenn man Kinder als Gegenüber wirklich akzeptiert.
    Schriftstellerische Talente sind in hohem Maß gefragt, nicht unbedingt Talente einer Lehrerin.



    Der Rest der Diskussion erfreut mein Herz sehr und strapaziert zugegebenrmaßen meine Lachmuskeln. :grin



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Also ich möchte nicht eins der Bücher schreiben das Kinder sich doch bitte vertragen möchten, teilen sollen o.ä.


    Speziell bei mir handelt es sich um ein Sachbilderbuch.
    Diese Art von Bilderbüchern finde ich sehr wichtig und ich möchte den Kindern spielerisch etwas beibringen.
    Da denke ich nicht- hoffe ich- das ich da zu pädagogisch schreibe.
    Aber ich verstehe was du meinst, magali.

  • Karolina


    ja, Du hast oben geschrieben, daß es um Natur geht. Ein schönes Thema.
    Natürlich gibt es auch Bücher, in denen kleinen Kindern etwas beigebracht werden soll. Das ist okay, darunter gibt es auch sehr gute.


    Ich bin gespannt auf Deines.



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    das Schlimmste sind Kinderbücher von Leuten mit betont pädagogischem Hintergrund.


    Ich bin ja keinesfalls der Meinung, dass es einen pädagogischen Hintergrund braucht, um Kinderbücher zu schreiben. Aber ich sehe auch nicht, warum das umgekehrte Vorurteil gelten soll. Ich glaube schon, dass Menschen, die mit Kindern arbeiten oder selbst Kinder oder Kinder in der engen Verwandtschaft haben, abgesehen vom zusätzlich nötigen schriftstellerischen Talent, logischerweise mehr über Kinder wissen. Kinder kann man ja auch relativ schwer im Internet recherchieren. ;-) Insofern ist es nicht falsch, bei Bewerbungen um eine Kinderbuchveröffentlichung zu erwähnen, dass man Pädagoge und/oder Elternteil ist. Finde ich halt. :-)


    lg Claudia, die von Kindern leider ziemlich wenig Ahnung hat.

  • Meine Meinung ist kein Vorurteil, sie basiert auf Erfahrung. Ich finde unter den Großen der Kinderbuchliteratur nicht so viele, die direkt mit Kinder arbeiten oder gearbeitet haben. Dafür hätten sie auch kaum Zeit, sie schreiben schließlich Bücher.
    Ich gehe davon aus, daß eine wie Nöstlinger näher an der eigentlichen Sachlage ist, wenn sie sagt, sie sei immer ein wildes, wütendes Kind geblieben. (Ich zitiere aus dem Kopf)


    Mit Kinder kommunizieren zu können hat in meinen Augen nichts mit Pädagogik zu tun. Sonst gäbe es nicht so viele schlechte LehrerInnen.


    Sicher gehört es in die Vita, wenn man einen Beruf in diesem Bereich ausübt, beim Abverkauf des Buchs wirbt der Verlag ja mit allen Mitteln. Im Krieg und in der Liebe ist alles erlaubt.
    Also auch der Einsatz des Vorurteils, daß PädagogInnen 'besser' mit Kindern umgehen können.


    Bei der Frage, ob ein Bilder - oder Kinderbuch-Manuskript überhaupt tauglich ist, hilft es etwa soviel wie rosa Papier mit Blümchen.




    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • meine Mutter hat so ein Talent, richtig schlimme Kinderbücher zu finden und zu verschenken, ich bin da also Kummer gewohnt.
    Dabei fiel mir auf, dass gerade bei den ganz lausigen Büchern bei der Autorinnen-Vita gerne steht: "Moni Mustermann lebt in Morgenröthe-Rautenkranz und ist selbst Mutter von vier Kindern". Als ob, wenn schon nicht die Qualität des Bilderbuches selbst überzeugt, dies zumindest die Qualifikation der Autorin als Mutter täte. :rolleyes

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Ja, der Einfluß der Mütter auf Kinderbücher ist gleichfalls nicht zu unterschätzen.
    Ich z.B. hänge der Überzeugung anheim, daß sie zu einem Gutteil an dem Grauen schuld sind, das hierzulande unter 'Bestsellerliste der Kinder - und Jugendbücher' bekannt ist.




    :grin


    magali

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    K. Kraus

  • So lange die Kinder sich ihren Lesestoff noch nicht selber besorgen können, ist das ganz bestimmt so. Aber wer "Biss ..." lesen kann, kann sich nicht mehr auf die Mama rausreden. :lache

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

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