Hanser, 2009
übersetzt aus dem Englischen von Ute Mihr
Gebundene Ausgabe: 320 Seiten
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 12 - 13 Jahre
Kurzbeschreibung:
SOS - Ismael ist total verknallt, aber viel zu schüchtern, um die bezaubernde Kelly anzusprechen. Razza, Ismaels tollkühner Freund aus dem Debattierclub, verfolgt deshalb nur ein Ziel: Er will die beiden verkuppeln. Schließlich hat Kelly Ismael zur Geburtstagsparty ihrer Freundin eingeladen. Das hat was zu bedeuten! Doch die Party endet in einem Desaster, und Ismaels Selbstwertgefühl sinkt auf einen Tiefstand. Nur Razza weiß Rat: Gedichte und Musik haben sich noch immer als Wundermittel zur Rettung der ersten Liebe erwiesen ... Niemand schreibt so umwerfend komisch über die Peinlichkeiten der Pubertät wie der aus Australien stammende Autor Michael Gerard Bauer.
Über den Autor
Michael Gerard Bauer, geboren 1955 in der australischen Stadt Brisbane, studierte an der dortigen Queensland-Universität Literatur, Wirtschaftswissenschaften und Pädagogik. Nach dem Studium arbeitete er viele Jahre als Englisch- und Wirtschaftslehrer und träumte davon, einmal ein Buch zu veröffentlichen. Sein Debüt, Running Man, erschien schließlich 2004 in seinem Heimatland und in der deutschen Übersetzung 2007 im Verlag Nagel & Kimche. Es erhielt auf Anhieb zahlreiche Kritikerpreise, unter anderem als Book of the year 2005 des Children's Book Council of Australia. In Deutschland wurde es für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2008 nominiert und mit dem Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreis ausgezeichnet. Bauers zweites Buch, Nennt mich nicht Ismael!, erschien 2008 bei Hanser und entwickelte sich rasch zu einem internationalen, vielfach ausgezeichneten Bestseller. Mit Ismael und der Auftritt der der Seekühe setzt der Autor die erfolgreiche Geschichte um den schüchternen Ismael und seine redegewandten (und musikalischen) Freunde fort. Für die Hörbuchfassung wurden die neun Songs aus diesem Buch sogar vertont - mit Hilfe des Hobby-Musikers Michael Gerard Bauer. Der Autor lebt mit seiner Frau und zwei Kindern am Stadtrand von Brisbane, in Ashgrove.
Meine Meinung
„Nennt mich nicht Ismael“ war ein brillantes Jugendbuch, da hätte man sich denken können, dass Teil 2 es schwer haben und unweigerlich etwas abfallen wird. Das Buch hat vergleichsweise keine größere Bedeutung in Bezug auf das wichtige Thema Mobbing, das den Vorgänger auszeichnete. Es wiederholen sich die bekannten Themen und leider auch die Jokes. Die meiste Zeit chillen Ismael, Razza und James Scobie. Im Mittelpunkt steht diesmal Ismaels Verliebtheit in die schöne Kelly und die Macht der Gedichte. Nur, das gab es in ähnlicher Form schon öfter.
Von diesem Kritikpunkt abgesehen, ist das Buch natürlich immer noch überdurchschnittlich gut geschrieben.
Stilistisch ist es Ismaels Erzählstimme, die mit viel Ironie und Selbstironie, den Text steuert.
Die stärksten Momente ergeben sich aus den Beschreibungen der verbalen und einmal auch körperlichen Auseinandersetzung zwischen den Schülern.
Das eine oder andere Male gibt es auch ziemlich amüsante Momente. Als Kelly ihr Tagebuch vergisst, steht Ismael vor der Frage, ob er darin lesen soll, um herauszufinden, ob Kelly ihn mag. Wird Ismael das Tagebuch lesen? Und wenn ja, wird er prompt von Kelly dabei erwischt?
Fazit: Wer seine Ansprüche etwas herunterschraubt, wird mit diesem amüsanten Jugendbuch seinen Spaß haben. Jetzt würde mich aber schon interessieren, wie die eigentliche Zielgruppe des Romans „Ismael und der Auftritt der Seekühe“ einschätzt.