Bücher die scheinbar "jeder" mag - nur du nicht (2)

  • Oje, bei den Flusskrebsen lässt du dir aber etwas entgehen. Das wundervollste Buch des letzten Jahres für mich - und für jedem, dem ich das Buch bis jetzt geschenkt habe (5 Personen jeden Alters). Manchmal ist der Hype auch berechtigt. (Die Autorin schreibt mit der Weisheit einer über 70-jährigen Wissenschaftlerin eine berührende Geschichte - ganz neben dem Mainstream)

    Ich finde das Buch völlig überschätzt und überzogen. Das gehört für mich auch in diesen Thread.

  • Schlimmer finde ich es tatsächlich andersrum. Wenn Menschen, die mir wichtig sind und die ich schätze, ein Buch NICHT mögen, dass ich richtig genial fand. So was wirft mich immer innerlich etwas aus der Bahn. Ich möchte so sehr, dass diese Lieblingsmenschen das Glücksgefühl des tollen Buches mit mir erleben. Da bin ich meist traurig, dass sie nicht so wie ich empfinden. (Auch wenn mir klar ist, dass jedes Buch jeden Leser auf ganz eigene Weise einfängt und man das nicht auf einen anderen projiziieren kann.

    Das fand ich früher auch schlimm, aber daran habe ich mich gewöhnt.

    Dafür freue ich mich sehr, wenn bestimmte Menschen ein Buch so sehr mögen, wie ich oder mir ein von ihnen empfohlenes Buch so gut gefällt, wie ihnen.

  • Ja, bei Fitzek reihe ich mich ein. Die ersten drei fand ich noch gut und dann war es mir zu brutal und abgedreht. Mit Passagier 23 hatte ich es nochmal versucht, aber abgebrochen. Seitdem ist er raus.


    Mich konnten auch die Online-Omi-Romane von Renate Bergmann nicht anziehen, ich hab mal reingelesen und es wieder weggelegt.

  • Da "Der Arm des Oktopus" erwähnt wurde (den ich nicht gelesen habe), ist die Erwähnung von "Der Schwarm" naheliegend. Der Roman hat durchaus Stärken und noch mehr Schwächen, allen voran seine Länge und er wirkt am Ende überspannt.


    "Der Fänger im Roggen", den ich abgebrochen habe, bringt mich noch auf einen anderen amerikanischen Klassiker: "Catch 22".

    Ausgeliehen aus der Bibliothek, nach zweimaliger Verlängerung immer noch nicht beendet, habe ich letztlich eingesehen, dass das nichts wird.


    Bleiben da noch zwei weitere und von Eulen geschätze Schriftsteller, mit deren Büchern ich nichts anfangen konnte: Matt Ruff "Ich und die anderen" und T.C. Boyle "Drop City".

    Stilistisch gibt es nichts zu bemängeln, nur konnte ich mit dem amerikanischen Lebensgefühl wenig anfangen; bei Boyle haben mich irgendwann die endlosen Schilderungen des Hippielebens genervt.

  • Forgotten Places habe ich heute dann doch noch zu Ende gelesen, sogar in einem Rutsch. Es wurde dann noch spannend, so dass ich eventuell beim nächsten Mal mit KU weiterlese. Die letzten zehn Prozent waren zwar wieder arg schnulzig, aber der erste Band einer Serie hat ja oft Schwächen...

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Die Online-Omi polarisiert oft - entweder man mag sie (so wie ich) oder man mag sie gar nicht.


    Bei "Das Parfum" fand ich sowohl das Buch als auch den Film super.

    Irrlicht und Hexe (7. Hexenregel: Unterschätze nie die Kraft des Wortes - es hat eine besondere Kraft, es kann befreien, anstoßen und verändern, aber auch verletzen und zerstören)

  • Ja, bei Fitzek reihe ich mich ein. Die ersten drei fand ich noch gut und dann war es mir zu brutal und abgedreht. Mit Passagier 23 hatte ich es nochmal versucht, aber abgebrochen. Seitdem ist er raus.

    So ging es mir auch, hatte drei seiner früheren Bücher gelesen und selbst da wurden sie mir schon zu krass, vor allem der zweite Augensammler-Band.

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")


    "An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die Schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern."

    Erich Kästner.

  • Harry Potter ist nicht gut geschrieben? :yikes
    Woran machst du das denn fest?
    Ich finde, J. K. Rowling kann ganz großartig Charaktere entwerfen und beschreiben.

    Ich habe die ersten drei Bände gelesen, als der vierte rauskam, das müsste so um 2000 herum gewesen sein. Ich erinnere mich, das meine Cousine die einzige Person war, die meiner Meinung war. Aber nach 20 Jahren weiss ich keine Details mehr. Die ersten 4 Bände habe ich 2011 nochmal als Hörbuch gehört. In Schulnoten, bekamen die Hörbücher von mir:

    Band 1 - 2,5

    Band 2 - 3,5

    Band 3 - 3,0 und

    Band 4 eine 1,5.


    Also auch vor 10 Jahren wieder keine uneingeschränkte Begeisterung meinerseits.

  • Ich finde das Buch völlig überschätzt und überzogen. Das gehört für mich auch in diesen Thread.

