# Titel: Georgs Sorgen um die Vergangenheit oder im Reich des heiligen Hodensack-Bimbams von Prag
# Gebundene Ausgabe: 636 Seiten
# Verlag: Kiepenheuer & Witsch; Auflage: 1., Auflage (18. März 2010)
# Sprache: Deutsch
Kurzbeschreibung
Ein ödipales Vergnügen - Faktors erotischer Entwicklungsroman über Widerstände, Schmutz und Schönheit. Georg wächst in der schönsten Wohngegend Prags in einem summenden Frauenhaushalt auf. Leider zur Zeit des politischen Terrors, der überirdischen Atomversuche und später des Reformversuchs von '68. Zwischen Tanten mit Kriegstraumata, dem tyrannischen Onkel ONKEL und der überstrahlend-schönen Mutter bleibt ihm nur die Flucht nach vorn.
Über den Autor
Jan Faktor, freischaffender tschechischer Schriftsteller; seit 1978 in der DDR als Kindergärtner, Schlosser, Übersetzer und in der inoffiziellen Literaturszene engagiert.
Meine Meinung
"In allen wichtigen Phasen meines Lebens fand sich im richtigen Moment das richtige weibliche Wesen an der passenden Stelle ein."
Die Romanhandlung beginnt im Prag der Sechziger Jahre und wird aus der Sicht von Georg erzählt, der zu Beginn des Romans mitten in der Pubertät steckt. Er wohnt zusammen mit seiner Mutter in einer Hausgemeinschaft, die ausschließlich aus weiblichen Mitbewohnern besteht - bis auf Georg und Onkel ONKEL, der jedoch die meiste Zeit in seinem Zimmer sitzt und an technischen Geräten bastelt. Die Tatsache, dass Georg mit seiner Großmutter Lizzy in einem Zimmer schlafen muss, macht die Sache nicht weniger kompliziert.
Die Hausgemeinschaft und ihre Bewohner werden sehr liebevoll und auch immer wieder unheimlich komisch und unterhaltsam beschrieben. Später lernt man auch noch den besten Freund von Georg kennen, Petr Skopa - mit dem er zusammen Artikel für eine naturwissenschaftliche Zeitung schreibt. Auch wenn Georg mit vielen Frauen zusammenlebt, hat er es nicht leicht in der Liebe - seine erste Freundin ist die viel ältere Frau Dana, die auf ihrem Hof und mitunter auch in ihrem Haus mit einer Vielzahl an Tieren zusammenlebt und nebenbei Kunstfiguren herstellt.
Auch wenn eigentlich relativ wenig passiert in diesem Buch, wird das, was passiert, auf eine sehr humorvolle Art und Weise erzählt. Neben den komischen Episoden, gibt es auch immer wieder traurige Momente, die mich beim Lesen auch nachdenklich gemacht haben. Zum Beispiel der Besuch von Georg und seiner Mutter im KZ Christianstadt, in dem sie einige Zeit verbringen musste.
Aufgrund der interessanten Sprache und der kurzweiligen Unterhaltung, vergebe ich gute 8 Punkte.