'Oktoberfest' - Seiten 127 - 215

  • Zitat

    Original von Babyjane
    @ Jass
    Da sagst du was. Selbst Härter schafft es ja nicht, daß man ihm das Überleben und "Gewinnen" wirklich wünscht. Die bleiben alle so blaß und entfernt.


    Leider muß ich Euch zustimmen - mir fehlt irgendwie eine Person, mit der ich "mitfiebern" kann. Härter und Vogel sind mir zu blaß, zu fremd um mit ihnen zu leiden. :wave

  • Zitat

    Original von bibliocat


    Leider muß ich Euch zustimmen - mir fehlt irgendwie eine Person, mit der ich "mitfiebern" kann. Härter und Vogel sind mir zu blaß, zu fremd um mit ihnen zu leiden. :wave


    Ich brauche bei solchen Romanen kein Person zum "mitfiebern", mir reicht alleine die Handlung und das Verhalten der einzelnen Institutionen. Für mich spielt der Autpr die Möglichkeiten eines Rechtsstaates im Falle eines solchen "Angriffs" durch und zeigt auf, das die "normalen" Mittel und das "normale" Szenario einfach nicht ausreichen. Das ist mir "mitfiebern" genug.

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • So, häppchenweise konnte ich den Abschnitt nun auch beenden, es geht ja mittlerweile Schlag auf Schlag. Ich fand die Übernahme der Zelte sehr bildlich dargestellt, ich konnte diese Szene richtig vor mir sehen und hatte meinen eigenen Actionfilm vor Augen...
    Überhaupt fand ich den Abschnitt sehr spannend. Von den Interna was Polizei und Politik anbelangt hab ich keine Ahnung um beurteilen zu können was realistisch ist und was nicht, ist mir aber auch grad recht egal, denn ich fühlte mich mit diesem Abschnitt richtig gut unterhalten. Abgesehen von der Kleinigkeit mit dem hellen Fels und dem blauen Feuer...
    Was mich wundert ist, das Romberg garnicht mehr auftaucht... Wars doch ein Doppelgänger (wie vermutet)? Und die Tatsache das Blochin akzentfreies Deutsch spricht und Redewendungen verwendet, welche Anwesende glauben lassen er sei Deutscher...
    Iljuschin möchte ich nicht im Dunkeln begegnen, die Frau auf dem Foto kann einem schon leid tun, wer weiß was ihr blüht wenn er sie in die Finger bekommt.
    Amelie geht mir irgendwie auf den Keks, macht sich wohl Sorgen um Vogel, denkt aber gleich daran die Redaktion anrufen zu wollen...Bringt wohl der Beruf so mit sich.
    Die Schilderungen des Todes fand ich sehr eindrücklich...
    Und nun bin ich gespannt wie Mr. Allzweckwaffe gegen Blochin und Konsorten ankommen will...

  • Zitat

    Original von dyke


    Ich brauche bei solchen Romanen kein Person zum "mitfiebern", mir reicht alleine die Handlung und das Verhalten der einzelnen Institutionen. Für mich spielt der Autpr die Möglichkeiten eines Rechtsstaates im Falle eines solchen "Angriffs" durch und zeigt auf, das die "normalen" Mittel und das "normale" Szenario einfach nicht ausreichen. Das ist mir "mitfiebern" genug.


    Das ist bisher der Punkt, den ich eben auch interessant und auch glaubwürdig geschildert finde und der mich zum Weiterlesen animiert. Die Personen schaffen das nämlich leider überhaupt nicht und das ist aus meiner Sicht verschenktes Potenzial

  • dyke : Das ist dann einfach Geschmackssache :-) Mir hilft beim Lesen leider die spannenste Handlung nicht, wenn ich mit den Figuren nichts anfangen kann. Dafür gewinnt manch nicht so originelle Handlung durch ihre Figuren.


    @BJ: Ich hab verstanden, dass Härter gern den "Verteidigungsfall" haben möchte, aber die Wortwahl war einfach unglücklich. Ein "Das war NICHT NUR ein Verbrechen, sondern ein Angriff" wäre besser nachvollziehbar als ein "Das war kein Verbrechen". - Ich versteh nicht, warum der Autor es wie ein "Entweder Verbrechen - oder Angriff" formuliert hat. :gruebel

  • Ich bin gestern auch galoppiernd durch diesen Abschnitt gegangen.
    Die Handlung einfach spitze!