    Das geht mir mit diesem Buch (Flusskrebse) genauso. Meine Frau fand es übrigens wundervoll.


    Schwer zu sagen, wie die oftmals so weit auseinanderliegenden Meinungen über Bücher genau entstehen - nicht nur zwischen verschiedenen Menschen, sondern auch bei ein und demselben, der ein Buch mehrmals im Leben zur Hand nimmt.

    Sicher hat es etwas mit dem Alter der LeserInnen zu tun, wohl auch mit deren Lebenssituation (z. B. der eigenen Bildung, dem sozialen Umfeld, dem Beruf), der Grundstimmung, der momentanen Befindlichkeit, aber auch mit der Veränderung der Welt um uns herum.

    Letztlich läuft es wohl auf die Binsenweisheit hinaus, dass die individuellen Erwartungen an Bücher so verschieden sind wie die Menschen, die sie lesen. Mal ganz abgesehen davon, dass es auch eine Menge schlecht (z. B. öde, flach, reizlos, effekthascherisch, farblos, spracharm, gedankenleer usw.) geschriebene Bücher gibt - was übrigens erstaunlich viele LeserInnen nicht sonderlich zu stören scheint.


    Eine persönliche Leseerfahrung von mir: Je älter ich werde, desto weniger Bücher gefallen mir wirklich gut. Keine Ahnung, woran das liegt. Im schlimmsten Fall hat´s was mit Altersstarrsinn zu tun ...

  • Eine persönliche Leseerfahrung von mir: Je älter ich werde, desto weniger Bücher gefallen mir wirklich gut. Keine Ahnung, woran das liegt. Im schlimmsten Fall hat´s was mit Altersstarrsinn zu tun ...

    Hat es wirklich mit dem Alter zu tun oder mit der Menge gelesener Bücher?

    Mir geht es genauso. Ich denke immer, dass je mehr ich lese, desto sicherer weiß ich, was ich lesen will und was nicht und desto glücklicher macht mich, in der Masse ein besonderes Buch in der Hand zu haben. Ich bin ganz sicher über die Jahre anspruchsvoller geworden, insbesondere in Bezug auf Sprache und Erzählweise (und ich lese viel mehr Genres als vor 20 Jajren).

    "Der Gesang der Flusskrebse" ist sogar ein gutes Beispiel dafür. Anfangs war ich sehr angetan und dann kam dieser schon so oft in Buch und Film auf gleiche Weise verarbeitete "Jury-Gerichtsprozess". Der hat mir das Buch verleidet.

    Schlussendlich ist es aber auch einfach eine Geschmacksfrage.

  • Oje, bei den Flusskrebsen lässt du dir aber etwas entgehen. Das wundervollste Buch des letzten Jahres für mich -

    Ich muss gestehen, dass ich das Flusskrebse Buch immer noch nicht gelesen habe. Und mir geht es da so wie Irri. Wenn ein Buch so mega gehypt wird und mir so oft empfohlen wird und ständig in den Medien oder Bestseller-Listen auftaucht, dann habe ich irgendwie gar keine Lust mehr darauf, es zu lesen. Ich weiß auch nicht genau warum, aber ich hab dann einfach keine Motivation für das Buch.


    Obwohl das zum Beispiel bei "Ein ganzes halbes Jahr" auch so war. Da habe ich mich auch erst geweigert es zu lesen, weil es mir ständig jemand empfohlen hat oder es dauernd in den Bücherforen gelobt wurde. Da war ich mir eigentlich auch sicher, dass es kein Buch für mich ist und als ich es endlich doch gelesen habe, war ich wahnsinnig begeistert davon.:gruebel

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    Bleiben da noch zwei weitere und von Eulen geschätze Schriftsteller, mit deren Büchern ich nichts anfangen konnte: Matt Ruff "Ich und die anderen" und T.C. Boyle "Drop City".

    Stilistisch gibt es nichts zu bemängeln, nur konnte ich mit dem amerikanischen Lebensgefühl wenig anfangen; bei Boyle haben mich irgendwann die endlosen Schilderungen des Hippielebens genervt.

    Matt Ruff "Ich und die Anderen" fand ich großartig, obwohl ich auf solche Bücher eigentlich nicht so stehe. Ich habe es erst gelesen und mir dann noch mal das Hörbuch geholt.... Großartig! Mit Schätzing kann ich auch nichts anfangen.

  • Och menno, Schätzing... Den Schwarm fand ich soo gut, auch "Tod und Teufel" gefiel mir.

    Weiteres habe ich von ihm aber noch nicht gelesen.

    Auf meinem SuB ist noch "Mordshunger".


    Es gibt auch noch andere Bücher, die ich mir trotz eines entsprechenden Hypes nicht gekauft habe.

    Ich weiß gerade aber nicht mehr, welche es waren.

    Ich schau' mir in solchen Fällen immer die negativen Rezis an, und wenn die das bemängeln, was ich auch nicht lesen möchte, kaufe ich mir das Buch nicht.

    Irrlicht und Hexe (7. Hexenregel: Unterschätze nie die Kraft des Wortes - es hat eine besondere Kraft, es kann befreien, anstoßen und verändern, aber auch verletzen und zerstören)