    Hab mir das Szenario im Cannstdter Volksfest vorgestellt, da ich selbst noch nie auf dr wiesn war. Da hätte man das auch gut umsetzen können....


    .... stell mir so die Fruchtsäule vor, mit dem Radar oben drauf. :grin


    Doch auch mir sind einige Dinge unverständlich.
    Warum werden eigentlich die Wiesn - Bauarbeiter und die Firmen nicht konsultiert? Spätestens nach dem Giftgasangriff wäre doch klar gewesen, daß dies nur bei den Aufbauarbeiten installiert hat können.


    Und bei den Aufbauarbeiten arbeiten hier örtliche Ingeniere und Architekten als Bauleiter.
    Diese müssen ein Bautagebuch führen, und haben bei ihren Begehungen meist auch Digitalkameras dabei, um irgend welche Probleme sofort zu dokumentieren.


    Da wären also sofort die Russen identifiziert worden, und jede Menge Bildmaterial vorhanden.

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
    ----------------------

  • Zitat

    Ich versteh nicht, warum der Autor es wie ein "Entweder Verbrechen - oder Angriff" formuliert hat. Grübeln


    Ehrlich gesagt kann ich mir nicht vorstellen, dass sich der Autor darüber Gedanken gemacht hat. Ich fürchte, er hat nicht mit unseren überaus anspruchsvollen, alles hinterfragenden "Eulenaugen" gerechnet. :grin


    Dieses Buch bzw. diese Leserunde wäre geradezu prädestiniert für eine Autorenbegleitung gewesen. Kann man den Herrn nicht noch irgendwie dazu einladen?

  • Zitat

    Original von Hoffis
    Warum werden eigentlich die Wiesn - Bauarbeiter und die Firmen nicht konsultiert? Spätestens nach dem Giftgasangriff wäre doch klar gewesen, daß dies nur bei den Aufbauarbeiten installiert hat können. Und bei den Aufbauarbeiten arbeiten hier örtliche Ingeniere und Architekten als Bauleiter. Diese müssen ein Bautagebuch führen, und haben bei ihren Begehungen meist auch Digitalkameras dabei, um irgend welche Probleme sofort zu dokumentieren.


    Gute Frage, daran hatte ich gar nicht gedacht... Vorallem könnten sie dann vielleicht doch noch Möglichkeiten finden, das Gas umzuleiten oder so... Ganz doof sind die ja (hoffentlich) auch net...

  • @ Jass
    Weil es, wenn es als Angriff klassifiziert wird, eben kein Verbrechen im eigentlichen Sinn mehr darstellt und eben auf andere Art bekämpft und geahndet wird.
    Dass das für den Laien unsinnig erschient, verstehe ich.
    Es ist aber rechtlich nun mal eben so.

  • Zitat

    Original von nofret78


    Gute Frage, daran hatte ich gar nicht gedacht... Vorallem könnten sie dann vielleicht doch noch Möglichkeiten finden, das Gas umzuleiten oder so... Ganz doof sind die ja (hoffentlich) auch net...


    Ihr habt recht - die Bauarbeiter hätten doch auf jeden Fall gefragt werden müssen! Daran habe ich gar nicht gedacht! :wave

  • Zitat

    Original von dyke


    Ich brauche bei solchen Romanen kein Person zum "mitfiebern", mir reicht alleine die Handlung und das Verhalten der einzelnen Institutionen. Für mich spielt der Autpr die Möglichkeiten eines Rechtsstaates im Falle eines solchen "Angriffs" durch und zeigt auf, das die "normalen" Mittel und das "normale" Szenario einfach nicht ausreichen. Das ist mir "mitfiebern" genug.


    Die Handlung gefällt mir auch sehr gut und auch sehr realitätsbezogen - aber mit einem "Sympathieträger" wäre das Buch für mich noch spannender!

  • Der zweite Abschnitt ist nun vorbei!


    Ich habe auch alle Beiträge gelesen und muss gestehen, dass ich überhaupt nicht auf die ganzen Kleinigkeiten achte, so wie ihr.


    Mir gefällt die Geschichte, es wird jetzt spannend. Das Härter auftaucht finde ich gut. Allerdings habe auch ich keine "Bezugsperson", aber Blochin kann ich gar nicht leiden.


    Ansonsten gefesselt mich die Situation sehr. Manche Sätze finde ich, passen manchmal nicht in den Text, wie z.B. "Der Tod kommt aus Deutschland." So was taucht für mich einfach zu plötzlich auf und passt auch irgendwie nicht zu den Figuren.

  • Zitat

    Original von bibliocat


    Ihr habt recht - die Bauarbeiter hätten doch auf jeden Fall gefragt werden müssen! Daran habe ich gar nicht gedacht! :wave


    Stimmt :gruebel Auf die Idee, dass die Gasventile nur bei den Aufbauarbeiten in die Zelte gekommen sein kann, hätte schon jemand kommen können. :gruebel

    Es ist erst dann ein Problem, wenn eine Tasse heißer Tee nicht mehr hilft. :fruehstueck

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  • Zitat

    Original von JASS
    Die Ansprache am Ende von Härter hab ich gar nicht verstanden: "Der Massenmord [...] war kein Verbrechen. Das war ein Angriff." S. 212. Ein Massenmord ist kein Verbrechen??? Hä? Und es sind keine mutmaßlichen Täter sondern Feinde des Staates. Nochmal hä. - Schließt sich das gegenseitig aus? Ich meine, ich weiß ja, worauf der Autor hinaus will, aber logisch find ich Härters Worte nicht.


    Das ist ganz einfach: für Verbrechen gibt es das Strafgesetz und für die Umsetzung ist die Polizei zuständig. Kein Polizist darf gezielt töten. Erinnere nur an die Diskussion um den "letzten Schuss" (habe den Fachbegriff nicht parat, aber Bj kann bestimmt aushelfen) mit dem ein Täter gezielt erschossen werden darf.


    Bei einem Angriff von Staatsfeinden gilt dagegen das Kriegsrecht und zuständig ist das Militär mit seinem Militärrecht. Ein Soldat darf einen Feind erschiessen, ohne sich hinterher dafür verantworten zu müssen.


    Das ist schon ein gravierender rechtlicher Unterschied und darauf will Härter hinweisen

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • Zitat

    Original von dyke
    Erinnere nur an die Diskussion um den "letzten Schuss" (habe den Fachbegriff nicht parat, aber Bj kann bestimmt aushelfen) mit dem ein Täter gezielt erschossen werden darf.


    Du meinst den "finalen Rettungsschuss"?

  • Hmm, jou, nicht einfach.
    Also - besser als Abschnitt eins ist dieser hier - schon dadurch daß das lästige Zeit & Orte Hopping fast aufgehört hat.


    Das wars dann aber auch fast schon.


    Ich seh es irgendwie nicht als einen Thriller, ich hab ständig die typischen Katastrophenfilme vor Augen. Oder eher die untypischen. Sprich - nicht die guten alten, wie flammendes Inferno, Erdbeben usw sondern die heut gedrehten, völlig überspannten mit den ewig gleichen Schemata.


    Auch wenn ich dabei ja gestehen muß, daß ich ein Katastophenfilmjunkie bin :grin ist dies hier bisher eher einer der nicht so dollen.
    Einer von der Machart "nich denken, ballern""gut is gut, böse ist ultraböse"


    Ich beginne es schon fast als eine Art Karikatur zu lesen.
    Daran sind einfach die Figuren schuld.


    Mittlerweile sind die Herren "heller Fels" & blaues Feuer" für mich einfach nicht mehr so ernst zu nehmen.
    Der ultraböse "Fels", der wohl Russe ist, aber mit den Deutschen noch auf irgend eine Art & Weise eine Abrechnung offen hat vs den Held, der ultimative tolle, kuge, harte Kerl "Feuer"


    Sorry, ich kann die beiden nicht ernst nehmen, sie sind mir eindeutig zu plakativ.


    Die Handlung als solches ist durchaus interessant so als Thrillerplot. Wäre nur die Beschreibung der Charktere besser.


    Aber - da ich ja wie gesagt einen Hang zu Katastrophenfilmen habe, werde ich auch hier ganz tapfer den dritten Abschnitt in Angriff nehmen. :grin

  • Zitat

    Original von JaneDoe
    Johanna ,
    du stehst mit Deiner Meinung nicht allein :wave


    Aber sei gewarnt, es wird noch "heller" und "blauer" :grin


    Kommt noch Braunauge dazu?
    So unter dem Motto brauner See - die Tiefe eines Sees, der undurchdringlich wirkte, wenn er sie mit seinen seinen braunen Augen ansah, die tief und geheimnsisvoll wirkten, wie ein verwunschener See :rofl
    Ok - falsches Genre :grin



    Dann bin ich ja mal gespannt aufs weiterlesen - so gesehen macht es schon wieder Spaß